Mord an Frauke Liebs

@vielefragen
Danke für den Hinweis. Ja, solche geöffneten nächtlichen Anlaufstellen gibt es auch bei uns, vor allem Autobahnraststätten oder an sonstigen Hauptstraßen, wo auch Lastwagen durchfahren. Ein solcher Fahrer würde sich auch in der Gegend auskennen, sogar wenn er nicht im Ort wohnt. Wenn ich mir die Ortungen der Anrufe und SMS anschaue, ist der Täter doch sehr weitläufig unterwegs, würde ich sagen, dann noch bis nach Lichtenau, wo Frauke tot aufgefunden wurde im Totengrund, auch in Fahrbahnnähe.

@msbarnaby
Deinen Wünschen und Gebeten möchte ich mich gerne anschließen!

Ein guter "Trick" von einem Täter könnte doch auch gewesen sein vor Frauke eine Entführung vorzutäuschen .

Er erzählt ihr einfach sie sei entführt und er fordere Lösegeld.

So könnte man sein Opfer auch beschwichtigen ....erst recht ,wenn man damit droht ,dass der Familie etwas schlimmes passiert,wenn......man was falsches sagt

Oder ist das zu kompliziert gedacht .

Würde aber auch wieder auf einen Täter aus dem näheren Umfeld schliessen lassen.

@Ollie
Nein, genau so einen Trick meine ich, sehr guter Gedankengang. Und so weit ich weiß, neu hier.
Aber genauso sind andere Konstellationen denkbar, die das alles erklärbarer machen.

@RA1974

Vielleicht hatte er auch eine Entführung vor und ist dann eingeknickt .....?

@Ollie
Und natürlich kann man eigentlich nicht mehr wirklich an den durchgeknallten Mr. X denken, der nicht aus Frauke's Umfeld kam. Dafür wusste er einfach zu viel, und zwar äußerst zeitnah.

Doch, doch, das geht durchaus. ;)

Du meinst, so ähnlich wie bei Anneli-Marie, nur ein paar Anrufe und sms später?
Nur, dass die sich offenbar gewehrt und geschrien hat im Hintergrund am Telefon, was u.a. möglicherweise zu ihrem Tod beigetragen hat.

Mag sein, dass Frauke zu gutmütig (neudeutsch: emotional intelligent) dafür war und geglaubt hat, sie könne das anders lösen? Glaube ich eher nicht, weil
a) sich zumindest das letzte Telefonat von ihrer Seite eher resigniert anhört, so als hätte sie schon eingesehen, dass sie das nicht mehr rumreißen kann
b) ich nach wie vor glaube, dass sie den Täter sehr gut kannte und ihn nicht ans Messer liefern wollte
c) dann ein oder max. zwei Lebenszeichen gereicht hätten, im Gegenteil, eine längere Zeitspanne ohne Kontakt hätte dann sicher die Zahlungsbereitschaft gefördert
d) es keine Lösegeldforderung gab laut Polizei
e) wer bitte eine Frau bei der im WM-Sommer vorherrschenden Hitze 1 Woche in den gleichen Klamotten bei sich haben will?

@LynnCare
Dann führ das alles doch mal aus, bitte.

Hab ich doch schon. Lies mal nach.. ;)

Je länger ich drüber nachdenke, desto merkwürdiger kommt mir vor, dass jegliche Gesprächsaufzeichnungen fehlen.
Offensichtlich gelang es ja sogar mit Geduld, dass beim letzten Telefonat endlich ein Zeuge dabei war, außer Chris.
Auf wessen Veranlassung hin?

War Karen aus eigenem Willen da, wurde sie gebeten von der Famile oder ging das z.B. von Chris aus?

Und noch etwas zu diesem Thema:
Laut Frau Liebs im neuen Sternartikel hätte man vergeblich versucht, ein Diktiergerät zu besorgen, weil man offensichtlich die Anrufe aufnehmen (lassen) wollte.

