Ja, das wäre denkbar, ohne dass aber jetzt ein großartiges persönliches Stalking hätte vorausgehen müssen. Dann wäre es jemand, der sie z. B. flüchtig kennt, gerade wenn sie sich sozial engagiert hat.msbarnaby schrieb:Gerade wenn du der Fraktion lieb und nett und sozial, immer hilfsbereit angehörst und im Rahmen sozialer Projekte viele Menschen triffst, denen du offen und hilfsbereit begegnest, dann denkst du dir VIELLEICHT nichts schlechtes, wenn abends so ein Bekannter neben dir hält und sagt "Mensch Frauke was machst du so spät hier allein? .. Ach,.. ich war auch beim public viewing da und da.. auch komm.. steig schnell ein, ich bringt dich rum. Und wollte dir noch das und das erzählen.. hast du schon gehört, dass..." und schwupps wähnt se sich in einer netten Unterhaltung, in der sie sich das Ladekabel im Auto leiht, um Chris schnell zu schreiben, dass es späetr wird, weil sie sich in netter Gesellschaft wähnt.
Die stereotyp gleichen und sehr kurzen Antworten von Frauke wären aber - sadistisch betrachtet - ausbaufähig gewesen zu einer viel qualvolleren Konfrontation zwischen Opfer und Familie. Wenn jemand sadistisch veranlagt ist, treibt er das in die Höhe und will es auch ausreizen. Das war in dem Fall nicht wirklich so, weil die Antworten kurz gehalten wurden und sogar oft identisch waren. Außerdem waren es ja eher beruhigende Sätze: Mir geht´s gut. Ich komme zurück etc., also nichts Quälendes.
wenn er chris und frauke hörte, hatte er in dem augenblick viel mehr von ihr als chris, nämlich ihren körper und die dirigentenrolle über ihre verstandesäußerungen.
LynnCard schrieb:allein zwischen all den verrückten stimmt nicht. Public viewing war in den Pubs, in den Bars, vor den Lokalen auf Leinwänden etc.
(...) die welt sah für sie am abend der fussballweltmeisterschaft auf den deutschen straßen fröhlich feiernd aus, solange sie beschützt zu zweit ging.
als sie alleine zwischen all den verrückten stand, wurde ihr ihre exponiertheit bewusst.
Ja, es wäre möglich, dass dem Täter schon allein die Grundsituation leidendes Opfer-leidende Familie einen sadistischen Kick in seiner einfach strukturierten, primitiv sadistischen Psyche gegeben hat. Also mit wenig Intelligenz und Finesse. Bei einer persönlichen Beziehung des Täters zu Frauke oder ihrer Familie würde ich aber eher davon ausgehen, dass der Täter das Bedürfnis hätte, sich in irgendeiner Weise persönlich Genugtuung zu verschaffen. Das kam aber in keinen Sätzen durch, alles sehr unpersönlich. Und thematisch geht es darum, dass sie als (noch) lebend gilt, sie nach Hause komme, die Familie also beruhigt sein könne. Das Thema wäre also eher nicht sadistisch ausgerichtet, sondern zeitgewinnend und fahnungsabwehrend.
sie benutzt eine essentielle sprache ohne schnörkel.
sie ist ja sehr müde.
Dieser Satz zeigte mir, @LynnCare hat ne Menge Alltagseinsicht.
Das wird ja sogar thematisiert. Frauke geht davon aus, nach fast einer Woche von der Polizei gesucht zu werden. Deshalb die Sätze, es gehe ihr gut, sie habe keine Angst, sie käme nach Hause, sie lebe noch. Damit wird der Grund vorgegeben, sie nicht mehr zu suchen und nach ihr zu fahnden, denn sie lebe ja noch. (Täterinstruktion)eis..bär schrieb:Warum war er fahndungsabwehrend und zeitgewinnend?
Du meinst einen manipulativer Character erreicht der auch irgendwann?
