Wenn ein Link hier unerwünscht ist, dann deshalb, weil die dort vertretenen Theorien und Argumente hier nicht erwünscht sind, weil sie unseren Regeln widersprechen.
Wir möchten also auch nicht, dass darüber hier diskutiert wird, dass daraus zitiert wird, dass der Link weitergegeben und angefragt wird. Wir haben hier nämlich keine Kontrolle, ob unsere User über 18 sind und ob sie von den Inhalten verstört werden!
Außerdem möchten wir eben verhindern, dass durch weitere Klicks solche Seiten bei der google-Suche immer ganz oben erscheinen, was unweigerlich passiert, wenn man weiterhin seitenlang über sie diskutiert!
Der Thread bleibt geschlossen, bis alle dies gelesen haben und bis jemand mit einem neuen Diskussionsansatz sich bei der Verwaltung meldet.
Mordfall Tristan
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Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
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Mordfall Tristan
18.05.2016 um 13:19Nun scheint klar, dass S. mindestens vier weitere Prostituierte aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel umgebracht hat. Zwei Mal im Jahr 1971, 1991 und 1993. Außerdem gebe es Hinweise, dass der Serien-Killer auch für den bislang ungeklärten Mord an dem Jugendlichen Tristan Brübach († 13) verantwortlich ist.http://www.bild.de/news/2016/news/news-eilmeldung-killer-45862780.bild.html
Diskussion bleibt zu bis wir mehr wissen.
Mordfall Tristan
19.05.2016 um 14:39Soeben hat ja die PK dazu stattgefunden.
Dort wurde gesagt, daß der Fall Tristan derzeit nicht in einen
Zusammenhang mit Schwalbach betrachtet wird, und daß, so
wie in weiteren Fällen auch, im Fall Tristan entsprechend weiter
ermittelt wird.
Dort wurde gesagt, daß der Fall Tristan derzeit nicht in einen
Zusammenhang mit Schwalbach betrachtet wird, und daß, so
wie in weiteren Fällen auch, im Fall Tristan entsprechend weiter
ermittelt wird.
Mordfall Tristan
19.05.2016 um 21:20Hier noch mal ein Link zu einem Bericht der Hessenschau.
Leider ist noch keine Vollversion der PK von heute im Netz
verfügbar, aber der Artikel sollte auch schon entsprechend
aufschlussreich sein.
Leider ist noch keine Vollversion der PK von heute im Netz
verfügbar, aber der Artikel sollte auch schon entsprechend
aufschlussreich sein.
Und die Polizei stieß noch auf einen fünften "Cold Case", der zunächst überrascht. Der Schüler Tristan B. war 1998 mit durchgeschnittener Kehle und zahlreichen Stichverletzungen in einer Unterführung in der Nähe des Bahnhofs Frankfurt-Höchst gefunden worden, der Täter konnte nie ermittelt werden. Das Ausleben sexuell-sadistischer Fantasien lege eine Täterschaft nahe, sagte Herrmann - auch wenn es starke Abweichung bei Alter und Geschlecht des Opfers geben. Ein Beweis fehlt bislang.
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/8544018/der-familienvater-mit-dem-blutigen-geheimnis.html
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 10:59Wir haben uns nach langer Überlegung entschlossen, den Thread probeweise wieder zu öffnen, da sich eine neue Entwicklung ergeben hat. Allerdings möchten wir ganz dringend auf Folgendes hinweisen:
1. Wie bei allen Threads sollte gelten: erst informieren, dann nachdenken, und dann erst posten. Das bedeutet vor allem, user die sich noch nicht mit den Details des Falls auskennen, sollten erst einmal den Thread durchlesen, bevor sie schreiben.
2. Der Zusammenhang zwischen dem Mord an Tristan und dem Mörder von Schwalbach ist bisher noch nicht zweifelsfrei bewiesen. Die Polizei sieht Anzeichen für einen solchen Zusammenhang, aber ist noch selbst am Ermitteln. Man sollte also in der Diskussion nicht davon ausgehen, dass es bereits ein erwieser Fakt ist.
3. Stichwort Fakten: Die Diskussion sollte sich immer und ausschliesslich um Fakten drehen. Wilde Spekulation ist nach den Regeln nicht erlaubt und wird gelöscht. Dazu gehören zum Beispiel Mutmassungen, die durch keinerlei Indiz irgendwo untermauert worden sind, z.B. Kontakte des Mörders nach Russland, in die USA usw. Die bisher ermittelten Fakten sollten immer Euer Ausgangspunkt der Diskussion sein.
4. Es gelten auch sonst weiter die Regeln: Behauptungen sind zu belegen! Vermutungen sind als solche zu kennzeichnen. Zitate sind mit Quellenlink und einem eigenen Kommentar zu posten.
Wenn das nicht funktioniert, wird hier wieder zu gemacht.
1. Wie bei allen Threads sollte gelten: erst informieren, dann nachdenken, und dann erst posten. Das bedeutet vor allem, user die sich noch nicht mit den Details des Falls auskennen, sollten erst einmal den Thread durchlesen, bevor sie schreiben.
2. Der Zusammenhang zwischen dem Mord an Tristan und dem Mörder von Schwalbach ist bisher noch nicht zweifelsfrei bewiesen. Die Polizei sieht Anzeichen für einen solchen Zusammenhang, aber ist noch selbst am Ermitteln. Man sollte also in der Diskussion nicht davon ausgehen, dass es bereits ein erwieser Fakt ist.
3. Stichwort Fakten: Die Diskussion sollte sich immer und ausschliesslich um Fakten drehen. Wilde Spekulation ist nach den Regeln nicht erlaubt und wird gelöscht. Dazu gehören zum Beispiel Mutmassungen, die durch keinerlei Indiz irgendwo untermauert worden sind, z.B. Kontakte des Mörders nach Russland, in die USA usw. Die bisher ermittelten Fakten sollten immer Euer Ausgangspunkt der Diskussion sein.