Ich halte das bei diesem großen Personenkreis (Schulleiterin, Zahnärzte mit eigener Praxis, Studenten) für schlicht unmöglich, innerhalb mehrerer Tage keine Aufzeichnungsmöglichkeit zu finden, wenn man das unbedingt wollte.

Zumal - und das hat man hier wohl noch nicht diskutiert - es genügt hätte, Chris' Handy auf eine Festnetznummer mit angeschlossenem Anrufbeantworter umzuleiten, das konnte damals auch schon jedes Handy.

Das ist für mich eine Schlüsselfrage: warum gibt es keine Aufzeichnungen und wem nützt das?

@RA1974
Wahrscheinlich nützt es Dir! ;)

Was Du hier zusammenspinnst, ist schon allerhand.

Zahnärzte sind auch nur Menschen. Ich kannte sogar einen, dem ich als Beiständin helfen musste, weil er einen Nervenzusammenbruch erlitt und sich fast das Leben genommen hätte.

Was Chris und Fraukes Familie durchmachten in dieser Zeit, kannst Du Dir wohl überhaupt nicht vorstellen, gelle.

@RA1974
Sie wollte den Täter nicht an sein eigenes Messer liefern... Ich gehe davon aus Sie merkte je mer Zeit Sie mit Ihm verbrachte, ggf. sprach er es auch offen an, dass er nichts zu verlieren hatte... Daher spielte Sie mit. Ihr war klar, dass Ihr Verrat für Sie und Ihn den Tod bedeutet hätte. Am Ende entzog er sich nicht der Verantwortung...

@msbarnaby
Die Frage nach dem Exfreund, also dem nach Chris ist eine interessante.
Da ist wenig bekannt. War wohl eine Go Park Bekanntschaft, soweit ich das in Erinnerung habe. Irgendjemand schrieb meine ich sogar mal er wäre aus dem Raum Nieheim. Verifizierbare Aussagen zu diesem gibt es glaube ich aber leider nicht. Wäre interessant da mal näheres zu erfahren!

@LynnCare
Ein Diktiergerät bekommst du in jedem Elektrowarenhaus wie Saturn oder Media Markt. Die Aussage, man hätte vergeblich versucht ein Diktiergerät aufzutreiben ist absolut lächerlich...

@Ollie
das wäre sehr glaubhaft.

Ollie schrieb:in guter "Trick" von einem Täter könnte doch auch gewesen sein vor Frauke eine Entführung vorzutäuschen .

Er erzählt ihr einfach sie sei entführt und er fordere Lösegeld.

So könnte man sein Opfer auch beschwichtigen ....erst recht ,wenn man damit droht ,dass der Familie etwas schlimmes passiert,wenn......man was falsches sagt

es wird von opfern häufig berichtet, dass der täter höhnte, deine angehörigen wollen dich gar nicht, sie zahlen das lösegeld nicht, sie sind nicht interessiert.
@Ollie
mit deiner idee könnte man fraukes bemerkung, chris wisse doch wo sie sei, noch besser erklären.

aber, der mögliche entführer brauchte nur in der ersten nacht vor frauke die alte sms abgeschickt zu haben, während er ihr weismachte, er habe chris soeben geschrieben, sie komme später, sie sei noch bei ihm. das wäre eine weitere möglichkeit, warum sie glauben hätte können, chris wisse von ihrem verbleib..

zu der bemerkung, sie lebe noch, meine ich, sie wußte, dass der täter wieder in seine heimat oder seinen arbeitsort zurückfahren musste, und rechnete nicht mehr mit einem glücklichen ausgang.

