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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 15:07
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Der Täter hat es geschafft ein Opfer zu entführen und die Arbeit der Polizei auf Sparflamme zu halten .. Vielleicht war er sogar Stolz darauf das geschafft zu haben. Ein "perfektes Verbrechen".
Wieso soll er das Ganze Konstrukt mit SMSen zum Einsturz bringen?
Du vermischt mir da ständig zu viel!
Erst denkst du an, die SMS & Anrufe sind, weil er Familie drangsalieren wollte,
dann weil er Polizeiarbeit auf Sparflamme halten wollte, schlußendlich nun ging es ihm nur um das perfekte Verbrechen und dem eigenen Stolz darauf. Was nun?

Tut mir leid, dass ist ein ständiges Hin. - und herspringen von Argumenten und ohne jede Linie.

Abgerunden ergibt das ein Bild welches du da zeichnest vom Täter,
er ist ein völlig unsichtbarer Entführer, lebt seinen sadistischen Trieb mit den SMS & Telefonaten aus, gleichzeitig führt er damit die Polizei gekonnt völlig in die Irre, hat aber seinen Trieb total unter Kontrolle wenn es "drauf an kommt" und kann aufhören damit wie er es will... und legt sich daheim dann danach ins Bett und ist stolz darauf, das "perfekte Verbrechen" vollbracht zu haben?

Hmmm...ich sag dazu besser gar nix :D


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Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 15:09
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Wie Erklärst du dir dass der Kontakt explizit zu den Eltern nicht zur Stande kam, dafür aber mit dem Bruder und der Schwester?
Zufall?
Das Karen bei dem letzten Telefonat dabei sein würde,
damit hätte man nicht unbedingt rechnen können.
Prinzipiell war und bleibt Chris der Hauptkontakt.
Frank rief lediglich zurück. Der Kontakt an Chris hat
dennoch gleichzeitig statt gefunden.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Weil dann die Polizei intensiver ermittelt hätte.
Der Täter hat doch darauf zugearbeitet die Arbeit dieser Institution zu behindern bzw. auf geringe Flamme zu halten.
Eine beunruhigende SMS hätte Öl ins Feuer gegossen und wie vorhin geschrieben: Ein kompletter Kontaktabbruch ist sicherlich belastender für die Angehörigen.
Weitere SMS vom Handy hätten die Suche nicht intensiver gestalten können
als die Suche selbst nach ihrem letzten Anruf bereits war. Eine zusätzliche SMS die beunruhigt
klingt würde meiner Meinung nach nur weiter Handydaten liefern. Aber die Ermittlungen
hätten sich dadurch nicht wirklich extremer gestalten lassen können.
Was hatte man den bis zum Leichenfund? Gar nichts außer den Handydaten und dem
Gesagten, bzw. das was geschrieben wurde.


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Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 15:20
@Doverex
Man kann auch mit einer Tätigkeit mehrere Ziele verfolgen.

Wenn ich Schach spiele und nen Springer weghaue, verfolge ich damit ja nicht nur das Ziel den Springer auszuschalten sondern auch die restliche Armee des Gegner.

Das ist kein Hin und her springen. Ich sag nicht entweder oder .. Es ist ein Intermezzo aus verschiedenen Attributen.

@Malinka
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Das Karen bei dem letzten Telefonat dabei sein würde,
damit hätte man nicht unbedingt rechnen können.
Stimmt, aber man kann davon ausgehen.
Ggf. kann der Täter auch im Vorfeld gesagt haben mit wem Frauke sprechen darf und mit wem nicht .. Ich meine: Nur weil der Täter oder Frauke Chris Nummer wählte, heißt es ja nicht dass zwangsläufig Chris ans Telefon geht.
Es hätte genauso gut die Mutter oder Karen ans Telefon gehen können.

Ich denke nicht dass der Täter improvoisiert hätte in dem Fall .. Da gab es bestimmt Absprachen.

Mir ist bewusst das der Bruder anrief, aber auf dem Display steht ja drauf wer Anruft.
Wir wissen ja auch nicht ob es nicht noch weitere Anrufe gab die aber weggedrückt wurden .. Ich denke die Erinnerungsfunktion wenn der Kontakt wieder erreichbar ist hatte nicht nur Frank aktiviert.


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Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 17:34
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Man kann auch mit einer Tätigkeit mehrere Ziele verfolgen.

Wenn ich Schach spiele und nen Springer weghaue, verfolge ich damit ja nicht nur das Ziel den Springer auszuschalten sondern auch die restliche Armee des Gegner.
Ok ja.
Soweit mir bekannt, kannst du aber beim Schach auch nicht mit einen Zug gleich 2 Figuren des Gegners einkassieren.

Dass der Täter seinen Trieb befriedigt mit SMS & Anrufen und gleichzeitig die Polizei damit "ruhig stellt und täuscht", wäre aber genau dies, wenn ich beim Schach mit einen Zug gleich 2 Figuren einkassieren könnte. Dazu die große Möglichkeit, dass beides gar nicht zutrifft, weder ein sadistisches Motiv noch eine intensive Suche verhindert werden sollte.

Wie schon mehrfach hier erwähnt wurde, die erste SMS aus PB abgesendet oder ein Anruf gleich am Mittwoch nach der Nacht von Fraukes Verschwinden hätten da viel mehr wahrscheinlich bewirkt, eine intensivere Suche zu verhindern. Eine SMS von PB weit weg macht doch rebellisch, dazu dann diese lange Zeit bis es zum ersten Telefonat kam.

Auch kommt natürlich die Überlegung hinzu, dass die erste SMS so gar nicht zu Fraukes Verhalten passt (nicht der Inhalt), sondern wenn sie diese Nacht nicht mehr nach Hause kommt und weiß, da wartet wer auf mich, sie wohl zu 99% keine SMS sondern ein Telegespräch geführt hätte. Also auch wenn die SMS selbst als Frauke-typisch vom Text her eingeschätzt wird/wurde, dass es aber eine SMS und kein Telefonat war, weißt dann wohl wieder mehr auf Frauke-untypisch hin?

