mattschwarz schrieb:Nachgewiesen scheint mir hier lediglich, dass Stoll sein Studium in den Sand gesetzt hat. Nunja, ärgerlich, aber das passiert schon mal.
Na scheint ja psychisch nicht ganz an dem Mann vorüber gegangen zu sein, wie seine Ehefrau berichtete.
Die ganzen Jahre umsonst gelernt , letztendliuch ohne Erfolg, dazu vielleicht noch Enttäuschung der Eltern, das Gerede der Leute im Dorf und schließlich die bestehende Arbeitslosigkeit. Eventuell mit (berechtigten) Existenzsorgen
Dazu noch seine ganz offensichtlichen starke Eheprobleme die sogar schon in körperlicher Gewalt mündeten. Dann noch die möglichen Konsequenzen aus diesem Vorfall ( Wird nie erwähnt hier)
@mattschwarz passiert schon mal ?
Da sind aber schon Leute mit weniger Problemen "mit nem Seil um Hals vom Stuhl gesprungen"
mattschwarz schrieb:Das ist grundsätzlich schon richtig. Nur befinden wir uns hier wiederum nahe eines Zirkelschlusses.
* weil Stoll depressiv war, hat er sich auf die Straße gelegt - weil er sich auf die Straße gelegt hat, war er depressiv
* weil Stoll Verfolgungsphantasien hatte, war er psychisch krank - weil er psychisch krank war, hatte er Verfolgungsphantasien
Nix da Zirkelschluß.
Stoll hat sich
in diesem, und nur diesem Szenario in Selbstmordabsicht auf die Strasse gelegt.
Der Grund dafür war eine, offensichtlich auch zu Tage getretene, psychische Störung, welcher Art auch immer, die sich unter Anderem wohl auch durch Verfolgungswahn manifestierte.
Oder aber auch die Folge einer spontanen reaktive Depression des Stolls die ja so durchaus denkbar ist und die von seiner Frau auch so beschrieben wird.
Die Tätlichkeit dann als Auslöser und das "mit niemanden sprechen können darüber", kann durchaus auch zu einer solchen Handlung geführt haben
mattschwarz schrieb:Vielleicht hatten sich die Eheleute Stoll bewusst für dieses Modell entschieden.
Selbst wenn es damals überhaupt ging, das der Vater Erziehungsurlaub gemacht hätte.
Das ging damals gesellschaftlich gar nicht.
Ich glaub aber das ging damals überhaupt nicht.
Wurde erst in den 90er eingeführt und auch gesellschaftlich akzeptabel
mattschwarz schrieb:So richtig kann ich auch nicht glauben, dass jemand der derart depressiv ist, dass er sich umbringen will, zuvor in die Kneipe geht, um ein Bier zu
Gerade dort gehen viele Suizidenten hin vorher. Wahrscheinlich wollte Stoll dort mit jemanden reden.
In seiner Stammkneipe, wo er höchstwahrscheinlich auch engere Bekanntschaften hatte.
Seine Ohnmacht kam dazwischen, vielleicht war auch niemand passendes zum reden dort an dem Abend Die Situation veränderte sich ja durch seinen Sturz urplötzlich. Er trank kein Bier und ist gleich wieder weg.
mattschwarz schrieb:Ich bezweifle, dass hier nur Verfolgungsphantasien vorlagen. Das sieht mir nach den Crime Artikel doch etwas anderes aus.
auch hier stehen keine Fakten drin, die in irgend einer Form eine reale Bedrohung auch nur ansatzweise belegen.
Ansonsten: Beleg wo das steht.
Dies ist übrigens ein Zirkelschluß: Weils da steht, oder weil der Fall überhaupt noch erwähnt wird und weils auf der Akte drauf steht ( wie kommt man bei der Auffindesituation überhaupt auf Totschlag?") kann es gar nichts Anderes als ein Verbrechen gewesen sein
mattschwarz schrieb:Oder wurde Frau Stoll hier von den Yogtze-Buben, die Stoll nachstellten, bearbeitet, befragt oder eingeschüchtert?
Es wurden an dem Abend von niemanden irgend welche Yogtze Buben gesehen im Dorf und laut Aussage Fr Stoll hat ihr der eigene Mann das "Veilchen" verpasst.
