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Der Yogtze-Fall

14.849 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

23.06.2016 um 00:23
Mal angenommen Stoll war gesund, hatte keine Wahnvorstellungen und war auch nicht suizidgefährdet...

Dann war ihm wohl bewusst dass er Ärger bekommt, er konnte aber weder mit seiner Frau noch mit seinen Eltern darüber sprechen.
Das finde ich schon etwas seltsam und könnte mir vorstellen, dass es um ein Tabuthema ging. Da wären Drogen schon möglich oder wenn Stoll schwul war (mal ganz frei spekuliert) hätte er seiner Frau und seinen Eltern gegenüber vielleicht auch Erklärungsprobleme.

Momentan tendiere ich zu der Ansicht, Stoll könnte ins Räderwerk organisierter Kriminalität geraten und hart bestraft worden sein.


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Der Yogtze-Fall

23.06.2016 um 00:32
@blaomat
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Das finde ich schon etwas seltsam und könnte mir vorstellen, dass es um ein Tabuthema ging.
Das muß nicht mal sein. Ich spekuliere jetzt mal ins Blaue, dass Familienverhältnisse manchmal schon aus quasi nichtigen Gründen belastet sein können. Evtl. hat er Ablehnung erfahren, weil er arbeistlos war zum Beispiel. Das reicht dann manchmal schon aus, sich mit Sorgen nicht mehr an die eigenen Verwandten zu wenden. Vlt. hat er deshalb auch Fr. Hellfritz aufgesucht. Sie könnte ihn gut genug gekannt haben, gleichzeitig aber genug Distanz zur Familie gehabt haben. Ist aber alles reine Spekulation.
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Stoll könnte ins Räderwerk organisierter Kriminalität geraten und hart bestraft worden sein.
Durchaus möglich. Evtl. hatte er Geldsorgen, die er mit Hilfe der falschen Leute gelöst hat. Dann stellten die ein Ultimatum, dass an dem Abend auslief oder hatten ihr Kommen angekündigt. Wer weiß ? Er wußte offenbar, dass ihm noch in dieser Nacht ein riesiges Problem droht. Es könnte die Verzweiflung gewesen sein, die ihn umtrieb.


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23.06.2016 um 00:34
Es stehen für mich zwei, drei Besonderheiten im ständigen Fokus...

1) Warum ging Stoll an dem Abend aus dem Haus? Er tat es meines Wissens freiwillig, denn für alle Außenstehenden lag keine konkrete Bedrohung vor.
Somit hatte er den Ablauf des Abends förmlich selbst in der Hand. Ich denke daran lässt sich nicht zweifeln, jedenfalls nicht nach unseren Erkenntnissen. Bei einer ernsten Bedrohung wäre sicherlich auch der Gang zur Polizei ratsam gewesen.

2) Der Besuch bei der alten Dame! Auch wenn wir nicht wissen, was er genau von ihr wollte, so spiegelt sich doch auch hier folgendes wieder. Eine weitere Verabredung kann es eigentlich nicht gegeben haben, wenn wir den zeitlichen Aspekt betrachten. Was wäre denn gewesen, wenn die alte Dame ihn hätte hereingelassen?? Dann wäre doch folglich eine geplante Zusammenkunft mit Dritten geplatzt.
Daraus lässt sich eigentlich ableiten, dass er höchstens zu einer weiteren dritten Person gefahren sein könnte. Aber dies muss nicht unbedingt so sein.

3) Das Verbringen des noch Lebenden Herrn S. Ist und bleibt ein Mysterium. Dafür kann es nur zwei Gründe geben:

- Vertuschung
- Hilfeleistung

Wobei das Risiko bei einem vorsätzlichen Unfall doch eigentlich kein Peiniger eingeht. Aber das hat Axel Petermann gut beschrieben..... Es sei denn, er hat etwas zu verbergen und möchte vom eigentlichen Ort ablenken.
Aber dann sollte man annehmen, das dieser Jemand im nahen Umkreis zur Auffindestätte wohnt, jedoch nicht allzuweit entfernt lebte. Nur welche Absicht verfolgte dieser, einen noch lebenden Menschen dann zu verbringen! ?Wäre es nicht einfacher gewesen, einen Toten zu transportieren! Warum tut man sich sowas an??
Weiterhin habe ich gelesen, dass G.S. niemanden, auch nicht seine Frau, mit dem Golf fahren ließ.
Darüber mache ich mir ständig Gedanken. War er vielleicht auch eine Art Kurierfahrer, auch nochmal in Anbetracht auf die Kontakte in die Drogenszene aus Holland, auch wenn sie diese zerschlugen. Besserte er sich dadurch sein Taschengeld auf?
Hatte er dort Schwierigkeiten bekommen mit Leuten aus diesem Milieu?
Durfte aus dem Grund niemand anders mit dem Wagen fahren??