4. Es gelten auch sonst weiter die Regeln: Behauptungen sind zu belegen! Vermutungen sind als solche zu kennzeichnen. Zitate sind mit Quellenlink und einem eigenen Kommentar zu posten.
Wenn das nicht funktioniert, wird hier wieder zu gemacht.
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 11:53Den Zusammenhang zwischen dem Mord an Tristan B. und dem mutmaßlichen Mörder aus Schwalbach fasst dieser Satz aus der Pressekonferenz der AG Alaska zusammen:
Der Fall [Tristan B.] wird daher im Prinzip als ganz normale Spur in diesem Zusammenhang bewertet die im Moment interessant erscheint, aber letztendlich ergebnisoffen steht und wir eben entsprechende Mühe darauf verwenden diesen Fall entweder zuzuordnen oder genauso gut eben auch ausschließen zu können.zitiert nach Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach) (Seite 44) (Beitrag von xyfan72)
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 12:52Sozusagen als Neueröffnung dieses Themas habe ich mir mal die Mühe und den Spaß gemacht, eine kleine und vorläufige Chronologie des Falls Tristan zu erstellen, da es so etwas meines Erachtens bislang nirgends gibt. Ich habe versucht nur belegte Tatsachen in diese Chronologie aufzunehmen. Dennoch ist dies ein Aufruf an alle, die mehr an Fakten interessiert sind als an Spekulationen, diese Chronologie zu vervollständigen und neue, wichtige Quellen mit aufzunehmen.
Am Ende der Chronologie hab ich ein kleines Quellenverzeichnis angelegt.
Entschuldigt, dass das Ganze noch nicht so ausgearbeitet ist, aber es ist womöglich ein Anfang und eine Grundlage.
Und in meinem nächsten Beitrag kommt sie dann.
Freundlich grüßend
fm
Am Ende der Chronologie hab ich ein kleines Quellenverzeichnis angelegt.
Entschuldigt, dass das Ganze noch nicht so ausgearbeitet ist, aber es ist womöglich ein Anfang und eine Grundlage.
Und in meinem nächsten Beitrag kommt sie dann.
Freundlich grüßend
fm
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 12:54Der Fall Tristan - Eine Chronologie
1984:
3. Oktober: Tristans Geburt
1995:
Tristans Mutter begeht Suizid, indem sie von einem Hochhaus springt (in Sichtweite des Höchster Friedhofs)
1998:
26. März: Der Mord an Tristan Brübach
Tagesablauf und Tatverlauf können auf der Website des BKA nachgelesen werden
Noch in der Tatnacht wird Tristan sechs Stunden lang obduziert
Zu dieser Zeit ist Rudolf Thomas Leiter der Mordkommission K11
Ende März: Aussage einer 14-Jährigen, sie habe einen Unbekannten Zopfträger in der Nähe des Tatorts gesehen. Laut Ermittler Uwe Fey (Quelle: HD) sagte die Zeugin, sie habe ihn gegen 15.50 Uhr am Tattag aus einem Gebüsch kommen sehen. Es wurde damals zwar ermittelt, aber seine Identität konnte nicht festgestellt werden. Die Spur wurde zunächst nicht weiterverfolgt.
2. April:
Die Tür-zu-Tür-Befragung der Ermittler führt am 2. April 1998 zu der Aussage zweier Anwaltsgehilfinnen, die bezeugen, es habe sich kurz nach der Tat ein junger, nervöser Mann bei ihnen gemeldet, der – sinngemäß – gesagt hat: „Ich habe Mist gebaut; ich brauche einen Anwalt“. Die beiden Frauen schicken den Mann zu einem Strafverteidiger, bei dem er nie ankommt. Beschreibung des Mannes: 20 bis 30 Jahre alt; ungefähr 1,75 Meter groß; langes, dunkelblondes Haar, das zu einem Zopf gebunden war; auffällige vertikale Veränderung an der Oberlippe. Er sprach ohne auffälligen Akzent oder Dialekt. (Quelle: SPON 1)
Anfang April: Wiederum laut Fey Uwe (Quelle: HD) hat sich etwa zeitgleich, also ebenfalls eine Woche nach der Tat ein Vater gemeldet, der berichtete, das sein Sohn und andere Kinder des Vincenchauses in Hofheim von einem Zopfmann belästigt wurden. Dieser sei mit ihnen auch nach Höchst gefahren und habe ihnen Süßigkeiten gekauft.
All diese Informationen wurden zwar in die Akten aufgenommen, aber zunächst nicht in einem Zusammenhang gesehen
7. April: Anonymer Anrufer bei der Polizei: „Hier ist Tristans Mörder“
Auch die ehemalige Nachhilfelehrerin von Tristan scheint sich um diese Zeit herum zu melden (oder erst nach Veröffentlichung des Phantombildes?): Sie habe Tristan wenige Tage vor der Tat mit einem Mann gesehen, den sie später als den Zopfträger identifizieren wird.
Tristans Grab liegt auf dem Friedhof Höchst, Feld 11, nördliche Umgrenzung. Unter Birken.
1999:
25. März 1999 (Quelle für das Datum: Fey in XY): In einem Wald bei Niedernhausen werden von einem Waldarbeiter Tristans Rucksack und darin eine Deutschland-Karte mit tschechischer Schrift gefunden und ein Gaskocher (Quelle: Aussage Fey in SPTV 2). Auch ein altes Kampfmesser und der Aufsatzring eines tschechischen Gas- oder Elektrokochers werden in der Nähe gefunden (Quelle?)
Die Untersuchung der tschechischen und polnischen Bahnarbeiter, die in der Nähe an der ICE-Trasse arbeiten und dort ihre Unterkünfte haben, bleibt ergebnislos.
Offensichtlich wurden diese Spuren sehr schnell öffentlich bekannt gemacht. Unter anderem gab es eine öffentliche Fahndung in Tschechien.
