Mord an Frauke Liebs

@XYFan
Nur der Vollständigkeithalber:
Dir ist schon bewusst dass damit keine klassische Apotheke gemeint ist, oder?

Du meinst, weil die kein "Verkaufsgeschäft" in dem Sinne haben?

Das wäre doch aber für den Fall hier irrelevant.

Ja, verstehe nicht so Recht warum der Umstand Wichtig sein soll dass dort eine Hausapotheke vorhanden ist.
Vielleicht magst du mich ja Aufklären.

Na, wer dort arbeitet und vielleicht selbst bestimmte Rezepte, Tinkturen, Gele etc. anmischt, hat sicher auch eher Zugang zum Betäubungsmittelschrank.

Und wer im gleichen Haus, wenn auch in einer anderen Abteilung arbeitet, kann theoretisch Berührungspunkte mit Frauke gehabt haben. Sie muss dort niemanden gekannt haben, aber der Täter kann sie ja trotzdem gekannt/beobachtet haben.

Das St. Vincenz- Krankenhaus ist ein Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen, da wird also in allen Abteilungen viel Wechsel gewesen sein. Und es bedeutet zudem einen großen Einzugsbereich für alle Ausbildungsfelder.

Ich halte es durchaus für möglich, dass der Täter aus diesem Arbeitsumfeld im weitesten Sinne stammt.

Naja ich denke dass jedes Krankenhaus über Betäubungsmittel und Medikamente verfügt.
Dementsprechend gibt es auch Personen die sich damit auskennen und im Verlauf auch Berührungspunkte mit Frauke gehabt haben könnten.

Sowohl Ärzte als auch Schwestern kennen sich mit solchen Mitteln aus. Es ist ja nicht so dass ausschließlich Ärzte Mittel verabreichen.
Die ordnen dies an und die Schwestern führen das dann aus.

Unbemerkt etwas mitgehen zu lassen ist da auch kein Kunststück, man könnte Dokumentieren Patient X Mittel XY verabreicht zu haben obwohl man dies nicht tat und die Ampulle mitgehen lassen hat.

Finde den Umstand dass es eine Hausapotheke gibt so ziemlich nichtssagend und unrelevant in Bezug darauf da wir hier über ein Krankenhaus sprechen.

Frauke war meines Wissens ja auch eher im St. Louise Krankenhaus im Einsatz. Das gehört zwar zum St. Vincenz aber die Apotheke wird sich wohl eher im letzteren befunden haben wodurch die Berührungspunkte schon wieder relativiert werden.

Die Krankenpflegeschule befindet sich aber im St. Vincenz.

Na, ist auch egal. Wenn du das so irrelevant findest, dann ist das so. Ich denke trotzdem, Gelegenheit macht Diebe, was man täglich sieht, begehrt man und wenn man mehr Möglichkeiten hat als andere, nutzt man sie vielleicht auch eher für seine Zwecke.

@XYFan
Kannst du das bitte belegen dass die Pflegeschule sich im St. Vincenz befindet?

Meine nämlich dass die Pflegeschule sich zum damaligen Zeitpunkt an der Husener Straße befand.

Im XY-Beitrag wurde das so gesagt. Ne andere Quelle habe ich dazu nicht.

Aber kein Apotheker beliefert die Stationen selbst
Dafür gibt es Transportdienste
Und die haben keinerlei medizinische Ausbildung

XYFan schrieb:Oh Mann. Immer, wenn ich Fraukes Aussage im letzten Telefonat " Das geht nicht. Ich lebe noch." lese, läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Ich höre da immer: so lange ich noch am Leben bin, kann ich nicht wieder nach Hause kommen. Oder auch: erst, wenn ich nicht mehr lebe, kann ich heimkommen. :-(

Auch hier wieder: es macht von Täter Seiten
keinen Sinn Frauke so etwas sagen zu lassen,
wenn man eine Freiwilligkeit aufrecht erhalten will.

Es kann einem Entführer, der die Woche davor so viel von seiner Zeit
geopfert und so viel Aufwand betrieben hat um eine Freiwilligkeit aufrecht
zu erhalten, plötzlich nicht egal geworden sein, dass eben diese Freiwilligkeit von Frauke weiter
aufrecht erhalten wird.

Und es wäre irrelevant ob so ein Täter Frauke dann schon bewusst nicht
mehr gehen lassen wollte, oder ihren Tod schon geplant hat.
Das wäre dann eine Sache des Täters und wurde für Fraukes Verhalten nicht
zwangsläufig eine Veränderung bedeuten. Ich wüsste keinen Grund warum der
Täter die Freiwilligkeit für einen Abschiedsanruf aufgeben sollte. Das hätte
0,00 % Vorteil für einen solchen Täter gehabt.

was ist, wenn sich das letzte telefonat erst später zum "abschiedstelefonat" entwickelt hat? FL war seit einer woche weg und hatte fast jeden abend hoffnung, dass sie wieder gehen darf aber nie erfüllte sich ihr wunsch. ihr mut und ihre hoffnung verschwand, sie war an dem tag vielleicht in einer besonders schlechten verfassung und sollte nun wieder telefonieren und die üblichen aussagen treffen, die sie die tage zuvor auch schon getroffen hatte. dann kamen diese "neuen" aussagen zustande weil sie es einfach nicht mehr schaffte, zuversicht zu vermitteln. sie konnte und wollte so nicht mehr weitermachen. dem täter passten diese aussagen natürlich nicht und er entschied sich dann, dem ganzen ein ende zu setzen.

Ganz kurz zum Thema "Mama" und den Telefonaten:

War es Frauke nicht aus irgendeinem Grunde sehr wichtig gewesen, mit ihrer Mutter zu sprechen ?
Schlicht und einfach.

