Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

@Gartenbauer

Genau das wird gemacht.

Es wurde vom Leitenden Ermittler Frank Herrmann gesagt, dass Spurenuntersuchungen nach neuesten Methoden durchgeführt werden. Dies gestalte sich schwierig bei Spurensicherungen die vor dem Bekanntwerden des DNA-Nachweises durchgeführt wurden, hier bestehe eine große Gefahr für Trugspuren.

Vielleicht wollte er ja, dass die Faesser nach seinem Tod gefunden werden, das waere ja dann der ultimative Kick zu wissen, dass irgendwann einmal allen klar wird, dass er ein Moerder war.

Auch ansonsten hat er ja so gearbeitet, dass seine Spuren sichtbar waren. Mit seinen Berufen als Entruempler und Landschaftsgaertner haette er Moeglichkeiten gehabt, eine Leiche so verschwinden zu lassen, dass man sie bestimmt nie wieder findet. Das hat er ja eben nicht getan.

http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_77889042/serienmoerder-aus-hessen-details-deuten-auf-sadistische-fanstasien.html

Die hessische Polizei hat im Fall des mutmaßlichen Serienmörders Manfred S. neue Details veröffentlicht. Bei den Taten, mit denen S. in Verbindung gebracht wird, waren nach Angaben der Ermittler immer unterschiedliche Körperteile entnommen worden.

Es gebe die Gemeinsamkeit, dass Organe und Körperteile vom Täter mitgenommen worden seien, aber nie die gleichen. Ermittler Frank Hermann sagte: Mal sei es ein rechtes Bein, mal ein linker Arm - "wenn Sie das zusammenrechnen, könnten Sie sich tatsächlich dadurch einen neuen Körper herstellen".

S. habe zudem womöglich einen Mittäter gehabt, hieß es. Speziell eine Leiche lasse "daran denken, dass hier möglicherweise zwei Täter ihre Fantasien ausgelebt haben", sagte einer der Ermittler.

Die Zahl der Verdachtsfälle gegen S. stieg auf mindestens sechs. Hinzu kommen laut Polizei mindestens vier weitere Fälle, die zumindest einzelne Ähnlichkeiten mit den anderen Fällen aufwiesen.

Auch bei Tristan sadistische Fantasien ausgelebt?

Als ziemlich sicher gilt, dass der 2014 gestorbene Verdächtige eine Prostituierte tötete, deren zerstückelte Leiche in seiner Garage in Schwalbach gefunden wurde. Hinzu kommen zwei Morde an Prostituierten in den 90er Jahren in Frankfurt am Main sowie zwei Morde an Frauen ebenfalls in Frankfurt in den 70er Jahren, wie die Polizei erklärte.

Außerdem passe der Fall des 1998 in Frankfurt-Höchst getöteten 13-jährigen Tristan ins Bild, obwohl es sich beim Opfer um einen Jungen handelte. Auch bei Tristan habe der Täter sadistische sexuelle Fantasien ausgelebt.

Die Ermittler brachten außerdem zwei Vermisstenfälle in eine mögliche Verbindung mit dem Täter - die Frauen verschwanden 1998 und 1999. Außerdem seien im Stadtgebiet Frankfurt am Main Köpfe zweier Frauen gefunden worden - inwieweit der Verdächtige für den Tod der beiden Frauen verantwortlich gewesen sein könnte, sei aber nicht klar.

Verdächtige Dateien auf dem Computer gefunden

Im Computer des Mannes seien Dateien mit Abbildungen sexueller Gewaltfantasien gefunden worden, die "fast eins zu eins" den Verletzungen bei den mutmaßlichen Opfern entsprochen hätten.

Von der Polizei wird Manfred S. als "ganz normaler Familienvater" beschrieben. Er sei bis zu seinem Tod 2014 im Alter von 67 Jahren polizeilich nicht aufgefallen, sagte Ermittler Frank Hermann. Nach seinem Tod waren zufällig in seiner Garage die Leichenteile einer Prostituierten gefunden worden.

