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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

2.890 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Fässer, Leichenteile, Garage ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 11:14
Zitat von MenetekelMenetekel schrieb:In der Fernsehsendung Maintower im HR wurde sogar darüber berichtet, das die Garage frei zugänglich war, und als man Sitzgelegenheiten für eine Grillfeier brauchte die Fässer aus der Garage holte und sie zum Sitzen benutzte!!!
Gruselig!

Aber ein Beweis dafür, dass im Grunde jeder diese Fässer hätte da drin deponieren können.
Zitat von TaminsTamins schrieb:Sorry, es gibt noch zwei weitere Szenarien welche ich aber scheinbar unbewusst von der Logik her garnicht erst einmal angeführt habe.

C) MS war der Täter wusste aber nicht was sich in den Fässern befindet.

D) MS war nicht der Täter wusste aber dennoch was sich in den Fässern befindet.
Es gibt noch eine Version:

MS wurde von einem ihm bekannten uns aber fremden daher Unbekannten gebeten diese Fässer unterstellen zu dürfen. Quasi auf Zuruf "kann ich die mal bei dir deponieren, hab grad keinen Platz bei mir". Dann wird er bestimmt nicht herumerzählt haben, dass da fremde Fässer stehen. Vom Inhalt muss er dann nichts gewusst haben, wer weiss ob darüber überhaupt geredet wurde und wenn vielleicht mit der Auflage "lass die zu, da ist xxxx drin, das stinkt bestialisch". Somit war der eigentliche Eigentümer IHM bekannt - er kann es nur niemandem mehr sagen.

Fingerabdrücke aussen würden das ohne weiteres erklären, Spuren innen natürlich nicht.

Ist eigentlich bekannt ob MS öfter in dieser Garage war oder ob er die seit Jahren nicht mehr betreten hatte? Wenn man die Bilder ansieht ist da nur Gerümpel drin, also nichts was man wirklich braucht.


Gruss, Maira


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 11:49
@Maira

Zitat von MairaMaira schrieb:MS wurde von einem ihm bekannten uns aber fremden daher Unbekannten gebeten diese Fässer unterstellen zu dürfen. Quasi auf Zuruf "kann ich die mal bei dir deponieren, hab grad keinen Platz bei mir".
1. Es gibt nun mal Zeugen, die diese Fässer schon früher in der Garage von M. sahen.

2. Wer soll der ominöse Unbekannte sein? Gibt es in der Mordserie Indizien, die auf einen andere Person hindeuten?

3. Was ist mit den Dateien auf dem Rechner? Auch Zufall?
Das Abspeichern von Dateien kann sehr wohl zeitlich zugeordnet werden.
32 000 Dateien wird er nicht an einem Tag raufgeladen haben.
Zitat von MairaMaira schrieb:Jemand der so raffiniert ist zu morden ohne jegliche Spuren zu hinterlassen stellt sich doch keine derartige Zeitbombe hin. Die verschwundenen Körperteile wurden bisher nicht gefunden.
4. Nach deiner Logik dürfte der Inhalt der Fässer dann gar nicht da sein, oder?


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 12:14
Hallo allerseits,

habe bislang still mitgelesen und möchte mich jetzt doch auch aktiv miteinbringen.
Ich muss sagen, ich sehe es ähnlich wie Accattone.
Fakt ist doch wohl unbestritten, der Tatverdächtige hatte sadistische sexuelle Neigungen, 32 000 gewaltorientierte Dateien habe ich nicht auf einem Rechner, wenn es mich nicht interessiert.
Wenn die Fässer also "untergeschoben" wurden, wäre das ein geradezu unglaublicher Zufall, dass man das bei jemandem getan hat, der genau diese Neigungen hat.
Im Grunde auszuschließen.
Das Einzige was man noch anmerken könnte, ist, dass er vielleicht nicht allein getötet hat, also einen Komplizen hatte.
Bei einer Leiche wird ja vermutet, dass 2 Täter ihre Phantasien ausgelebt haben.
Aber auch dann ist Manfred S. nicht unschuldig, sondern Mitwisser oder Mittäter.
Also so oder so, es ist praktisch unmöglich, dass er nichts mit der zerstückelten Frau in den 2 Fässern zu tun hatte.
Mich wundert es auch nicht, dass er die Garage unabgeschlossen ließ, sollte er wirklich fast 4 Jahrzehnte unbemerkt gemordet haben, macht das sicher irgendwann größenwahnsinnig.
Ich hab mir schon einige Serienmörder-Dokus angeschaut, irgendwann wurden praktisch alle leichtsinnig und das vermute ich auch in diesem Fall.
Diese Täter fühlen sich allmächtig, kann sein, dass Manfred S auch eine narzisstische Komponente hatte, die meine These unterstützen würde.
In der Pressekonferenz gestern hiess es, dass die Frau in den Fässern vermutlich auch noch im lebenden Zustand teilweise amputiert wurde.
Vielleicht war das sein "Meisterstreich", der letzte Mord und dazu besonders grausam und er wollte sein Werk immer bei sich haben und hat die Leichenteile deshalb nicht entsorgt?


