Sven1213 schrieb: mlaska schrieb:
Das ist natürlich die Frage, wie lange die beiden sich schon kannten. Wir wissen ja gar nicht, wann FL mit ihrer
Mutter darüber geredet hat. Es kann 6 Monate, drei Monate oder nur 3 Wochen vor dem 20.06. gewesen sein.
In dem Stern-Artikel vom 12.05.2016 wird Ingrid Liebs wie folgt zitiert:
.... Doch nun erinnert sie sich daran, dass Frauke kurz vor ihrem Verschwinden von einem Bekannten erzählte. Von jemanden, der an Autos schraubt und der in Nieheim, östlich von Paderborn, eine Werkstatt besaß. "Sie fragte mich damals, wo Nieheim liegt. Sie kannte das vorher nicht."
Daher gehe ich davon aus, dass dieser Schrauber ein neuerer Bekannter war und da sie selbst nicht die Stadt kannte und laut der Mutter "kurz" vor ihrem Verschinden danach fragte, wird das nur wenige Tage vorher gewesen sein.
mlaska schrieb:
Vom Zeitrahmen her fällt auf, dass etwa 1h fehlt; rechnet man die Anfahrt ab 23:00h nach Nieheim mit
etwa 40 Minuten. Im Rahmen einer Liebesbeziehung wäre dieses Intervall gut erklärbar.
Da habe ich auch lange nachgedacht.
Sorry, an eine Liebesbeziehung glaube ich da nicht als Grund.
Was ist so wichtig, dass mitten in der Nacht, grob eine Fahrzeit von 1,5 Stunden in Kauf genommen wird und der Aufenthalt dort eventuell sogar kürzer, als die Fahrzeit war???
mlaska schrieb:
Dazu paßt auch das "komme später"
Dieses "komme später" gleicht sich doch mit "Komme heute noch nach Hause" aus der anderen SMS und auch mit dem "zurückkommen" aus den Telefongesprächen.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass erstmal eine Freiwilligkeit vorlag und ein Verbrechen gegenüber Frauke erst später erfolgte.
Kann es nicht auch ganz anders sein?
Zwischen dem Pub und dem Wohnhaus von Frauke traf sie auf den Täter und sie konnte umgehend nicht mehr selbst ihr Handeln bestimmen und wurde ab diesem Zeitpunkt schon gegen ihren Willen festgehalten.
Was jetzt passiert, gleicht sich doch vom Ablauf her mit den späteren Anrufen und der SMS am Freitag.
Wie auch immer und mir immer noch rätselhaft, war ihr Handy um 0.45 Uhr wieder funktionsfähig und es wird ein zeitnahes zurückkommen angekündigt.
Wie auch oftmals an den folgenden Tagen.
Inhaltlich ist die erste SMS was die Logik angeht kontrovers. Kein Ort wird erwähnt, dann wird das für sie belanglose Fußballspiel erwähnt und das H.d.g.d.l am Ende der SMS.
Das gleicht sich mit den Gedächtnisprotokollen der Anrufe.
Insbesondere aber mit dem vom letzten Telefonat.
Da passte einfach einiges nicht logisch zusammen.
Warum die erste SMS aus dem Raum Nieheim abgeschickt wurde, kann ich mir nicht erklären. Der Täter kann auch erstmal eine räumliche Distanz zum Ort des Verbrechens aufgebaut haben, aber nach meinem Kenntnisstand halte ich ein Festhalten in Nieheim und Umgebung für wenig wahrscheinlich, da der erste Anruf aus Hövelhof-Dreihausen kam und die Örtlichkeiten Nieheim und Hövelhof-Dreihausen 50 Kilometer entfernt liegen und keine direkte Verbindung besteht.
Die erste SMS kann entstanden sein, weil Frauke von dem Wartenden Chris erzählte und dadurch dieser erstmal beruhigt war und etwas Zeit gewonnen wurde, nur die folgenden Anrufe erklärt das nicht.
Was denkt ihr über einen Anfang der Tat unmittelbar nach dem Verlassen des Pubs?
Du hast natürlich recht, man könnte z.B. das 'kurz' in "dass Frauke kurz vor ihrem Verschwinden von einem Bekannten erzählte" in
Relation zu einer Woche sehen. Nehmen wir den Satz von Frau Liebe wörtlich, dass sie sich "nun" daran erinnerte, dann kann
man das auch in Relation zu den 10 Jahren sehen, die inzwischen vergangen sind. Der Schrauber war sicherlich zu dem Zeitpunkt, wo
FL ihrer Mutter davon erzählte, ein "Neuzugang", das sehe ich völlig analog zu Dir. M.M.n. verblaßt aber über die Jahre, wie
eng die beiden Ereignisse "FL verschwindet" und "Neuer Bekannter in Nieheim" tatsächlich zusammenlagen. Gleichzeitig würde ich auch
sagen: wenn es tatsächlich sehr zeitnah war, sagen wir mal z.B. "nur eine Woche", dann macht es das noch viel wahrscheinlicher, dass
ein Zusammenhang zwischen einem Schrauber in Nieheim und dem Verschwinden von FL besteht.
Du hast ausserdem in dem Punkt recht, dass die Frage, was FL um diese Uhrzeit in Nieheim hätte vorhaben sollen, nicht unerheblich
ist. Nehmen wir mal den Liebhaber, der sie aus PB abgeholt hat und vll. auch wieder zurückbringen sollte... Die beiden hätten natürlich
die ganze Zeit miteinander verbracht, vll. war das schon Grund genug. Aber ich denke auch, dass das für "mitten in der Woche" doch
recht viel Aufwand war, wie groß muss die Leidenschaft füreinander sein, was nicht bis zum WE warten kann...
Zumindest wäre die angedeutete Rückfahrt noch in der Nacht zu erklären. Entweder gab es für den nächsten
Morgen keine Möglichkeit, FL wieder nach PB zu bringen. Oder FL wollte nicht, dass von Chris´s Seiten Fragen aufkommen, wo und mit
wem sie die Nacht verbracht hat. Und vll. hängt auch das wieder mit der Ausrichtung des Schraubers zusammen. Wußte FL, wozu er
fähig war? Was war noch so Besonderes an ihm? Rückblickend - wenn man mal kurz annimmt, dass der/ein Schrauber der
Täter gewesen sein könnte - ist ihr Schweigen darüber fast selbsterklärend. Zumindest könnte sie eine Ahnung gehabt haben, hatte
aber das Risiko für sich nicht richtig eingeschätzt. Es stellt sich daher meine ich auch die Frage, ob es noch etwas über eine
Liebesbeziehung hinaus geben könnte, was das Treffen erklärte.
Wenn man mal umgekehrt den Fremdtäter ansetzt, der blind auf Opfersuche FL nach Verlassen des Pubs eingesackt hatte, stelt
sich für mich die Frage, wo dies hätte passieren sollen. Aus dem Blickwinkel des Täters: wo würde man sein Opfer aufgreifen?
Mit Blick auf die möglichen Heimwege halte ich die meisten Orte für sehr ungünstig, weil man immer der Gefahr ausgetzt ist, das
Zeugen auftauchen. Es sind ja keine dunklen Waldstücke sondern Wohngebiete und/oder befahrene Strassen gewesen. Dazu kommt
die Uhrzeit. Es dürfte einiges los gewesen sein. Der Ort müsste daher ein ganz spezieller gewesen sein, aber wo?