Eine Zeugin berichtet, ihr sei im Wald bei Niedernhausen, nicht weit vom Fundort des Rucksacks, ein verwirrter, verwahrloster Mann begegnet, der ihr erzählt habe, er komme gerade aus Tchechien und wolle zu Fuß zurück nach Frankreich zu seiner Schafherde. Mithilfe von Interpol und der französischen Polizei wird der Mann ausfindig gemacht, ein ehemaliger Fremdenlegionär. Er war zur Tatzeit in Prag im Krankenhaus (Quelle: SPTV 1).
Oktober 1999: nächtliche Öffnung von Tristans Grab durch Unkekannte
Der Text von Hadayatullah Hübsch „Tristan oder die Traurigkeit der Gewalt“ erscheint. Darin wird Tristan als ein ziemlich wildes Straßenkind beschrieben.
2001:
Ein Junge, der dem Zopfmann immer wieder begegnet ist, will gesehen haben, wie dieser aus dem inzwischen vergitterten Tunnel gekommen ist (unter dem Gitter durchgetaucht), also möglicherweise den Tatort noch einmal aufgesucht hat. (Quelle: SPTV 2)
2002:
Uwe Fey übernimmt die Leitung der Ermittlungen
Die Abnahme der Fingerabdrücke beginnt (Wann?). In den Gastwirtschaften werden Bierdeckel mit der Aufschrift verteilt: „Frankfurt sucht einen Mörder“. 4600 Männer zwischen 15 und 45 Jahren geben ihre Abdrücke ab, 54 weigern sich. (Es gibt Quellen, die von 10000 genommenen Abdrücken sprechen).
In dieser Zeit, um die Bevölkerung zu sensibilisieren, veröffentlicht die Polizei auch Tristans Stimme vom heimischen Anrufbeantworter (Quelle: HD)
18.11.2002: Der Berliner Tagesspiegel bringt eine große Geschichte, darin wird vom „Schächten, Schlachten“ gesprochen. Von einer Nähe zum „islamischen Opferfest“ ist die Rede. Folgerung: „Der Täter stammt wahrscheinlich aus einem anderen Kulturkreis.“ – „Er konnte metzgern“. In dieser Geschichte wird auch von dem Mann gesprochen, den die Ermittler in Frankreich aufstöberten, der aber zur Tatzeit in einer Prager Klinik gelegen habe.
2006:
Uwe Fey und Kollegen schauen noch einmal die Akten durch. Ihnen fallen zum ersten Mal die wiederholten Aussagen von Zeugen auf, in denen der Zopfmann bechrieben wird. (Quelle: Crime)
2007:
Seit März arbeitet eine fünfköpfige „AG Tristan“ an der erneuten Überprüfung des Falles.
Juni 2007: Erste Spiegel TV Magazin –Reportage über den Fall Tristan wird gesendet (genaues Datum?)
2008:
Anfang 2008: XY-Sendung zum Fall Tristan. Dort wird gesagt, die Akte umfasse inzwischen mehr als 21000 Seiten. (genaues Datum)
28. März 2008: Spiegel-Online bringt zum ersten Mal eine Beschreibung des Zopfmanns. (Autor: Oliver Becker)
Das Phantombild entsteht.
2010
Uwe Fey fährt mit einem Kollegen nach Montpellier (es ist wieder eine Tschechien – Frankreich – Verbindung), um einen Fremdenlegionär zu vernehmen. (Quelle: FAZ 2013) Siehe den FAZ-Artikel vom 23.3.2013
Das Phantombild erscheint erstmalig (Quelle: FAZ 2013)
2013
Die zweite Spiegel-TV-Reportage wird ausgestrahlt (dürfte am 24.11.2013 gewesen sein). Hier kommen auch die ehemaligen Schüler, Heimbewohner, Jungen des Vincenchauses in Hofheim zu Wort, die sich mit dem Zopfmann verabredet haben.
2014
26.8.2014: Manfred Seel stirbt
3.9.2014: Die Sendung „Hallo Deutschland“ mit einem Beitrag über den Fall Tristan wird aussgestrahlt. Dort sagt Uwe Fey bei Minute 8:00 „Der Fingerabdruck, der auf Tristans Buch gelegt wurde, und auch gefunden wurde, wurde mit seinem Blut gelegt.“ Das ist wohl das erste Mal, das diese Aussage so eindeutige getroffen wurde.
10.9.2014 Beim Entrümpeln der Garage in der Nordstraße 5 in Schwalbach finden Stephanie Seel, deren Vater Mieter dieser Garage war, und ihr Partner zwei blaue Fässer mit Leichenteilen.
22.9.2014 Doris Möller-Scheu, Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, gibt bekannt, dass es sich bei der Leiche um eine Obdachlose handelt, die nicht als vermisst gemeldet wurde. Sie sei identifiziert. Der Name wird aber noch nicht bekannt. (Quelle: FAZ vom 23.9.2014).
Dezember: Tristans Vater stirbt (59-jährig)
2016
19. Mai: Pressekonferenz des LKA Wiesbaden. Die schon ein, zwei Tage zuvor durchgesickerten Informationen zu dem Schwalbacher Fall werden öffentlich gemacht. Zum ersten Mal wird „Manfred Seel“ mit offiziell mit Klarnamen benannt. Die „Serienmörder“-These steht im Raum und auch ein möglicher Zusammenhang zum Fall Tristan.
________________
Die Kürzel für die Quellen:
Crime = Crime, ein Magazin des Stern, Ausgabe Nr. 01, Sommer 2015
HD = Hallo Deutschland, ZDF, gesendet am 3.9.2014
FAZ 2013 = Artikel in der Frankfurt Allgemeinen Zeitung vom 23.3.2013
SPON 1 = Spiegel online, 28.3.2008
SPTV 1 = Erste Spiegel TV Reportage über den Fall Tristan (Sendedatum?)
SPTV 2 = Zweite Spiegel TV Reportage über den Fall Tristan (Sendedatum?)