Ich denke, er ist möglicherweise in etwas hineingeraten, was ihm Ängste und Sorgen bereitete, er keinen anderen Ausweg sah letztlich, sich das Leben zu nehmen.
Jetzt kommt die Frage, warum dann dort bei Hagen???
Weil er diesen Entschluss nicht einfach und direkt treffen konnte, sondern dies während einer verzweifelten Fahrz gern Norden tat. Gedankenversunken, immer weitergefahren..... Ist so mein Gefühl vom Ablauf, vielleicht liege ich auch daneben.
Aber was ist so gravierend, sich deshalb das Leben nehmen zu müssen?? Vielleicht eine Mischung aus mehreren Gründen


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Der Yogtze-Fall

23.06.2016 um 01:47
Ich erachte den Ort für ein Suizid als nicht massgebend. Zumindest nicht in diesem Fall. Vielmehr scheint mir nicht erklärbar warum er ein Überrollen gewählt haben soll. Menschen die Suizid begehen wollen, nehmen Formen vor welche dann auch sicher schnell tödlich sind.


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23.06.2016 um 05:08
@bb37
Zitat von bb37bb37 schrieb:Warum ging Stoll an dem Abend aus dem Haus? Er tat es meines Wissens freiwillig, denn für alle Außenstehenden lag keine konkrete Bedrohung vor.
Seiner Frau gegenüber äußerte er ja mutmaßlich schon, dass er sich bedroht fühlte. Diese Bedrohung umschrieb er -sofern die Zeugenaussage korrekt ist- ziemlich diffus und unkonkret. Er begründete sein Gehen damit, nicht ruhig sitzen bleiben zu können, ein Bier trinken zu wollen, um dadurch vlt. besser abschalten zu können. Was er in der Folge ja auch tat. Zumindest versuchte er es, denn im Papillon kam es ja nur zur Bestellung des Bieres.

Man könnte jetzt frei spekulieren, dass er an diesem Abend eigentlich etwas hätte tun sollen oder ggf. eine Verabredung nicht einhielt und deshalb so nervös war. Schließlich könnte er Konsequenzen aus diesem Handeln gefürchtet haben, was ihn schließlich in Panik versetzte und zum Aufbruch zum Papillon bewegte. Aber für alles das gibt es keine konkreten Anhaltspunkte. Es bleibt also nur eine einfache Spekulation.
Zitat von bb37bb37 schrieb: Bei einer ernsten Bedrohung wäre sicherlich auch der Gang zur Polizei ratsam gewesen.
Sicherlich ist es immer ratssam, bei einer Bedrohung für Leib und Leben Hilfe bei der Polizei zu ersuchen. Das ist zweifelsohne richtig. Ihm dürfte allerdings auch klar gewesen sein, dass ihn die Polizei ohne konkrete Anhaltspunkte und Beweise für solch eine Bedrohung nicht hätte unter Schutz stellen können, was dafür spricht, dass er zu diesem Zeitpunkt weder verfolgt wurde, noch Beweise für so etwas hatte. Auch könnte man spekulieren, dass er sich mit einem Schutzersuchen bei der Polizei möglicherweise selbst belastet hätte, wenn es z.B. um kriminälle Verwicklungen seinerseits gegangen wäre.
Zitat von bb37bb37 schrieb:Der Besuch bei der alten Dame! Auch wenn wir nicht wissen, was er genau von ihr wollte, so spiegelt sich doch auch hier folgendes wieder. Eine weitere Verabredung kann es eigentlich nicht gegeben haben, wenn wir den zeitlichen Aspekt betrachten. Was wäre denn gewesen, wenn die alte Dame ihn hätte hereingelassen?? Dann wäre doch folglich eine geplante Zusammenkunft mit Dritten geplatzt.
Ein sehr guter Gedanke und interessanter Aspekt. Es war damals nicht -wie heute- ohne weiteres möglich, mit anderen Personen Kontakt zu halten. Er hätte ein öffentliches Telefon gebraucht um dritte Personen zu kontaktieren, vorrausgesetzt, sie wären in der Nähe eines GS bekannten Festnetzanschlusses gewesen. Außerdem war er selbst seit seinem Abgang von daheim nicht mobil erreichbar. Andererseits könnte es auch eine Art letzte Chance gewesen sein, das bevorstehende Ereignis vlt. durch den Rat der alten Dame doch noch abzuwenden oder einen Verhaltenstipp zu bekommen. Wir wissen natürlich nicht, wieviel Zeit er tehoretisch noch für ein Gespräch gehabt hätte. Er hatte durch den "Blackout" weniger Zeit als mutmaßlich geplant in der Kneipe verbracht. Doch alles Spekulieren hilft da wenig, wenn es keine Hinweise dazu gibt. Interessant ist auch der Aspekt, dass er sicherlich damit rehnen mußte, von seiner Frau daheim vermisst zu werden, wenn er bis früh in den Morgen weg bleibt. Schließlich konnte er ja nur ein Bier trinken, wollte er noch fahrtüchtig bleiben. War es ihm egal ? War es schon öfter vorgekommen so das er wußte, sie würde sich keine Sorgen machen ?