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 12:18
@Maira
Zitat von MairaMaira schrieb:das erklärt nicht warum die Fässer 10 Jahre in dieser Garage gelagert wurden. 10 Jahre in denen hätte entdeckt werden können was sie enthielten. Jemand der so raffiniert ist zu morden ohne jegliche Spuren zu hinterlassen stellt sich doch keine derartige Zeitbombe hin.
Wir haben es hier mit einem Psychopathen zu tun. Dessen Verhalten ist ein klein wenig anders, als das der meisten anderen Menschen.

Vielleicht hat es ihn erregt, wenn die Nachbarn beim Grillen auf der Tonne saßen?

Vielleicht gab es ihm einen Kick, wenn er um die für ihn jederzeit erreichbaren Tonnen in der Garage wusste?

Vielleicht war es ihm komplett egal, was nach seinem Tod (heraus)gefunden würde?

Was mich irritiert: nach Aussage der damaligen Ermittlungsbehörden sei das Verstümmelungsmuster im Fall Tristan "weltweit einmalig" gewesen. Jetzt aber stellt sich heraus, dass auch bei den ermordeten Frauen ein ähnliches Muster vorlag. Ja es wird sogar angedeutet, dass bestimmte Manipulationen, Organentnahmen, "komplementär", sich ergänzend vorgenommen wurden.


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 12:21
@spekulativ
Zitat von spekulativspekulativ schrieb:Das Einzige was man noch anmerken könnte, ist, dass er vielleicht nicht allein getötet hat, also einen Komplizen hatte.
Bei einer Leiche wird ja vermutet, dass 2 Täter ihre Phantasien ausgelebt haben.
Sexuell sadistische Täterpaare gibt es, aber das ist die große Ausnahme.

Eine Idee, warum in den letzten Jahren nichts passiert ist: wenn der Täter an einem Prostatakarzinom litt und eine hormonablative (Testosteron senkende) Therapie bekam, fehlte ihm der "drive", solche Taten auszuführen.


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20.05.2016 um 12:39
@spekulativ
Zitat von planetzeroplanetzero schrieb:nach Aussage der damaligen Ermittlungsbehörden sei das Verstümmelungsmuster im Fall Tristan "weltweit einmalig" gewesen.
Ja, das passt keineswegs zusammen mit den Aussagen der gestrigen Pressekonferenz.

Auch im Fall Tristan hatte man mittels Operativer Fallanalyse ein Täterprofil erstellt: junger Mann, aggressiver Einzelgänger, sozial randständig.

Jetzt stößt man in Schwalbach auf einen Tatverdächtigen, der das genaue Gegenteil repräsentiert. Also wird wieder mittels Operativer Fallanalyse passend gemacht, was nicht passen will.

Ich würde mich sehr wundern, wenn die neuen Hypothesen der Ermittler bei den Kollegen, die am "Fall Tristan" gearbeitet haben, nicht einiges Kopfschütteln hervorriefen. Das klingt alles mehr nach einem letzten verzweifelten Versuch, auch den Mord an Tristan Brübach noch aufzuklären.


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 12:49
@FrauMatura


Die ursprünglichen Tristan-Ermittler sind nach allem, was ich gesehen, gehört und gelesen habe, gleichermaßen erschüttert wie ratlos. Es gab bis zuletzt keine wirklich erfolgversprechende Spur.

