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Der Yogtze-Fall

14.852 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

08.09.2023 um 00:55
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Darüber hinaus lag der Zettel nie vor. Somit könnte sich die Zeugin auch geirrt haben, was die Buchstaben und/oder Reihenfolge angeht, zumal GS die Buchstaben auch noch durchgestrichen haben soll. Für mich spielt der Zettel in diesem Fall daher keine Rolle.
Ich fand die Erklärung der Psychologin (oder war es eine Psychiaterin) sehr schlüssig, die es als wahrscheinlich zumindest aber möglich angesehen hat, dass Stoll an einem akuten psychotischen Schub, evtl. schizoider Natur, gelitten hat und der Zettel deshalb für einen logisch denken Menschen überhaupt keinen Sinn ergeben kann, sondern die Buchstabenkombination nur in seinem in dem Moment des Schreibens total verschobenen Weltbild einen Sinn ergeben hat, den eben nur Stoll kannte.
Sie hält es ja auch für möglich, dass sich Stoll im Wahn selber ausgezogen hat.

Ich finde. diese Erklärung nimmt dem Fall einen großen Teil seiner Mysteriosität. Wenn der Zettel einfach nur ein verwirrtes Gekritzel ist, fällt schon mal ein Rätsel weg, dass es in dem Fall zu lösen gibt.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Was der Podcast nicht nennt ist, wie dieser halb abgerissene Arm zu erklären ist.
Bzw. es wird sogar sehr deutlich gesagt, dass das nicht einfach nur durch "bößes" überrollen mit einem PKW passiert sein kann.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich bin auf jeden Fall voll bei dem Ermittler, daß GS bewusst überrollt und an den Fundort gebracht wurde.
Mir war bis zu dem XY-Podcast tatsächlich nicht bewusst, wie stark Stoll verletzt war. Der Komissar sagt sehr deutlich, dass er in dem Zustand rein körperlich nicht in der Lage gewesen wäre, das Fahrzeug über eine mittlere bis längere Strecke zu fahren. Das Auto mit Stoll auf dem Beifahrersitz muss also von jemand anderem gefahren worden sein, der es eben dann auch in die Böschung gelenkt hat und anschließend irgendwie vom Abstellort weggekommen sein muss.


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08.09.2023 um 01:00
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:zw. es wird sogar sehr deutlich gesagt, dass das nicht einfach nur durch "bößes" überrollen mit einem PKW passiert sein kann.
Das haben hier aber manche schon schlüssig erklärt.
Wo hat der Podcast diese Informationen her ?
Bisher war immer die Rede davon, die Verletzungen die schlußendlich tödlich waren kämen von einem Überrollen.


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08.09.2023 um 01:02
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Der Junge vom Dorf ist so massive in Drogengeschäfte verwickelt, das sie ihm das Leben kosten ?
Mit wem soll er denn gehandelt haben. ?
Wann soll er das denn unbemerkt getan haben, wenn selbst Autos mit Ortsfremden Kennzeichen dort auffallen wie bunte Hunde.
Ja, das denke ich allerdings auch.
Der Satz "Er hatte mit Drogen zu tun." oder "Es ging bestimmt um Drogengeschäfte." wird oft so unterschwellig als Motiv für einen Mord angeführt.
Aber wie groß sollten denn die Geschäfte gewesen sein, die er da gedreht hat, damit er für irgendeinen Dealer zu einer so großen Konkurrenz geworden wäre, dass der einen derart brutalen Mord an ihm durchführt?!
Oder "Er hatte bestimmt Schulden im Drogenmilleu." Tatsache ist aber, dass Gläubiger nur äußerst selten die Leute umbringen, von denen sie noch Geld bekommen. Wenn die tot sind, können sie das Geld nämlich endgültig abschreiben.

Ich halte das auch eher für ein Gerücht und Dorftratsch, das entstanden ist, weil die Familie ab und zu Urlaub in Holland gemacht hat, obwohl der Mann arbeitslos war.
Dabei hat die Frau gearbeitet, ein Einkommen war also da. Wahrscheinlich waren das tatsächlich eher die harmlosesten Familienurlaube, die man sich vorstellen kann.


