Mordfall Tristan

DerName schrieb:Ich habe das erst vorhin mit der Grabschändung gesehen. Habt ihr eine Theorie, wer sowas warum macht?

Der Täter ist ein Psychotiker.
Das legte zumindest die 1. Fallanalyse, die im Fall Tristan erstellt wurde, zu Grunde.
Es ist schwierig, für all das Erklärungen zu finden.
Letztlich kann nur die der Täter selbst Erklärungen zu allem geben geben.
Ich habe in einer Reportage gehört, dass man damals davon ausging, dass der Täter womöglich Versäumtes nachholen wollte.
Es lässt sich ja bis heute nicht sagen, was der Täter gemacht hätte, wenn er nicht entdeckt worden wäre (so Spiegel TV "Neue Spuren im Fall Tristan Brübach, 2013).
Das auffällige Platzieren der Schuhe könnte schon auch ein Anzeichen dafür sein, dass er sehr wohl wusste was er tat.
Im Englischen nennt man das Ganze "Undoing". Er wollte seine Tat scheinbar ungeschehen machen (Aufbahren der Leiche auf dem Sockel und das auffällige Platzieren der Schuhe).

abberline schrieb:Der Tunnel ist bzw war auch damals nicht gut einsehbar und man muss ihn schon kennen. Eigentlich perfekt gewählt, auch wurden durch das Wasser und den Schmutz dort quasi alle Spuren vernichtet...

Das spricht wieder für die Planung der Tat.
Wenn man aber vom bisherigen Profil ausgeht, welches die Fallanalytiker im Fall Tristan erstellt haben, dann würde C.B. da in großen Teilen hineinpassen (Alter zur Tatzeit, Äußeres und auch sein Verhalten).
C.B. wurde auch nicht als ungepflegt beschrieben.
So soll C.B. zum Beispiel immer Hemden getragen haben.
Beim Phantombild gehe ich von einer Überzeichnung aus.
Viele haben hier auch rein interpretiert, dass der Zopfmann auf dem Phantombild sehr heruntergekommen aussieht.
Es ist immer alles eine subjektive Sicht und man sollte nicht vergessen, dass das Phantombild im Fall Tristan leider erst viele Jahre später veröffentlicht wurde.
Außerdem entstand es auf Grund vieler Aussagen.

@abberline
Du weißt ja es bestimmt wieviel Verdächtigen waren es nach dem Mord an Tristan Brübach. Es wurden nach dem Mord Verdächtigen Persone von der Polizei vernommen. Es gab z.b wie ich gelesen habe einen der mit ein Messer herum lief, könnte man jetzt den Christian B. als einer der Verdächtigen Zuordnen.

@Stefan1477

das die Tat geplant war, ist für mich klar ( es könnte sein das t. das Zufallsopfer war), da ja Körperteile relativ gut entnommen wurden, und man dafür gewisse " Instrumente" braucht.

renasia schrieb:das die Tat geplant war, ist für mich klar ( es könnte sein das t. das Zufallsopfer war), da ja Körperteile relativ gut entnommen wurden, und man dafür gewisse " Instrumente" braucht.

Vor allem fehlen nach wie vor das Messer bzw. zwei Messer.
Aktenzeichen XY berichtete damals über das Tatmesser und ein Messer von Tristan.
Beide sind, bis heute, verschwunden.

brigittsche schrieb:Wenn der Täter Tristan dagegen selbst angesprochen hat (was ich glaube) und dann einen möglichst nahegelegenen Tatort aufsuchen musste, dann ist der Tunnel natürlich die "denkbar beste Wahl".

Ich glaube, zur Tatumsetzung kam es direkt in der Durchführung. Der Mord muss ja nicht mal konkret geplant gewesen sein.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Täter - wie ja auch schon Ermittler(?) vermuteten - Tristan aus eher pragmagischen Gründen auswählte.

Vielleicht hat er die Tatortumgebung ja sogar schon vorher beobachtet und/oder es ergab sich eher zufällig das Zusammentreffen mit Tristan.

sooma schrieb:Ich glaube, zur Tatumsetzung kam es direkt in der Durchführung. Der Mord muss ja nicht mal konkret geplant gewesen sein.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Täter - wie ja auch schon Ermittler(?) vermuteten - Tristan aus eher pragmagischen Gründen auswählte.

Vielleicht hat er die Tatortumgebung ja sogar schon vorher beobachtet und/oder es ergab sich eher zufällig das Zusammentreffen mit Tristan.

Er wusste scheinbar, dass Tristan zu dieser Zeit am Bahnhof ist.
Dass er den Bahnhof ausgekundschaftet hat, davon ist auszugehen.
Trotzdem konnte er sich nicht sicher sein, nicht am Südeingang des Tunnels doch entdeckt zu werden (indirekt wurde er das ja durch die Kinder, die durch den Tunnel wollten).
Die Tötung führte er aus, um an das Muskelfleisch und die Hoden zu kommen, was ganz klar auf ein Sexualdelikt schließt.
Es ist unverständlich, wieso er dieses sehr große Risiko, entdeckt zu werden, trotz allem in Kauf nahm.