XY = Folge der Sendung Aktenzeichen XY mit einem Beitrag über den Fall Tristan, Anfang 2008 (exaktes Datum wäre zu ermitteln)
1984:
3. Oktober: Tristans Geburt
1995:
Tristans Mutter begeht Suizid, indem sie von einem Hochhaus springt (in Sichtweite des Höchster Friedhofs)
1998:
26. März: Der Mord an Tristan Brübach
Tagesablauf und Tatverlauf können auf der Website des BKA nachgelesen werden
Noch in der Tatnacht wird Tristan sechs Stunden lang obduziert
Zu dieser Zeit ist Rudolf Thomas Leiter der Mordkommission K11
Ende März: Aussage einer 14-Jährigen, sie habe einen Unbekannten Zopfträger in der Nähe des Tatorts gesehen. Laut Ermittler Uwe Fey (Quelle: HD) sagte die Zeugin, sie habe ihn gegen 15.50 Uhr am Tattag aus einem Gebüsch kommen sehen. Es wurde damals zwar ermittelt, aber seine Identität konnte nicht festgestellt werden. Die Spur wurde zunächst nicht weiterverfolgt.
2. April:
Die Tür-zu-Tür-Befragung der Ermittler führt am 2. April 1998 zu der Aussage zweier Anwaltsgehilfinnen, die bezeugen, es habe sich kurz nach der Tat ein junger, nervöser Mann bei ihnen gemeldet, der – sinngemäß – gesagt hat: „Ich habe Mist gebaut; ich brauche einen Anwalt“. Die beiden Frauen schicken den Mann zu einem Strafverteidiger, bei dem er nie ankommt. Beschreibung des Mannes: 20 bis 30 Jahre alt; ungefähr 1,75 Meter groß; langes, dunkelblondes Haar, das zu einem Zopf gebunden war; auffällige vertikale Veränderung an der Oberlippe. Er sprach ohne auffälligen Akzent oder Dialekt. (Quelle: SPON 1)
Anfang April: Wiederum laut Fey Uwe (Quelle: HD) hat sich etwa zeitgleich, also ebenfalls eine Woche nach der Tat ein Vater gemeldet, der berichtete, das sein Sohn und andere Kinder des Vincenchauses in Hofheim von einem Zopfmann belästigt wurden. Dieser sei mit ihnen auch nach Höchst gefahren und habe ihnen Süßigkeiten gekauft.
All diese Informationen wurden zwar in die Akten aufgenommen, aber zunächst nicht in einem Zusammenhang gesehen
7. April: Anonymer Anrufer bei der Polizei: „Hier ist Tristans Mörder“
Auch die ehemalige Nachhilfelehrerin von Tristan scheint sich um diese Zeit herum zu melden (oder erst nach Veröffentlichung des Phantombildes?): Sie habe Tristan wenige Tage vor der Tat mit einem Mann gesehen, den sie später als den Zopfträger identifizieren wird.
Tristans Grab liegt auf dem Friedhof Höchst, Feld 11, nördliche Umgrenzung. Unter Birken.
1999:
25. März 1999 (Quelle für das Datum: Fey in XY): In einem Wald bei Niedernhausen werden von einem Waldarbeiter Tristans Rucksack und darin eine Deutschland-Karte mit tschechischer Schrift gefunden und ein Gaskocher (Quelle: Aussage Fey in SPTV 2). Auch ein altes Kampfmesser und der Aufsatzring eines tschechischen Gas- oder Elektrokochers werden in der Nähe gefunden (Quelle?)
Die Untersuchung der tschechischen und polnischen Bahnarbeiter, die in der Nähe an der ICE-Trasse arbeiten und dort ihre Unterkünfte haben, bleibt ergebnislos.
Offensichtlich wurden diese Spuren sehr schnell öffentlich bekannt gemacht. Unter anderem gab es eine öffentliche Fahndung in Tschechien.
Eine Zeugin berichtet, ihr sei im Wald bei Niedernhausen, nicht weit vom Fundort des Rucksacks, ein verwirrter, verwahrloster Mann begegnet, der ihr erzählt habe, er komme gerade aus Tchechien und wolle zu Fuß zurück nach Frankreich zu seiner Schafherde. Mithilfe von Interpol und der französischen Polizei wird der Mann ausfindig gemacht, ein ehemaliger Fremdenlegionär. Er war zur Tatzeit in Prag im Krankenhaus (Quelle: SPTV 1).
Oktober 1999: nächtliche Öffnung von Tristans Grab durch Unkekannte
Der Text von Hadayatullah Hübsch „Tristan oder die Traurigkeit der Gewalt“ erscheint. Darin wird Tristan als ein ziemlich wildes Straßenkind beschrieben.
2001:
Ein Junge, der dem Zopfmann immer wieder begegnet ist, will gesehen haben, wie dieser aus dem inzwischen vergitterten Tunnel gekommen ist (unter dem Gitter durchgetaucht), also möglicherweise den Tatort noch einmal aufgesucht hat. (Quelle: SPTV 2)
2002:
Uwe Fey übernimmt die Leitung der Ermittlungen
Die Abnahme der Fingerabdrücke beginnt (Wann?). In den Gastwirtschaften werden Bierdeckel mit der Aufschrift verteilt: „Frankfurt sucht einen Mörder“. 4600 Männer zwischen 15 und 45 Jahren geben ihre Abdrücke ab, 54 weigern sich. (Es gibt Quellen, die von 10000 genommenen Abdrücken sprechen).
In dieser Zeit, um die Bevölkerung zu sensibilisieren, veröffentlicht die Polizei auch Tristans Stimme vom heimischen Anrufbeantworter (Quelle: HD)
18.11.2002: Der Berliner Tagesspiegel bringt eine große Geschichte, darin wird vom „Schächten, Schlachten“ gesprochen. Von einer Nähe zum „islamischen Opferfest“ ist die Rede. Folgerung: „Der Täter stammt wahrscheinlich aus einem anderen Kulturkreis.“ – „Er konnte metzgern“. In dieser Geschichte wird auch von dem Mann gesprochen, den die Ermittler in Frankreich aufstöberten, der aber zur Tatzeit in einer Prager Klinik gelegen habe.