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08.09.2023 um 03:27
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Sie hält es ja auch für möglich, dass sich Stoll im Wahn selber ausgezogen hat.
Da widerspreche ich dieser Person. Da mir Fachpersonal sagt, ein Entkleiden des Patienten sei noch nie vorgekommen. Mag vielleicht auch daran liegen, dass die Patienten in der Psychiatrie medikamentös versorgt werden.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Bzw. es wird sogar sehr deutlich gesagt, dass das nicht einfach nur durch "bößes" überrollen mit einem PKW passiert sein kann.
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Das hat mir auch zu denken gegeben. Ich habe die Aussage von Kommissar so aufgefasst, das der abgerissene Arm irgendwie nicht zum Überrollvorgang gehört.
So will ich das auch verstanden haben. Nur eben weitere Gedanken dazu blieben aus.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das haben hier aber manche schon schlüssig erklärt.
Dies schlüssige Erklärung habe ich bis anhin noch nicht gelesen. Vielmehr wurde immer davon ausgegangen, dass der halb abgerissene Arm durch das überrollen zurück zu führen sei. Was aber laut Podcast nicht nicht hinkommt.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Am Ende stehen sich wieder die üblichen Theorien gegenüber: Psychose oder Kapitaldelikt.
Eine Psychose selbst mit eventuell akuter schizoider Form führt doch nicht zu einem toten Stoll. Zudem schreibst du selbst:
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich bin auf jeden Fall voll bei dem Ermittler, daß GS bewusst überrollt und an den Fundort gebracht wurde.
Da gehe ich mit.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die wissen es doch gar nicht.
Sicher eher als du. Die Meinung entspricht halt nicht deiner Auffassung. Da liegt das Problem.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Vielleicht auch nur als Ermittlungsansatz angegeben, weil man eine Ermittlung so eher und länger rechtfertigen kann.
So sieht Unsinn aus.

Ich halte es durchaus für möglich, dass Stoll verschuldet war. Und Frau Stoll davon nichts wusste.

Im Podcast wird zum Besuch von Stoll bei der alten Dame eine Beziehung thematisiert. Allerdings soll sich auch das nicht ergeben haben. Ich habe es auch schon geschrieben, und schliesse ein sexuelles Tatmotiv keines Wegs aus.


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Der Yogtze-Fall

08.09.2023 um 07:33
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Da widerspreche ich dieser Person. Da mir Fachpersonal sagt, ein Entkleiden des Patienten sei noch nie vorgekommen. Mag vielleicht auch daran liegen, dass die Patienten in der Psychiatrie medikamentös versorgt werden.
Da brauchst Du nur den Post von gestern mal durchschauen. . Da hat ein Rettungssanitäter davon berichtet, das er solche Verletzungsmuster mehrmals erlebt hat.
AberDu weißt ja immer alles absolut und besser.

Stoll war nach allen Erkenntnissen nicht verschuldet. Das hat man in die Richtung ermittelt . Steht auch irgendwo hier.

Ein Toter Schuldner ist nicht im Sinne des Gläubigers, wie hier gerade geschrieben wurde

Ein sexuelles Motiv?
Mit der alten Frau und langjährigen Nachbarin oder was?

Vielleicht war Stoll ja noch im Puff und die Zuhälter haben ihn so zugerichtet weil er nicht bezahlen wollte.?
Würde auch gut erklären warum er nackt war und man ihn vom Ort des Geschehens weg bringen musste.
Oder Parkplatze Sex geht auch.( Ironie aus)

Diie Überschrift der Akte ist so oder so nicht korrekt. Es wird wegen Totschlag ermittelt.
Das ist aber ein juristischer Begriff, der erstmal belegt werden muß, was so nie geschah
Heute würde man „ Todesermittlungsverfahren „ schreiben. Es kommt nämlich Mord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge oder auch Unfall in Frage.
Auch die Todesursache ist selbstverständlich klar. Er ist offensichtlich verblutet., was denn sonst.
Polytrauma könnte auch sein.
Das wurde aber auch nie kommuniziert und ist auch unwichtig .
Wichtig ist, das er außer den Verletzungen des Überrollens keine Gewaltspuren hatte und ein gewaltsames Ausziehen auszuschließen ist.


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Der Yogtze-Fall

08.09.2023 um 12:10
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das wurde doch in der Folgesendung widerrufen . Die Spuren in die Richtung haben sicjh zerschlagen, so hieß es.
Ich hätte gerne mal einen belastbaren Beleg für diese Behauptung. Wo in der Folgesendung wurde das bitte widerrufen?
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:ExilHarzer schrieb:
Das hat mir auch zu denken gegeben. Ich habe die Aussage von Kommissar so aufgefasst, das der abgerissene Arm irgendwie nicht zum Überrollvorgang gehört.
So will ich das auch verstanden haben. Nur eben weitere Gedanken dazu blieben aus.
Leider.
Aber dennoch sehe ich den Podcast (ausnahmsweise) als recht brauchbar an. Insbesondere hat man durch die recht langen Ausführungen des damaligen Ermittlers eine gute Quelle.
Es sind direkte Infos ohne journalistische Deutungen oder "stille Post" Schäden.

Interessant war unter anderem :
-Frau Stoll war noch in der Nacht in Hagen und hat ihren toten Mann identifiziert.
-Die hier diskutierte Frage warum sie dann am nächsten Tag mit einer schriftlichen Aussage erscheint wird auch beantwortet. Offenbar hatte ein Ermittler sie darum gebeten
-Es wurde geklärt wer die Haube nach Motorwärme abgefühlt hat.
-Die Ausführungen zu den Ermittlungen in Holland
-Das sich die Ermittler gewundert haben wie aufgrund der Arbeitslosigkeit von GS die Urlaube möglich waren...offenbar konnte Frau Stoll das auch nicht plausibel erklären.


