@Anevay Anevay schrieb:"...Hast du in Erwägung gezogen, das sich der Täter keiner "vollstationären" Langzeittherapie in einer geschlossenen Einrichtung unterzogen hat? Was ist mit einer ambulanten Therapie?..."
Eine ambulante Therapie würde dann sicherlich meine These wieder verwerfen.
Warum ich derzeit auch die Möglichkeit einer vollstationären Langzeittherapie in Erwägung ziehe ist folgendes.
Zum einen mach ich mir nach wie vor Gedanken über mein Grundthema warum der Verdächtige nicht "vor" aber auch nicht "nach" der Tat in keiner Weise auch nur vom Ansatz her scheinbar bei der Bevölkerung um Unterliederbach und Umgebung irgendwie einen Bezug aufbaut.
Auf den Gedanken mit der "Geschlossenen" kam ich über dein Zitat was auf einen Kongress von Profilern hinwies. Die Aussage dort war, dass man auch evtl. mit in Erwägung zog, dass der Täter bereits im Vorfeld in Behandlung war. Hier habe ich dann einfach mal die These aufgebaut, dass diese Behandlung halt mittels einer vollstationären Langzeittherapie durchgeführt wurde und der Täter somit über einen längeren Zeitraum erst mal aus seinem alten Umfeld verschwand und nach seiner Entlassung dann direkt in eine völlig andere Gegend gezogen ist.
Dies würde grundsätzlich erst mal bedeuten, dass der Bezug aus dem alten Umfeld völlig verloren ging. Heist, evtl. mal frühere Mitmenschen konnten nach mehreren Jahren in keiner Weise mehr nun einen Bezug auf den nun gesuchten Verdächtigen bilden. Erst recht anhand der in den ersten Jahren nur eher spärlichen Beschreibungen zum Täter. Und nach über 12 Jahren, als dann erst das Phantombild veröffentlicht wurde, erst recht nicht.
Zudem wäre es dann auch so, dass wenn der Täter nach seiner Entlassung direkt in ein völlig anderes Umfeld / Wohnort gezogen wäre, die Mitmenschen dort auch erst mal nicht sofort einen Bezug aufbauen konnten. Erst recht nicht wenn er halt so wie von den Profilern beschrieben und vermutet ein Einzelgänger war, also ein introvertiert zurückgezogen Lebender.
Dies könnte dann sehr dienlich in dem Zusammenhang gewesen sein, wenn er sich eben von einem anderen Ort aus immer in Richtung Unterliederbach bzw. zuvor Hofheim bewegt hätte. Also eben nicht direkt in dieser Umgebung dann gewohnt hätte.
Tagsüber bewegte er sich von seinem eigentlichen Wohnort immer in die entsprechenden Örtlichkeiten Unterliederbach bzw. Hofheim und zum Nachmittag / Abend verließ er wieder diese Orte und kehrte in seine eigentliche Wohnung zurück. Bedeutet so gesehen, dass eben die Bevölkerung aus Unterliederbach und Hofheim ihn sicherlich visuell ab und an tagsüber wahrgenommen haben, aber als Einwohner mit entsprechenden Wohnsitz konnte er logischer Weise nicht zugeordnet werden. Und für die Einwohner aus seinem Umfeld wo er dann seinen eigentlichen Wohnsitz hatte war es genau andersherum, sie sahen da jemanden, der vor kurzem zugezogen war aber ansonsten war ja auch nix wie er sich verdächtig gemacht hätte.
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Und warum ich auch auf das Thema vollstationäre Langzeittherapie gekommen bin ist halt die Aussage von dem Verdächtigen selbst welche er in der Anwaltskanzlei getätigt hat, dass er eben erst vor kurzem aus dem Gefängnis bzw. Knast gekommen wäre.
Hier einfach dann die Vermutung, dass er nicht die volle Wahrheit gesagt hat sondern eher eine Art Umschreibung. Er war evtl. sicherlich "weggesperrt" aber eben nicht im Knast sondern eben in der geschlossenen Psychiatrie.