Ich finde es schon ziemlich krass, wie viele Vermissenfälle bzw Mordfälle jetzt aufgeklärt werden konnten und will garnicht daran denken, was sich in Deutschland alles noch versteckt hält. Hat man denn zumindest die Prostituiertenmorde schon früher miteinander in Verbindung gebracht? Wenn dies nicht der Fall war gehe ich davon aus dass auch aktuellere Mordfälle auf ein und den selben Täter zurück geführt werden können, man aber keinen Zusammenhang vermutet... :/

Die Verbindung Tristan und Frauenmorde muss doch dann auch früher schon ohne Tatverdächtigen aufgefallen sein, wenn das Verletzungsbild so ähnlich war? Davon hat man vorher aber noch nie etwas gehört, oder?

@E_M

Eben nicht. Die ganzen Jahre hieß es im Fall Tristan, dass der Tatvollzug einzigartig in der Kriminalgeschichte wäre. Es hätte gemäß O-Ton der Ermittler kein vergleichbares Tötungsdelikt zuvor als Referenz herangezogen werden können. Deswegen ja hier auch schon mehrfach die Anmerkung durch verschiedene Mitglieder, wie es denn nun sein kann, dass auf einmal eine so hohe Anzahl ähnlicher Tötungsdelikte an Frauen eigentlich bereits ersichtlich war. Die Morde an den Prostituierten lagen meistenteils noch vor dem Mord an Tristan, deswegen halt die berechtigte Frage wie es sein kann, dass erst nachdem man zwei mit Leichenteilen gefüllte Fässer findet, nun die Übereinstimmung zu anderen Tötungsdelikten und eben auch zum Mord an Tristan Brübach auffällt.

@Tamins
Finde ich sehr strange, da ja jetzt immer von einem speziellen Verletzungs-/ Verstümmelungsmuster gesprochen wird, da frage ich mich: das müsste doch dann früher auch schon mal aufgefallen sein? Gerade das Ding mit den Schuhen, die auf dem Opfer abgelegt wurden. Das kann doch nicht erst aufgefallen sein, als man die Fässer gefunden hat und dann weitere Fälle geprüft hat...

Die Verbindung zum Mordfall Tristan hat hier schon recht früh @zweiter hinterfragt.

Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach) (Seite 7)

Damals ist da halt hier niemand näher drauf eingegangen. Es klang abwegig, weil Tristan halt ein männliches Opfer war.

Zum Fass.. Es könnte sein letzter Mord gewesen. Er hat in der Zeit gemerkt, dass er sein "Hobby" so nicht mehr ausführen kann. Die Opfer wurden ihn von den Kräften überlegener. Etwas wollte er jedoch behalten und sich vielleicht auch immer wieder anschauen. Etwas Reales!

Ist vielleicht etwas makaber. Aber ich finde, viele Ansätze von diesem Fall ähneln extrem einigen Handlungsstraengen der Serie Dexter.
Bsp. für Insider:
Die Faessermaedchen
Der Trinitymoerder
Das Trophäen sammeln von Dexter selbst
und dann gab es dort noch diesen alten Mann, der keine Kraft mehr zum Morden hatte, mit einer angemieteten Garage

@E_M
@AngRa

Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass MS auch im Fall Tristan als Täter bzw. als einer der Täter (?) evtl. in Frage kommt. Vielmehr sei die kritische Anmerkung aber gestattet, warum erst jetzt ersichtlich wird, dass es in den letzten Jahrzehnten Mordopfer allein nur im Ballungsraum Frankfurt (!) gab welche scheinbar massiv durch Schnittwunden zerstümmelt wurden und in gewisser Hinsicht vom Verletzungsbild immer eine Parallele wohl aufweisen.

Möchte es aber dabei auch belassen, weil es sonst zu sehr in direkte Kritik Richtung ermittelnde Behörden geht.