@zulu67
sag, hast du eine ahnung, was die leute in der zeit alles schaffen und machen mussten?

dass man kein diktiergerät beschaffen konnte, geschah vielleicht wirklich aus zeitmangel.
es wäre nämlich absolut nicht vernünftig gewesen, im ort ein diktiergerät zu kaufen, man hätte schon weiter weg fahren müssen. wenn der kauf des gerätes dem kriminellen zu ohren gekommen wäre, wäre die lage für frauke vielleicht eskaliert. ausborgen machte auch nur sinn, wenn man einige personenkreise schon absolut ausschließen hätten können. sonst fragt man am ende noch den täter drum. das wäre absolut gefährlich.

damit man bei eintreten eines kriminalfalles im sinne der aufklärung richtig handelt, gibt es die polizei.

sie hätte der familie die wichtigsten schritte sagen müssen. seit wann müssen die mit-opfer einer straftat die kriminalistische arbeit selbst erfinden?

Was mir im Endeffekt auffällt ist,dass Frauke in ihrem letzten Gespräch nach Vater und Mutter fragt,mit Chris und Karen spricht,über ihren Bruder aber kein Wort verliert oder nach ihm fragt.War ihr Bruder in Paderborn an diesem Abend,oder fragte sie nicht,weil sie wusste,dass er eventuell außerhalb von Paderborn lernt studiert etc.Ich habe darüber keine Informationen gefunden.

@Ollie

Tatsächlich, das wäre die erste plausible Erklärung für diese merkwürdigen Anrufe, die ich bisher gelesen habe. Ich denke dennoch, dass der Täter ein paar Schrauben locker hat, denn er hat ja offensichtlich eine gewisse perverse Freude an dieser Tat, dass er Frauke an eine Erpressung glauben lässt, die gar nicht stattgefunden hat.

Es ergibt zusammen nur dann einen Sinn, wenn gerade dieser Ablauf der Tat dem Täter eine Befriedigung oder ein Vergnügen bereitet hat, denn 1. ist es sehr aufwendig, 2. besteht ein grosses Risiko auf den Fahrten erwischt zu werden, dass Frauke sich "verplappert," und noch einiges mehr, 3. ist es eben für ein "reines" Sexualdelikt etc. unnötig und ungewöhnlich.

Ich habe schon die ganze Zeit vermutet, dass dem Täter daran lag, dieses Drama aufzuführen, und ich vermute, dass sein Ziel war, jemand anderem als Frauke damit Qual und Leid zuzufügen, da ist natürlich in erster Linie an die Eltern zu denken, aber auch an "Chris," zumal dieser ja merkwürdigerweise der Adressat der Anrufe ist.

Frauke wird dann zur unwissenden unfreiwilligen Mitwirkenden in dem Drama, dessen Inhalt ist, einen geliebten Menschen am Telefon zu haben, zu wissen, dass sie festgehalten wird, zu fürchten, dass sie ermordet wird, und dennoch hilflos zu sein.

Man kann jetzt fragen, wenn der Täter Frauke gegenüber eine Entführung mit Erpressung vorspielt, wobei ihre Rolle ist, das "Lebenszeichen" zu bieten, warum spielt er das nicht konsequent weiter? Warum erklärt er nicht Chris, dass er gefälligst eine Million in kleinen Scheinen besorgen soll, wenn er seine Ex-Freundin wiedersehen will? Weil er dann erst Recht damit rechnen muss, dass die Polizei eingeschaltet wird? Muss er das nicht sowieso?

Nun, nicht alles, was Täter so tun muss logisch sein. Das macht es so schwer, sie zu verstehen.

Ich muss allerdings noch einmal @RA1974 rechtgeben, ich verstehe bis heute nicht, dass nicht spätestens beim zweien oder dritten Anruf sichergestellt wurde, dass der Anruf aufgenommen wird. Technisch, wie schon gesagt, ein Leichtes. Ich hätte es als Betroffener sofort veranlasst. Sehr rätselhaft. Aber auch hier gilt natürlich: auch Opfer handeln nicht immer logisch.

Die Frage warum Frauke nicht nach ihrem Bruder im letzten Gespräch gefragt hat,muß man einfach stellen,da sie sonst alle nahen Familienangehörigen genannt nach ihnen gefragt,oder mit ihnen am Dienstag telefoniert hatte.