2006:
Uwe Fey und Kollegen schauen noch einmal die Akten durch. Ihnen fallen zum ersten Mal die wiederholten Aussagen von Zeugen auf, in denen der Zopfmann bechrieben wird. (Quelle: Crime)
2007:
Seit März arbeitet eine fünfköpfige „AG Tristan“ an der erneuten Überprüfung des Falles.
Juni 2007: Erste Spiegel TV Magazin –Reportage über den Fall Tristan wird gesendet (genaues Datum?)
2008:
Anfang 2008: XY-Sendung zum Fall Tristan. Dort wird gesagt, die Akte umfasse inzwischen mehr als 21000 Seiten. (genaues Datum)
28. März 2008: Spiegel-Online bringt zum ersten Mal eine Beschreibung des Zopfmanns. (Autor: Oliver Becker)
Das Phantombild entsteht.
2010
Uwe Fey fährt mit einem Kollegen nach Montpellier (es ist wieder eine Tschechien – Frankreich – Verbindung), um einen Fremdenlegionär zu vernehmen. (Quelle: FAZ 2013) Siehe den FAZ-Artikel vom 23.3.2013
Das Phantombild erscheint erstmalig (Quelle: FAZ 2013)
2013
Die zweite Spiegel-TV-Reportage wird ausgestrahlt (dürfte am 24.11.2013 gewesen sein). Hier kommen auch die ehemaligen Schüler, Heimbewohner, Jungen des Vincenchauses in Hofheim zu Wort, die sich mit dem Zopfmann verabredet haben.
2014
26.8.2014: Manfred Seel stirbt
3.9.2014: Die Sendung „Hallo Deutschland“ mit einem Beitrag über den Fall Tristan wird aussgestrahlt. Dort sagt Uwe Fey bei Minute 8:00 „Der Fingerabdruck, der auf Tristans Buch gelegt wurde, und auch gefunden wurde, wurde mit seinem Blut gelegt.“ Das ist wohl das erste Mal, das diese Aussage so eindeutige getroffen wurde.
10.9.2014 Beim Entrümpeln der Garage in der Nordstraße 5 in Schwalbach finden Stephanie Seel, deren Vater Mieter dieser Garage war, und ihr Partner zwei blaue Fässer mit Leichenteilen.
22.9.2014 Doris Möller-Scheu, Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, gibt bekannt, dass es sich bei der Leiche um eine Obdachlose handelt, die nicht als vermisst gemeldet wurde. Sie sei identifiziert. Der Name wird aber noch nicht bekannt. (Quelle: FAZ vom 23.9.2014).
Dezember: Tristans Vater stirbt (59-jährig)
2016
19. Mai: Pressekonferenz des LKA Wiesbaden. Die schon ein, zwei Tage zuvor durchgesickerten Informationen zu dem Schwalbacher Fall werden öffentlich gemacht. Zum ersten Mal wird „Manfred Seel“ mit offiziell mit Klarnamen benannt. Die „Serienmörder“-These steht im Raum und auch ein möglicher Zusammenhang zum Fall Tristan.
________________
Die Kürzel für die Quellen:
Crime = Crime, ein Magazin des Stern, Ausgabe Nr. 01, Sommer 2015
HD = Hallo Deutschland, ZDF, gesendet am 3.9.2014
FAZ 2013 = Artikel in der Frankfurt Allgemeinen Zeitung vom 23.3.2013
SPON 1 = Spiegel online, 28.3.2008
SPTV 1 = Erste Spiegel TV Reportage über den Fall Tristan (Sendedatum?)
SPTV 2 = Zweite Spiegel TV Reportage über den Fall Tristan (Sendedatum?)
XY = Folge der Sendung Aktenzeichen XY mit einem Beitrag über den Fall Tristan, Anfang 2008 (exaktes Datum wäre zu ermitteln)
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 13:06FrauMatura schrieb:2008:Sendung lief am 02.04.2008
Anfang 2008: XY-Sendung zum Fall Tristan. Dort wird gesagt, die Akte umfasse inzwischen mehr als 21000 Seiten. (genaues Datum)
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 13:07Was ich vergaß: Ich würde nur alle bitten, die Lust haben, an der Vervollständigung und Korrektur der Chronologie mitzuarbeiten, mir die Redaktion zu überlassen. Sonst wird dieser lange Riemen in veränderter Form hier immer wieder eingestellt. Schickt mir einfach Eure Änderungs- oder Ergänzungsvorschläge per Direkter Nachricht. Dann werde ich versuchen, von Zeit zu Zeit eine neue Version zu erstellen. Da wäre nett.
Freundlich grüßend
fm
Freundlich grüßend
fm
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 13:14@Menetekel
Vielen Dank. Ist schon aufgenommen. Wird dann in der nächsten Version mitpubliziert.
Freundlich grüßend
fm
Vielen Dank. Ist schon aufgenommen. Wird dann in der nächsten Version mitpubliziert.
Freundlich grüßend
fm
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 14:28@FrauMatura
Super Arbeit! :)
Werde gleich mal schauen, ob ich noch etwas zum Ergänzen habe.
Und danke an die Admins, dass der Thread wieder geöffnet wurde :)
Super Arbeit! :)
Werde gleich mal schauen, ob ich noch etwas zum Ergänzen habe.
Und danke an die Admins, dass der Thread wieder geöffnet wurde :)
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 14:34@FrauMatura
Vielen Dank für diese Übersicht, sehr schön gemacht.
Wenn man das alles mal nüchtern betrachtet: Phantombild erscheint mehr als zehn Jahre später, wieder drei Jahre später soll es plötzlich ein ganz anderer gewesen sein, dann sieht man, dass in dem Fall Erfolgsdruck herrscht, auch die (Boulevard-) Berichterstattung drückt.