Es gibt keinen Grund die Aussage anzuzweifeln.
Dies ist ein Zirkelschluß übrigens.: Da die Frau ein blaues Auge hat und das naheliegenste Grund, der auch bestätigt wird ,nämlich häusliche Gewalt, so gar nicht ins Kriminallfallbild passt, , werden irgend welche Ausreden gesucht, irgend welche Buben ins Spiel gebracht.
Im Prinzip ist aber der Gewaltausbruch des Stoll doch ein Grund mehr für den Mann sein komplettes Versagen vor Augen geführt zu bekommen und schon von sich aus alleine ein möglicher Suizidauslöser.
Man kommt nicht drum rum: ganz offensichtlich hat Stoll seine Ehefrau geschlagen, was seine Probleme wohl nicht verringerte. Vielleicht auch Angst vor den Konsequenzen für ihn usw
mattschwarz schrieb:Er wurde in seiner völlig hilflosen Lage schwerstverletzt in der Nacht im verunfallten Wagen alleine zurückgelassen. Das wäre für mich moralisch nicht viel weniger verwerflich als ein Mord.
Das ist einfach eine subjektive Einschätzung, an der Wirklichkeit vorbei .
In dem Szenario das du ansprichst ist, egal welcher Hintergrund man annimmt, Flucht der erste Gedanke bei dem Fahrer, wenn die Situation so plötzlich eskaliert
Deine moralischen Ansprüche schön und gut, aber da steht jeder unter Schock und handelt spontan. Es kamen ja auch Leute und man lies den Mann nicht ohne Hilfe zurück, wie es bei einer vorherigen Flucht vom ersten Unfallort gewesen wäre.
Also auch gar nicht zu vergleichen die beiden Situationen.
Völliger Falsch von dem Handeln mehrerer Personen in einer bestimmten Situation auf das Handeln eines Einzeln aus dieser Gruppe in einer ganz anderen Situation zu schließen. (Das ist übrigens ein Zirkelschluß. Vor allem aber realitätsfern)
mattschwarz schrieb:Den Freunden der These, dass Stoll ja sterben wollte und dass das dann ja "nicht so schlimm" sei, wenn dies geschieht, möchte ich folgendes an die Hand geben: Jemand der Selbstmord begehen will, ist (mit Ausnahme der Leute, die an unheilbaren Krankheiten mit Schmerzen leiden) für mich krank und bedarf der Hilfe. Er kann seinen Willen nicht frei bilden, weil er Probleme komplett überhöht und als unlösbar ansieht, obwohl das objektiv nicht der Fall ist. Zumindest im Fall Stoll hätten doch keine so gravierenden Probleme bestanden, die objektiv geeignet gewesen wären, nahezulegen, aus dem Leben zu scheiden. Wer also einen so kranken Menschen, der seinen Willen nicht mehr frei bilden kann, sich selbst schwerstverletzt überlässt, ist für mich nicht besser als jemand der ihn aktiv umbringt.
Das ist komplett falsch weil Stoll offensichtlich an einem persönlichen Tiefpunkt in seinem Leben stand. (s.O.)
Außerdem sind schon Leute (die ich kannte), wegen wesentlich weniger (objektiver) Problemen vom Dach gesprungen.
( Denk auch mal an Robert Enke, der hatte nun so gar keinen objektiven Grund sich "vor den Zug zu legen" Der war einfach nur krank und keiner hats vorher gemerkt)
Da kommt es nicht darauf an, wie man, wenn man als " Gesunder" da ran geht und die Probleme sieht.
Für den an schweren Depressionen erkrankte Menschen reicht oft schon ein für "Normale" lächerlicher Vorfall um den Suizid dann auszulösen
Übrigens hatte Frau Stoll nach dem was in der Stern Crime stand ,das Veilchen bei ihrer Vernehmung schon und erklärte dort, das dies von ihrem Mann stamme und an besagten Abend entstand.
Das mit "bei der Beerdigung" hingegen hat hier mal ein User angegeben.
Ich gehe mal davon aus die Aussage der Frau bei der Polizei stimmt.