Hier kann man spekulieren, dass dies natürlich aus emotionalen Gründen der Fall war, evtl. weil sie ahnte, es könnte ihr letztes Telefonat sein und sie hatte zu ihrer Mutter ein sehr inniges Verhältnis.

Könnte es sein, dass sie die Mama warnen wollte ?
War evtl. etwas ganz anderes geplant gewesen und der Täter hatte schon im Restaurant die Mutter und Frauke am letzten Abend des Pubbesuches gestalkt ?

War es gar jemand, der einmal mit der Mutter bekannt gewesen war; sich in diese verguckt hatte und über Frauke dafür instrumentalisieren wollte (diese Ideen enstpringen jetzt eher einer pathologischen strukturierten Persönlichkeit, versteht sich....)

Glaube ich nicht,
dass man eigentlich an die Mutter ran kommen wollte, also, dass Frauke nur aus Mangel an Gelegenheit Frau Liebs zu entführen gewählt wurde. Und Frauke sie somit wahnen wollte, weil eigentlich Frau Liebs in Gefahr war, wenn du das so meinst.

Ich halte wohl für möglich,
dass man Frau Liebs/ der Familie Liebs weh tun wollte und deswegen Frauke wählte. Dann allerdings hätte ich konkrete Botschaften an diese erwartet.

Dass Frauke eigentlich mit der Mutter hätte sprechen wollen, konkret also dahin lenkt, zum Zwecke einer Warnung, dass lese ich bisher nicht heraus aus den Sätzen. Sie sagte/schrieb wohl

"sag Mama und Papa und den anderen bescheid"

und

Chris: „Karen ist bei mir. Wir machen uns alle Sorgen."
Frauke: „Sind Mama und Papa auch da?"
Chris: „Die waren hier."
Frauke: „Sag ihnen, dass ich sie ganz doll liebe."

und "gib mir Karen bitte."

aber sie lässt für diese Situation nichts ungewöhnliches, kryptisches ausrichten.

swinedog schrieb:Wie kommt ihr eigentlich immer darauf, dass die Zahl drei bei der "Mama"-Antwort eine Rolle spielt? Das kann doch logischerweise gar kein Code von Frauke gewesen sein, da Chris die Frage stellte und Frauke nur antwortete. Bei der ersten Antwort konnte sie doch gar nicht wissen, dass Chris noch genau zwei mal nachfragen würde.

Ein wichtiger Aspekt!

Die Interpretationsmöglichkeiten zu dieser Aussage sind leider extrem vielfältig.

Wie man sieht, kann sie die Unterhaltung ganz normal führen. Das wäre mE nicht möglich, würde sie wissen, wo sie sich befindet, den Täter (er-)kennen etc., so ein gewaltiges Risiko würde so ein gewiefter Täter doch niemals eingehen. Für mich wäre am plausibelsten, dass sie nicht wusste, wo sie war, also mit verbundenen Augen und/oder in einem abgetrennten Kofferraum oder Kastenwagen transportiert wurde, und auch den Täter nicht namentlich kannte.
Die Frage ist dann halt, wie es ihm gelang, Frauke in seine Gewalt zu bringen, und die SMS an Chris zu schreiben, in der er Bezug zur vorherigen Unterhaltung genommen hat. Da wäre am logischsten, dass er sie bereits im Pub observiert hat, wohl, als Chris auch noch dort war.

Malinka schrieb:Auch hier wieder: es macht von Täter Seiten
keinen Sinn Frauke so etwas sagen zu lassen,
wenn man eine Freiwilligkeit aufrecht erhalten will.

Da sie sehr desillusioniert klang, war wohl klar, dass danach Schluss sein würde, von daher könnte es ihm eventuell egal gewesen sein.

rayden schrieb: als Chris auch noch dort war.

CK war nicht im Pub.

Zu "Mama" zwei Gedanken, die ich selbst nicht für wahrscheinlich halte, aber nur so als Gedankenanstoß für jemanden, der damit vielleicht Verbindungen schaffen kann:

1. Es wurde erwähnt, dass Frauke ihre Ausbildung in dem Teil des Vincenz Krankenhauses gemacht hat, der allgemein als "Frauenklinik" bekannt ist (Husener Str.). Könnte also eine Patientin gemeint sein, die dort ein Kind geboren hat? Evtl. hat Frauke ihrer Mutter (oder Freunden) mal von so einer Frau erzählt. Wie gesagt, für wahrscheinlich halte ich dies selbst nicht; wenn, dann hätte Frauke als Hinweis wohl eher "Mutter" oder ein anderes Wort als "Mama" verwendet, da dies ja sonst niemand dekodieren könnte. Und würde wohl ein Täterpaar voraussetzen. (Eine einzelne Frau als Täterin kann ich mir nicht vorstellen.)

2. Könnte es sein, dass Frauke schwanger gewesen ist? (Als das Wort "Mama" auf sich bezog). Ich weiss, klingt auch abenteuerlich. Aber würde ein potentielles Tatmotiv des Vaters dieses (ungeborenen) Kindes erklären.

Wie gesagt, nur als Denkanstoß...

redsherlock schrieb:Könnte es sein, dass Frauke schwanger gewesen ist?

Nein, das hätte man dann bei der Obduktion festgestellt

menevado schrieb:Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."
Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"

In dem von User skydance zitierten Dialog des Anrufes vom Freitag, 27. Juni finde ich auch (neben dem dreifachen Mama) etwas seltsam, dass Frauke offenbar davon ausgeht, dass Chris weiß, warum sie weg ist. Er bestreitet dies und fragt weiter, ob sie wegen einem Typen weg sei.

Hat da jemand eine Erklärung dafür, dass Frauke annimmt, Chris könnte wissen, warum sie weg sei ?