Warum also nicht gleich - statt der SMS da Frauke anrufen lassen um 0:49? Und dies aus PB? Etwa aus dem Gewerbegebiet? So wäre ihr Verschwinden in der Öffentlichkeit sicher nicht gleich so präsent gewesen, oder? Weil dann hat sie wohl den Weg in PB nach Hause nach dem Pubbesuch nicht gleich gefunden.... ABER ne SMS aus Nieheim mitten in der Nacht????

Die Leute aufzuscheuchen und stuzig zu machen - genau dies macht doch diese SMS aus Nieheim, oder?

Also ich seh da erst mal gar nix, dass hier polizeiliche Ermittlungen/Suche groß verhindert werden sollten.


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Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 17:57
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Warum also nicht gleich - statt der SMS da Frauke anrufen lassen um 0:49? Und dies aus PB? Etwa aus dem Gewerbegebiet? So wäre ihr Verschwinden in der Öffentlichkeit sicher nicht gleich so präsent gewesen, oder? Weil dann hat sie wohl den Weg in PB nach Hause nach dem Pubbesuch nicht gleich gefunden.... ABER ne SMS aus Nieheim mitten in der Nacht????

Die Leute aufzuscheuchen und stuzig zu machen - genau dies macht doch diese SMS aus Nieheim, oder?
Man müsste vll. auch noch bedenken, dass das initiale Alarmschlagen der Mitschüler gleich am Mittwoch
auch ungewöhnlich war. Vor allem auch der Erfolg, dass die Nachricht des Vermisstseins von FL Frau Liebs
schon gegen Mittag erreichte. Dass am Ende eine Ortung durchgeführt wurde, ist ja auf das Insistieren von Frau
Liebs zurückzuführen und wäre ohne dies wahrscheinlich (zumindest nicht so schnell) nicht durchgeführt worden.
FL war volljährig und konnte selbst entscheiden, was mit wem sie wie lange wo machen wollte. Auch, wenn es
vll. den Statuten ihrer Ausbildungsstätte widersprach und man FL gemeinhin als "zuverlässig" charakterisiert.
Das ändert nichts daran, dass man auch mal "abschalten" kann. Und i.d.R. ist die Trägheit des Umfeldes relativ
groß. Die Umsetzung einer Ortung und die anschließende Medienaufmerksamkeit sind speziell geschaffene Fakten,
mit denen man auch als Täter nicht unbedingt rechnen muss.

Am Ende wurde "Nieheim" nur dadurch ein Thema, weil die (eigentlich unerwartete) Ortung stattfand. Ansonsten
hätte es auch Buxtehude oder irgednwas anderes sein können, davon hätte niemand so schnell erfahren.


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Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 18:04
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Dass der Täter seinen Trieb befriedigt mit SMS & Anrufen und gleichzeitig die Polizei damit "ruhig stellt und täuscht", wäre aber genau dies, wenn ich beim Schach mit einen Zug gleich 2 Figuren einkassieren könnte.
Nun ist Schach ein Spiel mit Regeln und unter Verbrechern / Mörder gibt es eher selten Regeln bzw. Ethik.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Wie schon mehrfach hier erwähnt wurde, die erste SMS aus PB abgesendet oder ein Anruf gleich am Mittwoch nach der Nacht von Fraukes Verschwinden hätten da viel mehr wahrscheinlich bewirkt
Paderborn und Nieheim liegen jetzt keine Welten auseinander, das sollte man schon beachten.
Und was noch dazu kommt: In den ersten Stunden / Tag ist ein Entführungsopfer wahrscheinlich wesentlich schwieriger zu Händeln ..
Der Täter musste sein Opfer erstmal unter Kontrolle bringen, sich den Sachen aneignen, er musste höchstwahrscheinlich erstmal Frauke´s Handypin herausbekommen und einen Plan schmieden wie das Ganze nun weitergehen soll.

Klar wäre es vielleicht logischer gewesen sich im laufe des Mittwochs zu melden .. Die Frage ist ob dies Organisatorisch und Logistisch machbar gewesen ist.
Vielleicht hatte der Täter aber auch den Mittwoch genutzt um Orte zu finden von wo er mit Frauke telefonieren konnte .. Vielleicht hat er sogar an dem Tag den Ort gesucht wo er die Leiche ablegen konnte.
Vielleicht war Anfangs geplant Frauke in Nieheim (Da gibt es genug Natur rundherum) zu vergraben und zwar just an den Abend.
Vielleicht hat er aber den Plan geändert und entschlossen Frauke nicht sofort umzubringen. Nieheim war aber dann schon wegen der SMS "verbrannt".

Vorallem gab es überhaupt keinen Sinn noch einen Kontakt zu suchen.
Frauke schrieb in ihrer SMS nicht "Komme ne Stunde später" sondern einfach "komme später" ..
Das ist ein dehnbarer Begriff und kann auch heißen dass sie erst am Abend kommt.
Vielleicht dachte der Täter dies reiche aus .. Hat es ja auch da die Polizei ja nicht von einem unfreiwilligen Verschwinden ausging (auch wenn sie es nicht ausschlossen).
Zitat von DoverexDoverex schrieb: da wartet wer auf mich, sie wohl zu 99% keine SMS sondern ein Telegespräch geführt hätte.
Woher entnimmst du diese Aussage?
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Warum also nicht gleich - statt der SMS da Frauke anrufen lassen um 0:49?
Weil Frauke sich in einer absoluten und frischen Ausnahmesituation befand und ein Opfer in der ersten Zeit vielleicht noch sehr unkooperativ ist?
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Etwa aus dem Gewerbegebiet? So wäre ihr Verschwinden in der Öffentlichkeit sicher nicht gleich so präsent gewesen, oder?
Verstehe nicht was der Ort damit zutun haben soll .. Nieheim ist rund 40km weit entfernt ..
Wenn wir mal davon ausgehen dass Frauke ab und an in Bad Driburg unterwegs war dann sind das bis Nieheim sogar nur 19km entfernt ..