Bei den anderen Fällen, die man derzeit - sehr spekulativ - mit dem neuen Tatverdächtigen in Verbindung bringt, wäre das Presseecho wesentlich ruhiger verlaufen, marketingmäßig ist die Einbindung dieses Falles ein Coup, seriös finde ich das nicht.
Warum?
Offenbar ist die Verknüpfung von oben gesteuert, also aus dem politischen Bereich der Ermittler, offensichtlich auch durch die operative Fallanalyse gestützt, welche ich für eine wissenschaftliche Spekulationsabteilung halte: tatnah soll es beim Tristan ein junger Mann (17 bis 30) gewesen sein, nunmehr akzeptiert man einen (damals) 52jährigen, das passt überhaupt nicht und offenbar ist diese Spekulation weniger auf Fakten beruhend als auf Wunschdenken.
Der leitende Ermittler selbst hat die Sache in der Pressekonferenz ernüchternd wie abgestandenes Wasser berichtet, was ein Tag zuvor schon als neue Offenbarung durch die Presse ging: (danke @yasumi) "... ganz normale Spur ... interessant ... ergebnisoffen ... entweder zuzuordnen oder genauso gut eben auch ausschließen ..."
Das heißt: es gibt Parallelen, aber auch Unterschiede.
Die Parallelen:
räumlich grundsätzlich im Einzugsgebiet des Tatverdächtigen (der war ja im Raum Frankfurt ohnehin nahezu überall), Tat offenbar (auch) sadistisch-sexuell motiviert, Tathandlung enthält Gewalt gegen den Hals und scharfe Gewalt sowie Herausoperieren und Mitnehmen von Körperstücken.
Die Unterschiede:
Geschlecht und Alter sowie körperlicher Zustand sind offensichtlich.
Tatortbezug zu Automobil: alle anderen Taten haben Ablageorte oder Tatorte oder Orte, wo die Geschädigten her rekrutiert wurden, die naturgemäß mit einem Automobil angefahren werden und damit leicht erreichbar sind. Im Falle Tristan liegt Tat- und Fundort etwas ab vom Schuss und ist regelmäßig zu Fuß, vielleicht noch mit dem Rad gut erreichbar, ein Auto müsste man in gehöriger Entfernung abstellen.
Der Rucksack wurde zum Transport entwendet, was wiederum dafür spricht, dass der Täter zu Fuß unterwegs war (bestenfalls Fahrrad). Sowohl Tatort als auch Fundort des Rucksacks sind in der Nähe der S-Bahnline 2. Bei allen anderen Orten der in der Pressekonferenz vorgestellten Fälle gibt es keine so engen Bezüge zur Bahn und es wurde auch kein Transportmittel benötigt bzw. offensichtlich bereits mitgebracht.
Auch wenn die operative Fallanalyse von "Frischfleisch" fabuliert, halte ich das für eine verwegene Spekulation: auch sexueller Sadismus (hier wohl konkreter im Bereich nekrophiler Anteile mit möglicherweise kannibalistischen Zügen) hat in der Regel doch eher ein klareres Beuteschema, da passt ein Junge nicht hinein, jedenfalls nicht ohne weiteres, einerseits heterosexuell, andererseits homosexuell und pädophil ist eher selten und auch bei sehr abweichender Hauptmotivation glaube ich nicht daran, dass das Geschlecht und das Alter gänzlich irrelevant ist.
Auch die Tathandlung läuft anders: es geht offenbar kaum um Qual, denn der Geschädigte wird sehr schnell in die Bewusstlosigkeit gebracht und auch sehr schnell getötet, das Ganze hat sehr große Ähnlichkeiten mit dem Töten eines Tieres und auch die Entfernung der Teile deutet eher auf kannibalistische Züge hin, Filetstücke und die Kronjuwelen als Trophäe, das ist auch weniger sexuell-sadistisch motiviert als ein Wiederholen von Tiertötungen in rustikaler Weise, was darauf hindeutet, dass der Täter aus der Jugend einen traumatischen Bezug zum Töten (Jagen und Schlachten) von Tieren haben dürfte.
Die Tat geschah an einer Stelle mit hohem Entdeckungsrisiko, es hätte jederzeit jemand vorbei kommen können. Der Täter muss sehr kräftig und trainiert gewesen sein und offenbar unter hohem Tatdruck.
Dass ein 52jähriger Mann, der raucht und getrunken hatte, auf dem Straßenstrich Stammkunde sein soll, praktisch immer und überall mit dem Auto (gerne LKW) unterwegs ist und an Frauen interessiert ist, die sich in einem bereits desolaten körperlichen Zustand befinden, halte ich für eher unwahrscheinlich.
Die gesamte Tathandlung und der Ablauf sind sehr stringent, einfach und klar, mit eher weniger Menschenverachtung (dennoch natürlich weitgehende Empathielosigkeit) als bei den Taten geben Prostituierte, hier sehe ich eher so eine Art Mordlust mit Trophäe, bei den anderen Taten eher nekrophil-sexuell-sadistisch mit mehr Destruktion und mehr Verachtung.
Es kann aber auch alles ganz anders sein, die objektive Spurenlage ist ja bekanntlich nahezu null.
Interessant wäre es zu wissen, wie viele passende Bilder beim neuerdings Tatverdächtigen jeweils gefunden wurden, lediglich die Anleitung zu einem Fall ist ja nach den bisherigen Verlautbarungen recht eindeutig.
Vielen Dank für diese Übersicht, sehr schön gemacht.
Wenn man das alles mal nüchtern betrachtet: Phantombild erscheint mehr als zehn Jahre später, wieder drei Jahre später soll es plötzlich ein ganz anderer gewesen sein, dann sieht man, dass in dem Fall Erfolgsdruck herrscht, auch die (Boulevard-) Berichterstattung drückt.
