OdinAndy schrieb:Was wiederum beweist, oder zumindest ein Beweis dafür ist, dass unsere Barmherzigen Samariter entweder echt zu blöd waren um Hilfe zu organisieren oder dies eben nicht wollten.
Jedenfalls beweist deine Formulierung, dass du wie auch andere hier eine miserable Rhetorik verwendest, denn wohl niemand hier ist der Annahme, dass besonders tolle Menschen am Werk waren; die Frage ist lediglich, ob der- oder diejenigen aus kriminellen Motiven oder aus Überforderung und/oder Feigheit handelten. Euer Samariter-Gelaber könnt ihr noch tausendmal wiederholen, es wird nicht origineller noch in seiner Ironie zutreffender.
Zur Sache: Wenn du also der Ansicht bist, die Motorhaube sei wieder abgekühlt gewesen, so bedeutet das nach dem schon öfter hier verlinkten Artikel des Herrn Schrodt, dass das Fahrzeug wohl mindestens um die 45 min dort gestanden hat, eher etwas länger. Und da stellt sich dann die Frage, was der Typ, der von den LKW-Fahrern gesichtet wurde, in dieser Zeit getan haben soll. Auf seine Komplizen gewartet hat er sicher nicht, denn dass die mit einem Abstand von über einer Dreiviertelstunde gefolgt sind, ist ja wohl kaum anzunehmen. Was kann man aus all dem schließen? Genau: Nichts. Die kalte Motorhaube sagt weder irgendwas darüber aus, wie lange das Auto schon dort stand, noch darüber, welche Motivation der Fahrer von Stolls Golf gehabt haben könnte, da dessen Aufenthaltsdauer ebensowenig erhellt wird.
Der einzige Hinweis darauf, dass der Unfall eventuell noch nicht allzulange her war, ergibt sich daraus, dass zwei Fahrer, die nichts miteinander zu tun hatten, kurz hintereinander den Unfall sahen und anhielten. Warum sollten da vorher eine halbe Stunde oder länger sämtliche anderen Fahrzeuge vorbeifahren
und nicht einmal an einer Notrufsäule anhalten, die ja hier ständig thematisiert wird?
ExilHarzer schrieb:Du schreibst es ja selbst, es gibt viele Unterschiede. Von daher ist es völlig an den Haaren herbeigezogen den Golf1 mit einem modernen Fahrzeug zu vergleichen.
Nö, das ist nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern in dem verlinkten Text heißt es (Hervorhebung von mir):
Insbesondere wird hier ein VW Passat TDI 1,9 mit gekapseltem Dieselmotor und ein Mercedes SLK 320 mit relativ großem Ottomotor ohne nennenswerte Geräusch- oder Wärmedämmung untersucht.
Und nein, es muss auch nicht exakt das gleiche Fahrzeug getestet werden, denn der Vorgang ist immer der gleiche, die Umgebungen in den Fahrzeugen ähnlich, und es geht nicht um minutengenaue Testreihen, sondern um praktische Gegebenheiten.
mattschwarz schrieb:Wenn so einer sagt, dass er sowas noch nie erlebt hat, hat das Gewicht und sagt eigentlich schon alles.
Klar, das sagt alles, nach dieser Expertise kann man jetzt endlich aufhören zu diskutieren. Ich vermute nur, einen Fall wie den des Günter Stoll hat ebenfalls noch niemand erlebt. Alles passiert eben irgendwann zum ersten Mal. Ob die Variante der überforderten Unfallverursacher oder -beteiligten besonders wahrscheinlich ist, darüber kann man streiten. Aber mit welcher Vehemenz und welcher unsinnigen Rhetorik sie hier bekämpft wird, ist einfach ärgerlich. Denn wie ich kürzlich schrieb: Etliche Punkte lassen sich argumentativ ebenso für die eine wie auch die andere Haupttheorie verwenden.