Truefaith schrieb am 11.11.2011:"Aber was würdest du in diesem konkreten Fall tun, um an neue Fakten zu kommen?"
Sorry - aber hatte Deine Frage vom 11.11.2011 "überlesen" und erst jetzt, nach nochmaliger Lektüre der Beiträge -sozusagen- "wieder gefunden"...
;)Ja - "Was ist hier jetzt wohl zu tun?" - Eine gute Möglichkeit wäre da auf sicher die manuelle Zeitungsrecherche bei den (lokalen) Presseerzeugnissen, welche in der damaligen Zeit über die Geschichte berichtet haben. Das wäre z.B. die "Siegener Zeitung". Und zwar Artikel betreffend, die
vor der Ausstrahlung von "Aktenzeichen XY" erschienen sind. Denn bei allem, was danach in der Angelegenheit geschrieben worden ist, mag es ähnlich sein wie in diesem thread: da wird sich zu großen Teilen an der gezeigten Filmhandlung orientiert; das "allmächtige" Fernsehen wird uns doch nichts Falsches gezeigt haben! Also sind jene aus unserer Runde gefragt, die in und um Anzhausen (respektive Siegen) leben und Möglichkeit (sowie Mut
;)) haben, sich dementsprechend persönlich zu engagieren. Vielleicht gar über entsprechendes "Vitamin B" (wie "Beziehungen") beruflicher oder privater Natur verfügen, um dort an weiterführende Ergebnisse zu kommen. "Das "Online-Archiv" des erwähnten Blattes ist erst ab Oktober 1996 abrufbar; dieses auch nur für Abonnenten und mit Artikeln, welche im Internet erschienen sind. Aber eh wurscht - interessant für uns ist der Zeitraum vom 26. Oktober 1984 (Tatausführung) bis zum 12. April 1985 (Sendedatum XY). Da müßte sich jemand finden, der das Print-Archiv der "Siegener Zeitung" bzw. auch anderer Blätter in Augenschein nehmen könnte. Vielleicht gab es auch einen Orts-Chronisten, der über den ja nicht unspektakulären Fall Aufzeichnungen verfaßt hat. In "Wikipedia" findet sich z.B. tatsächlich unter "Anzhausen" und "Persönlichkeiten"(!) ein entsprechender Beitrag: "Günther Stoll (1942-1984), Verbrechensopfer im Yogtze-Fall"...
Auch eine gut gemachte, sehr interessante Internet-Literatur in Romanform gibt es mittlerweile zum Thema: Eine Kurzgeschichte unter dem (logischen) Titel "YOG’TZE" von M. Nuncio Alexander.
Auszug:
"Es ist der 26. Oktober 1984 und ich erzähle Ihnen die Geschichte meines Lebens im Angesicht des nahenden Todes. Mein Name ist Günther Stoll und unheimliche, mysteriöse, sogar verstörende Ereignisse haben sich durch mein ganzes Leben gezogen, angefangen bei meiner Geburt im Jahre 1950. In der Nacht, in der mich meine Mutter zu Hause in Haigerseelbach unter der Aufsicht einer Hebamme und ohne Komplikationen zur Welt brachte, starben drei schwangere Frauen, die ebenfalls kurz vor der Entbindung standen. Eine starb bei einem Hausbrand, eine weitere bei einer Kollision, als sie und ihr Mann auf dem Weg ins Krankenhaus waren und die dritte wurde von einem Auto
überfahren. Somit war ich das einzige Kind im Umkreis von vierzig Kilometern, das es geschafft hatte, in dieser Nacht zur Welt zu kommen..."
Lesenswert - wenngleich auch reine Fiktion:
http://www.nuncio-rap.de/Literatur/''LIMBUS''-A5-INTERNET.pdf
Die Recherche über Anrufe bei Taxi-Unternehmen in der Gegend sehe ich eher skeptisch; seit den dramatischen Geschehnissen ist mehr als ein Vierteljahrhundert vergangen. Da dann noch "Zeitzeugen" zu finden die sich ausführlich und vor allem objektiv erinnern können (wollen) und nicht "Erlebtes" und "Hörensagen" miteinander vermischen, dürfte eher kontraproduktiv sein...
;)