@flotse Ich bin ähnlicher Ansicht, was diesen Fall angeht.
Es kann mMn auch gut sein, dass sie auf einen Mann aus dem Bekanntenkreis ihrer Eltern stieß - Politiker, Arzt, Lehrer - also auch jemand aus "gutem Hause", den sie aus offiziellen Anlässen und Festen von früher aus Lübbecke-Zeiten kannte. Ihre Mutter war politisch aktiv, war mal stellvertretende Bürgermeisterin, da sieht man sich oft auf irgendwelchen Festen zusammen mit der Familie, oder bei Wahlkampfwerbung usw. Vielleicht haben Frauke und er auf solchen Festen mal miteinander getanzt oder haben von Tisch zu Tisch mal ein bisschen geflirtet vor Jahren. Ich stell ihn mir 2006 so vor: Mitte 30, gutaussehend, rhetorisch gewandt, karriere -und machtgeil, verheiratet, zwei oder drei Kinder. Liebevoller Vater, aber mittlerweile gelangweilt in der Ehe und frustriert vom Ehealltag. Frauke, auch aus "gutem Hause", relativ früh schon fünf Jahre in einer Beziehung gebunden gewesen, jetzt wieder frei, von den Eltern räumlich gelöst nun in einer anderen Stadt, aber (noch) unter den Fittichen des Exfreundes und WG-Bewohners, neue Ausbildungsstelle, viele Bekannte und Parties, zuverlässig und hilfsbereit, chattet und simst gern und viel und flirtet natürlich auch gern dabei.
Eines haben diese beiden Menschen gemeinsam: Der gute Ruf ihrer Familien darf nicht beschädigt werden. Bei ihm kommt hinzu: Er will sich seine Karriere nicht verbauen durch etwas, was seinen guten Ruf befleckt.
Frauke macht sich also an diesem Abend auf den Heimweg, müde zwar, aber gut gelaunt und beschwingt durch die vielen lustigen SMSe. Sie trifft auf diesen Bekannten, der mit dem Auto anhält und ihr anbietet, sie nach Hause zu fahren. Er hat ihr vollstes Vertrauen, fährt sie fast bis vor die Tür, aber sie haben sich noch so viel von früher zu erzählen, flirten miteinander und kommen sich näher und werden zärtlich miteinander. Sie wollen aber nicht miteinander gesehen werden und er schlägt vor, zusammen zu einem romantischen Ort (Hütte?) zu fahren, es seien nur ein paar Kilometer. Er habe dort auch noch eine Flasche Schampus. Später würde er sie natürlich zurückfahren, damit sie noch ein paar Stunden schlafen kann. Sie willigt ein, sagt aber noch, dass sie unbedingt noch eine SMS an Chris schreiben muss, damit er weiß, dass sie später kommt. Der Mann von Welt verspricht ihr, ihr Handy aufzuladen, was er dann auch in der Hütte tut.
Nur so kann man es nachvollziehen, wenn FL die erste SMS wirklich selbst geschrieben und verfasst hat. Sie war in einer quirligen, glückseligen und aufgeregten Stimmung und beide taten etwas, was in Deutschland täglich hunderte, wenn nicht sogar tausende Male vorkommt: Sie ließ sich mit einem verheirateten Mann ein, und er wurde untreu seiner Frau gegenüber.
Nach der SMS schlug aus irgendeinem Grund die Stimmung um. Vielleicht wollte oder konnte er sie nicht nach Hause fahren, oder er wollte die Nacht noch mit ihr in der Hütte verbringen, spätestens morgens müssen Frauke die Gewissensbisse geplagt haben wg. Schule und Chris. Der Mann hat ihr evtl. das Handy weggenommen oder es wurde noch beratschlagt, was zu tun sei. Im Gegensatz zu
@flotse bin ich der Meinung, dass der Mann genug von ihr hatte und Angst um seinen Ruf, seine Karriere und seine Ehe hatte. Das frühzeitige Alarmschlagen durch Fraukes Familie, Chris, Lehrer muss den Mann in arge Bedrängnis und Auswegslosigkeit gebracht haben. Mittlerweile hatte er sich obendrein der Freiheitsberaubung schuldig gemacht, alles wurde nur noch schlimmer. Bis er vielleicht nur noch einen möglichen Ausweg sah, indem er die tötete oder einfach verdursten ließ.
Mit diesem Szenario machen auf jeden Fall alle SMSs und Telefonate Sinn.