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08.09.2023 um 12:27
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Das sich die Ermittler gewundert haben wie aufgrund der Arbeitslosigkeit von GS die Urlaube möglich waren...offenbar konnte Frau Stoll das auch nicht plausibel erklären.
Naja, Frau Stoll hat ja offenbar Vollzeit gearbeitet. Und aufgrund der ländlichen Wohnsituation wird man wohl auch nicht viel Miete gezahlt haben (wenn überhaupt, womöglich war es auch ein geerbtes oder zur Verfügung gestelltes Eigenheim). Und wir reden hier von Holland, nicht etwa von vier Wochen im Ritz. Wenn man da mit dem Auto hinfährt und sich ein billiges Pensionszimmer mietet, wird das jetzt nicht so unerschwinglich gewesen sein.

Mit etwas Sparsamkeit halte ich das schon (auch unter damaligen Bedingungen) für finanzierbar. Mal abgesehen davon, dass es ja womöglich auch einen Zuschuss von irgendwem gegeben haben kann ("Hier Kind, fahrt doch mal ein paar Tage weg, dass der Günther mal auf andere Gedanken kommt!" - "Danke, Oma!")

Natürlich wäre es allerdings in so einem Fall für Frau St. leicht gewesen, das zu erklären - aber trotzdem würde ich jetzt nicht den Schluss ziehen "Aha, die haben Urlaub gemacht obwohl er arbeitslos war, der muss unerlaubte Geschäfte in Holland gemacht haben, sonst hätte er ja kein Geld gehabt!"


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08.09.2023 um 13:19
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Vielen Dank für die Wiedereröffnung.
Da kann ich mich nur anschließen.

Ich versuche mich mal an dem, was mir auffiel.

Man mag es wieder der Darstellung für "XY" zuschreiben, aber die Betonung der Sequenz: "Keine Freunde,...nicht meine Freunde.", finde ich auffällig bzw. bringt mich auf den Gedanken, dass er das eben auch so gemeint haben kann.

Keine Freunde von ihm, aber von jemand anderem.

Kommissar Leppler sagt erst "abgerissener Arm". In der Beschreibung der Auffindesituation heißt es kurz darauf "fast abgerissen". Später sagt er dann auch "fast abgerissen". Wenn die Leute sich doch mal festlegen könnten beim Erzählen...

Laut Kommissar Leppler stellte die Spurensicherung fest, dass das Fahrzeug in die Böschung " gefahren, gelenkt" worden war. Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt.
An dieser Stelle endet für mich jegliche Spekulation darüber, dass die Leute, die das Fahrzeug fuhren, G.S. helfen wollten und dabei selbst einen Unfall erlitten. Hier sollte ein Unfall vorgetäuscht werden, die Täter wurden dabei nur durch die LKW-Fahrer gestört.

Die Kenntnis über den "YOG´TZE"-Zettel gelangte am nächsten Tag zur Polizei. Auch wenn sie den Zettel am Abend vorher weggeworfen hatte, hätten die Ermittler m. E. zu diesem Zeitpunkt noch eine gute Chance gehabt, den im Hausmüll wiederzufinden.
Seltsam genug, dass G.S.´s Frau den Zettel nicht selbst wieder ausbuddelte, das mag aber dem Schock geschuldet sein. Immerhin fand sie ihn wichtig genug, um ihn in ihrer schriftlichen Zusammenfassung zu erwähnen.
Irgendwie passt das für mich nicht. Vor allem, nachdem nochmal die "Jetzt geht mir ein Licht auf"-Szene geschildert wird.

Mag man der Frau noch den Schock zugute halten, die Beamten haben hier gepennt.


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08.09.2023 um 13:52
Zitat von DewDew schrieb:Hier sollte ein Unfall vorgetäuscht werden, die Täter wurden dabei nur durch die LKW-Fahrer gestört.
Aber wie geht das dann in dem Szenario weiter wenn keine Störung erfolgt? Hätten die Stoll dann genommen und auf die Fahrbahn geworfen oder wie hat man sich das vorzustellen?

So dumm können die Täter doch nicht sein, dass sie glauben, die Polizei denkt: "Ach ja, klar, der ist von seinem eigenen Auto überrollt worden, an dem es keine Spuren gibt, als es in die Böschung gerauscht ist und dann hat er sich wieder hineingesetzt....." Wenn man so einen Unfall vortäuschen will, dann muss mach ja irgendwie das mit dem Überrollen plausibel erklären.


