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Mordfall Tristan

24.574 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

07.09.2015 um 10:18
Es ist mir immer noch unerklärlich wie der Täter im dunklen Bereich des Tunnels diese professionellen Schnitte tätigen könnte.

Warum sind nicht weitere Fingerabdrucke an Heften oder Büchern gefunden worden, diese müssen nicht unbedingt blutig gewesen sein.

Warum sollte der Täter den Rucksack überhaupt mitgenommen haben?
Er plante gut , arbeitete gründlich und nahm für sein Hauptvorhaben - das entnehmen der Organe - keine Vorkehrungen?

Ist überhaupt die genaue Stelle bekannt an der der Täter mit dem Jungen gemeinsam im Bach gestanden haben soll ?
Davon geht man ja aus weil keine große Blutmenge ausserhalb des Baches gefunden wurde?

Was ist gesichert und was wird vermutet .


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 11:36
Es muß sich meiner Meinung nach um eine Beziehungstat gehandelt haben.Ich gehe davon aus das Täter und Opfer sich gekannt haben.An den Wahnsinnigen der im Tunnel auf Opfer lauert und zufällig auf Tristan trifft,kann doch ernsthaft niemand glauben.Darum ist es um so erstaunlicher,dass die Polizei bis heute keine Zusammenhänge ermitteln konnte.


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 12:30
@bura007
Dass Tristan den Zopfmann kannte, wird ja auch durch Zeugenaussagen gestützt.
Die Polizei hat ja durchaus auch ermittelt, nur gibt es wohl keinen Namen zum Zopfmann und auch keine Sichtung des selbigen in jüngerer Zeit.


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 12:59
Woran wurde ausgemacht, dass der Tunnel der Tatort dieses Verbrechens gewesen ist?
Nur der Fund des liegenden Körpers kann es nicht gewesen sein oder?
Welche Beweise belegen das Tristan dort zu Tode kam?


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 13:01
@Kodama ob es der Zopfmann war wissen wir nicht.Nur Opfer-Täter Bezug dürfte klar sein.


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 13:18
Zitat von bura007bura007 schrieb:Es muß sich meiner Meinung nach um eine Beziehungstat gehandelt haben.Ich gehe davon aus das Täter und Opfer sich gekannt haben.
Dafür spricht vieles, ja. Ich habe gestern begonnen mich mit genau diesem Thema zu beschäftigen, bin aber noch nicht soweit gekommen, darum habe ich noch nichts dazu gepostet aber wenn es jetzt gerade darum geht....

Ich habe einige interessante Auszüge aus dem Buch "Criminal Profiling – den Tätern auf der Spur: Methoden, Werkzeuge und Erfolge" heraus geschrieben, die für den Fall eine Rolle spielen:
(3) Das Konzept der Depersonalisierung

Von Depersonalisierung spricht man dann, wenn der Täter mittels Gewalt versucht, die physische Identität des Opfers zu nehmen (Turvey 1999). Sei es durch heftige Schläge oder Verletzungen im Gesichtsbereich oder subtile Handlungen wie die Positionierung des Opfers in Bauchlage oder das Verdecken des Gesichtes mit einem Tuch. Fälle von Depersonalisierung sprechen dafür, dass ein Opfer für den Täter symbolisch eine Person seiner Biografie repräsentiert, die ihm aus seiner Perspektive Stress oder Leiden bereitet hat. Andererseits kann es sein, dass hier ein Täter versucht, das Opfer zu seiner Projektionsfläche zu zuvor ausgearbeitete Fantasien zu machen (Hoffmann 2002).
Wie auch bei dem Konzept der emotionalen Wiedergutmachung schon zu sehen ist, finden auch hier die Theorien der Psychoanalyse einen großen Anteil. Die emotionale Wiedergutmachung entspricht dem Abwehrmechanismus des „ungeschehen machen“, die Depersonalisierung kann als Abwehrmechanismus „Projektion“ verstanden werden (Hoffmann 2002).
Dieser Auszug würde ja bestätigen, dass auch im Falle Tristan, eine Täter-Opfer-Beziehung bestand...
- Positionierung des Opfers
- Verdecken des Gesichtes

Und weiter:
(4) Das Konzept der Inszenierung

Das Konzept beschreibt die willentliche Veränderung des Tatorts („staging“) (Föhr 2001).
Das Verhalten äußert sich beispielsweise im Umpositionieren des Opfers, Bedecken des Opfers, oder nachträgliches Anziehen des Opfers. Die Motivation in einer Inszenierung kann darin liegen, die Polizei in die Irre zu lenken. Dieses Verhalten kann auf eine vordeliktische Täter-Opfer-Beziehung hindeuten (Ressler 1988).
Diesen Auszug finde ich sehr interessant! "die Polizei in die Irre zu lenken"...
Da kam mir gleich der Zusammenhang mit dem blutigen Fingerabdruck in den Sinn. Vielleicht wirklich eine falsche Fährte?!