Was im Fall Tristan von Anfang an nicht passte, war, dass die Tat scheinbar singulär war.

Ein Mensch, der eine solche Tat begeht, macht sowas aber in aller Regel nicht nur einmal.

Es wird ja angedeutet, dass von Seiten der Verletzungsmuster dringende Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Mordserie an den Prostituierten vorhanden sind.

Inwieweit es möglich ist, Tristan und den Täter einer geographisch-sozialen Schnittmenge zuzuordnen, müssen die Ermittler rausfinden.

Auch die Spuren am/im gefundenen Rucksack könnten einen Zusammenhang herstellen.


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 13:04
Zitat von FrauMaturaFrauMatura schrieb: Das klingt alles mehr nach einem letzten verzweifelten Versuch, auch den Mord an Tristan Brübach noch aufzuklären.
Ich stimme dir zu, ich fand das alles eher dünn und spekulativ.

Eine weitere Verbindung zum Mordfall Tristan soll es dennoch geben:
Off-Sprecherin: "Außerdem gibt es eine weitere Gemeinsamkeit mit einem der Prostituiertenmorde."
Ermittler: "Ein Abstellen von Schuhen jeweils auf dem Opfer"
Minute 2:03
http://www.ardmediathek.de/tv/maintower/Wieviele-Menschen-hat-Manfred-Seel-get%C3%B6t/hr-fernsehen/Video?bcastId=3414220&documentId=35447334
Generell fand ich, dass die Herleitung der Ermittler etwas holprig ist:
Die Frau in den Fässern: möglicherweise gab es da einen Mittäter, möglicherweise wurden ihr die Verstümmelungen nicht erst nach dem Tod zugefügt. Dennoch wird dann der mutmaßlichen Täter in Verbindung mit anderen Fällen gebracht, die diese Merkmale nicht aufweisen.

Zu den Bilddateien: mir ist das bislang zu ungenau. Sie waren also sadistsisch, kanibalistisch. sie waren teilweise "comicartig" und "abstrakt".

Sind darunter Mangas? Sind da Screenshots von 70ger Jahre Kanibalismusfilmen drunter oder Ausschnitte von Serien wie z.B. "Spartacus" des Kabelsenders Starz? Alles sehr brutale Sachen, die aber von vielen als Unterhaltung konsumiert werden.

Noch eine Beobachtung, wie sich Aussagen in einer Pressekonferenz entwickeln:
Viel zitiert wird der Ermittler mit der Aussage, dass jeweils andere Körperteile fehlten, so als ob jemand einen neuen Körper zusammenbauen wolle. Das sagte er nach der Pressekonferenz in die Kameras.

Entstanden war das während der Pressekonferenz durch eine Frage eines Journalisten: Ob es möglich sei, dass... ? Da war die Antwort ungefähr: Ja, könnte man so sehen.
(Soweit ich das noch in Erinnerung habe)


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 13:07
Jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu...

Ich verstehe nicht warum es hier noch Zweifel an MS Schuld gibt.

Es wurden schließlich Leichenteile in der Garage eines Mannes gefunden der knapp 40.000 Bilder von Kannibalismus, Vergewaltigung und schlimmsten Sadismus auf seinem PC hatte. Noch dazu seit Jahrzehnten regelmäßig das Bahnhofsviertel besuchte wo es die meisten Opfer gab. Das kann doch alles kein Zufall sein - also bitte!

Was die Aussagen der Kripo betrifft bzgl. mehrerer Opfer und "einmaligen" Verletzungsmalen, denke ich schon das die Jungs wissen was sie sagen. Die haben schließlich tausende Bilder von den Verletzungen der anderen Frauen zum Vergleich und modernste Ermittlungsmethoden. Es handelt sich hierbei bestimmt nicht um wahllose Schnitte mit dem Messer sondern um unverwechselbare grausame Muster. Außerdem wissen wir nicht welche Räumlichkeiten des MS bereits durchsucht wurden und was man da alles gefunden hat. Er hatte ja anscheinend mehrere angemiete Objekte.

Das Fass war ja, nach Zeugenaussagen, auch schon länger in der Garage. Was das spätere reinstellen ausschließt. Man saß ja sogar beim gemeinsamen Grillen regelmäßg darauf.

