Mordfall Tristan

Da ich ursprünglich ganz aus der Nähe von Frankfurt komme kenne ich diesen Fall zwangsläufig von früher. Ich habe den Thread hier versucht so gut es geht zu lesen. Zum Tathergang usw. habe ich keine weiteren Vorschläge bzgl. Beweggründen etc.

Mir ist nur folgendes aufgefallen:

Tristan hat über Rückenschmerzen geklagt, wurden bei der Autopsie ältere Verletzungen, Blutergüsse o.ä. festgestellt, die auf Misshandlungen aus der Vergangenheit schließen lassen?

Hatte Tristan eine Geldbörse bei sich? Ich fand hier jetzt leider nur den Rucksack und die verstreuten Schulsachen aber nichts von einer Geldbörse.

gegen 15:20 Uhr wurde Tristan lebend gesehen und kurz vor 16 Uhr wurde die Leiche gefunden. Also Tatdauer ca. 40 Minuten. Eine Theorie die ich habe, ich aber nicht weiß ob sie hier schon behandelt wurde, ist ob die zwei Männer von der Bank evtl. verantwortlich für die Schläge ins Gesicht waren aber nicht für den Mord. Sie sehen den Jungen dort sitzen - kennen ihn vielleicht auch und nehmen ihm regelmäßig Geld ab. An dem Tag kommt es zum Streit - er will oder kann nicht zahlen und sie wollen ihm eine Lektion erteilen und schleifen ihn zur Unterführung. Dabei werden sie vom eigentlichen Täter überrascht und verscheucht. Natürlich würden sie nicht zur Polizei gehen, da sie selbst klein Kriminelle sind. Nun ist Tristan alleine mit seinem vermeindlichen Retter der dann zu seinem Mörder wird. Evtl. hat er den Jungen auch vorher bereits beobachtet.

Zu dem Rucksack würde ich nicht soviel daraus schließen ob die Straßenkarte oder der Kocher vom Täter waren. Dieser kann den Rucksack auch kurz nach der Tat auf einer Raststelle o.ä. entsorgt haben und er gelangte dann erst in die Hände des/der Tschechen.

Dies sind nur so meine Überlegungen dazu.

@Mia_Gonzo

Das mit dem Rucksack finde ich, so wie du es erklärtst, nachvollziehbar. Ich dachte auch schon an etwas wie: der Rucksack wurde gefunden, vielleicht wurde ja das Blut bemerkt, welches sich ja darin befunden haben muss, wenn der Täter es für den Transport genutzt hat. Und wurde darauf hin an der Fundstelle wieder entsorgt. Etwas abseits, um nicht damit in Verbindung zu geraten.

Wegen deiner Theorie über mögliche Schläge der Männer auf der Bank in Tristans Gesicht, weiß ich nicht so genau...ich frage mich hier ob man das hätte evtl. in der Rechtsmedizin feststellen können das diese Verletzungen von 2 verschiedenen Zeitpunkten stammen, denn wenn erst geschlagen, dann vertrieben und dann zum Täter übergewechselt wurde, müsste ja zumindest ein wenig Zeit dazwischen liegen. Da fehlt mir leider das Hintergrundwissen.

@SunnyBeatz

Denk einmal an Obdachlose. Viele würden sich über einen heilen Rucksack freuen und getrocknetes Blut ist nicht unbedingt für jeden als solches erkennbar. Gerade wenn der Rucksack ohnehin vielleicht feucht oder dreckig ist. Vielleicht hat da auch wer in dem Wäldchen campiert und den Rucksack zurück gelassen.

Soviel zeitlicher Unterschied muss da ja nicht gewesen sein. Die gehen mit ihm um die Ecke um Geld abzuziehen oder was auch immer zu machen. Sie geraten in Streit. Sie schlagen auf ihn ein, würgen ihn vielleicht auch Der eigentliche Täter kommt hinzu, vertreibt die beiden. Tristan bedankt sich, dreht ihm den Rücken zu, möchte sich vielleicht das Blut aus dem Gesicht wischen, vielleicht auch die Tränen verbergen, versucht Wasser mit der Hand zu schaufeln. Der Täter kommt ihm nach, stellt sich hinter ihn und schneidet ihm die Kehle durch.