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08.09.2023 um 14:40
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:AberDu weißt ja immer alles absolut und besser.
Was weiss ich absolut besser? Viellicht das, dass deine Meinung einfach falsch ist. Und voller Behauptungen dazu.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da hat ein Rettungssanitäter davon berichtet, das er solche Verletzungsmuster mehrmals erlebt hat.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ein Toter Schuldner ist nicht im Sinne des Gläubigers, wie hier gerade geschrieben wurde
Zur Stützung deiner Meinung ziehst du andere User heran. Selber hast du offensichtlich keine Argumente. Aber auch egal. Solange es nicht Richtung Behauptungen geht wie die Untenstehende. Da ich das so nicht geschrieben habe.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ein sexuelles Motiv?
Mit der alten Frau und langjährigen Nachbarin oder was?
Dann nochmals zurück. Es gibt auch Gläubiger, und nicht wenige die haben die Schuld eines Schuldners weggesteckt. Und plötzlich kommt dann die retour Kutsche. Wie es der Volksmund der nennt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Diie Überschrift der Akte ist so oder so nicht korrekt. Es wird wegen Totschlag ermittelt.
Das ist aber ein juristischer Begriff, der erstmal belegt werden muß, was so nie geschah
Heute würde man „ Todesermittlungsverfahren „ schreiben. Es kommt nämlich Mord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge oder auch
Eigentlich sekundär. 100% sicher ist, dass Soll keines natürlichen Todes gestorben ist.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Auch die Todesursache ist selbstverständlich klar. Er ist offensichtlich verblutet., was denn sonst.
Polytrauma könnte auch sein.
Sehr interessant. Aber immerhin legst du zwei Möglichkeiten vor. Nur wird im Podcast klar angedeutet, dass die Todesursache nicht festgestellt werden konnte.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das wurde aber auch nie kommuniziert und ist auch unwichtig .
Warum soll das unwichtig sein? Da kannst du ja gleich alle pathologischen Untersuchungen streichen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wichtig ist, das er außer den Verletzungen des Überrollens keine Gewaltspuren hatte und ein gewaltsames Ausziehen auszuschließen ist.
Auch so ein Schnappschluss. Bestätigt wird diese Meinung nirgends. Im Gegenteil. Wird doch im Podcast klar angedeutet, dass der halb abgerissene Arm nicht mit dem überfahren alleine zu erklären ist. Was eben auf weitere Gewalteinwirkung schliessen lässt. Und ja die EB wird das einschätzen können. Weiter nennt Stoll viere waren es. Die mögen einen Stoll locker entkleiden. Bzw. ihn dazu gezwungen haben.


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08.09.2023 um 14:49
Zitat von DewDew schrieb:An dieser Stelle endet für mich jegliche Spekulation darüber, dass die Leute, die das Fahrzeug fuhren, G.S. helfen wollten und dabei selbst einen Unfall erlitten.
Für mich spätestens an dieser Stelle auch. Es war Vorsatz. Der Ermittler geht ja selbst auch von einer Tat aus, was für mich auch komplett logisch erscheint. Leider gab es nicht genug Anhaltspunkte, die zu den Tätern und zum Motiv führten. Ich ziehe für mich in Erwägung, daß hier ggf. eine Bestrafung oder Einschüchterung vollends aus dem Ruder lief. Die Täter versuchten Stoll dann einfach irgendwo los zu werden und dabei vom Tatort abzulenken. Einen realistisch wirkenden Unfall konnten sie mMn. nicht inszenieren. Für mich sieht das nach einer Notlösung aus, wenn auch keine besonders intelligente.


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08.09.2023 um 14:52
Ich habe mir bei Wiki, grad den Fall mal durch gelesen. Sehr krass, interessent und mir bisher völlig unbekannt. ich verfolge das mal hier weiter :)


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08.09.2023 um 14:59
Zitat von DewDew schrieb:Seltsam genug, dass G.S.´s Frau den Zettel nicht selbst wieder ausbuddelte, das mag aber dem Schock geschuldet sein. Immerhin fand sie ihn wichtig genug, um ihn in ihrer schriftlichen Zusammenfassung zu erwähnen.
Vielleicht hat sie ihn ja auch gar nicht in den Mülleimer gesteckt, sondern (nur mal als Beispiel!) die Toilette runtergespült oder in einen Ofen gesteckt (war ja immerhin schon Oktober....). "Wegwerfen" muss ja nicht unbedingt wörtlich zu verstehen sein als "in den Mülleimer geworfen".

Denn es macht ja hinten und vorne keinen Sinn, den Zettel zwar zu beschreiben aber nicht auch dem Brief beizulegen, wenn man ihn denn noch hat.

Allenfalls dass sie diesen Zettel für weitgehend unbedeutend hielt und nur nebenbei als Beispiel anbringen wollte "mein Mann war ganz nervös an dem Abend, hat sogar einen Zettel geschrieben mit sinnlosem Zeugs., yogtze oder so ähnlich, also auf jeden Fall sinnlos..." ohne dass sie wirklich geglaubt hätte, dass hinter dem "sinnlosen Zeugs" eine mögliche Lösung steckt.

Ich denke man muss da wieder daran denken, dass der Zettel ja möglicherweise eigentlich erst im Nachhinein, spätestens mit der XY-Sendung so legendär geworden ist und man seitens der Ehefrau und vor allem auch der Polizei erst einmal andere, logischer erscheinende Möglichkeiten in Betracht gezogen hat, bevor man auf dem Zettel zurückkam.