Ich habe so ein Gefühl das da noch so einiges "im verborgenen liegt" und mit fortschreitenden Ermittlungen noch einige Opfern dazu kommen und Fälle geklärt werden.

Jemand der sage und schreibe 40 Jahre lang ungestört sein Unwesen treiben konnte und noch dazu eine "Entsorgungsfirma" hatte. Wer weiß was da noch alles an´s Tageslicht kommt. Nicht auszudenken welches Ausmaß dieser Fall noch annehmen könnte.


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 13:59
Auch Dr.Harold Stimmen war bis zuletzt beliebt und geachtet. Seine Angehörigen muss das Urteil wie ein Schlag getroffen haben. Er hat es gut verstanden, seine dunkle Seite zu verbergen. Oder in seinen Beruf einzubauen? Die Fassade war perfekt, er hat es wohl geschafft, im hohen Maß den äußerlichen Normen und Regeln seiner Umwelt zu entsprechen.
http://www.zeit.de/2001/25/200125_massenmoerder.xml


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 13:59
Hoffe,es ist noch nicht eingestellt.
Es wird auch über drei weitere Serientäter aus Hessen berichtet.

https://www.youtube.com/watch?v=aDhGWWcwTvg


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 14:38
Bei den aufgeführten sechs Fällen gebe es jeweils deutliche Übereinstimmungen in der Tatausführung.
Auch eine Neigung zum Kannibalismus könne nicht ausgeschlossen werden. Dies komme unter anderem im Fall Tristan in Betracht, so die Ermittler. Auch hierzu hortete Seel Bildmaterial.
aus http://hessenschau.de/panorama/grausige-details-zum-schwalbacher-serienmoerder-,serienmoerder-schwalbach-100.html
Man muss hier schon den Profiermittlern vertrauen. Nach 2 Jahren Ermittlungsarbeit einem Toten 6 bestialische Morde "anzuhängen", macht die Polizei sicher nicht unbegründet. Insbesondere die Tatausführung selbst scheint hier ein "Fingerabdruck" zu sein. Man muss sich ja vorstellen, dass MS nicht anatomisch versiert war und wahrscheinlich Schnittführungen gewählt hat, wie sie kein anderer normaler Mensch gemacht hätte. Die Art der (unsachlichen) Schnittführung dürfte also nebst anderen Übereinstimmungen "einzigartig" sein. Weiters wird es so sein, dass sehr wohl Spuren gefunden wurden, die MS zugeschrieben werden konnten, die in der PK jedoch noch nicht veröffentlicht wurden, da die Ermittlungen lange noch nicht abgeschlossen sind.
Für mich wiegen 2jährige fundierte Ermittlungsergebnisse jedenfalls mehr als Zeugen, die einen Mann mit Zopf gesehen haben wollen (vielleicht ein Drogenabhängiger oder Obdachloser dessen Schlafplatz Tristans Auffindeort unter der Unterführung war). Auch wiegen sie mehr als primär in unwissender Verzweiflung abgegebene Täterprofile, wie
Zitat von FrauMaturaFrauMatura schrieb:Auch im Fall Tristan hatte man mittels Operativer Fallanalyse ein Täterprofil erstellt: junger Mann, aggressiver Einzelgänger, sozial randständig.



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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 14:44
Interessant finde ich im Kriminalreport, dass dort auch ein Zusammenhang mit den Morden an den jungen Männern nicht ausgeschlossen wird...


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 15:04
HINWEIS: Bei dem folgenden Text handelt es um ein von mir selbst erstelltes Transkript (Wortgenaue Abschrift) aus einem Teil der gestrigen Pressekonferenz

Hessisches Landeskriminalamt ermittelt in Serienmord in Hessen/ Pressekonferenz am 19.05.2016

