@Quastenflosser Quastenflosser schrieb:Wenn es dem Täter darum ging, Nieheim so konsequent zu verbergen, wie erklärst du dir dann die letzte Handyortung aus Nieheim?
Gab es die denn wirklich?
Quastenflosser schrieb:Der Täter hat es geschafft, nach all seiner Zeit mit FL keinerlei DNA auf ihrer Kleidung, also Jeans, Schuhe und Oberteil zu hinterlassen.
Jau, der Haupt-DNA-Träger könnten Haare gewesen sein. Ansonsten war die Entscheidung, die Leiche an der Luft abzulegen
wohlüberlegt, denn nach der Casperschen Regel
Wikipedia: Casper-Regel verwest ein Körper (und damit
wohl auch Hautschüppchen anderer) an der Luft ca. 8 mal schneller als in der Erde. FL Leichnam war skelettiert. Die Mikroorganismen
hatten das Ihrige getan. Mit hornähnlichen Strukturen wie z.B. Haaren ist es anders. Da macht sich Erde besser.
Wenn FL z.B. bei ihm in der Wohnung die Klamotten abgelegt hätte, gäbe es wahrscheinlich Haare. Daher vermute ich, dass FL
gar nicht bei ihm in der Wohnung war. Kann aber auch sein, dass auch seine Haare verwest waren aus Gründen, die sich
aus den Bedingungen des Ablageortes ergeben.
Quastenflosser schrieb:Bemerkenswert für einen Täter, der dies alles zum ersten Mal und aus Zufall getan haben soll.
Ich kann mir das nicht vorstellen. Da hat jemand ein Spiel, sein Spiel, getrieben und die Tat war sehr gut geplant von einem hochintelligenten Menschen. Der Täter lebt auch weder in Nieheim noch in Paderborn.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es nicht die erste Tat des Täters war. Der Mord wurde aus seiner Sicht zur Notwendigkeit
und war ev. ein Novum.
Die Tatsache, dass sich die Angehörigen "so schnell" um ihr Fernbleiben kümmerten, war nicht vorherzusehen. In anderen
Fällen dauerte es viel länger, ja mehrere Tage, bis Such-Maßnahmen ergriffen wurden. Man darf nicht vergessen, dass FL nicht
mehr bei ihren Eltern wohnte, kontaktfreudig und "Alleinstehend" (also Single) in einer WG residierte, und volljährig war. Je nachdem,
was der Täter über FL wußte, so gesehen war ihr "Profil" eigentlich ideal. Er hätte davon ausgehen können, dass ihr Verschwinden
nicht sofort zu einer Suchaktion ausarten würde. Wer sollte denn wissen, wo sie gerade war? Wer sollte sagen können, dass hier
was nicht stimmt? Wer hätte mit Sicherheit sagen können, dass sie nicht bei einem Typen versackt war und mal einen Tag
auf "Aus" macht? So war sie nicht, das wußte der Täter aber nicht. Er hatte ein anderes Bild vor ihr. Ich vermute, sie haben sich
im Chat kennengelernt und er dachte vll, dass ein solch kontaktfreudiger Mensch wie FL eher auf "Abenteuer" abfährt.
Für hochintelligent halt ich ihn nicht. Er handelte aber zielorientiert. Keine Affekttaten. Und er verfügt über relevantes Wissen.
Quastenflosser schrieb:FL ist in meinen Augen ein Zufallsopfer. Vermutlich hat der Täter sie auch nicht direkt nach dem letzten Telefonat getötet. Sondern alles in Ruhe vorbereitet um keine DNA-Spuren an dem Opfer und später am Tatort zu hinterlassen.
Sowohl die Uhrzeit, als auch die möglichen Nachhausewege von FL sind doch Faktoren, die eher gegen ein Zufallsopfer
sprechen. Man weiß von Serientätern, die sich auf die Lauer legen, dass sie ca. 30 Anbahnungen pro vollzogene Tat hinter sich bringen
müssen, weil die Bedingungen vor Ort nicht passen. Der Ort wird lange im Vorfeld ausgesucht. Persönlich halte ich eine beleuchtete,
frequentierte Wohngegend, die Nähe zu Kneipen, Restaurants, Tankstellen für ungeeignet, um eine Person einzusacken. Es kann natürlich
grundsätzlich klappen, aber als Täter würde man darauf nicht spekulieren. Wenn es doch so war, dann wäre der Ort, wo
der Übergriff stattfand, eindeutig auszumachen, denn es kann im speziellen Fall nur sehr, sehr wenige potentielle orte hierfür geben.
Was denkst Du, wo dieser Ort war?
Quastenflosser schrieb:Wobei wir vom Höxter-Pärchen wissen, dass selbst das einige Nachbarn nicht motiviert, gleich die Polizei anzurufen.
Im Höxter-Fall gab es nie eine Vermisstenanzeige, die in Bosseborn oder Schlangen etc. öffentlich aushing. Da haben die
Anwohner auf "was geht mich das hier alles an.." geschaltet. Traurig, aber menschlich nachvollziehbar.