@howdoyoudo Der "Ablageort" war doch, im Nachhinein, gar nicht "so schlecht" gewählt, oder???
Wenn er mit ihr so oft die Paderborn aufsuchte, warum versteckte er nicht auch die Leiche in den Wäldern direkt um Paderborn.
Das ist eine gute Frage. Eine mögliche Antwort ist: "Da der "andere" Ort der Ablage möglicherweise etwas mehr über den Täter verraten hätte..."
So dürfte die Frage: "Warum erfolgte die Ablage in Lichtenau?", die Frage, warum sie nicht in PB erfolgte, teilweise beantworten.
Man kann unterstellen, dass zu einem Zeitpunkt X nach der 1. SMS, Nieheim zukünftig scheinbar gemieden wurde. Auf die Frage "warum?" gibt es sicherlich auch eine Antwort. Zu heiß oder gar verbrannt?
Wenn durch die rasche Veröffentlichung des potenziellen Absendeortes der 1. SMS ein Ankerpunkt eines Täters "aufgeflogen" wäre, hätte das sicherlich eine Wirkung gehabt. Haben die folgenden Kontakte sowie der Ablegeort eben diese Wirkung gezeigt?
Worüf müsste man jetzt sorgen? M.E. dafür, dass keine Kontakte mehr aus Nieheim stattfinden UND vor allem, dass auch keine immer wiederkehrende Opfer-Verbringung zwecks Kontaktaufnahme von Nieheim nach PB erfolgt, denn die Verkehrswege von Nieheim nach PB sind wirklich überschaubar und mit geringem Aufwand kontrollierbar, vor allem, wenn man nur in einem Zeitfenster von 22:00 bis 00:00 agiert.
Von daher halte ich Nieheim nach der 1. SMS für den mit Abstand ungeeignetsten Festhalteort, sofern der Täter auch nur etwas Grips besaß. Dass die Ergebnisse der OFA anders lauten, ist mir dabei durchaus bewusst.
Relativiert werden könnte diese Aussage, sofern der Täter tagesaktuell über Fahndunsmaßnahmen und vor allem -intensität informiert gewesen wäre.
Soviel zu Nieheim. Kommen wir zu Paderborn:
Einen Fehler begeht man nicht 2 Mal. Angenommen FL wird nicht mehr in Nieheim festgehalten, sofern sie dort überhaupt jemals festgehalten wurde (und dort nicht nur ein "Vorwand" anzutreffen war), so dürfte man auch unterstellen, dass sie nicht in PB festgehalten wird, sondern anderswo - also weder in Sennelager, noch in Mönkeloh, noch auf dem Dören oder in der Nähe des Benhauser Feldes, ebensowenig in dem Bereich, welcher entsteht, wenn man alle Bereiche grob miteinander verbindet (und ggf. dabei auch Nieheim mit einbezieht!)
Wir haben nun 3 Areale, davon ist eines unbekannt - nämlich der tatsächliche Festhalteort, ggf. auch Ankerpunkt nach dem 21.06...
Bei dem zweiten handelt es sich um den Großraum Nieheim, bei dem dritten um den Raum innerhalb der folgenden "Kontaktorte" (PB).
Wenn man also nun unterstellen würde, dass der Festhalteort aus benannten Gründen AUßERHALB PB's und dem Areal in Richtung Nieheim liegt, gäbe es zwar viele Möglichkeiten, welche sich jedoch durch die letztliche Wahl des Ablageortes in einem überschaubaren Bereich bewegen könnten.
Dieser "überschaubare Bereich" läge nicht in PB und nicht in Nieheim, sowie weder zwsichen PB und Nieheim, noch zwischen PB und Lichtenau, noch zwischen Nieheim und Lichtenau, noch würde man von PB oder Nieheim aus den Ankerpunkt über Lichtenau hinaus ohne große Umwege erreichen, das wäre nämlich unlogisch.
Die Auswahl potenzieller Festhalteorte war m.E. begrenzt, es gab also keine unbegrenzte Auswahl. Eine "Orts-Auswahl" beschränkte sich lediglich auf die Kontaktorte zu Lebzeiten Fraukes, sowie auf den Ablageort, soll heißen, dass hinsichtlich der Tatsache, dass Niheim verbrannt war, die Auswahl zukünrtiger, nachvollziehbarer Orte (Kontakt und Ablage) sorgfältig(er) getroffen werden musste, während gleichzeitig "Ausweichmöglichkeiten" keinesfalls durch denselben, in Nieheim begangenen "Fehler" auffliegen durften. Der zukünftige Festhalteort musste also "sauber" bleiben - es durften keine regionalen Rückschlüsse auf diesen Ort möglich sein.
Welche Orte waren nun verbrannt?
Nieheim, Paderborn, Sennelager, Hövelhof, Marienloh, Borchen, Mönkeloh, Dören, Benhausen, Neuenbeken, Altenbeken, Bad Driburg, etc. -> einfach ein riesiger, "roter" Bereich, welcher ohne große, gedankliche Anstrengungen einfach "zu heiß" war.
Hinzu kommt ein nicht zu unterschätzender Bereich durch den Ablageort - grob: Lichtenau, sowie alle Bereiche zwischen den bisher "heißen" bereichen und eben Lichtenau selbst.
Lichtenau ist durch die Ablage ohnehin "verbrannt", sofern die Ablage kein absoluter Notfall, welcher keine Überlegungen mehr zuließ, war.
Den "Festhalteort" / Ankerpunkt des Täters nach dem 21.06. würde ich somit in einem Bereich verposten, welcher außerhalb jeglicher "heißer" oder "verbrannter" Bereiche liegt und zugleich von dem Ablageort deutlich weiter entfernt liegt, als der bisher gezeichnete "Aktionsradius" zu Lebzeiten Fraukes.
Das würde beinhalten, dass die Ortswahl (Kontakte) zu Lebzeiten Fraukes "näher" am Ankerpunkt bzw. den Ankerpunkten / Festhalteorten lag, als zu den Zeiten, als zumindest absehbar war, dass Frauke diese Episode nicht überleben dürfte (Ablageort).