Frank Herrmann, leitender Ermittler des hessischen Landeskriminalamts

Ich möchte jetzt die Gelegenheit nutzen ihnen kurz die Arbeitsabläufe und insbesondere die einzelnen Taten die hier in einer möglichen Serie zusammen kommen zu schildern, zu skizzieren. Und damit auch die Frage beantworten wieso wir möglicherweise eben hier von einer Serie einer Mordserie ausgehen oder ausgehen müssen. Aufgrund des Verletzungsbilds im Fall DIALLO, des Leichnams aus den Tonnen in Schwalbach vom September 2014 und der Erkenntnis das es sich hier offensichtlich um das ausleben von Phantasien des sexuellen Sadismus an diesem Leichnam beziehungsweise möglicherweise auch an dem lebenden Opfer handelt müssen wir zwingend davon ausgehen das es sich hier nicht um eine einzelne isolierte Tat handelt. Aufgrund der weiteren Ermittlungsschritte bzw. der Erkenntnis das es sich bei dem Opfer dort um eine Straßenprostituierte aus Frankfurt aus dem Drogenmilieu und damit um ein Hochrisikoopfer aufgrund dieser Lebensumstände handelt, haben wir begonnen nach weiteren Fällen entsprechend zu schauen.

Gestützt wurde das ganze insbesondere dadurch das auf PC Gerätschaften, Rechnern bzw. Festplatten des Tatverdächtigen Seel umfangreich Darstellungen von Gewaltpornografie aufgefunden werden konnte und insbesondere Darstellungen die letztendlich das Verletzungsbild im Fall DIALLO nahezu identisch wiederspiegeln.

Insbesondere Ende der 80iger bzw. in den 90iger Jahren gab es in Frankfurt eine ganze Reihe von Tötungsdelikten an insbesondere Straßenprostituierten die teils ebenfalls ein ähnliches außergewöhnliches Verletzungsbild gezeigt haben. Nach Hinzuziehung der Einheiten der Operativen Fallanalyse von Hessen und Bayern wie es eben schon geschildert wurde haben wir dann eine ganze Reihe von Delikten zunächst mal in die Überprüfung in diesem Zusammenhang mit einbezogen und sind zunächst in den 90iger Jahren, d.h. 1991 und 1993 auf zwei Tötungsdelikte an Straßenprostituierten aus dem Bahnhofsgebiet gestoßen. Das ist im Jahre 1991 Gisela SINGH, die am 30.06.1991 in einem Waldgebiet zwischen Hofheim und Langenhain aufgefunden wurde und deren Leichnam eben auch Zeichen des sexuellen Sadismus zeigt. Das nächste in Frage kommende Delikt; sie sehen die Bilder der Opfer lins neben mir ist der Fall Dominique MONROSE aus dem Jahr 1993, dort gab es letztendlich zwei isolierte Funde von Körperteilen, zunächst mal der Torso dieser Dame der im Dezember 1993 nahe der A661 bzw. Friedberger Landstraße in Frankfurt in einem Gebüsch aufgefunden wurde in Plastiksäcke verpackt. Und ein zweiter Leichenfund dann einige Monate später im Bereich der B40 am Flughafen.

In keinem dieser Fälle gibt es eine objektive Spurenlage bzw. keine Spurenlage die tatsächlich bislang eine Zuordnung bzw. insbesondere eine Identifizierung des Täters darüber ermöglicht hat. Aufgrund der wie bereits beschriebenen Erkenntnis das solche Taten des ausgeprägten sexuellen Sadismus keine isolierten Einzeltaten sind und wir das ganze dann mit dem Lebenslauf des potentiell Tatverdächtigen Herrn Seel abgeglichen haben sind wir dann weit, weit zurück gegangen – haben sämtliche Delikte zunächst mal im Raum Frankfurt untersucht, haben unsere eigene Aktenhaltung durchforstet nach letztendlich Parallelen, auffälligen Verletzungsbildern insbesondere von Damen die möglicherweise dem Prostitutionsmilieu zuzurechnen sind, aber auch anderen Opfern.

In diesem Zusammenhang gibt es dann zwei Delikte die nur wenige Monate auseinander liegen im Jahre 1971. Das ist zunächst das Tötungsdelikt zum Nachteil Gudrun EBEL die im Februar 1971 am Heiligenstock nahe Bad Vilbel ebenfalls an der Friedberger Landstraße gelegen aufgefunden wurde, auch hier ein Fall wo sich ausgeprägte Zeichen sadistischer Handlungen an diesem Opfer zeigen und zum anderen ein Fall einer jungen türkischen Gastarbeiterin Hatice ERÜLKEROGLU die dann im April 1971 im Bereich der Camberger Brücke in Frankfurt aufgefunden wurde und auch hier entsprechend abweichendes Täterverhalten angenommen werden kann.