Und weiter:

Das ist ursprünglich eine Tabelle. Die kann ich so hier aber leider nicht einfügen, also schreibe ich es untereinander:
Tabelle: Unterscheidung der Tätermerkmale beim organisierten und desorganisierten Tätertypus (Holmes & Holmes 1996, Hoffmann 2002):

Organisierter Täter
- sozial integriert und kompetent
- häufig berufstätig
- wenn isoliert lebend, dann bewusst & gewollt
- gut strukturierter Alltag
- beziehungserfahren
- lebt häufig in fester Beziehung


Desorganisierter Täter
- Verfügt kaum über soziale Fähigkeiten
- in der Regeln nicht berufstätig
- unbewusst und ungewollt isoliert lebend
- im Alltag unstrukturiert, chaotisch
- beziehungsunerfahren
- lebt allein oder bei den Eltern
Diese Ergebnisse basieren auf wissenschaftlichen Erhebungen. Finde sie bzgl. der Tätersuche im Falle Tristan interessant.


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 14:17
@Elefant100
Dass der Tunnel bzw. der Bauchlauf vor selbigem der Tatort war, konnte man wohl anhand der Spuren ermitteln. Und auch an der Kleidung Tristans. Es ist denke ich auch nicht davon auszugehen, dass jemand am helllichten Tag eine Kinderleiche durch Höchst schleppt und im Tunnel ablegt.


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 14:31
Besonders wird die Annahme dass der Tunnel auch gleichzeitig der Tatort ist durch Zeugenaussagen. Kinder wollten damals durch den Tunnel und haben bemerkt dass mein Mann über etwas kniet und irgendetwas daran macht. Auch das zeugt davon, dass der Tatort der Tunnel gewesen sein muss.


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 14:43
@LL-COOL-A

:-)

Wie hat er das denn im dunkeln Tunnel hinbekommen?
Der Betreuer der Mädchen musste laut seiner Aussage ganz genau hinschauen um eine Leiche auszumachen.

Der Täter aber schaffte im dunklen präzise Schnitte auszuführen.
Welche Erklärung gibt es denn dazu?


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 14:49
@Elefant100
Hallo lieber Mit-Elefant,

was hältst du von einer Lampe?


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 14:53
@pinkelephant

Die er dann vorsichtshalber mitgebracht hat aber den Transportbeutel für die Entnahme der Körperteile vergessen hat?

Kann sein :-)


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 14:54
Ich nehme mal an, dass er sich das vorher genau angesehen bzw. geplant hat oder evtl. einfach drauf losgeschnitten die Hoden bzw. Sack sind ja leicht zu ertasten und er wird bei den anderen Fleischstücken einfach drauf losgeschnitten. Ist ja nicht so, dass er präzise ein Auge entfernt oder eine Operation vorgenommen hat und ein bisschen Licht kommt am Tag auch in den Tunnel.

Dass die Kinder ihn gesehen haben, halte ich für möglich, allerdings nicht, dass sie ihn 2 Minuten bei der Tat zugesehen haben. Für mich völlig unwahrscheinlich!


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 15:00
@Elefant100
Zitat von Elefant100Elefant100 schrieb:"...Die er dann vorsichtshalber mitgebracht hat aber den Transportbeutel für die Entnahme der Körperteile vergessen hat? ..."
Der Transportbeutel wurde - nicht vorsichtshalber - sondern bewusst von dem Täter mitgeführt. Vor Ort hat er dann den Transportbeutel halt mit in den Rucksack verstaut.

So gesehen evtl. gar doppelt verpackt.


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 15:01
@LL-COOL-A
Nein, so einfach ist es nicht. Er hat nicht einfach "drauf los" geschnitten, das haben Gerichtsmediziner ja bestätigt.

Er hat also definitiv Licht gehabt, wobei ich mir hier selbst widersprechen muss: Die Zeugen haben kein Licht bei der Person im Tunnel gesehen.

@Tamins
Das stimmt, aber wurde nicht im Rucksack Blut von Tristan gefunden? Weiß jemand wie viel das war?