Wir reden hier nicht von Distanzen alá Paderborn - Berlin wo man sagen könnt "Ne .. Das ist ja voll unrealistisch dass es sie dorthin verschlägt" ..

Was für eine logische Erklärung würde es denn geben dass sich Frauke an jenen Tag in einem Paderborner Gewerbegebiet aufgehalten hat? Was will man Nachts in einem unbelebten Gewerbegebiet?
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Die Leute aufzuscheuchen und stuzig zu machen - genau dies macht doch diese SMS aus Nieheim, oder?
Die Eltern, Freunde und co. wären auch dann Aufgescheucht gewesen wenn die SMS aus nen Paderborner Gewerbegebiet gekommen wäre.
Warum sollte Sie nicht nach Hause kommen wenn die SMS aus PB kam?
Warum sollte Sie unentschuldigt der Arbeit fernbleiben wenn die SMS aus PB kam?
Warum sollte Sie nicht erreichbar sein? Sich bei Niemanden melden.

Egal ob nun Nieheim oder Paderborn: Ihr Wegbleiben ist für die Angehörigen so oder so merkwürdig und löst besorgnis aus.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Also ich seh da erst mal gar nix, dass hier polizeiliche Ermittlungen/Suche groß verhindert werden sollten.
Dann überleg dir mal wie die Polizei wohl reagiert hätte wenn es die erste SMS nicht gegeben hätte ..
Wenn eine junge Frau mit der Absicht nach Hause zu gehen aus nem Pub geht und dort nicht ankommt, es kein Lebenszeichen ab den Moment gibt als sie aus der Tür ging.
Und mit dem Umstand dass der Mitbewohner Zuhause wartet da er ihr aufschließen muss ..

Da hätten bei den Polizisten sicherlich die Alarmglocken geschrillt ..

So war dies aber nicht der Fall da ihr Verhalten absolut ins Bild passt .. Sie meldete sich via SMS, sie weiß Chris wartete .. Sie sagt "Wird später" .. Damit suggeriert man es ist alles in Ordnung was nicht der Fall wäre wenn es seit dem Verlassen aus dem Pub nur stille gegeben hätte.


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Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 18:38
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Warum also nicht gleich - statt der SMS da Frauke anrufen lassen um 0:49? Und dies aus PB? Etwa aus dem Gewerbegebiet? So wäre ihr Verschwinden in der Öffentlichkeit sicher nicht gleich so präsent gewesen, oder? Weil dann hat sie wohl den Weg in PB nach Hause nach dem Pubbesuch nicht gleich gefunden.... ABER ne SMS aus Nieheim mitten in der Nacht????
Er musste FL erst mal in seine Gewalt bringen, und eventuell liegt das Versteck ja zwischen PB und Nieheim, und der Gedanke, noch eine SMS zu schreiben, kam ihm auf der Fahrt ins Versteck, weshalb er dann noch weiter nach Nieheim ist, um das wahre Versteck nicht zu offenbaren. Es ist ja auch die Frage, wie weit das Richtung Nieheim gebraucht hätte, wenn der in Entrup stehende Funkturm eine entsprechend hohe Reichweite aufweist, ist er eventuell weit weniger gefahren.


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Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 20:55
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Man müsste vll. auch noch bedenken, dass das initiale Alarmschlagen der Mitschüler gleich am Mittwoch
auch ungewöhnlich war. Vor allem auch der Erfolg, dass die Nachricht des Vermisstseins von FL Frau Liebs
schon gegen Mittag erreichte.
Für mich ist das der springende Punkt: hätte eine andere Möglichkeit
für Fraukes fortbleiben in Erwägung gezogen werden können, so hätte
man gewiss nicht so schnell Alarm geschlagen.

Isabella rief Chris ja extra vorher an um zu erfahren ob Frauke verschlafen hätte oder krank
geworden ist. Sie ging ja davon aus, dass Frauke nachhause gegangen ist.
Auch hat Isabella am Abend zuvor selbst wahrnehmen können, dass
Frauke müde war und auch (ihrer Meinung nach) ganz bestimmt nachhause wollte
und nicht erst irgendwo anders hin.
Als Chris ihre dann sagte, er hätte geglaubt Frauke hätte bei Isabella übernachtet,
war Isabella klar, dass etwas nicht stimmen kann.

Nicht nur diese Tatsache, auch der fehlende Akku, das nicht eingehaltene Versprechen
von Frauke per SMS und die Tatsache, dass Frauke zuverlässig war haben dazu geführt,
dass Frau Liebs so reagiert hat.

Meiner Meinung nach ist die Reaktion von Isabella und den Mitschülern nicht
ungewöhnlich gewesen sondern vollkommen richtig gehandhabt worden. So würde ich
es von meiner Freundin auch erwarten und bei einer solchen Situation im Bezug auf
meine Freunde ( vorausgesetzt sind die gleichen Verhältnisse ) auch so oder
ähnlich beunruhigt reagieren.
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Am Ende wurde "Nieheim" nur dadurch ein Thema, weil die (eigentlich unerwartete) Ortung stattfand. Ansonsten
hätte es auch Buxtehude oder irgednwas anderes sein können, davon hätte niemand so schnell erfahren.
Ich denke, dass die Situation ähnlich verlaufen wäre, wenn es eine SMS aus z.b. PB gegeben hätte
oder aus irgendeiner anderen Gegend. Es wäre m.M. nach auch ohne
die SMS aus Nieheim genau so verlaufen. Frau Liebs hätte gleich reagiert.


