@mezzalunaSo argumentieren viele Leute: Wenn man nichts zu verbergen hat, dann kann man ja auch ruhig Proben abgeben.
Natürlich, ist auch so.
Allerdings besteht ohne konkrete Hinweise eben kein Zwang dazu und es ist deshalb ohne weiteres möglich, sich zu weigern.
Natürlich können die Polizisten selbst aufgrund der Weigerung ihre Ermittlungen etwas mehr auf den Verdächtigen verstärken, aber nur wegen der Weigerung dürfen sie sich nun nicht ausschließlich auf diesen Verdächtigen konzentrieren.
Denn es gibt viele Gründe, warum man sich weigern könnte, ohne Täter zu sein.
Daher liegt ja auch in Deutschland, ebenso wie auch in den meisten anderen Rechtsstaaten die Beweislast bei den ermittelnden Behörden, wenn alles mit rechten Dingen zugehen soll.
Nicht der Verdächtige muss beweisen, dass er eine Tat NICHT begangen hat, sondern die Polizei und die Staatsanwaltschaft müssen beweisen, DASS er die Tat begangen hat.
Fingerabdrücke, U-Haft und besonders DNA-Analyse dürfen glaub ich aufgrund irgendwelcher Persönlichkeitsrechte nur bei begründetem Verdacht auf Täterschaft angewandt werden.
Ich selbst würde ja ohne weiteres mit der Polizei zusammen arbeiten, wenn ich kein Verbrechen zu verbergen hätte, damit die Ermittlungen zügig von statten gehen und man hoffentlich den richtigen Täter findet.
Nur ist es in diesem Fall ja auch wie gesagt so, dass dieser blonde Typ ganz zufällig in der Nähe des Tatorts war. Es gibt ja eine Menge Fälle, wo buchstäblich jemand zur falschen Zeit am falschen Ort war, beispielsweise abends im Park mit dem Hund am spazieren, jemand sieht ihn rauskommen und am nächsten Tag findet man eine erdrosselte Frau im Park. Ist natürlich klar, dass der Beobachter dann erstmal sagt:
,,Hey, da hab ich doch jemanden gestern abend herauskommen sehen, vielleicht ist das ja der Täter!".
Problem ist halt, dass man in dem Fall fast nichts an Spuren hat. Einen blutigen Fingerabdruck, einen ominösen Unbekannten, der sich in der Nähe herumgetrieben haben soll und dann verschwunden ist - mehr nicht.
Ähnlich ist es bei dieser Phantomkillerin, die auch schon seit mehr als 15 Jahren in ganz Europa unterwegs ist und Morde oder andere Verbrechen begangen hat. Immer findet sich die gleiche DNA am Tatort, aber keiner weiß, wie sie aussieht, wie sie heißt, wie sie lebt, man kann nur Vermutungen anstellen.
Sicher wissen die Ermittler nur, dass es eine Frau ist.
Das letzte Mal ist sie in Zusammenhang mit einem Polizistenmord aufgefallen, wo sie eine junge Polizistin quasi hingerichtet und deren Kollegen schwer verletzt hat - wieder hatte keiner etwas gesehen, offenbar auch der überlebende Beamte nicht, da es keine Beschreibung gibt. Handschellen und Dienstwaffen wurden gestohlen.
Niemand weiß, wo sie das nächste Mal zuschlägt, warum und wie.