Busaya schrieb:Ich kann der Version mit einem freiwilligen Treffen / Einsteigen nur beipflichten. In mir macht sich auch ein Gefühl breit , dass FL so ruhig bleiben konnte, weil sie zum einen durch ihre Ausbildung stressresistenter war als andere, aber vielmehr noch, weil sie wusste, dass sie die Zwickmühle in der sie sich befand mitverursacht hatte und davon ausging das Problem irgendwie selbst lösen zu müssen bzw. es ihr sehr peinlich gewesen wäre, wenn herauskäme, mit wem sie da eigentlich mitgegangen ist (da verheiratet, deutlich älter, bekannt mit ihren Eltern oä).
es kann auch einfach druck, aggression und gewalt gepaart mit den aussagen "ich lasse dich frei, wenn..." seitens des täters gewesen sein.
ich glaube nicht, dass FL eine person war, die auf teufel-komm-raus alleine situationen lösen will.
Heather67 schrieb:Exakt! Ich gehe auch heute noch immer davon aus, dass bestimmte Personen (und es spielt ganz oft die Optik und die Art zu sprechen eine Rolle) doch keine bösen Absichten haben können. Auch wenn man schon häufiger eines Besseren belehrt wurde. Es ist einfach so eine Art "positive Grundeinstellung".
ja, so ist es. ich habe eigentlich keine schlechte menschenkenntnis aber in dem fall war ich dem kerl eigentlich vollkommen ausgeliefert, obwohl ich ein gutes gefühl hatte. und wenn ich mir dann überlege, dass ich ihn noch gekannt hätte (schule, erweiterter bekanntenkreis, party), hätte ich innerhalb weniger sekunden auf dem beifahrersitz gesessen.
ich glaube auch nicht, dass FL unvorsichtig war. entführungen, vergewaltigungen und ähnliches gab es ja auch damals schon und FL kam aus gutem hause. da werden ihr ihre eltern sicherlich nicht nur einmal gesagt haben, nicht nachts mit fremden männern durch die gegend zu fahren, sondern sich im notfall ein taxi zu nehmen o.ä.
Heather67 schrieb:Ich weiß, nur Vermutungen, aber ich kann mir einfach ein Szenario mit einem gewaltätigen Entführer, der sie brutal gefesselt und mit einer Waffe bedroht hat während sie telefonierte, nicht vorstellen. Ich glaube an eine Art "Agreement" zwischen ihr und ihrem Entführer!!
ich kann mir beides gleichzeitig vorstellen. vielleicht war es genau diese mischung aus gewalt, bedrohung und aggression und dem vertrauen durch das vorherige kennen und der zusicherung, dass sie bald tatsächlich wieder frei kommt, wenn sie z.b. verspricht, niemals ein wort darüber zu verlieren, wo sie gesteckt hat bzw. bei wem sie war. dadurch war sie eingeschüchtert genug, um nicht offensichtliche hinweise zu geben während der telefonate aber zugleich mutig bzw. ruhig genug, um nicht völlig panisch zu werden oder in heulkrämpfe auszubrechen, sobald chris das telefonat annahm.
ich könnte mir vorstellen, dass ihr der täter glaubhaft klarmachen konnte, dass er sie gehen lässt. aber er hat es dann zunächst immer wieder verschoben und dann war es plötzlich zu spät, sie wieder freizulassen. vielleicht war es das letzte telefonat, als FL mehr sagte als zuvor oder er das gefühl hatte, dass sie hinweise gab...