Rückblick 2013
Diese Verbrechen sind noch ungeklärt/Hessen
unter anderem:

Ein neuer Ermittlungsansatz und eine Belohnung von 100.000 Euro für Hinweise auf den Täter rückten den grausamen Tod des Schülers Tristan Brübach aus Frankfurt vor 15 Jahren wieder in den Blick. Rund 300 Hinweise gingen nach einem neuen Dokumentarfilm über den Mord an dem Jungen ein, eine heiße Spur war ersten Ermittlungen aber nicht darunter.

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_50442539&tl=rs

Wäre es evtl. möglich, dass der Mittäter der im Fall Markus Wachtel noch immer gesucht wird, der Mörder von Tristan ist? Immerhin wurden beide Jungen im März 1998 ermordet. Beide waren 13 Jahre alt und bei beiden wurde eineinhalb Jahre später im Oktober 1999 versucht das Grab auszuheben - im Fall Tristan wurde nur an der Fußseite ausgegraben, die Täter wurden jedoch gestört. Im Fall Markus Wachtel wurde das Grab komplett ausgehoben und der Kopf entwendet.

Hierzu einige Berichte wonach die Ermittler zumindest was die Grabschändungen angeht einen Zusammenhang sehen:

http://www.welt.de/print-welt/article588067/Wer-stahl-den-Kopf-von-Markus-Wachtel.html
http://www.spiegel.de/panorama/grabschaendung-markus-wachtel-erneut-beigesetzt-a-48763.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14977408.html
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/mordfall-wachtel-sechs-jahre-haft-fuer-19-jaehrigen-1194767.html
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/mordfall-wachtel-chronologie-der-ereignisse-11271095.html

Die bestialische Art und Weiße der Tötung ist im Falle von Tristan ja bekannt. Im Fall des Markus Wachtel konnte ich nur in Erfahrung bringen, dass er getötet wurde und danach mit einer Säge in 6 Teile gesägt wurde. Laut der Ermittlungen vermutlich aber nur wegen der Transportgründe. Trotzdem wurde in diversen Berichten auch von den ähnlichen Umständen die Tötung betreffend gesprochen.

Ich weiß, es wurde hier schon öfter darüber gesprochen, dass es einen Zusammenhang geben könnte. Teilweise aber auch wieder verworfen wurde, da man den Täter von Markus ja hat. Jedoch sind für mich die Parallelen der Opfer und der Grabschändungen zu gleich was die Zeit angeht. Wurde denn im Umfeld des Täters von Markus nach dem Mann mit dem Zopf gesucht?

Hallo an alle...
Ich habe die Seite einwenig verfolgt und möchte mich Jetzt auch einwenig einbringen... Ich habe eine Theorie...
Was ist wenn die zwei Jugendlichen sowas wie die Zuhälter des Jungen waren?
Und der Mörder ein Freier... Es ist ja nichts bekannt ob der junge ältere Verletzungen am After hatte... Oder?...

Warum schauen die Ermittler sich nicht einfach Personalausweis Fotos aus der Gegend an?
Des kann ja nicht sein das man so eine Person nicht findet...

schneckele schrieb:Was ist wenn die zwei Jugendlichen sowas wie die Zuhälter des Jungen waren?
Und der Mörder ein Freier... Es ist ja nichts bekannt ob der junge ältere Verletzungen am After hatte... Oder?...

Es wäre eine Möglichkeit zumal der Park in Bahnhofsnähe war. Vom Gefühl her würde ich aber meinen, dass es bekannt gewesen wäre, hätte Tristan sich prostituiert. Gerade da er sich öfter in dem Park aufhielt, genau wie Gleichaltrige die ihn mit Sicherheit von der Schule her kannten, wäre sowas zumindest Gerüchte weiße in der Schule gesprochen worden. Immerhin wurde ja nicht nur positives von dem Jungen erzählt. Allerdings könnte es sein, dass Tristan missbraucht oder misshandelt wurde, oftmals sind ja Gewalttätigkeiten gegen Jüngere Resultat der Gewalttätigkeit die einem selbst wieder fährt oder wieder fahren ist. Von Verletzungen am After konnte ich jetzt nichts finden aber ich denke wäre etwas ähnliches entdeckt worden, wäre die Möglichkeit genannt worden, dass der Täter auch im Rotlicht Eezirk zu finden sein könnte.

schneckele schrieb:Warum schauen die Ermittler sich nicht einfach Personalausweis Fotos aus der Gegend an?
Des kann ja nicht sein das man so eine Person nicht findet...