Das Auffinden des Leichnams von Frau DIALLO in den besagten Abfalltonnen und die entsprechenden Darstellungen auf den PC Gerätschaften explizit auf dem Rechner lassen eine Täterschaft des Herrn Seel in diesem Zusammenhang als Höchstwahrscheinlich erscheinen. Die Fälle SINGH, MONROSE und EBEL sind dabei verhaltenstechnisch sehr nahe an der Tatbegehung im Fall EBEL anzusiedeln. Der Auffindeort der ersten Leichenteile des Opfers Dominique MONROSE nämlich der Torso dieser Dame liegt wiederum nur wenige hundert Meter vom Tatort EBEL entfernt also beides an der Friedberger Landstraße. Zwischen den Opfern EBEL und ERÜLKEROGLU besteht weiterhin ein enger örtlicher und zeitlicher Zusammenhang, beide Opfer haben im Jahr 1971 die gleiche Arbeitsstelle in Frankfurt gehabt, ein Altenheim an der Gutleutstraße das Johanna-Kirchner-Stift. Und die Taten liegen nur zwei Monate auseinander.

Darüber hinaus haben wir bei Nachforschungen zu dem Tatverdächtigen Seel festgestellt das dieser in unmittelbarer Nähe zu dieser Arbeitsstätte aber auch zu dem Auffindeort des Opfers ERÜLKEROGLU zur damaligen Zeit sowohl seine Ausbildungs- als auch dann im Jahr 1971 seine Arbeitsstelle hatte – nämlich an der Mainzer Landstraße unmittelbar am anderen Ende der Camberger Brücke. Möglicherweise gibt es hier gar eine direkte Anwesenheit in diesem Johanna-Kirchner-Stift, dem Altenheim dort im Rahmen beruflicher Tätigkeiten.

Nach der Presseeinladung gestern wo auch schon auf das Tötungsdelikt zum Nachteil von Tristan BRÜBACH hingewiesen worden ist wollen wir auch hierzu Stellung nehmen. Das erscheint zunächst mal in der Betrachtung in diesem Zusammenhang außergewöhnlich insbesondere weil es sich dabei eben um ein männliches kindliches Opfer handelt. Jedoch gibt eine große Übereinstimmung zu den anderen Fällen aufgrund der ja dort erkennbar unbedingten Auslebung sexuell sadistischer Phantasien.

Die Frage warum möglicherweise der Fall Tristan hier reinspielt ist nicht so einfach zu beantworten. Es ist dazu zu sagen das hier eben ein gemeinsamer Fallvergleich angestrengt worden ist, man die Täterverhaltensweisen in allen Einzelfällen analysiert hat, wir sehr viel Mühe in dieser gesamten Zeit darauf verwendet haben, entsprechende Fälle zuzuordnen, aber auf der anderen Seite auch genauso Fälle auch aus dieser möglichen Serie obwohl sie zunächst mal im ersten Anschein nach dort reinpassen könnten hier ausgeschlossen haben. Im Falle Tristan ist zu sagen das es hier tatsächlich eine starke Ähnlichkeit hinsichtlich der Tatbegehung und des Täterverhaltens gibt, jedoch erkennbar Unterschiede bei der Opferauswahl insbesondere Alter und Geschlecht spielen da eine entscheidende Rolle.

Für die Überprüfung dieses Falles haben wir jedoch gesagt treten diese Aspekte aufgrund der erkennbaren Übereinstimmungen zurück. So das zumindest der Verdacht besteht, das auch Tristan in diesem Zusammenhang Teil dieser Serie sein könnte, aber wie es bereits eben schon geschildert worden ist, dafür gibt es bislang keinen Beweis.

Der Fall wird daher im Prinzip als ganz normale Spur in diesem Zusammenhang bewertet die im Moment interessant erscheint, aber letztendlich ergebnisoffen steht und wir eben entsprechende Mühe darauf verwenden diesen Fall entweder zuzuordnen oder genauso gut eben auch ausschließen zu können.