@Tamins
Nun ja, merkwürdig bleibt es... Vielleicht die gern erwähnten "ermittlungstaktischen Gründe" - aber so viele Jahre lang?

Dass er eine Tochter hat weiß man ja. Wie sieht das sonst aus? Lebte er immer mit einer Freundin/Frau zusammen? Habe dazu bis jetzt noch nichts gelesen.
Ich frage deshalb, weil er ja irgendwo die Organe/Körperteile entnommen haben muss.. dass er das immer an öffentlich zugänglichen Orten getan hat kann ich mir nicht vorstellen.
Im Auto? Wohl eher auch nicht.
Zuhause? Ja, wenn dort niemand stören könnte.
Ansonsten: Extra dafür gemietete Garagen? Gartenlauben? Wohnung etc. eines Mittäters?

Tamins schrieb:Vielmehr sei die kritische Anmerkung aber gestattet, warum erst jetzt ersichtlich wird, dass es in den letzten Jahrzehnten Mordopfer allein nur im Ballungsraum Frankfurt (!) gab welche scheinbar massiv durch Schnittwunden zerstümmelt wurden und in gewisser Hinsicht vom Verletzungsbild immer eine Parallele wohl aufweisen.

Das Raster, mit dem nach vergleichbaren Fällen gesucht wurde, scheint nicht all zu eng gewesen zu sein.

Holger Thomsen vom Hessischen Landeskriminalamt sagte:

yasumi schrieb:Das ist ein Verletzungsbild, das ist so erheblich und so speziell, dass es für uns nahelag, dass wir weitere ungeklärte Taten untersucht haben nach einem ähnlichen Verletzungsmuster. Es muss nicht haargenau identisch sein, aber dass zumindest die grobe Richtung wieder erkennbar ist. Da haben wir mehrere Fälle gefunden, wo ebenfalls über die Tötung hinaus auch noch der Körper der Getöteten beonders nochmal angegriffen wurde

Beitrag von yasumi (Seite 44)

Klingt danach, dass alle Fälle, bei denen nach dem Töten bestimmte zusätzliche Handlungen vorgenommen wurden, genauer angeschaut wurden.

Eine weitere Verbindung zum Mordfall Tristan soll es dennoch geben:

Off-Sprecherin: "Außerdem gibt es eine weitere Gemeinsamkeit mit einem der Prostituiertenmorde."
Ermittler: "Ein Abstellen von Schuhen jeweils auf dem Opfer"
Minute 2:03
http://www.ardmediathek.de/tv/maintower/Wieviele-Menschen-hat-Manfred-Seel-get%C3%B6t/hr-fernsehen/Video?bcastId=3414220&documentId=35447334

Der Beitrag von maintower TV ist jetzt aber zusammen gebastelt. Ich kann mich nicht erinnern, dass die ordentlich drapierten Schuhe in der PK im Zusammenhang mit einem der Frauenmorde genannt wurde. Hat jemand die entsprechende Sequenz direkt aus der PK parat? Würde das gerne nochmal direkt hören.

@AveMaria

Danke für den Hinweis. Ich habe auch schon öfters nach der Quelle der Aussage gesucht, aber der TV-Bericht in der ARD-Mediathek ist natürlich eindeutig bzw. eindeutiger kann es garnicht sein, wenn der Leitende Ermittler Herr Hermann sogar persönlich die Aussage trifft, dass auch eine weitere erkennbare Parallele existiert da man bei einem der anderen Opfer ebenfalls ein Paar abgestellte Schuhe auf dem Opfer finden konnte.

Mich würde wirklich interessieren, bei welchem Opfer das der Fall war. Orientierung vom Zeitpunkt zum Mordfall Tristan halt.

SecretLetter schrieb:Ich frage deshalb, weil er ja irgendwo die Organe/Körperteile entnommen haben muss.. dass er das immer an öffentlich zugänglichen Orten getan hat kann ich mir nicht vorstellen.