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Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 21:14
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Der Täter musste sein Opfer erstmal unter Kontrolle bringen, sich den Sachen aneignen, er musste höchstwahrscheinlich erstmal Frauke´s Handypin herausbekommen und einen Plan schmieden wie das Ganze nun weitergehen soll.
Wo wie wieder bei der Frage wäre: was wollte so ein Täter mit Frauke überhaupt?

War es eine spontane Entführung ohne Plan muss es mehr als die Entführung an sich
als Grund gegeben haben warum man Frauke bis Donnerstag festgehalten hat und
am Leben lies.

Wenn es eine geplante Tat war kann das oben von dir geschriebene meiner Meinung
nach nicht passen. Dann hätte man nicht darüber nachdenken müssen wie etwas weitergeht.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Vielleicht hat er aber den Plan geändert und entschlossen Frauke nicht sofort umzubringen. Nieheim war aber dann schon wegen der SMS "verbrannt".
Ist die SMS in dieser Überlegung von Frauke und freiwillig gesendet worden,
oder war das die Tat des Entführers?
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Vielleicht dachte der Täter dies reiche aus .. Hat es ja auch da die Polizei ja nicht von einem unfreiwilligen Verschwinden ausging (auch wenn sie es nicht ausschlossen).
Wenn die Polizei nach einem sucht ist es im Prinzip
erst ein mal egal ob du freiwillig oder unfreiwillig weg bist.
Das können die Beamten nicht wissen, da hast du recht.
Aber mit der SMS aus Nieheim verhindern, dass die Polizei
nicht sucht hat meiner Ansicht nach eben nicht funktioniert.

Alleine das Nachhalten der SMS beweist doch das die Polizei etwas
getan hat. Und in welchem Maße die Polizei bis dato arbeitete konnte der
Täter ja im Prinzip nicht wissen.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Weil Frauke sich in einer absoluten und frischen Ausnahmesituation befand und ein Opfer in der ersten Zeit vielleicht noch sehr unkooperativ ist?
Also ist Frauke beim Absenden der SMS bereits Opfer gewesen?
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Was für eine logische Erklärung würde es denn geben dass sich Frauke an jenen Tag in einem Paderborner Gewerbegebiet aufgehalten hat? Was will man Nachts in einem unbelebten Gewerbegebiet?
Wieso wäre ein Gewerbegebiet in dieser Nacht schlechter oder besser gewesen,
als eine SMS aus einem 40 km entfernten Ort. Das käme für mich aufs gleiche raus.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Die Eltern, Freunde und co. wären auch dann Aufgescheucht gewesen wenn die SMS aus nen Paderborner Gewerbegebiet gekommen wäre.
Aber die Eltern, Freunde und Co. waren doch schon vor der SMS aufgescheucht.
Ich stimme dennoch zu, dass sie sich auch bei einer SMS aus PB genau so viele
Sorgen gemacht hätten.
Zitat von raydenrayden schrieb:Er musste FL erst mal in seine Gewalt bringen, und eventuell liegt das Versteck ja zwischen PB und Nieheim, und der Gedanke, noch eine SMS zu schreiben, kam ihm auf der Fahrt ins Versteck, weshalb er dann noch weiter nach Nieheim ist, um das wahre Versteck nicht zu offenbaren.
Also war die SMS ein Einfall oder der Plan des Täters und ist in deiner Überlegung
somit von Frauke unter Zwang geschrieben worden, nach dem dieser Entführer Frauke
in seine Gewalt gebracht hat. Zu ihm eingestiegen ist sie dann freiwillig ?


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Mord an Frauke Liebs

30.08.2018 um 23:26
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Also war die SMS ein Einfall oder der Plan des Täters und ist in deiner Überlegung
somit von Frauke unter Zwang geschrieben worden, nach dem dieser Entführer Frauke
in seine Gewalt gebracht hat. Zu ihm eingestiegen ist sie dann freiwillig ?
Dann hätte sie ihn wohl zumindest flüchtig gekannt. Dass sie aber seinen Namen nicht gekannt hat, davon gehe ich in der Tat aus, denn für mich ist es schwer vorstellbar, dass er sie dann noch hätte telefonieren lassen.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2018 um 00:12
@Malinka

Da ich nicht viel Zeit habe, antworte ich Dir in Etappen.
Zunächst zu Deinen beiden Fragen:
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Wozu fährt ein Entführer, der eine Freiwilligkeit von Frauke vortäuschen will aus Paderborn raus um eine SMS von einem Ort zu versenden zu dem Frauke offensichtlich keinen Bezug hat?
Da ich von einem Täter ausgehe, den FL nur flüchtig kannte, ist nicht zu erwarten, dass er über die Orte informiert war, zu denen FL einen Bezug hatte oder nicht.

Nach meiner Ansicht ging es dem Täter um einen markanten und eindeutigen Abstand zum Ort der Entführung, denn dort muss er auf FL gewartet haben. Ich glaube, dass er dabei um Unauffälligkeit bemüht war, aber unsichtbar kann er nicht gewesen sein.
Es ist anzunehmen, dass der Täter um die Möglichkeit wusste, den Versendeort einer SMS ungefähr ermitteln zu können. Es ist aber äußerst unwahrscheinlich, dass er selbst von irgendeinem Standort wissen konnte, in welche Funkzelle er beim Versand der SMS eingeloggt sein würde. (Hier im Threat gibt es viele Beiträge zu diesem Problem: Es spielen viele Faktoren eine Rolle, auch zufällige, die niemand im vorhinein zuverlässig kalkulieren kann.)
Das Sicherste war also, die SMS in genügendem Abstand von Paderborn zu versenden - dann war die Funkzelle, zu der der Pub bzw. FLs Nachhauseweg gehörte, zu 100 % ausgeschlossen.