Anhand der Personalausweisbilder kannst du nicht feststellen wie die Person aktuell aussieht auch siehst du an den Bildern nicht ob die Person einen Pferdeschwanz hat oder nicht. Haare kann man schneiden, wachsen lassen, färben umfrisieren usw. Außerdem ist ja auch nciht gesagt, dass der Täter aus der Gegend/Nähe kommt. War es z.B: ein LKW Fahrer, ein Urlauber, ein Versicherungsvertreter oder in der Art kann der Täter in der Gegend ewig gesucht werden wenn er eigentlich an einem ganz andeern Ort wohnhaft ist.

@schneckele

Die Zuhälter des Jungen waren das sicher nicht.
Bitte, wir sollten noch seriös bleiben...

Es gibt null Hinweise darauf, daß der Junge sich prostituiert hätte, so ein Quatsch.Und ev. Verletzungen wären mit Sicherheit aufgefallen. Der Junge war 13!
Mir stinkt das ehrlich gesagt, daß ihm teilweise eine Verbindung zum kriminellen Milieu nachgesagt wird. Prostitution, Zuhälter, geht's noch?

Es ist ja nicht so das ich dachte das er das freiwillig gemacht haben soll... Ich denke einfach das es vielleicht sogar das erste mal war das er das machen sollte... Vielleicht schuldete er den Jugendlichen Geld und sollte es an dem Tag zurück zahlen... Die Wahrscheinlichkeit ist schon sehr groß das diese Jugendlichen in Verbindung mit dem Mord stehen... Kannst du mit vielleicht erklären warum die sich bis heute nicht gemeldet haben...

Und nochmals ich will Tristan nicht böses unterstellen.. aber wie gesagt vielleicht wurde er an diesem Tag dazu gezwungen...

Mao1974
dabei seit 2012



Die Zuhälter des Jungen waren das sicher nicht.
Bitte, wir sollten noch seriös bleiben...

Es gibt null Hinweise darauf, daß der Junge sich prostituiert hätte, so ein Quatsch.Und ev. Verletzungen wären mit Sicherheit aufgefallen. Der Junge war 13!
Mir stinkt das ehrlich gesagt, daß ihm teilweise eine Verbindung zum kriminellen Milieu nachgesagt wird. Prostitution, Zuhälter, geht's noch?

@Mao1974

Stimme dir absolut zu! Das geht nun wirklich zu weit und ist mehr als geschmacklos. Man spricht hier über ein ermordetes Kind und es gibt definitiv Grenzen.

Moin,

ich halte diese Annahmen auch für abwegig und nicht wirklich hilfreich. Die Polizei hat das sicher schon untersucht und ausgeschlossen. Eher schließe ich mich der Theorie von Youknow an, dass es sich um kleinere Deals mit Hasch oder Zigaretten gehandelt haben könnte.

Was mich aber noch interessiert: @Rosalinde7 Wie hast Du Dich entschieden? Meldest Du diesen Mann bei der Polizei?

Ich meinte das doch nicht so... Ich wollte den kleinen Tristan nicht angreifen damit... das Kind kann dazu gezwungen werden sein... Mich beschäftigt der Fall wirklich sehr und ich hoffe das man diesen abartigen Menschen findet...

Ich wollte sicherlich das Kind nicht angreifen... War nicht böse gemeint oder so...

Es tut mir leid das ihr so etwas denkt...

MaggieO schrieb:Eher schließe ich mich der Theorie von Youknow an, dass es sich um kleinere Deals mit Hasch oder Zigaretten gehandelt haben könnte.