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 15:09
Zitat von pinkelephantpinkelephant schrieb:"...Das stimmt, aber wurde nicht im Rucksack Blut von Tristan gefunden? Weiß jemand wie viel das war?..."
Es wurden angeblich Spuren gefunden, eine eindeutige Aussage gibt es diesbezüglich aber nicht. Es dürfte wohl so gewesen sein, dass der Täter eben erst alles in den zuvor mitgebrachten Transportbeutel verstaute, dieses aber eben nicht so perfekt, dass überhaupt keine Blutspuren an der Außenseite auftraten. Trotz penibelstem Vorgehen bei der widerlichen Tat sicherlich wohl nicht vermeidbar, deswegen auch meine Vermutung, warum er eben noch zusätzlich dann auch den Rucksack von Tristan nutzte.

Warum man dennoch sicher war, dass es der Rucksack von Tristan war, konnte auch durch eine andere Tatsache belegt werden. Der Rucksack wurde vorher einmal repariert und genau die Stelle konnte man auch am gefunden Rucksack ausmachen. (Quelle der Information kommt aus dem Buch von Nadja Malak "auf freiem Fuß" aus dem Militzke Verlag.)


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 15:11
Wobei das ja auch nicht erwiesen ist. Die Angaben, dass in Tristans Rucksack die Leichenteile transportiert wurden sind widersprüchlich. Mal heißt es, dass es ermittelt wurde, dass diese im Rucksack transportiert wurden (XY & FAZ) und dann hieß es, dass die Leichenteile eben nicht in Tristans Rucksack transportiert wurden, wobei ich mich immer noch frage, wie das ausgeschlossen werden konnte, wenn der Täter diese z.B. in einem Beutel hatte?


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 15:16
@LL-COOL-A

Das sag / schreib ich ja schon die ganze Zeit. Bei der Sauerei die der Täter dort veranstaltet hat, hinterließ er nur eben diesen einen verschmierten Fingerabdruck im Heft, aber am Rucksack scheinbar garnichts im äußeren Bereich.

Wie hat er das vollbracht? Ich möchte hier nicht zu bildhaft in´s Detail gehen, aber eben bei der Aktion des "Einpackens" überhaupt nicht eine einzige Spur zu hinterlassen?

Ok, der Rucksack stand ein halbes / ganzes Jahr im Wald, aber man sollte mehr davon ausgehen, dass der Täter diesen wer weiß wie nochmals zuvor gereinigt hat. Kann ich mir sonst nicht anders vorstellen.


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 15:16
Es wurde kein Blut in Tristans Rucksack gefunden und seitens der Ermittler gab es auch die Info nicht, das die entnommenen Teile darin transportiert wurden.


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 15:22
@Tamins

Sorry wenn ich hinterfrage aber welchen Sinn verfolgte er damit? Warum wollte er es doppelt verpacken.

Ich persönlich sehe eine Verbindung zum Ausheber des Grabes.
Da ging er perfekt ausgerüstet vor, ich denke er hat wenn es denn ein und der Selbe war, einen ausreichend grossen Transportbeutel mitgehabt.

Der Rucksack wurde gefunden. Im Wald.
Da muss ihm eigentlich ein möglicher für ihn "eventuell" folgenschwerer Fehler passiert sein.

Wer lässt denn im Wald einen Rucksack stehen mit einer Karte die aus dem Ausland stammt?
Falsche Fährte und ganz bewusst so abgestellt ?

Hier im Tread habe ich mal von Blut im Rucksack gelesen und dann wieder nicht.....


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Mordfall Tristan

07.09.2015 um 15:27
Ich hatte allerdings vor kurzem hier einen Artikel aus der FAZ zitiert, in dem Uwe Fey zum Fall befragt wurde und in dem ebenfalls geschrieben wurden, dass die Leichenteile in Tristans Fishbone Rucksack transportiert wurden - wie gesagt, alles sehr widersprüchlich.

Der Rucksack stand sehr lange in dem Waldstück in Niedernhausen, ich weiß nicht, ob in diesem Zeitraum alle Spuren gänzlich herausgewaschen werden können?!

@Tamins

Ich denke mal, dass der Täter durch das Ausbluten lassen schon mal einiges es Sauerei vermieden hat bzw. das meiste im Liederbach gelandet ist. Aber wie du schon sagst, es ist für mich auch völlig unverständlich, dass man so gar keine Spuren am Tatort sicherstellen konnte...


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