Auch eine interessante Frage. Wenn bei Tristan wirklich jemand beim Entnehmen der Teile beobachtet wurde, scheint Öffentlichkeit nicht das Problem gewesen zu sein.

Bei Tristan war aber auch noch das Ausblutenlassen eine Besonderheit. In der PK wurde jetzt nicht gesagt, ob es auch andere Opfer gibt mit dem Mordmerkmal ausbluten.

AveMaria schrieb:Wenn bei Tristan wirklich jemand beim Entnehmen der Teile beobachtet wurde, scheint Öffentlichkeit nicht das Problem gewesen zu sein.

Es wurde niemand beim Entnehmen der Teile beobachtet. Der Täter soll in aller Seelenruhe den Tatort verlassen haben. Es gehört ja schon ne gewisse Kaltblütigkeit dazu, das überhaupt am hellichten Tag zu machen und sich die Zeit für das Ausbluten im Bachlauf zu nehmen, den Leichnam in den Tunnel zu zerren und dort Teile zu entnehmen.

Ob MS der Täter war, ist abzuwarten - dennoch ist sein mutmaßliches Vorgehen bei den Prostituierten ja nicht minder kaltblütig und dann seelenruhig in den Kreis der Familie zurückzukehren.^^

@Tamis
Das Gespräch in der ARD Mediathek ist aber nicht die Originalaussage der PK. Die Sprecherin der Reportage liefert den Satz:

yasumi schrieb:"Außerdem gibt es eine weitere Gemeinsamkeit mit einem der Prostituiertenmorde."

und daraufhin wird erst die PK eingeblendet mit dem Leiter der Ermittlung, als er gerade sagt:

yasumi schrieb:"Ein Abstellen von Schuhen jeweils auf dem Opfer"

Es ist nicht erkennbar, worauf sich dieser Satz von ihm bezieht. Die Beiträge sind zusammengeschnitten. Ich brauche die Szene davor aus der Original PK.

Interested schrieb:Es wurde niemand beim Entnehmen der Teile beobachtet. Der Täter soll in aller Seelenruhe den Tatort verlassen haben.

Doch. Es wollten Kinder den Tunnel durchqueren und sahen eine Mann im Tunnel an etwas hantieren. Das kam ihnen komisch vor, sodass sie woanders lang liefen. Es wurde also beobachtet, aber die Kinder konnten nicht erkennen, was er da tat. Zum Glück. :-/

Welche Beweise denn ??? Es war die Rede von höchst wahrscheinlich u Überprüfung ! Es gab keinen Beweis an all den Opfern u wie erklärst du Dir den Fragenkatalog wenn es Beweise gibt ? He ? Sie haben ausdrücklich gesagt das auch nach dem TOT die Unschuldsvermutung gilt . Also manchmal versteh ich das hier nicht ! Ist mir langsam zu unterirdisch ...

Zäumen wir das Pferd doch mal von der anderen Seite auf: wäre Manfred S. noch am Leben, säße er jetzt mit Sicherheit in Untersuchungshaft.

Das wäre Deiner Logik nach dann auch nicht zulässig?

Wir haben hier einen dringend Tatverdächtigen. Dass er bereits verstorben ist, spielt insofern keine Rolle.

Für mich gestaltet es sich so, dass Ermittler quasi aufgeschreckt wurden und nun Zusammenhänge sehen die früher offenbar einfach nicht beachtet wurden. Ob alle Morde, einschliesslich Tristan, von MS begangen wurden bleibt noch abzuwarten.

Die Frauenmorde mögen eventuell vom selben Täter begangen worden sein wobei keinesfalls feststeht, dass dies MS war. Alle Beteiligten drücken sich dazu stets recht vage aus. Nichts genaues weiss man nicht...

Was Tristan angeht bin ich nach wie vor skeptisch.


Gruss, Maira