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Mordfall Tristan
03.02.2009 um 18:09…hab hier noch eine Seite gefunden die ein bisschen umfangreicher ist…da erfährt man was die Polizei denkt, was den Mörder angeht....
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Auszug :
„Fügt man die jammerwürdigen Details zu einem Bild, sieht man in Tristan das Opfer eines Rituals. Der Fahnder spricht von einer „bestimmten Systematik des Vorgehens", deutlichen Merkmalen des Schächtens, Schlachtens und, in Konsequenz, des Aufessens. Es geschah zwei Tage vor Neumond, wenige Tage vor dem islamischen Opferfest, Fingerzeige für die polizeiliche Annahme: „Der Täter stammt wahrscheinlich aus einem anderen Kulturkreis.“ Das Zerteilen, ein Ausweiden fast am öffentlichen Ort, verglich die Soko weltweit mit anderen Gräueltaten. Es gibt dazu keine Parallele. Thomas kennt das Gesicht des Mörders nicht, aber die Handschrift ist die eines Monsters mit dem Repertoire des Unberechenbaren. Der Mann mit dem Messer muss metzgern können, „er hat gemacht, was er konnte“.
Kriminalisten arbeiten mit Wahrscheinlichkeiten. Demnach bewegte sich der Täter von Süd nach Nord durch die Unterführung. Es war Tristans Nachhauseweg. Der Schlächter ging in Richtung von zwei Kindern, die zur fraglichen Zeit zum Tunnel kamen. Im Zwielicht nahmen die beiden eine ihnen unheimliche Gestalt wahr, rannten in Panik vor dem Schattenriss zurück, um Hilfe zu holen. Das dauerte. Zwischenzeitlich stob der Täter Richtung Westen in die Liederbacher Straße, makaber genug Tristans Adresse. Sein Vater kam zu eben dieser Zeit von der Arbeit heim. Niemandem fiel der Flüchtende auf, der nasse Hosenbeine und Schuhe gehabt haben muss wie der Tote.
Dem Verfolger ließ er nichts außer „Spur Nummer 1“: einen blutigen Fingerabdruck auf Tristans Deutsch-Sprachbuch. Die Schulsachen lagen verstreut im Gras der „killing zone“, der Täter leerte den Rucksack des Fünftklässlers aus. In einem Heft wischte er die blutige Klinge ab, der Umriss der Waffe mit geriffelter Schneide, Küchenmessern ähnlich, blieb zurück. Erst ein Jahr später taucht der Ranzen 30 Kilometer entfernt in Niedernhausen wieder auf, am Wanderweg zum Eselskopf. Eine tschechische Deutschlandkarte, Preis 6 Euro 50, sowie ein blauer Müllsack waren drin. Aber kein Hinweis auf das Fleisch des Opfers.
Es gibt viele Hypothesen. Die wichtigste stammt von BKA-Profilern. Ihre Studie siedelt den Psychopathen im Tunnel-Umkreis an, „er lebt in diesem Bereich“. Die Annahme lässt ihn im Radius von einem Kilometer zum Tatort wohnen, entsprechend 15 Gehminuten. Der Einzelgänger ohne festen Partner werde schnell aggressiv und raste aus. Eventuell sei er früher als Tierquäler in Erscheinung getreten.
Verschwand der Täter samt sozialem Umfeld ins Ausland? Lieferte ihn die Familie in die Psychiatrie ein? Doch die Polizei hat keinen Zugang zu den Patientendaten, für Thomas „die größte Lücke unserer Ermittlung“.
Quelle :http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Die-Dritte-Seite;art705,2107973
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Auszug :
„Fügt man die jammerwürdigen Details zu einem Bild, sieht man in Tristan das Opfer eines Rituals. Der Fahnder spricht von einer „bestimmten Systematik des Vorgehens", deutlichen Merkmalen des Schächtens, Schlachtens und, in Konsequenz, des Aufessens. Es geschah zwei Tage vor Neumond, wenige Tage vor dem islamischen Opferfest, Fingerzeige für die polizeiliche Annahme: „Der Täter stammt wahrscheinlich aus einem anderen Kulturkreis.“ Das Zerteilen, ein Ausweiden fast am öffentlichen Ort, verglich die Soko weltweit mit anderen Gräueltaten. Es gibt dazu keine Parallele. Thomas kennt das Gesicht des Mörders nicht, aber die Handschrift ist die eines Monsters mit dem Repertoire des Unberechenbaren. Der Mann mit dem Messer muss metzgern können, „er hat gemacht, was er konnte“.
Kriminalisten arbeiten mit Wahrscheinlichkeiten. Demnach bewegte sich der Täter von Süd nach Nord durch die Unterführung. Es war Tristans Nachhauseweg. Der Schlächter ging in Richtung von zwei Kindern, die zur fraglichen Zeit zum Tunnel kamen. Im Zwielicht nahmen die beiden eine ihnen unheimliche Gestalt wahr, rannten in Panik vor dem Schattenriss zurück, um Hilfe zu holen. Das dauerte. Zwischenzeitlich stob der Täter Richtung Westen in die Liederbacher Straße, makaber genug Tristans Adresse. Sein Vater kam zu eben dieser Zeit von der Arbeit heim. Niemandem fiel der Flüchtende auf, der nasse Hosenbeine und Schuhe gehabt haben muss wie der Tote.
Dem Verfolger ließ er nichts außer „Spur Nummer 1“: einen blutigen Fingerabdruck auf Tristans Deutsch-Sprachbuch. Die Schulsachen lagen verstreut im Gras der „killing zone“, der Täter leerte den Rucksack des Fünftklässlers aus. In einem Heft wischte er die blutige Klinge ab, der Umriss der Waffe mit geriffelter Schneide, Küchenmessern ähnlich, blieb zurück. Erst ein Jahr später taucht der Ranzen 30 Kilometer entfernt in Niedernhausen wieder auf, am Wanderweg zum Eselskopf. Eine tschechische Deutschlandkarte, Preis 6 Euro 50, sowie ein blauer Müllsack waren drin. Aber kein Hinweis auf das Fleisch des Opfers.
Es gibt viele Hypothesen. Die wichtigste stammt von BKA-Profilern. Ihre Studie siedelt den Psychopathen im Tunnel-Umkreis an, „er lebt in diesem Bereich“. Die Annahme lässt ihn im Radius von einem Kilometer zum Tatort wohnen, entsprechend 15 Gehminuten. Der Einzelgänger ohne festen Partner werde schnell aggressiv und raste aus. Eventuell sei er früher als Tierquäler in Erscheinung getreten.
Verschwand der Täter samt sozialem Umfeld ins Ausland? Lieferte ihn die Familie in die Psychiatrie ein? Doch die Polizei hat keinen Zugang zu den Patientendaten, für Thomas „die größte Lücke unserer Ermittlung“.
Quelle :