Wie gesagt, ich halte meine Theorie, dass die beiden ihn bedroht haben auch für denkbar. Die Typen wurden ja im Video so dargestellt wie es die Zeugin wahrgenommen hat. Und ich fand die sahen nicht so vertrauensvoll aus. Auch dieses in die Mitte nehmen auf der Bank finde ich bezeichnend genug, falls er sich bedroht gefühlt hätte, hätte er so nicht Mal die Möglichkeit gehabt weg zukommen. Er wäre mit Sicherheit auch nicht der Erste und Einzige der auf diese Art und Weiße "abgezogen" wird.
Was mir zu denken gibt ist, dass zwischen dem Weitergang der Zeugin und der Tat ca. eine halbe Stunde liegt. Also war der Täter schon in der Nähe, da ihr sonst niemand verdächtiges aufgefallen ist könnte man davon ausgehen, dass sich der Täter aus der gleichen Richtung näherte wie sie kam. Wäre evtl. interessant zu wissen ob es dort zu dem Zeitpunkt Menschen gab denen jemand aufgefallen ist oder ob wem aufgefallen ist wo die zwei Typen sich danach aufgehalten haben.

@Mao1974
@Anevay
@MaggieO

Ich halte eine wie auch immer geartete Verbindung in eine Stricherszene absolut nicht für abwegig. Wenn es diese gab, wird die Polizei vermutlich auch davon wissen. Ganz sicher aber wir sie diesbezügliche Erkenntnisse nicht öffentlich machen, um den Jungen und seine Familie zu schützen!

@Axolotl

Ich gebe Dir Recht. Es wird einiges geben, wovon die Öffentlichkeit nichts weiß. Die Polizei gibt nur sehr gefilterte Erkenntnisse heraus. Und alles, was mit Täterwissen zu tun hat, wird eh nicht öffentlich zugänglich gemacht. Da von einem sexuell motivierten Mord ausgegangen wird, ist eine Verbindung zur Pädoszene nicht ganz von der Hand zu weisen. Jedoch sollte man sehr vorsichtig mit derlei Vermutungen umgehen, der Vater hat schon genug Schmerz erlebt.

Was mich im Nachgang sehr schockiert hat, ist die Graböffnung. Mir war das gar nicht mehr bewusst, und ich konnte mich erst wieder nach dem Spiegel-TV Bericht daran erinnern. Und offensichtlich hält die Polizei den Mörder ja auch für den Grabschänder. Sonst wäre es vermutlich nicht so explizit erwähnt worden.

Was mir auch noch durch den Kopf gegangen ist: Es wurde oft vermutet, dass es eine einmalige Tat war. Sollte der Grabschänder jedoch wirklich auch der Täter sein, dann glaube ich keinesfalls daran. Vielleicht gab es einen anderen m.o. bei anderen Taten oder sie wurden schlichtweg nicht entdeckt, weil das Kind verschwunden ist. Aber Psychopathie und sexuelle Devianz spielt auf jeden Fall eine Rolle und es sei dahin gestellt, dass der Täter sich danach so unter Kontrolle hatte.

@Axolotl

Axolotl schrieb:Ich halte eine wie auch immer geartete Verbindung in eine Stricherszene absolut nicht für abwegig. Wenn es diese gab, wird die Polizei vermutlich auch davon wissen. Ganz sicher aber wir sie diesbezügliche Erkenntnisse nicht öffentlich machen, um den Jungen und seine Familie zu schützen!

Wenn die Polizei diesbezügliche Kenntnisse hätte, wären sie irgendwann, spätestens in der Spiegelreportage, angeklungen.

@Axolotl

Da wäre ich mir nicht so sicher... Die Polizei hat wesentlich mehr in ihren Aktenordnern als wir auch nur vermuten können... Aber ich denke wiederum, dass, wenn es da Vorkommnisse gegeben haben sollte, es nicht als tatrelevant betrachtet wird. Oder nur sehr rudimentär.

Sorry, ich meine natürlich @Anevay

MaggieO schrieb:Aber ich denke wiederum, dass, wenn es da Vorkommnisse gegeben haben sollte, es nicht als tatrelevant betrachtet wird

Kann ich mir absolut nicht vorstellen.

Bei einer Tat wie dieser, in der in alle Richtungen ermittelt wurde und wird, wäre das auch in die Öffentlichkeit gelangt. Zweifelsohne gab es absolut nichts seitens der Kripo was dieses auch nur annähernd vermuten lässt.

Mit Rücksicht auf die Familie des Opfers und dessen Andenken sollte man meiner Meinung nach dann auch auf solche Andeutungen verzichten.

@Anevay
Meine Rede.
Ich denke es auch nicht.
Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass vieles nicht bekannt geworden ist. Wir erfahren durch die Presse längst nicht alles, davon muss man ausgehen.