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08.09.2023 um 15:00
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, Frau Stoll hat ja offenbar Vollzeit gearbeitet. Und aufgrund der ländlichen Wohnsituation wird man wohl auch nicht viel Miete gezahlt haben (wenn überhaupt, womöglich war es auch ein geerbtes oder zur Verfügung gestelltes Eigenheim). Und wir reden hier von Holland, nicht etwa von vier Wochen im Ritz. Wenn man da mit dem Auto hinfährt und sich ein billiges Pensionszimmer mietet, wird das jetzt nicht so unerschwinglich gewesen sein.
Man sollte sich die Situation umgekehrt vorstellen: Günther Stoll wäre voll berufstätig gewesen und seine Frau hätte als Hausfrau die Tochter betreut. Da hätte niemand die Frage gestellt, wie sich die Familie einen oder mehrere Urlaube in Holland hätte leisten können....
Ich gehe davon aus, dass es sich eigentlich um ein Gerücht aus dem Ort handelt, einfach als Tratsch, weil es zu der damaligen Zeit eben eine ungewöhnlich Konstellation war. Zudem war Günther Stoll ja nicht freiwillig Hausmann, sondern eben arbeitslos, wäre also wohl lieber eine Arbeit nachgegangen.

Wie @brigittsche schrieb: Familienurlaub in Holland war keinen Fernreise und je nachdem wie man dort gewohnt hat, sicher auch mit dem Budget einer Familie mit nur einem Vollzeiteinkommen möglich.
Zitat von DewDew schrieb:Kommissar Leppler sagt erst "abgerissener Arm". In der Beschreibung der Auffindesituation heißt es kurz darauf "fast abgerissen". Später sagt er dann auch "fast abgerissen". Wenn die Leute sich doch mal festlegen könnten beim Erzählen...
Ja, das ist ein Widerspruch. Ich denke, dass der Arm tatsächlich "nur" fast abgerissen war, also nicht daneben lag. Arm abgerissen kann im medizinischen Sinne auch heißen, dass die Muskulatur dort zerrissen bzw. die Sehnenansätze von den Knochen abgerissen waren und die gelenkigen Verbindungen getrennt waren, also z.B. der Oberarm aus dem Schulterblatt ausgekugelt war, gleichzeitig aber die Haut des Armes als Außenhülle noch mehr oder weniger intakt, oder zumindest nicht vollständig durchtrennt war.

Letztendlich ist das als Info wohl auch ziemlich egal, denn ob der Arm "abgerissen" oder "fast abgerissen" war ist nur ein gradueller Unterschied in der Schwere der Verletzung. Aber es ergibt sich daraus keine Konsequenz für eine anzunehmende Ursache und auch nicht auf die Fahrtüchtigkeit. Günther Stoll hätte das Auto weder mit einem ganz noch mit einem fast abgerissenen Arm selber fahren können.
Zitat von DewDew schrieb:Laut Kommissar Leppler stellte die Spurensicherung fest, dass das Fahrzeug in die Böschung " gefahren, gelenkt" worden war. Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt.
An dieser Stelle endet für mich jegliche Spekulation darüber, dass die Leute, die das Fahrzeug fuhren, G.S. helfen wollten und dabei selbst einen Unfall erlitten. Hier sollte ein Unfall vorgetäuscht werden, die Täter wurden dabei nur durch die LKW-Fahrer gestört.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:So dumm können die Täter doch nicht sein, dass sie glauben, die Polizei denkt: "Ach ja, klar, der ist von seinem eigenen Auto überrollt worden, an dem es keine Spuren gibt, als es in die Böschung gerauscht ist und dann hat er sich wieder hineingesetzt....." Wenn man so einen Unfall vortäuschen will, dann muss mach ja irgendwie das mit dem Überrollen plausibel erklären.
Zumal die Autobahn dafür der ungünstigste Ort wäre. Auf der Autobahn dürfte nachts deutlich mehr Verkehr gewesen sein, als auf einer Landstraße. Die Gefahr, beobachtet zu werden, oder auch, dass sogar jemand anhält, weil er denkt an einer Autopanne oder einem Unfall vorbei zu kommen ist dort doch relativ hoch. Auf einer Landstraße gibt es außerdem weder Notrufsäulen noch LKW-Fahrer mit Funk im Auto, so dass dort, selbst wenn man beobachtet worden wäre, deutlich mehr Zeit zum Verschwinden geblieben wäre, bis jemand die Polizei alarmiert hat und die am "Unfallort" eintrifft.
Man darf nicht vergessen, dass es damals keine Handys und Smartphones gab. Aber eine LKW-Fahrer hätte über Funk recht schnell Hilfe herbei holen können.

Wäre das der Plan gewesen, dann wäre man denke ich deshalb eher an der nächsten Ausfahrt abgefahren und hätte das Auto in den Straßengraben einer abgelegenen Landstraße gelenkt.

Da kann ich mir eher noch vorstellen, dass einer der Täter Stolls Auto mit Stoll drin wegfahren wollte, z.B. um es vom Tatort zu entfernen oder zu verstecken und dass der durch die Verletzungen und Schmerzen halb bewusstlose und benommene Stoll seine letzte Kraft zusammengenommen hat und ihm ins Lenkrad gegriffen hat, so dass das Fahrzeug von der Fahrbahn abgekommen ist.


