@Slaterator Eine sehr ausführliche und auch nachvollziehbare Analyse der Fakten.
Aber ein paar Fragen stellen sich mir.
Woher weis man, das Stoll keine Medikamente nahm ?
Es wäre doch gar nicht abwegig, das Stoll aufgrund seiner Unruhe irgend welche Psychopharmaka zu sich nahm.
Zur damaligen Zeit war die Rechtsmedizin ja auch noch nicht so weit, das sie alle Substanzen im Blut auch nachweisen konnte.
Vor allem, dann nicht, wenn man nicht weis, nach welchen Substanzen man eigentlich sucht.
Mir kommt da immer das selbst erlebte mit meinem WG Mitbewohner in den Sinn.
Der nahm ein relativ harmloses Medikament ( Gabapetin) zum einschlafen und gegen Unruhezustände, da er gerade im absoluten Psychostress aufgrund seiner Diplomarbeit hatte.
Als Nebenwirkung fing er plötzlich an nachts schlafzuwandeln.
Er Tat Dinge, an die er sich danach nicht mehr erinnern konnte, gefährdete sich dabei oftmals selbst
Er wanderte durch die Wohnung und tat absolut unsinnige Dinge. In dem Moment wo er aufwachte, fiel er auch schon um.
Eines Morgens erwachte ich, sah das die Wohnungstür offen stand und der Freund vollkommen nackt auf dem Aussenflur lag.
Er wusste weder wie er auf die Idee gekommen war sich dort hin zu legen, warum er sich vorher völlig nackt machte oder wie er überhaupt dort hin kam.
Natürlich weckte ich ihn und führte ihn zurück in sein Bett.
Von dem ganzen Vorgang wusste er am nächsten Tag gar nichts mehr.
Als Nebenwirkung stand das noch nicht einmal auf dem Beipackzettel. Als er das Medikament absetzte tat er so etwas nie wieder, wie er es auch bereits vorher nie tat.
Es ist natürlich reine Spekulation, aber könnte es nicht bei Stoll ähnlich gewesen sein?
Der plötzliche Blackout in der Kneipe würde dazu passen.
Zurück zum Fall und einem möglichen Szenario :
Stoll litt unter Angstzuständen und fühlte sich verfolgt. Er besorgte sich ein Angsthemmendes Medikament, welches auch immer. Entweder verordnett, oder aber rezeptfrei, was damals durchaus noch möglich war.
Dies führte zum Blackout im Papillon.
Danach fuhr er weiter, aber weil die Angstzusände nicht besser wurden legte er , vielleicht auch mehrmals, noch eine oder mehrere Tabletten nach.
Irgendwann setzte die Wirkung mit voller Wucht ein Stoll wurde müde und steuerte einen (Autobahn)parkplatz an.
Er Zog sich aus, da er dachte er läge bereits in seinem Bett also absolut die Peilung verloren hatte.
Dann stieg er aus und legte sich vors Auto.
Er war so benommen, das er gar nicht wusste wo er überhaupt war und was er gerade tat.
In dem Moment kamen ein Wagen mit 4 (?) Insassen, die gerade aus einer Kneipe/ Disco kamen auf den Parkplatz gefahren, weil einer sich aufgrund seines Bierkonsums erleichtern wollte.
Der Fahrer sah zwar den Golf dort stehen, nicht aber den einige Meter davor liegenden nackten Stoll, so daß er diesen überrollte.
Die Insassen hatten Skrupel den Mann dort einfach liegen zu lassen, da er schwerst verletzt dringendst medizinische Hilfe brauchte.
Im eigenen Auto konnte, oder wollte man Stoll nicht transportieren. Dafür gibt es mehrere logisch nachvollziehbare Gründe.
Andererseits wollte man auch nicht die Polizei rufen, weil der Fahrer, wie die anderen auch alkoholisiert war. Man wusste auch gar nicht so genau wo man sich befand und wo man nun telefonisch Hilfe holen konnte .
Also die schnellste Möglichkeit unter Wahrung der Annonymität: Den schwerst Verletzten in seinem eigenen Auto, ab zur nächsten größeren Stadt, vor eine Klinik oder Polizeiwache fahren.
Dann dort Bescheid geben, in den hinterher gefahrenen anderen Wagen umsteigen und weg.
Auf dem Weg dorthin verunfallte der Wagen des Stoll der von dem Mitfahrer des Wagens der ihn überrollt hat gelenkt wurde.
Auch dafür gibt es mehrere logisch mögliche Erklärungen.
Wie gesagt, nur ein mögliches Szenario.
An ein Kapitalverbrechen mag ich nicht so richtig glauben, weil es eben dafür zu viele Ungereimtheiten gibt die dazu nicht passen und in all den Jahren auch nicht die geringste Spur gefunden wurde, das die Ängste des Stoll einen realen Hintergrund hatten.