Mord an Frauke Liebs
06.08.2018 um 03:17Meiner Meinung nach muss man bei der Interpretation dieser Stelle auch ihre vorhergehenden Aussagen (vor allem in diesem Gespräch) berücksichtigen: Frauke hatte auf Chris' Fragen in anderen Telefonaten bereits mehrfach mit "Das kann ich nicht sagen" geantwortet und diese Antwort auch zu Beginn ihres letzten Gesprächs auf Chris' (erste) Frage, wo sie sei, gegeben.
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Kann ich nicht sagen."
Chris: „Komm doch nach Hause."
Frauke: „Nein, das geht nicht."
Chris: „Warum denn nicht?"
Frauke: „Kann ich dir nicht sagen."
Fl konnte nicht frei sprechen, aber sie war doch deutlich bemüht, Chris klar zu machen, dass es hier nicht um ihre freiwilligen Entscheidungen ging, sondern dass sie einem Zwang ausgesetzt war, den sie nicht thematisieren konnte. Und darauf reagierte dann Chris endlich:
Chris:„Wirst du festgehalten?"
Frauke: „Ja... Nein! Nein!"
Auch ihre früheren Antworten in den anderen Gesprächen deuteten ja schon sehr darauf hin, dass sie nicht freiwillig verschwunden war, aber hier spricht sie es zum ersten Mal unumwunden aus. Sie bringt sich durch ihren Mut offenbar in Gefahr und muss dieses Bekenntnis schnell und vehement korrigieren. Aber immerhin konnte sie jetzt doch davon ausgehen, dass Chris ihre Lage begriffen hatte. Doch dann fiel Chris hinter dieses mit hohem Risiko Erreichte zurück, indem er ihr Fragen stellte, die doch wieder ein freiwilliges Verschwinden unterstellten:
Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."
Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Frauke: „Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
Man muss sich vergegenwärtigen, dass es FL in diesem letzten Gespräch (zumindest emotional) sehr schlecht ging und sie dringend darauf angewiesen war, dass an ihrer Entführung keine Zweifel bestanden und die Polizei mit allen Mitteln nach ihr suchte.
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Kann ich nicht sagen."
Chris: „Komm doch nach Hause."
Frauke: „Nein, das geht nicht."
Chris: „Warum denn nicht?"
Frauke: „Kann ich dir nicht sagen."
Fl konnte nicht frei sprechen, aber sie war doch deutlich bemüht, Chris klar zu machen, dass es hier nicht um ihre freiwilligen Entscheidungen ging, sondern dass sie einem Zwang ausgesetzt war, den sie nicht thematisieren konnte. Und darauf reagierte dann Chris endlich:
Chris:„Wirst du festgehalten?"
Frauke: „Ja... Nein! Nein!"
Auch ihre früheren Antworten in den anderen Gesprächen deuteten ja schon sehr darauf hin, dass sie nicht freiwillig verschwunden war, aber hier spricht sie es zum ersten Mal unumwunden aus. Sie bringt sich durch ihren Mut offenbar in Gefahr und muss dieses Bekenntnis schnell und vehement korrigieren. Aber immerhin konnte sie jetzt doch davon ausgehen, dass Chris ihre Lage begriffen hatte. Doch dann fiel Chris hinter dieses mit hohem Risiko Erreichte zurück, indem er ihr Fragen stellte, die doch wieder ein freiwilliges Verschwinden unterstellten:
Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."
Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Frauke: „Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
Analyser schrieb:Chris scheint nichts begriffen zu haben. Er fragt, warum Frauke fort ist und Frauke antwortet mit: das weißt du doch Chris, aber Chris antwortet mit „Nein“, obwohl Frauke diese Frage bereits indirekt unter Pkt. 2 (mit Ihrem „Ja“) beantwortet hatNach dieser für mich plausibelsten Interpretation meint FL mit ihrer Antwort „Das weißt du doch, Chris." eben nicht, dass Chris weiß, wer sie weshalb entführt hat, sondern lediglich, dass er doch inzwischen kapiert haben muss, dass sie entführt wurde. Und als Chris dann auch noch eine Verliebtheit ins Spiel bringt, weist sie das nicht nur in einer verächtlichen Formulierung zurück, sondern appelliert verstärkend an seine Kenntnis ihres Charakters.
Man muss sich vergegenwärtigen, dass es FL in diesem letzten Gespräch (zumindest emotional) sehr schlecht ging und sie dringend darauf angewiesen war, dass an ihrer Entführung keine Zweifel bestanden und die Polizei mit allen Mitteln nach ihr suchte.