Svensvenson schrieb:In Kriminallfällen werden grundsätzlich nur Fragmente veröffentlicht, das hat mit interessanter machen des Falles erstmal nichts zu tun, sondern ist Usus.
Das ist ja wohl jedem bewusst, dass nicht alles veröffentlicht wird. Schon allein praktisch gesehen wäre das schwerlich möglich und es gibt gute Gründe, dies nicht zu tun. Du hattest von einer bestimmten "Öffentlichkeitsarbeit" geschrieben.
Svensvenson schrieb:Die Schlüsse die Du ziehst teile ich so auch nicht unbedingt bzw. steht erst einmal die Frage im Raum ab wann der / die Täter(in) Frauke gegen ihren Willen festhielt, ich bezweifel das dieses sofort nach Verlassen des Pubs der Fall war.
Das glaube ich ebenfalls nicht. Es ist viel wahrscheinlicher, dass sie zunächst freiwillig mitging. Mitfahrgelegenheit, Handy aufladen, ONS, neue Feierlocation, was auch immer.
Dass sie aus der Tür trat und in ein Auto gezerrt wurde scheint dagegen unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich.
Svensvenson schrieb:Und kein Täter der Welt entführt eine Person, berechnet die Reichweite von Funkmasten um falsche Spuren zu legen, bringt sich durch herumfahren mit einem Entführungsopfer in Entdeckungsgefahr und lässt dann auch noch das Opfer frei täglich mit Angehörigen telefonieren, zumal es hier wesentlich einfacher und genauso effektiv gewesen wäre dieses durch SMS zu erzielen die man ohne Anwesenheit Fraukes beim absenden hätte erzielen können.
Er musste nichts berechnen. Das rudimentäre Wissen, dass man nur grob geortet werden kann, reicht. Ob er nach Paderborn reinfuhr, um den Anschein zu erwecken, er halte Frauke dort versteckt und nicht außerhalb, ist eine Theorie. Natürlich kann es sich anders abgespielt haben.
Svensvenson schrieb:Der Täter dürfte also davon ausgegangen sein daß er zu diesem Zeitpunkt keine Straftat begangen hat, die Situation wird sich erst später entwickelt haben,
Das halte ich für höchst zweifelhaft. Warum sollte ein Täter zu diesem Zeitpunkt keine Straftat begangen haben bzw sich nicht bewusst sein, eine begangen zu haben? Red halt mal Tacheles. Du glaubst, Frauke ist freiwillig mit einem Typen durchgebrannt und hat ihre Familie dann tagelang im Unklaren darüber gelassen, was los ist? Statt zu sagen: "Ich habe jemanden kennengelernt und brauche eine Auszeit" hat sie nur kryptische Antworten gegeben? Selbst auf den Hinweis, dass die Polizei nach ihr suche, rückt sie nicht mit der Wahrheit raus? Das soll wahrscheinlicher sein?
Svensvenson schrieb:Alternativ könnte man das Verhalten maximal noch damit begründen das ein "Abtasten" der Situation bei den Angehörigen relevant wäre, also wie weit sind diese besorgt, haben sie Schritte eingeleitet , haben sie den Verdacht daß Frauke gegen ihren Willen weg ist.... also die Kommunikation in beide Richtungen die über SMS so nicht möglich wäre, aber auch dann stellt sich die Frage ab wann setzt hier ein Tatbestand ein.
Ein persönlicher Anruf ist viel überzeugender, als eine SMS, die jeder hätte schreiben können. Der Entführer wird ihr vor den Anrufen genau erklärt haben, was sie sagen darf und was nicht.
Beispiel: "Wir müssen deine Familie beruhigen. Ich verspreche dir, in einer Woche lasse ich dich frei, so lange will ich noch meinen Spaß. Hältst du dich nicht an die Abmachung, bist du tot"