Über die bereits dargestellten Fälle jetzt hinaus gibt es eine ganze Reihe von Delikten bzw. auch Vermisstenfällen die in einigen Teilbereichen oder Teilaspekten entsprechende Parallelen aufweisen zu denen wir aber nicht wirklich viel sagen können, also insbesondere die Vermisstenfälle eignen sich logischerweise für eine Analyse nicht. Nichtsdestotrotz haben wir auch diese Fälle hier mit aufgeführt bzw. sie sehen auch hier an den Pinnwänden entsprechende Bilder dieser Damen, zumal zwei dieser verschwundenen Personen unmittelbar aus dem Frankfurter Drogenmilieu stammen bzw. dem Straßenstrich und dort eben genauso wie die eben skizzierten Opfer als Hochrisikoopfer in diesem Zusammenhang anzusehen sind. Das ist im Jahr 1998 d.h. mit einem Verschwinden im Sommer, genauer gesagt am 13.07.1998 Julia Anne SCHRÖDER; 1980 geboren, drogenabhängige Straßenprostituierte und in einem desolaten körperlichen Zustand zum Zeitpunkt ihres Verschwindens.

Ein Jahr später dann die 1967 geborene Gabriele DE HAAS, sie wird vermisst seit dem 07.09.1999 und ist ebenfalls dem Straßenprostituiertenmilieu zuzurechnen, auch sie in einem desolaten körperlichen Zustand zu diesem Zeitpunkt des Verschwindens.

Es gibt darüber hinaus im engeren räumlichen Bereich, d.h. im Stadtgebiet Frankfurt den Fund von zwei Schädeln bzw. Köpfen isoliert d.h. tatsächlich nur die Köpfe aufgefunden im Jahre 1996 am 24.12. aufgefunden Pia HEYM die zwar keine Prostituierte ist, auch nicht dem Drogenabhängigenmilieu zuzurechnen, allerdings aufgrund ihrer gesamten Lebensumstände möglicherweise auch als verfügbares, leicht zugängliches Opfer anzusehen ist. Bei ihr wurde letztendlich der Kopf im Bereich der Offenbacher Landstraße in einem Kleingartengelände aufgefunden. Im Jahre 2004 gibt es darüber hinaus den Fund eines Schädels in der Staustufe zwischen Offenbach und Frankfurt, d.h. im Main gelegen – entsprechend verpackt. Dieses Opfer deren Kopf im Halsbereich abgesetzt worden ist konnte bislang nicht identifiziert werden, dazu finden sie auf den Pinnwänden entsprechende Bilder einer möglichen Rekonstruktion wie diese Dame zu Lebzeiten ausgesehen haben könnte.

Ich habe es eben schon gesagt, wir haben sehr viel Mühe darauf verwandt entsprechende Fälle hier zu überprüfen, entsprechende Fälle hier möglicherweise zuzuordnen aber eben auch genauso viele oder auch mehr Fälle logischerweise auszusortieren. Wir haben in Kontakt gestanden mit diversen Polizeidienststellen, haben uns auch Fälle dort angeschaut, mit Sicherheit gibt es noch weit, weit mehr Fälle aber wir haben auch bislang schon Bemühungen getroffen letztendlich auch über das örtliche Umfeld hinaus im Großraum Frankfurt tätig zu werden und hier letztendlich auch entsprechende Opfer zu suchen bzw. entsprechende Taten zuzuordnen oder auch auszusortieren.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist es so dass wir den Aktionsradius des Herrn Seel nahezu ausschließlich mit Ausnahme von Urlaubsreisen die dann aber zumeist im Familienverbund durchgeführt wurden, im Großraum Frankfurt sehen können. Erklärbarer Weise finden wir hier auch eben entsprechende Delikte. Das Verletzungsbild ist tatsächlich so speziell das wir diese Delikte zumindest für einen Anfangsverdacht damit zuordnen können und eben andere Delikte ausschließen können, die sich aber in dieser massiven Häufung auch bisher in anderen örtlichen Bereichen so nicht gezeigt haben. Erklärbar ist das ganze insbesondere durch eine Verfügbarkeit von Opfern im Frankfurter Bahnhofsgebiet. Der dortige Straßenstrich, Prostituiertenstrich bietet tatsächlich für einen solchen geneigten Täter jegliche Möglichkeiten.