Außerdem gab es meiner Meinung nach noch einen weiteren Vorteil. Es war sehr ungewöhnlich für ein junges Mädchen in FLs Lage, mitten in der Nacht Paderborn zu verlassen und um 1 h zu schreiben, dass es "später" würde (angesichts ihrer schulischen Verpflichtung; vielleicht hatte der Täter inzwischen auch von dem wartenden Chris erfahren). Wenn sie das aber freiwillig tat, musste es ihr um etwas sehr Wichtiges gegangen sein, und dann war es nicht mehr so ungewöhnlich, dass sie auch noch einen weiteren Tag freiwillig wegblieb.
Der Täter konnte also hoffen, dass Angehörige und Freunde annehmen würden, FL habe sich spontan aus einem amourösen Motiv entschlossen, einfach ein oder zwei Tage nicht zur Schule zu gehen. (Für diesen Zeitraum kann man leicht ein Attest erhalten.) Der Täter hätte sich in diesem Fall also eine Frist von ein oder zwei Tagen gesichert, bevor die Polizei eingeschaltet würde.
Und das würde eben, wie Du schreibst, früher oder später, der Fall sein. Da er aber (nach meiner Ansicht) keinen nachweisbaren Bezug zu FL hatte und niemand ihn dem engeren Bekanntenkreis von FL zuordnen würde, kam es ihm vor allem darauf an, von seiner einzigen (relevanten) Verbindung zu FL abzulenken: von dem Ort, an dem er sie entführt hatte.
Natürlich wäre es irgendwann klar gewesen, dass FL entführt wurde. Aber glaubte man an eine freiwillig versandte SMS, bedeutete das, dass sie nicht auf ihrem Nachhauseweg entführt worden war.
Der Täter konnte nicht ahnen, wie erfolgreich sein Kalkül sein würde. Aber ihm nutzte jeder Tag, an dem die Polizei nicht von einer Entführung auf FLs Nachhausweg ausging. Er war sicher von irgendwelchen Leuten wahrgenommen worden. Aber ein Mann, der beispielsweise wartend in einem Auto saß oder vielleicht an einer Ecke eine Zigarette rauchte, ist eine derart bedeutungslose Wahrnehmung, dass sich kaum jemand eine Woche später genauer daran erinnern kann, wenn überhaupt.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:2. Warum lässt er Frauke nicht anrufen anstatt eine SMS zu schreiben? So wie ein solcher Entführer es die anderen Tage auch tut.
Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass FL so kurz nach ihrer Entführung imstande war, ein Normalität vortäuschendes Gespräch mit Chris zu führen. Selbst wenn sie es gewollt hätte, wäre sie doch noch zu aufgewühlt gewesen als dass der Täter sich darauf hätte verlassen können, dass sie nicht plötzlich zu weinen anfängt oder hysterisch reagiert.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2018 um 01:34
schade um das mädchen, die junge frau


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31.08.2018 um 02:02
@Malinka
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ist die SMS in dieser Überlegung von Frauke und freiwillig gesendet worden,
oder war das die Tat des Entführers?
Egal was für ein Szenario, ich gehe 100% nicht davon aus dass Frauke die SMS geschrieben hatte.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Wenn die Polizei nach einem sucht ist es im Prinzip
erst ein mal egal ob du freiwillig oder unfreiwillig weg bist.
Sehe ich anders.
Wenn von einem Unfreiwilligen Verschwinden ausgegangen wird, ist die Intensität um einiges Höher.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Also ist Frauke beim Absenden der SMS bereits Opfer gewesen?
Ja.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Wieso wäre ein Gewerbegebiet in dieser Nacht schlechter oder besser gewesen,
als eine SMS aus einem 40 km entfernten Ort. Das käme für mich aufs gleiche raus.
Das sehe ich ja auch so.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Aber die Eltern, Freunde und Co. waren doch schon vor der SMS aufgescheucht.
Ich bezog mich auf die erste SMS aus Nieheim.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2018 um 02:22
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Die SMS aus Nieheim hat doch erst die ganze Sache ins rollen gebracht, eben weil Frauke keinen Bezug zu Nieheim hatte
Das stimmt nicht. Die Polizei ging (in den ersten zwei Tagen) gerade aufgrund der SMS (später kamen noch die Anrufe hinzu) von einem freiwilligen Fernbleiben FLs aus. Der Ermittler im Stern-Crime-Interview bezeichnet diese SMS ausdrücklich als Indiz für ihre freiwillige Fahrt in die Nieheimer Gegend, weil sie "völlig normal" klang.
Nieheim als Versendeort der SMS spielte für die Polizei bei der Einschätzung der Gefahr, in der FL sich befand, überhaupt keine Rolle. Frau Liebs fand das zwar zusätzlich beunruhigend, aber sie hatte ohnehin Schwierigkeiten, von der Polizei ernst genommen zu werden (wie sie mehrfach berichtete.)
Als Frau Liebs, die ihre Tochter nun mal sehr viel besser kannte als der Täter und die Polizei, sich bereits am Mittwoch (also nur Stunden nach ihrem Verschwinden) an die Polizei wandte, wusste sie noch nicht, dass die SMS aus "Nieheim" kam. Und Du schreibst selbst - im Widerspruch zu Deiner oben zitierten Bemerkung - in einem späteren Beitrag:
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich denke, dass die Situation ähnlich verlaufen wäre, wenn es eine SMS aus z.b. PB gegeben hätteoder aus irgendeiner anderen Gegend. Es wäre m.M. nach auch ohne die SMS aus Nieheim genau so verlaufen. Frau Liebs hätte gleich reagiert.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Die Polizei ging in den Ermittlungen davon aus, FL sei freiwillig in die Nieheimer Gegend gefahren und dort sei "etwas aus dem Ruder gelaufen".
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Davon ist die Polizei aber nicht in den ersten Tagen ausgegangen.Ich erinnere an den ersten Artikel in dem es im Text heißt: "... Bislang sind der Polizei keine Gründe für das plötzlicheverschwinden bekannt, sodass ein Verbrechen nicht ausgeschlossen werden kann. ..."(Donnerstag, 22 Juni 2006 | Autor: Polizei Paderborn)Und am Freitag im Artikel heißt es:"... Die Angehörigen appellieren an die Vermisste, sich zu melden. Als Erwachsene steht der 21-Jährigen ein selbstbestimmter anonymer Aufenthaltsort zu. Da aber der plötzliche Kontaktabbruch zu Angehörigen und Bekannten nicht erklärt werden kann, ermittelt die Polizeiweiterhin in alle Richtungen, um die Umstände aufzuklären. ..." (Freitag, 23 Juni 2006 | Autor: Polizei Paderborn)Von einer Freiwilligkeit spricht die Polizei also bis jetzt noch nicht.
Solche Pressemittelungen sind immer sehr knapp (aber bedacht) formuliert, auf die wesentlichen (für die Öffentlichkeit bestimmten) Tatsachen beschränkt und ohne Erwähnung von Details oder gar Vermutungen und vorläufigen internen Einschätzungen.