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08.09.2023 um 15:11
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Zumal die Autobahn dafür der ungünstigste Ort wäre. Auf der Autobahn dürfte nachts deutlich mehr Verkehr gewesen sein, als auf einer Landstraße. Die Gefahr, beobachtet zu werden, oder auch, dass sogar jemand anhält, weil er denkt an einer Autopanne oder einem Unfall vorbei zu kommen ist dort doch relativ hoch.
Es kommt da darauf an, ob die Sache noch weitergehen sollte: Nehmen wir mal an, der Plan war, folgendes zu inszenieren: Stoll (nackt) fährt mit dem Auto auf der Autobahn, hat einen Unfall, steigt aus, rennt irgendwie verwirrt auf die Fahrbahn und wird von einem LKW erwischt. Zack, hat man schöne Erklärungen für die Überrollspuren.

DAFÜR wäre die Autobahn besser geeignet als die Landstraße, weil dort die Gefahr besteht, dass ein LKW noch rechtzeitig bremsen kann und man dann feststellt: "Hm, der Stoll liegt zwar auf der Fahrbahn und wurde überrollt - aber nicht hier und nicht von dem LKW!"

Auf der Autobahn ist man dagegen schneller unterwegs und die Chance, dass man den auf die Fahrbahn gejagten Stoll erwischt, deutlich größer.

Allerdings glaube ich, wenn das denn der Plan gewesen sein sollte, dass das aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert hätte. Das fängt an bei Zeugen, die sehen wie Stoll nicht freiwillig auf die Fahrbahn läuft und endet bei den Spuren an seinem Körper, die dann erkennen lassen, dass er schon vorher einmal von einem anderen Fahrzeug überrollt wurde.

Es wäre aber zumindest möglich, dass die, dann recht dummen, Täter geglaubt haben, es würde klappen.


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08.09.2023 um 15:15
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Aber dennoch sehe ich den Podcast (ausnahmsweise) als recht brauchbar an.
Das ist er auch.
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Insbesondere hat man durch die recht langen Ausführungen des damaligen Ermittlers eine gute Quelle.
Da gehe ich voll mit.
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Es wurde geklärt wer die Haube nach Motorwärme abgefühlt hat.
Dass der Motor kalt war als der Beamte nachschaute verblüfft mich schon was. Es wird zwar berichtet, dass dies erst Geschehen ist, als die Rettung ihre Arbeit erledigt hatten. Was für mich auf einen eher längeren Zeitraum deutet.
Zitat von DewDew schrieb:Laut Kommissar Leppler stellte die Spurensicherung fest, dass das Fahrzeug in die Böschung " gefahren, gelenkt" worden war. Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt.
An dieser Stelle endet für mich jegliche Spekulation darüber, dass die Leute, die das Fahrzeug fuhren, G.S. helfen wollten und dabei selbst einen Unfall erlitten.
Da gehe ich voll mit.
Zitat von DewDew schrieb:Hier sollte ein Unfall vorgetäuscht werden, die Täter wurden dabei nur durch die LKW-Fahrer gestört.
Sowas in die Richtung ist durchaus denkbar. Aber auch, dass man den Golf einfach in die Böschung gelenkt hat um Stoll sterbend zu hinterlassen. Also man hat sich einfach des Opfers entledigt. Und wie ich dazu schon oft geschrieben habe, die Abfluggeschwindigkeit war gering.


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08.09.2023 um 15:19
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber eine LKW-Fahrer hätte über Funk recht schnell Hilfe herbei holen können.
Das ist nicht ganz korrekt. Zwar wurde beim CB-Funk der Kanal 9 mal als "Notrufkanal" ausgewiesen, die Behörden hörten dort aber faktisch nicht mit, denn sie hatten keine CB-Funk Geräte auf den Wachen/in den Streifenwagen. Man hätte nur eine Meldekette in Gang setzen können, so daß man einen anderen Funker erreicht, der wieder einen Anderen, bis man wen erreicht, der Hilfe alarmieren kann.