Auf der anderen Seite im konkreten Falle Seel allerdings auch die Einbindung in familiäre bzw. beruflich soziale Strukturen im engeren örtlichen Bereich. Insgesamt muss man darüber hinaus sagen das die einschlägige Forschungen in diesem Bereich was tatsächlich Serientaten bzw. Serienmorde anbetrifft davon ausgeht das diese Täter eher regional handeln. Nichtsdestotrotz besteht die Möglichkeit das es eben weitere Delikte gibt die auch über dieses örtliche Umfeld hinaus da zuzuordnen sein könnten.


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 15:13
Hier auch noch einige Zitate aus dem oben verlinkten Maintower Kriminalreport:
Beitrag von Minu17 (Seite 44)
Es gibt zumindest aus dem Fall Diallo tatsächlich berechtigt Hinweise darauf, dass das zwar von einem Einzeltäter ausgeübt sein könnte, allerdings kommen hier aufgrund unterschiedlicher Verletzungsbilder, bzw dem Ausleben offenkundig unterschiedlicher Fantasien an diesem Opfer auch tatsächlich zwei Täter in Betracht, die ein gemeinsames Opfer zum Ausagieren ihrer Fantasien dort gesucht haben
(Frank Herrmann, Polizeipräsidium Frankfurt, ab Minute 3:43)
Wir haben die eine Tat, wo wir mit größter Sicherheit der Überzeugung sind, dass er, dass niemand anderes als er als Täter in Frage kommt. Das ist ein Verletzungsbild, das ist so erheblich und so speziell, dass es für uns nahelag, dass wir weitere ungeklärte Taten untersucht haben nach einem ähnlichen Verletzungsmuster. Es muss nicht haargenau identisch sein, aber dass zumindest die grobe Richtung wieder erkennbar ist. Da haben wir mehrere Fälle gefunden, wo ebenfalls über die Tötung hinaus auch noch der Körper der Getöteten beonders nochmal angegriffen wurde und diese (wird vom Moderator unterbrochen) - und das alles zusammen lässt zumindest die Vermutung zu.
(Holger Thomsen, Hessisches Landeskriminalamt, ab Minute 11:40)



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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 15:29
Wieso sollte der Täter zwischen den ganzen Frauenmorden sich für den Mord an Tristan entschieden haben?
Ich habe mir darüber Gedanken macht und kam für mich zu dem Entschluss, dass er für sein Puzzle von Leichenteilen/Organen etwas Männliches benötigte. Würde ja auch für die Entfernung der Hoden sprechen.
Die sorgfältig abgestellten Schuhe ordne ich nicht dem Täter zu. Es passt einfach nicht. Ich denke, die Leiche wurde vorab schon von jemanden entdeckt, der nichts mit der Polizei zu tun haben wollte, jedoch dem Jungen eine letzte Ehre erweisen wollte. Dies könnte durchaus der Mann mit dem Pferdesvhwanz gewesen sein.


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20.05.2016 um 15:33
@nebelkind
Unter den möglichen Opfern von MS befindet sich übrigens ein Opfer, bei dem die Schuhe ebenfalls sorgfältig auf dem Körper abgestellt worden.


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20.05.2016 um 15:35
Weil d@snaky2k
Sehr interessant. Hatte ich bisher noch nicht von gelesen.


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20.05.2016 um 15:50
@nebelkind

Unter den gewaltpornografischen Darstellungen waren auch welche mit jugendlichen, männlichen Opfern.


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Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

20.05.2016 um 16:34
Ich wäre demjenigen sehr verbunden der mir folgende Frage beantworten könnte:

Es wurde oft erwähnt, dass nun alte Fälle mit modernster Technik bzw. modernsten Ermittlungsmethoden erneut untersucht werden.

Heißt das, dass versucht wird, DNA-Spuren an den Kleidungsstücken oder ähnlichem der vermuteten Opfer von Manfred S. zu sichern?

Es würde ja Sinn machen, da damals die Technik auf diesem Gebiet noch sehr unerfahren und unausgereift war.


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