Kanggoroo hat zutreffend geschrieben:
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Nur weil die PR Frau der Polizei in einem Artikel schreibt, ein Verbrechen kann nicht ausgeschlossen werden, heißt es nicht dass die Polizei dieses Szenario auch für Realistisch hält .. Das ist Absicherung.
Darauf entgegnest Du:
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich vermute sehr wohl, dass zumindest bis zum Donnerstag Anruf ein solches Szenariozumindest nicht ausgeschlossen werden konnte.
Natürlich konnte es nicht ausgeschlossen werden, übrigens auch nach jenem Donnerstag nicht. Jeder, der das bei der Polizei getan hätte, wäre verrückt gewesen, sich verbindlich auf die Negation von etwas festzulegen, was grundsätzlich (auch bei geringer Wahrscheinlichkeit) möglich war. Aber das widerlegt doch in keiner Weise, dass die Polizei ein freiwilliges Verschwinden für sehr wahrscheinlich hielt. Hätte sie ernsthaft etwas anderes befürchtet, hätte in der Pressemitteilung eher gestanden: "Die Polizei hält ein Verbrechen für wahrscheinlich."
Weiter ist in der Pressemitteilung vom "plötzlichen Verschwinden" und einem "plötzlichen Kontaktabbruch" die Rede. Dann wird noch erwähnt, dass die Angehörigen an die "Vermisste" appellieren, sich zu melden. (Nebenbei: Für jemanden, der einen im Auto sitzenden Mann, 25 m vom Pub entfernt, bemerkt hatte, war diese Veröffentlichung der Polizei sicher kein Grund, sich bei ihr zu melden. Und das war immerhin schon 3 Tage nach ihrem Verschwinden.)


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2018 um 02:54
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Was hier noch zu bedenken wäre ist, dass man Fraukes Handy nicht gefunden hatte und somit nicht alle Kontakte zu Fraukes Handy besaß. Es konnten nur Kontakte in jeglicher Form von Fraukes Handyaus nach außen nach gehalten werden.Kontakte und SMS die auf dem Handy der Frauke eingingenkonnten und können nicht ohne das Gerät selbst zu besitzen ermittelt werden.
Bei einer so kommunikativen Person wie FL, die wahnsinnig gern und oft simste, halte ich die Vermutung für abwegig, dass sie auf erhaltene SMS' nicht mit einer einzigen SMS antwortete. Erst recht nicht bei einem Absender, der ihr so vertraut oder so wichtig war, dass sie mitten in der Nacht an einem normalen Wochentag (mit Schule am nächsten Tag und einem auf sie wartenden Chris) in die Nieheimer Gegend fuhr.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2018 um 04:09
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Und ein Verschwinden auf dem Nachhauseweg hätte die Polizei sicher mehr alarmiert, als das Verschwinden einer Person, die ihre Verpflichtungen (gegenüber dem wartenden Chris, Schulbesuch etc.) nicht so sehr ernst nimmt und mitten in der Nacht mit einem Bekannten noch die Stadt verlässt und gegen 1 h munter schreibt, dass es noch später wird. Die naheliegende Vermutung bei einer 21jährigen ist doch ein amouröses Motiv und dann ist auch nicht besorgniserregend, wenn sie auch am Montag noch nicht auftaucht.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Es ist also deiner Meinung nach alarmierender für die Polizei wenn Frauke(scheinbar) in Paderborn verschwunden wäre, als wenn Frauke(zuverlässig, müde, wollte nachhause, hatte keinen Akku, keinGeld, am nächsten Tag zur Schule) sich an diesem Abend (scheinbar)entschieden hätte an einen Ort zu fahren der ca. 40 km entfern liegt und zu dem sie keinen Bezug hat und das ohne eine Erklärung für ihr seltsames,Frauke untypische Verhalten, welches weder von Freunden oder Familie erklärt werden kann?Das kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
In meinem Beitrag wollte ich (aus der vermutlichen Sicht eines Täters, der FL auf ihrem Nachhauseweg entführt hat) die Konsequenzen verdeutlichen, wenn er die erste, als freiwillig dargestellte SMS aus der Nieheimer Gegend nicht verschickt hätte.
Durch die SMS wollte er meiner Meinung nach bei Chris und den anderen den Eindruck einer amourösen Angelegenheit erwecken, und hoffte, dass ihre Abwesenheit dadurch 1, 2 Tage toleriert würde. Und dass, selbst wenn die Polizei schließlich eingeschaltet würde, man nicht von einer Entführung in Paderborn ausgehen würde.