Bei den anderen Fällen, die man derzeit - sehr spekulativ - mit dem neuen Tatverdächtigen in Verbindung bringt, wäre das Presseecho wesentlich ruhiger verlaufen, marketingmäßig ist die Einbindung dieses Falles ein Coup, seriös finde ich das nicht.
Warum?
Offenbar ist die Verknüpfung von oben gesteuert, also aus dem politischen Bereich der Ermittler, offensichtlich auch durch die operative Fallanalyse gestützt, welche ich für eine wissenschaftliche Spekulationsabteilung halte: tatnah soll es beim Tristan ein junger Mann (17 bis 30) gewesen sein, nunmehr akzeptiert man einen (damals) 52jährigen, das passt überhaupt nicht und offenbar ist diese Spekulation weniger auf Fakten beruhend als auf Wunschdenken.
Der leitende Ermittler selbst hat die Sache in der Pressekonferenz ernüchternd wie abgestandenes Wasser berichtet, was ein Tag zuvor schon als neue Offenbarung durch die Presse ging: (danke @yasumi) "... ganz normale Spur ... interessant ... ergebnisoffen ... entweder zuzuordnen oder genauso gut eben auch ausschließen ..."
Das heißt: es gibt Parallelen, aber auch Unterschiede.
Die Parallelen:
räumlich grundsätzlich im Einzugsgebiet des Tatverdächtigen (der war ja im Raum Frankfurt ohnehin nahezu überall), Tat offenbar (auch) sadistisch-sexuell motiviert, Tathandlung enthält Gewalt gegen den Hals und scharfe Gewalt sowie Herausoperieren und Mitnehmen von Körperstücken.
Die Unterschiede:
Geschlecht und Alter sowie körperlicher Zustand sind offensichtlich.
Tatortbezug zu Automobil: alle anderen Taten haben Ablageorte oder Tatorte oder Orte, wo die Geschädigten her rekrutiert wurden, die naturgemäß mit einem Automobil angefahren werden und damit leicht erreichbar sind. Im Falle Tristan liegt Tat- und Fundort etwas ab vom Schuss und ist regelmäßig zu Fuß, vielleicht noch mit dem Rad gut erreichbar, ein Auto müsste man in gehöriger Entfernung abstellen.
Der Rucksack wurde zum Transport entwendet, was wiederum dafür spricht, dass der Täter zu Fuß unterwegs war (bestenfalls Fahrrad). Sowohl Tatort als auch Fundort des Rucksacks sind in der Nähe der S-Bahnline 2. Bei allen anderen Orten der in der Pressekonferenz vorgestellten Fälle gibt es keine so engen Bezüge zur Bahn und es wurde auch kein Transportmittel benötigt bzw. offensichtlich bereits mitgebracht.
Auch wenn die operative Fallanalyse von "Frischfleisch" fabuliert, halte ich das für eine verwegene Spekulation: auch sexueller Sadismus (hier wohl konkreter im Bereich nekrophiler Anteile mit möglicherweise kannibalistischen Zügen) hat in der Regel doch eher ein klareres Beuteschema, da passt ein Junge nicht hinein, jedenfalls nicht ohne weiteres, einerseits heterosexuell, andererseits homosexuell und pädophil ist eher selten und auch bei sehr abweichender Hauptmotivation glaube ich nicht daran, dass das Geschlecht und das Alter gänzlich irrelevant ist.
Auch die Tathandlung läuft anders: es geht offenbar kaum um Qual, denn der Geschädigte wird sehr schnell in die Bewusstlosigkeit gebracht und auch sehr schnell getötet, das Ganze hat sehr große Ähnlichkeiten mit dem Töten eines Tieres und auch die Entfernung der Teile deutet eher auf kannibalistische Züge hin, Filetstücke und die Kronjuwelen als Trophäe, das ist auch weniger sexuell-sadistisch motiviert als ein Wiederholen von Tiertötungen in rustikaler Weise, was darauf hindeutet, dass der Täter aus der Jugend einen traumatischen Bezug zum Töten (Jagen und Schlachten) von Tieren haben dürfte.
Die Tat geschah an einer Stelle mit hohem Entdeckungsrisiko, es hätte jederzeit jemand vorbei kommen können. Der Täter muss sehr kräftig und trainiert gewesen sein und offenbar unter hohem Tatdruck.
Dass ein 52jähriger Mann, der raucht und getrunken hatte, auf dem Straßenstrich Stammkunde sein soll, praktisch immer und überall mit dem Auto (gerne LKW) unterwegs ist und an Frauen interessiert ist, die sich in einem bereits desolaten körperlichen Zustand befinden, halte ich für eher unwahrscheinlich.
Die gesamte Tathandlung und der Ablauf sind sehr stringent, einfach und klar, mit eher weniger Menschenverachtung (dennoch natürlich weitgehende Empathielosigkeit) als bei den Taten geben Prostituierte, hier sehe ich eher so eine Art Mordlust mit Trophäe, bei den anderen Taten eher nekrophil-sexuell-sadistisch mit mehr Destruktion und mehr Verachtung.
Es kann aber auch alles ganz anders sein, die objektive Spurenlage ist ja bekanntlich nahezu null.
Interessant wäre es zu wissen, wie viele passende Bilder beim neuerdings Tatverdächtigen jeweils gefunden wurden, lediglich die Anleitung zu einem Fall ist ja nach den bisherigen Verlautbarungen recht eindeutig.
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 14:56@GeorgeThorne
Endlich arbeitet mal jemand die Unterschiede der Prostituiertenmorde zum Fall Tristan heraus!
Wenn man sich anschaut, mit welchem Aplomb die Pressekonferenz vor einer Woche angekündigt und mit dem Fall Tristan in Verbindung gebracht wurde, und wie zurückhaltend und vage dann von Seiten der Ermittler ein möglicher Zusammenhang geschildert wurde, kann man keine anderen als die von Dir genannten Schlüsse ziehen. Interessant wäre, was Uwe Fey zu diesem Strategiewechsel sagt - aber er, der fast von Anfang an und bis zum vorläufigen Ende die Ermittlungen in Sachen Zopfmann geleitet hat, kommt plötzlich nicht mehr vor. Genauso wenig wie der Zopfmann selbst.