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08.09.2023 um 15:22
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Zur Stützung deiner Meinung ziehst du andere User heran. Selber hast du offensichtlich keine Argumente. Aber auch egal. Solange es nicht Richtung Behauptungen geht wie die Untenstehende. Da ich das so nicht geschrieben habe.
Na wenn das ein Rettungssanitäter schreibt, das er es schon so gesehen hat?
Ich selbst hab ja da keine Ahnung, wie Du auch.
Außerdem wird es in XY so gesagt. (s.U.)
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich denke das war einfach Folge des Überrollens. Habe ich im Rettungsdienst damals 2-3x gesehen. Aber natürlich kann die Verletzung auch kurz vor oder nach dem Überrollen durch unbekannte Einwirkug entstanden sein.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Eigentlich sekundär. 100% sicher ist, dass Soll keines natürlichen Todes gestorben ist.
Korrekt !
Es war kein natürlicher Tod . Fremdeinwirkung.
Das bedeutet aber nicht zwingend, das es sich um ein Verbrechen handelte.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:ur wird im Podcast klar angedeutet, dass die Todesursache nicht festgestellt werden konnte.
In XY wurde wörtlich gesagt, die tödlichen Verletzungen stammten von einem vorher gehenden Überrollen des Stoll.
Das war bisher die einzige Erklärung in allen Quellen.
Wem soll man da glauben?
Muß jeder selbst entscheiden
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:uch so ein Schnappschluss. Bestätigt wird diese Meinung nirgends. Im Gegenteil. Wird doch im Podcast klar angedeutet, dass der halb abgerissene Arm nicht mit dem überfahren alleine zu erklären ist.
Podcast sind keine objektiven Quellen. Da wird allles zusammengerührt was eh bekannt ist. Meist spektakulär.
Ich glaube da eher der Quelle von 1985 : dem XY Bericht.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und wie ich dazu schon oft geschrieben habe, die Abfluggeschwindigkeit war gering.
Den Bildern vom Unfallort und Auto nach zu urteilen wohl nicht nicht.
Wenn man mehrere Gebüsche abrasiert, wie beschrieben, ist da wohl keiner vorsichtig die Böschung hoch gefahren.
Dazu die Schleuderspuren, die man auf den Bildern sieht und die Tatsache das man nachts wenig sieht ?


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08.09.2023 um 15:28
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es kommt da darauf an, ob die Sache noch weitergehen sollte: Nehmen wir mal an, der Plan war, folgendes zu inszenieren: Stoll (nackt) fährt mit dem Auto auf der Autobahn, hat einen Unfall, steigt aus, rennt irgendwie verwirrt auf die Fahrbahn und wird von einem LKW erwischt. Zack, hat man schöne Erklärungen für die Überrollspuren.
Das hätte aber bedeutet, dass die Täter von seiner paranoiden oder schizoiden Vorerkrankung gewusst hätten
- sorry, ich kenne mich mit der Nomenkaltur und der Pathologie in diesem Bereich nicht aus - ich meine, dass sie von seinem auf andere verwirrt wirkenden Zustand gewusst haben müssten.
Niemand fährt einfach so nackt über die Autobahn, das wäre den den angeblichen Unfall aufnehmenden Polizisten doch sofort als sehr außergewöhnlich und auffällig vorgekommen.

Wenn die Täter allerdings von seinem "verwirrten" Zustand gewusst hätte, wäre das sicher eine gute Tarnung gewesen. Stoll ist so wirr, dass er sich nackt ins Auto setzt und in der Gegend rumfährt und irgendwann im verwirrten Zustand mitten auf der Autobahn anhält und über die Fahrbahn läuft, wo er überfahren wird. Das nackt hatte den leicht verwirrten Zustand sozusagen noch mal gesteigert, so dass man hätte denken können, wer sei da jetzt total durchgedreht und eben deshalb auf die Fahrbahn gelaufen.


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08.09.2023 um 15:34
Hatte den falschen Knopf gedrückt.

Also, nochmal, jetzt der ganze Beitrag:

Ich versuche mich mal an dem, was mir auffiel.

Man mag es wieder der Darstellung für "XY" zuschreiben, aber die Betonung der Sequenz: "Keine Freunde,...nicht meine Freunde.", finde ich auffällig bzw. bringt mich auf den Gedanken, dass er das eben auch so gemeint haben kann.

Keine Freunde von ihm, aber von jemand anderem.

Kommissar Leppler sagt erst "abgerissener Arm". In der Beschreibung der Auffindesituation heißt es kurz darauf "fast abgerissen". Später sagt er dann auch "fast abgerissen". Wenn die Leute sich doch mal festlegen könnten beim Erzählen...
Das "fast" stimmt wohl.

Laut Kommissar Leppler stellte die Spurensicherung fest, dass das Fahrzeug in die Böschung " gefahren, gelenkt" worden war. Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt.
An dieser Stelle endet für mich jegliche Spekulation darüber, dass die Leute, die das Fahrzeug fuhren, G.S. helfen wollten und dabei selbst einen Unfall erlitten. Hier sollte ein Unfall vorgetäuscht werden, die Täter wurden dabei nur durch die LKW-Fahrer gestört.

Die Kenntnis über den "YOG´TZE"-Zettel gelangte am nächsten Tag zur Polizei. Auch wenn sie den Zettel am Abend vorher weggeworfen hatte, hätten die Ermittler m. E. zu diesem Zeitpunkt noch eine gute Chance gehabt, den im Hausmüll wiederzufinden.
Seltsam genug, dass G.S.´s Frau den Zettel nicht selbst wieder ausbuddelte, das mag aber dem Schock geschuldet sein. Immerhin fand sie ihn wichtig genug, um ihn in ihrer schriftlichen Zusammenfassung zu erwähnen.
Irgendwie passt das für mich nicht. Vor allem, nachdem nochmal die "Jetzt geht mir ein Licht auf"-Szene geschildert wird.