Wenn es diese 1. SMS nicht gegeben hätte, hätte ihr Verschwinden sofort dramatischer gewirkt - auch auf die Polizei. FL war sehr müde, sie musste am nächsten Tag früh aufstehen, Chris wartete auf sie und sie hatte sich mit dieser Begründung von ihren Freunden im Pub verabschiedet. Sie ging allein und zu Fuß nach Hause, wo sie aber nie ankam.
Ich gehe davon aus, dass die Polizei spätestens am dritten Tag ihres Verschwindens Handlungsbedarf gesehen hätte und sich dann mit intensiven Nachforschungen auf ihren Nachhauseweg konzentriert hätte, u.a. indem sie diejenigen, die sich an diesem Abend (nicht nur gegen 23 h, sondern auch schon früher) in der Nähe des Pubs aufhielten, gebeten hätte, sich als Zeugen zu melden. Was bemerkenswerterweise nicht geschah.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich glaube man hätte ohne die SMS einfach in PB gesucht, nicht mehr oder weniger intensiv als mit der SMS aus Nieheim.Man hat sich auch so zuerst auf den Freunden und Bekanntenkreis spezialisiert.So geht man vor in den Ermittlungen, von innen nach außen.
Das stimmt nicht. In einem solchen Fall hätte man sehr viel intensiver den Nachhauseweg in den Focus gerückt, und zwar nicht erst nach der Überprüfung des Freundes- und Bekanntenkreises. Man hätte sich bemüht, möglichst schnell noch frische Spuren zu sichern, und öffentlich nach Zeugen gesucht. All das unterblieb.

Auf die Frage nach Aktivitäten in den Tagen nach FLs Verschwinden antwortetest Du:
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:1. Anzeige bei der Polizei noch am selbigen Tag.2. Flugblatt Aktion direkt am Tag danach3. Pressemitteilung durch die Polizei an die Öffentlichkeit.4. Bekanntgabe des letzten Handykontaktes
Die ersten beiden Maßnahmen betreffen nur die Reaktion der Angehörigen. (Die Reaktion der Polizei auf die Vermisstenmeldung durch die Mutter hat kangoroo in einem seiner letzten Beiträge zitiert.) Die Pressemitteilung der Polizei berichtet nur von einem Verschwinden aus "bisher ungeklärten Ursachen" und einem Appell an die Vermisste, sich zu melden. Neutrale Formulierungen, keine Zeugenaufrufe, nur die Bemerkung, ein Verbrechen könne nicht ausgeschlossen (was nicht viel heißt). Der Umgebung des Pubs und dem Nachhauseweg als möglichem Ort eines Verbrechens wird keine Beachtung geschenkt.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2018 um 08:00
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Nun ist Schach ein Spiel mit Regeln und unter Verbrechern / Mörder gibt es eher selten Regeln bzw. Ethik.
Ja, darum war der Einwand von dir: "Wenn ich Schach spiele und nen Springer weghaue, verfolge ich damit ja nicht nur das Ziel..." im Grunde als Beispiel mit Schachspiel eh daneben.
Doch ich lasse mich gerne auf Beispiele ein was ein anderer einbringt, weil ich hoffe, dann versteht er/sie es besser.

Wichtig dabei ist aber, dass es eher mehr ein Ding der Unmöglichkeit ist,
der Täter seine sadistischen Fantasien mit den SMS & Anrufen voll auslebt
und die Familie damit drangsaliert,
und gleichzeitig die Polizeiermittlungen damit auf Sparflamme (wie du es ausdrückst)
halten kann.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Das stimmt nicht. Die Polizei ging (in den ersten zwei Tagen) gerade aufgrund der SMS (später kamen noch die Anrufe hinzu) von einem freiwilligen Fernbleiben FLs aus.
Hier darf man Gegebenheiten nicht durcheinander bringen!
Die Polizei geht fast immer zu 99% erst mal bei einer erwachsenen Person von einem freiwilligen
Wegbleiben aus und da denkt niemand, dass eine vermisste Person einmal als Leiche im Wald gefunden wird. Denn die meisten vermissten Personen tauchen auch nach spätestens ein paar Tagen wieder auf. So ist die Erfahrung der Polizei!

Ob die SMS aus PB gekommen wäre oder aus Nieheim, ändert hier gar nix bei der Polizei wie du behauptest oben, dass nun die Polizei mehr von einem freiwilligen Wegbleiben ausgeht oder nicht. Tatsache ist viel mehr, bevor man überhaupt die Handyeinloggdaten überprüfte, gingen die schon von einem freiwilligen Wegbleiben von Frauke aus.

Und da gibt es die Freunde und Familie (wie Mutter Liebs oder Schwester Karen), die kennen ihre Tochter/Schwester als sehr zuverlässig, die wissen/vermuten sofort, so eine zuverlässige Person kommt nicht heim nach einen Pubbesucht, da stimmt was total nicht.

Eben weil die Polizei bei sowas erstmals immer von einen freiwilligen Verschwinden ausgeht, wird es für Mutter Liebs auch nicht leicht gewesen sein, dass wenigstens Fraukes Handydaten überprüft werden.

Augenscheinlich ist aber, dass es von Anfang an um die Zuverlässigkeit von Frauke ging.
Bei der Familie und bei den Freunden wusste man, Frauke ist eine zuverlässige Person.
Also spielte Fraukes Glaubwürdigkeit & Zuverlässigkeit schon ganz zu Beginn für den Druck welche die Familie/Freunde auf die Polizei ausübte für Nachforschungen eine sehr bedeutende Rolle.

Und mir scheint, diese ihre Zuverlässigkeit spielt auch bei den SMS & Anrufen eine Rolle,
eben als ob man das Gegenteil erwirken wollte, Frauke mit ihren Versprechungen immer wieder ins Leere laufen zu lassen, so dass man an ihrer Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit zu Zweifeln anfangen müsste?


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2018 um 09:16
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Für mich ist das der springende Punkt: hätte eine andere Möglichkeit
für Fraukes fortbleiben in Erwägung gezogen werden können, so hätte
man gewiss nicht so schnell Alarm geschlagen.