Seit einer Woche steht der Fall Tristan auf dem Kopf.
Endlich arbeitet mal jemand die Unterschiede der Prostituiertenmorde zum Fall Tristan heraus!
Wenn man sich anschaut, mit welchem Aplomb die Pressekonferenz vor einer Woche angekündigt und mit dem Fall Tristan in Verbindung gebracht wurde, und wie zurückhaltend und vage dann von Seiten der Ermittler ein möglicher Zusammenhang geschildert wurde, kann man keine anderen als die von Dir genannten Schlüsse ziehen. Interessant wäre, was Uwe Fey zu diesem Strategiewechsel sagt - aber er, der fast von Anfang an und bis zum vorläufigen Ende die Ermittlungen in Sachen Zopfmann geleitet hat, kommt plötzlich nicht mehr vor. Genauso wenig wie der Zopfmann selbst.
Seit einer Woche steht der Fall Tristan auf dem Kopf.
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 15:04@GeorgeThorne
Woher nimmst du das? Du beschwerst dich über die operative Fallanalyse
Ich glaube, der Täter wollte seine sexuell-sadistischen Fantasien noch um die Komponente des Kannibalismus erweitern. Da seine "übliche Beute" auf dem Strassenstrich fast durchwegs desolat und mit diversesten Infektionskrankheiten (HIV/Aids, evtl HepB/C etc etc) behaftet war, wählte er für die Umsetzung dieser Fantasie "Frischfleisch". Möglicherweise hätte es jedes Kind (auch Mädchen?) treffen können, das an diesem Tag zu dieser Stunde die Unterführung als Abkürzung nahm. Der Tatablauf war wohl deshalb so zielgerichtet, weil die Hauptfantasie in der Mitnahme von Essbarem lag und weniger im sadistischen Ausweiden vor Ort.
GeorgeThorne schrieb: das Ganze hat sehr große Ähnlichkeiten mit dem Töten eines Tieres und auch die Entfernung der Teile deutet eher auf kannibalistische Züge hin, Filetstücke und die Kronjuwelen als Trophäe, das ist auch weniger sexuell-sadistisch motiviert als ein Wiederholen von Tiertötungen in rustikaler Weise, was darauf hindeutet, dass der Täter aus der Jugend einen traumatischen Bezug zum Töten (Jagen und Schlachten) von Tieren haben dürfte.Der "Täter hat aus der Jugend einen traumatischen Bezug zum Töten (von Tieren)"?
Woher nimmst du das? Du beschwerst dich über die operative Fallanalyse
GeorgeThorne schrieb:welche ich für eine wissenschaftliche Spekulationsabteilung halteund dann kommst du selbst mit dieser Küchenpsychologie um die Ecke.
Ich glaube, der Täter wollte seine sexuell-sadistischen Fantasien noch um die Komponente des Kannibalismus erweitern. Da seine "übliche Beute" auf dem Strassenstrich fast durchwegs desolat und mit diversesten Infektionskrankheiten (HIV/Aids, evtl HepB/C etc etc) behaftet war, wählte er für die Umsetzung dieser Fantasie "Frischfleisch". Möglicherweise hätte es jedes Kind (auch Mädchen?) treffen können, das an diesem Tag zu dieser Stunde die Unterführung als Abkürzung nahm. Der Tatablauf war wohl deshalb so zielgerichtet, weil die Hauptfantasie in der Mitnahme von Essbarem lag und weniger im sadistischen Ausweiden vor Ort.
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 15:08@FrauMatura
die zweite Spiegel Tv Repotage war am 24.11.2013
hier der Link zur Sendung
http://www.spiegel.de/video/neue-spuren-im-mordfall-tristan-grundlage-ist-ein-neues-taeterprofil-video-1311124.html
die erste erschien am 10.06.2007
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-tristan-auf-der-spur-des-schlaechters-a-487490.html
die zweite Spiegel Tv Repotage war am 24.11.2013
hier der Link zur Sendung
http://www.spiegel.de/video/neue-spuren-im-mordfall-tristan-grundlage-ist-ein-neues-taeterprofil-video-1311124.html
die erste erschien am 10.06.2007
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-tristan-auf-der-spur-des-schlaechters-a-487490.html
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 15:10@tenbells
Danke, tenbells. Ich übernehme das gerne.
Weiß eigentlich jemand, ob es inzwischen irgendwo eine Aufnahme der Pressekonferenz aus dem LKA in Wiesbaden zu sehen gibt?
Danke, tenbells. Ich übernehme das gerne.
Weiß eigentlich jemand, ob es inzwischen irgendwo eine Aufnahme der Pressekonferenz aus dem LKA in Wiesbaden zu sehen gibt?
Mordfall Tristan
26.05.2016 um 15:18@FrauMatura
Zur Vervollständigung deiner Auflistung hätte ich auch den neuen SpiegelTV Beitrag, wo gegen Ende eben auch der Fall Tristan behandelt wird, was die neuen Überlegungen dazu sind und warum dieser Fall überhaupt in Kontext mit Manfred S. gebracht wurde. Auch hier wird betont, dass es zu diesen Theorien bisher keine gesicherten Beweise gibt, jedoch Indizien.
http://www.spiegel.tv/filme/magazin-vom-22052016/
Zur Vervollständigung deiner Auflistung hätte ich auch den neuen SpiegelTV Beitrag, wo gegen Ende eben auch der Fall Tristan behandelt wird, was die neuen Überlegungen dazu sind und warum dieser Fall überhaupt in Kontext mit Manfred S. gebracht wurde. Auch hier wird betont, dass es zu diesen Theorien bisher keine gesicherten Beweise gibt, jedoch Indizien.
http://www.spiegel.tv/filme/magazin-vom-22052016/
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