Nightrider64 schrieb:Im xy Beitrag zu Anfang und auch in der Anmoderation.
Als so etwas noch Tabuthema war, wurde dies entsprechend so angedeutet.
Du betonst doch immer, dass du genau weißt, wie in den 80ern "der Hase gelaufen ist".
Tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen, in einigen Bereichen, scheinen aber komplett an dir vorbei gegangen zu sein.
Denn bereits Mitte der 70er Jahre, begann die weitestgehende Enttabuisierung der Versorgung der Bevölkerung, in dieser medizinischen Fachdisziplin.
Stichwort:
Psychiatrieenquete 1975
In der Psychiatrie-Enquête von 1975 wurden diese Kritikpunkte bestätigt und schwerwiegende Mängel in der damaligen psychiatrischen Versorgung festgestellt.
Dazu gehörte die Unterbringung der Patienten in großen, oft überbesetzten Schlafsälen, die keine Privatsphäre erlaubten und sich negativ auf die Erkrankungen auswirkten. In den psychiatrischen Großkrankenhäusern herrschte ein gravierender Personalmangel sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich. Sozialarbeiter wurden kaum eingesetzt. Außerdem war das Pflegepersonal für die besonderen Aufgabenstellungen in der Betreuung von Psychiatriepatienten ungenügend qualifiziert.
Die psychiatrischen Kliniken lagen meist in abgelegenen Gegenden, was die Vor- und Nachsorge stationärer Aufenthalte, die Aufrechterhaltung familiären Bindungen und die soziale Einbindung der Patienten erschwerte, und waren mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer erreichbar. Zu den Kritikpunkten gehörten auch die langen Verweildauern der Patienten in den Kliniken. Bei über 30 % der Patienten betrug sie über 10 Jahre. Strukturen zur vorhandenen Rehabilitation der Patienten und zu ihrer Wiedereingliederung in einen Alltag nach der stationärer Betreuung waren nicht vorhanden.
Quelle:
Wikipedia: PsychiatriereformZustände in der Psychiatrie, wie sie wohl am eindrucksvollsten in dem Spielfilm "Einer flog über das Kuckucksnest" aus dem Jahre 1975 dargestellt wurden, gehörten Mitte der 80er Jahre, längst der Vergangenheit an.
Es hatte eine Revolution stattgefunden. Sozialarbeiter bemühten sich in den 80ern, unter Einbeziehung des familiären und sozialen Umfeldes, um eine Integration und schnelle Wiedereingliederung, von psychisch Erkrankten in die Gesellschaft.
Psychisch Kranke kamen nicht mehr in die "Irrenanstalt" oder in die "Klappse". Sondern wurden in Fachkrankenhäusern behandelt.
In vielen großen Städten und Oberzentren, wurden Tageskliniken ( Der Patient verbringt dort den Tag...und verbringt die übrige Zeit und die Wochenenden zuhause) eröffnet.
Selbsthilfegruppen betroffener Erkrankter, gründeten sich bundesweit.
Dieser veränderten Lage, trugen natürlich auch die Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunkanstalten Rechnung.
In der Art und Weise, dass über psychische Erkrankungen eben nicht mehr "verbrämt" und "verklausuliert", oder in "Andeutungen" berichtet wurde.
Sondern in angemessener und medizinisch klarer Sprache.
Langer Rede...kurzer Sinn...
Ich halte deine Annahme, dass in der Anmoderation eine mögliche psychische Erkrankung angedeutet werden sollte, für nicht haltbar.
Ich interpretiere die Anmoderation folgendermaßen:
Zitat aus dem Filmbeitrag
....ein Mann aus einem kleinen Ort im Siegerland, konkret wusste was er zu fürchten hat, oder ob seine Ängste gewissermaßen aus dem Unterbewusstsein kamen.
Quelle:
YOGTZE aka BAB Rätsel Fall [ 1/2 ]
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Direkt ab Beginn des Videos.
Es gibt zwei Möglichkeiten wie eine Bedrohungslage, in einer Konfliktsituation zwischen Menschen, entstehen kann.
1 Durch direkte wörtlich ausformulierte Androhung von Konsequenzen/Gewaltandrohung, aufgrund eines aktuellen Handelns.
2 Eine subjektiv empfundene Bedrohungslage, durch nicht rational nachvollziehbare Verhaltensänderungen, von Bekannten und Freunden. Beispielsweise das Abbrechen von Kontakten, stark eingeschränkte Kommunikation, verbreiten von Lügen und Gerüchten über eine Person. Das wird dann von der Person nicht direkt, sondern als Ansammlung von mehr oder weniger "diffusen" Einzelgeschehnissen nach und nach im Unterbewusstsein wahr genommen, bevor es sich dann in einer Erkenntnis im Bewusstsein manifestiert.
Und genau das wird in der auf die Anmoderation folgende Filmszene, als er mit seiner Frau am Tisch sitzt, doch thematisiert.
Zitat
Ich halte das nicht mehr aus. Alle sind sie gegen mich.
Warum sind sie gegen ihn ?
Weil sie Verabredungen absagen.....weil sie nicht mehr freundschaftlich, wie früher mit im kommunizieren, weil G.S. von anderen zu Ohren kommt, das Gerüchte und Unwahrheiten über ihn verbreitet werden ?.
Das ist für mich wahrscheinlicher, als die von dir favorisierte Annahme, dass die Redaktion von Aktenzeichen Xy uns mit dieser Filmsequenz, "verklausuliert" eine mögliche psychische Erkrankung, von G.S. unterschieben will.
Nightrider64 schrieb:Wer weis das? Seinerzeit gab es so viel zu kaufen, das nie alles mit untersucht wurde und deren Nebenwirkungen teilweise erst später bekannt wurde und es auch aus dem Handel genommen wurde.
Wir sollten diese Diskussion nicht zu akademisch führen, sondern sie ( da wir ja medizinische Laien sind) auf eine einfache Basis herunterbrechen.
Vereinfacht kann man von folgendem ausgehen:
Medikamente werden in der Leber verstoffwechselt. Zusätzlich baut die Leber, für den Menschen giftige Stoffe ab, um eine Anreicherung derselben im Körper zu verhindern.
Das bewerkstelligt die Leber mit der Hilfe von Enzymen.
Diese Enzyme sind in einem gesunden Körper, immer in einer Basis-Spiegelhöhe in der Leber, die medizinisch in einem Toleranzbereich festgelegt ist, vorhanden.
Sobald nun Medikamente verstoffwechselt oder abgebaut werden, stellt die Leber mehr Enzyme zur Verfügung.
Dies schlägt sich dann im Enzymspiegel nieder, der dann entsprechend über dem Basis-Spiegel liegt.
Und das ist auch der erste Schritt bei einer Untersuchung, damals in den 80ern und auch heutzutage.
Man stellt fest, dass aufgrund erhöhter sogenannter "Leberwerte", die Leber damit beschäftigt war von außen zugeführte Substanzen zu verstoffwechseln oder abzubauen.
Danach versucht man dann, die auslösende Substanz zu identifizieren.
Nightrider64 schrieb:Es ist heute immer noch schwer irgend eine Medikamentengruppe im Blut nachzuweisen, wenn man keinerlei Ahnung hat, nach was man überhaupt sucht.
Nun ja...so schwer ist das bei Medikamenten nicht.
Man sollte bei der Person die obduziert wird, in der Regel die zu dem Medikament gehörende Verpackung, nebst noch vorhandener weiterer Tabletten, im Haushalt finden.
Oder schmeißt du die übrigen Tabletten und die Verpackung sofort weg, wenn du sie eingenommen hast ?