Was wollte Tristan an dem Tag genau. Wo wollte er hin, oder was wollte er machen, wollte er einfach durch den Tunnel gehen Zuhause z.b oder hat er sich mit dem späteren Mörder verrabreddet.

Spell99 schrieb:Was war Tristan Ziel gewesen. Wo wollte er hin, wollte er einfach durch den Tunnel gehen oder hat er sich mit dem späteren Mörder verrabreddet.

Darüber lässt sich nur spekulieren.
Eigentlich wollte Tristan zum Arzt.
Daher hatte er an diesem Tag die Schule früher verlassen.
Eine Theorie wäre, dass Tristan nochmal nach Hause wollte und dabei durch den Tunnel ging.
Problematisch ist, dass sich ja nicht einmal eindeutig sagen lässt, wo Tristan auf den Mörder traf (Parkanlage, im Bahnhofsgebäude oder direkt vor/im Tunnel).
Die Frage wäre: War der Täter bereits im Tunnel und passte er ihn ab oder traf Tristan oben auf ihn und ging dann mit ihm in den Tunnel (letzteres halte ich für sehr unwahrscheinlich, da Tristan als sehr vorsichtig beschrieben wurde)?

Parkanlagen dort wurde er von der Zeugin gesehen als er ihren Hund streichelte. Welche Uhrzeit war es genau und wann ist der Mord passiert.

Spell99 schrieb:Parkanlagen dort wurde er von der Zeugin gesehen als er ihren Hund streichelte. Welche Uhrzeit war es genau und wann ist der Mord passiert.

Auch dazu gibt es vom BKA einen genauen Tagesablauf von Tristan.

https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/Br%C3%BCbach_Tristan/bruebachTagesablauf.html;jsessionid=36FDE699E7EBF909A5C5AAC35A454C16.live2291?nn=26874

@all

Also Leute ich hab mich gerade total erschrocken, aber das Phantombild und das Foto von CB ist für mich definitiv ein Gesicht. Ähnlicher geht es nicht! Wenn das ein Zufall ist weiß ich auch nicht. Heftig!

@Lenory

interessant wie sehr hier die Meinungen auseinander gehen, ich seh da zb kaum Ähnlichkeit.
Für mich passt C.B. aber auch nicht als Mörder.

@renasia

Als Mörder passt er theoretisch rein vom Tatablauf für mich auch nicht. Aber diese Skizze und das Foto, könnte CB's gemaltes Gesicht sein. Original. Die Lippenpartie, erst Recht die Augenpartie....

Aber Christian B. Lebte in Norddeutschen Raum und Tristan in Frankfurt. Und welchen Bezug hätte C.B in Frankfurt gehabt jedenfalls lese ich nichts aus den Zeitungen darüber.

@Lenory
Das stimmt was sie schreiben daß ist mir auch aufgefallen aber daß kann auch nur ein Zufall sein. Für mich sieht der Zopfmann im Bild eher älter aus eher wie 30 und mehr.

@Spell99
Ja schon, vor allem wenn man bedenkt wie lange die Tat schon her ist, bzw wie jung CB da gewesen sein muss. Das Foto ist ja sicherlich etwas aktueller. Aber trotzdem krasser Zufall...

Stefan1477 schrieb:Es ist unverständlich, wieso er dieses sehr große Risiko, entdeckt zu werden, trotz allem in Kauf nahm.

Ich denke, der Täter muß diese Örtlichkeit bereits zuvor gekannt haben, aber nicht notwendigerweise gewußt haben, daß der Tunnel häufiger von Kindern, Jugendlichen, Obdachlosen, oder Drogenkonsumenten frequentiert wurde.

Das war und ist kein leicht zugänglicher Weg, man braucht schon einen speziellen Grund, die Tunnel-Durchquerung zu wählen.
Es bietet sich für Ortsunkundige keinesfalls an, da runter zu klettern.
Durch die Bahnhofshalle, wo er von der Kiosk-Kamera zuletzt aufgenommen worden war, wäre Tristan jedenfalls schneller und bequemer nach Hause gelangt.
Der Killer hatte seinen geisteskranken Wahnsinnsplan im Kopf, den er zwanghaft durchführen mußte, und vermutlich stand der auch unter dem Einfluß einer Substanz, die ihn risikobereit, rücksichtslos und mutig gemacht hat. Da vergißt man leicht alle Bedenken, besonders wenn der psychotische Drang eines deformierten Sexualtriebs der "Kapitän am Steuer" ist.

Das Arrangieren des Opfers im Tunnel, speziell das Abstellen der Schuhe, hat für mich eine über ein "Undoing" hinausgehende Bedeututung.
Das war irgendeine persönlich-signifikante Zwangshandlung, es war dem Mörder wichtig, aber nicht nur, um etwas abzudecken.
Es wirkt wie ein Drappieren, eine Inszenierung - deren Bedeutung für alle, außer ihm selbst, unverständlich bleibt.
Wie eine Dekoration seines "Werks", seiner Schandtat, wie ein Ausrufungszeichen seines Machtanspruchs.