Mag man der Frau noch den Schock zugute halten, die Beamten haben hier gepennt.

Durch dieses Versäumnis fällt alles weg, was sich zu dem Zettel an Gedanken und Spekulationen seither ereignet hat. Ohne den tatsächlichen Text, die tatsächliche Buchstabenfolge völlig haltlos.

Von dem Tramper, der bei Hagen-Süd in die entgegengesetzte Richtung wollte, hatte ich bewusst noch nie gehört. Oder ist mir entfallen. Trotzdem interessant. Theoretisch wollte der ja dann dahin zurück, wo der Golf von G.S. hergekommen war, wenn ich da jetzt nicht völlig was falsch verstanden habe.

Ich stelle fest, dass Leppler bzgl. der Befragung aller möglichen Leute, die G.S. kannten immer wieder angibt: nichts, kein Ergebnis. Daraus ergibt sich der Schluss, dass die einzige Person, die von einer Depression gesprochen haben kann, seine Frau war. Sonst niemand. Die war aber nicht "vom Fach", sodass ihre Aussage keine Diagnose ist,

Weiterhin gibt er an, dass "man" evtl. G.S. "bestrafen oder demütigen" wollte, das wäre nicht auszuschließen.

Interessant finde ich nach wie vor die Hinweise auf mehrere Urlaube in Holland, die während G.S.´s Arbeitslosigkeit stattgefunden haben. "Urlaub", wo fängt denn der an? Klingt jedenfalls nach mehr als gelegentlicher Wochenendtour.

Die Hinweise auf die Kontakte zu "Personen aus dem Milieu" ( Drogen ) halte ich anhand der Ausführlichkeit, mit der Leppe darauf eingeht, für sehr konkret.

Bei der Frage nach seiner eigenen Theorie kommt Leppe wieder auf die Bestrafung oder Demütigung zurück.

Dass der Kryptologe aus sechs verschiedenen Buchstaben und einem Apostroph nichts machen konnte, war sowieso klar. Das ist zu wenig für eine Entschlüsselung. Das wusste schon A. C. Doyle, man lese "Die tanzenden Männchen".

Die Psychologin kann man völlig vergessen. Da fehlt´s an jeglicher Logik. Wenn G.S. die Vorstellung entwickelt haben sollte, etwas an seiner Kleidung ( im Kontext von 1985 GPS-Tracker zu erwähnen, was soll man dazu sagen? ) würde die eingebildeten Verfolger zu ihm führen, warum war sie dann im Auto?
Warum war das "Etwas" nicht in seinem Auto versteckt? Viel naheliegender, Kleidung wechselt man, Autos im Normalfall weniger?
Klar, man kann Verhalten, das man nicht versteht für unlogisch oder verrückt halten, das ist das Einfachste. Erfährt man später den Grund, erklärt sich manches.

Bei den Verletzungen und ihrer Herkunft mach Leppe nochmal ganz deutlich, dass es keine Hinweise darauf gab, G.S. wäre "angefahren" worden. Es wird immer wieder das "Überrollen" betont. Der Unterschied ist hier ganz klar die Geschwindigkeit. Und das gilt für jede Körperhaltung, die G.S. in dem Moment gehabt haben mag. Damit fällt für mich auch jegliche Vorstellung eines G.S., der sich in irgendeinem Wahnzustand nackt auf die Straße legte, um sich von irgendeinem Ahnungslosen Autofahrer überfahren zu lassen, komplett weg.

Dazu kommt noch, dass G.S. so zugerichtet war, dass sich die Gerichtsmedizin nicht darauf festlegen konnte, ob er einmal oder mehrfach überrollt worden war. Mit der Folge von so vielen und schweren Verletzungen, dass man auch die eigentlich tödliche nicht mehr bestimmen konnte.

Und damit bleibt für mich nichts anderes mehr übrig als das, was @Slaterator hier schon zusammengefasst hat und um das auch Herrn Lepplers Gedanken immer wieder kreisen:
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es war Vorsatz. Der Ermittler geht ja selbst auch von einer Tat aus, was für mich auch komplett logisch erscheint. Leider gab es nicht genug Anhaltspunkte, die zu den Tätern und zum Motiv führten. Ich ziehe für mich in Erwägung, daß hier ggf. eine Bestrafung oder Einschüchterung vollends aus dem Ruder lief. Die Täter versuchten Stoll dann einfach irgendwo los zu werden und dabei vom Tatort abzulenken. Einen realistisch wirkenden Unfall konnten sie mMn. nicht inszenieren. Für mich sieht das nach einer Notlösung aus, wenn auch keine besonders intelligente.
In diesen Kreisen ist eine so inszenierte Einschüchterung oder Bestrafung immer auch als Signal für alle Mitglieder zu sehen. Wer nicht spurt oder zahlt, der denke an G.S., das könnte jederzeit wieder passieren. Auch die "Abschreibung" einer von einem Toten nicht mehr zu zahlende Schuld ist so unter "Investition" zu sehen.

MfG

Dew


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