Isabella rief Chris ja extra vorher an um zu erfahren ob Frauke verschlafen hätte oder krank
geworden ist. Sie ging ja davon aus, dass Frauke nachhause gegangen ist.
Auch hat Isabella am Abend zuvor selbst wahrnehmen können, dass
Frauke müde war und auch (ihrer Meinung nach) ganz bestimmt nachhause wollte
und nicht erst irgendwo anders hin.
Als Chris ihre dann sagte, er hätte geglaubt Frauke hätte bei Isabella übernachtet,
war Isabella klar, dass etwas nicht stimmen kann.

Nicht nur diese Tatsache, auch der fehlende Akku, das nicht eingehaltene Versprechen
von Frauke per SMS und die Tatsache, dass Frauke zuverlässig war haben dazu geführt,
dass Frau Liebs so reagiert hat.
Ich stimme Dir vollkommen zu! Laß uns doch mal das Argument umdrehen.

Vll. sagt ja das Ausbleiben einer "Erklärung", "Abwesenheitsmeldung beim Arbeitgeber", "Krankmeldung", etc.
am Mittwoch mehr über die Sozialisation des Täters als über die von FL aus.

Dazu folgende Überlegung: Es wurde ja schon öfters erwähnt, FL hatte "eine beste Freundin", eine
"zweitbeste Freundin", etc. Nennen wir es mal "abgestufte, enge soziale Bindungen". Dieses Phänomen ist
bei Jugendlichen erfahrungsgemäß stark ausgeprägt, nimmt aber mit zunehmendem Alter ab. Einfach
weil man menschlich reift und dabei unabhängiger von einer Gruppe und Personen wird. Eben, was man unter
dem Begriff "selbstbestimmt" zusammenfassen kann und was einem der Gesetzgeber zugesteht.

Wenn man volljährig wird und z.B. noch zur Schule geht, kann sich ab dann die Entschuldigungen für die
Fehlstunden selber schreiben. Bei uns am Gymnasium gab es daher jährlich eine von dem Lehrerkollegium
zusammengestellte "Hitliste" mit den schrägsten Entschuldigungen (anonymisiert), die in der Schule veröffentlicht
wurde und auch den Eltern zugänglich war. Damit sollte auf dieses Problem aufmerksam gemacht werden, allerdings
stellte das tatsächlich keinen wirksamen Hebel dar.

Speziell der Gelegenheits-Schwänzer von unliebsamen Fächern sieht es so nicht gern, wenn die engsten Freunde z.B.
bei den Eltern anrufen und fragen, was mit dem jeweiligen Freund denn heute loswar.

Bei einem späteren Arbeitgeber wird zwar verlangt, dass man sich bei Krankheit etc. abmeldet, aber die Kollegen
und Vorgesetzen telefonieren einem normalerweise nicht gleich hinterher. Hängt sicherlich von der Position
und aktuellen Aufgabe ab. Wichtig aber ist allein das ärtzliche Attest und die Abmeldung.

Nun war es bei FL aber nicht so. Sie war zwar schon lange volljährig und verfügte über abgestufte, enge soziale
Bindungen (eher jugendlich-typisch) und war wohl auch nicht so der Typ für's Schwänzen. "Zuverlässig" halt.

Wir müssen also vll. die Situation aus dem Blickwinkel des Täters sehen. Wenn er am Mittwoch die Kontrolle
über FL hatte, sehen wir in der Situation ein Verhalten, welches eher die Sozialisation des Täter spiegelt. Es
könnte also sein, dass

- er deutlich älter war als FL (eben selbstbestimmter). Vielleicht auch ein Einzelgänger ohne enge soziale
Bindungen

- er entweder eine selbstbestimmte Tätigkeit im "normalen Leben" hatte (also keine Abmeldungen vornimmt, wenn
er was anderes machen will), oder aber über gar keine Anstellung verfügt und somit die hinterlegten Prozesse
gar nicht im Blick hat.

- er schon in jungen Jahren eine soziale Isolation erfuhr, vll. notorischer Schulschwänzer war und über den Prozess
des Verfassen und der Wirkung von nachgereichten "Entschuldigungen" bereits einschlägige Erfahrungen hatte.

Ich würde so denken, dass er erst mit dem Bekanntwerden der Suchaktion auf dieses Problem so richtig aufmerksam
wurde. Seine eigene Sozialisation hatte ihm den Blick für diese wichtigen Aspekte versperrt, weil es in seinem
eigenen Leben einfach "anders" funktioniert hat.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2018 um 10:58
ihr tut so, als ob es sofort bekannt wäre, woher die sms oder telefonate kamen, und das nicht erst im zuge der ermittlungen festgestellt wurde


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2018 um 11:37
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Bei einem späteren Arbeitgeber wird zwar verlangt, dass man sich bei Krankheit etc. abmeldet, aber die Kollegen
und Vorgesetzen telefonieren einem normalerweise nicht gleich hinterher. Hängt sicherlich von der Position
und aktuellen Aufgabe ab. Wichtig aber ist allein das ärtzliche Attest und die Abmeldung.
Ich kann nur hinzufügen, dass wenn Frauke einem solchen Entführer von
Chris erzählt hätte sie gewiss auch die schulischen Verpflichtungen und
die damit Verbundenen Probleme gewiss nicht unerwähnt gelassen hätte.

Das Handy von Frauke hätte auch am Mittwoch schon eine SMS an Chris
senden können mit der Bitte sie von der Schule ab zu melden.
Ich halte das nicht für ein Problem im Hinblick auf die anderen Kontakte.
Chris wäre dann primär der Hauptkontakt geblieben und dürfte seine
gewohnte Funktion des weiterleitenden weiter ausführen.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Malinka schrieb:
Wieso wäre ein Gewerbegebiet in dieser Nacht schlechter oder besser gewesen,
als eine SMS aus einem 40 km entfernten Ort. Das käme für mich aufs gleiche raus.

Kangaroo schrieb:
Das sehe ich ja auch so.
Ich hatte dich zwar zitiert aber im allgemeinen angemerkt. Nicht darauf
bezogen gewesen, dass du das Gegenteil behauptest. :D


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