Zumindest wäre es in der Theorie möglich gewesen, noch eine Verabredung zu treffen und einzuhalten. Ggf. auch eine uns unbekannte Person spontan aufzusuchen. Letzteres könnte dann auch den Versuch erklären, warum er möglicherweise nach dem Überfahren transportiert wurde. Nämlich mit der räumlichen Nähe des Wohnortes jener Person zum Tatort. Wieder alles nur Spekulation.
Zitat von bb37bb37 schrieb: Nur welche Absicht verfolgte dieser, einen noch lebenden Menschen dann zu verbringen! ?Wäre es nicht einfacher gewesen, einen Toten zu transportieren! Warum tut man sich sowas an??
Dafür könnte man jetzt auch spekulative Erklärungen finden. Zum Beispiel, dass er lebend gebraucht wurde, um noch etwas preiszugeben oder jemanden irgendwo hinzuführen. Da kann man jetzt einen Kriminalroman zusammenphantasieren. Es könnte -in der Theorie- auch sein, dass die Schwere seiner Verletzungen unterschätzt wurde und er an einen Ort verbracht werden sollte, der sicherer ist. Für was auch immer.... Doch auch hier gibt es keine Ansätze, die konkret untermauert werden können.
Zitat von bb37bb37 schrieb: War er vielleicht auch eine Art Kurierfahrer, auch nochmal in Anbetracht auf die Kontakte in die Drogenszene aus Holland, auch wenn sie diese zerschlugen. Besserte er sich dadurch sein Taschengeld auf?
Ja, möglich. Eventuell hatte er auch bei den falschen Leuten Schulden und die Raten waren rückständig ? Evtl. gab es ein Versteck das er preisgeben sollte und man versuchte es ihm per Folter zu entlocken ? Oder eine misslungene Strafaktion diesbezüglich ? Alles spekulative Ansätze, die nicht ganz unberechtigt sind. Immerhin gab es diese mysteriösen Kontakte nach Holland. Wie auch immer die ausgesehen haben mögen...
Zitat von bb37bb37 schrieb:Ich denke, er ist möglicherweise in etwas hineingeraten, was ihm Ängste und Sorgen bereitete, er keinen anderen Ausweg sah letztlich, sich das Leben zu nehmen.
Natürlich auch eine Möglichkeit. Aber die Art und Weise war schon sehr seltsam. Warum fährt er nicht mit Höchstgeschwindigkeit vor einen Brückenpfeiler oder springt von selbiger ? Warum nackt ? Warum reagierten die unfreiwilligen Suizidhelfer so kurios und absolut nicht nachvollziehbar ? Fragen über Fragen...

Für mich ist der Fall auch ein ziemliches Mysterium. So geht es wohl allen, die sich je damit beschäftigt haben. Ich habe viele Ideen dazu, könnte viele Begründungen finden, mir eine runde Geschichte ausdenken, wie es gewesen sein könnte. Einige Ideen habe ich ja gerade zum Ausdruck gebracht. Doch ganz egal, was konkret in jener Nacht passierte, es ist viel mehr möglich, als nach dem ersten Schauen des XY-Berichtes scheint. Eine Straftat ist nicht unwahrscheinlicher als ein Suizid. Jede Theorie gerät irgendwann an einen Punkt, wo alles irgendwie unrealistisch zu werden scheint. Sei es nun das Verhalten der 4 "Nichtfreunde" überhaupt deren Existenz, der YOG´TZE Zettel, den es lt. AB-Artikel möglicherweise so gar nicht gibt, das Verhalten von GS in den letzten Minuten seines Lebens.... Alles fragwürdig. Deshalb kann man sich nicht auf eine "wahrscheinlichste" Variante festlegen glaube ich. Ich bin sehr gespannt, ob die DNA-Untersuchungen irgendwann doch noch etwas Licht ins Dunkel bringen...


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23.06.2016 um 09:33
@Slaterator

Es gibt viele Gruende, weshalb jemand nicht zur Polizei geht, wenn er sich bedroht fuehlt. Ich persoenlich denke, dass er von einem geplanten Verbrechen wusste, und nicht zur Polizei ging, weil es sich um organisiertes Verbrechen handelte. Oder jemand Einflussreiches aus der Umgebung hing mit drin.

So etwas kann schnell passieren. Ich finde es gerade nicht, aber ich habe weiter oben einen Beitrag verlinkt, wo jemand beschrieb, wie er selbst ohne sein Wissen in etwas verwickelt wurde, er war Hausmeister und fuer die Vermietung einer Wohnung zustaendig, und hatte mit einem Interessenten telephoniert. Als ihm die Polizei zu dem aus seiner Sicht komplett unverdaechtigen Gespraech befragte, machte er zunaechst falsche Angaben zu dem Anruf, weil er sich nicht richtig erinnern konnte. Es stellte sich dann heraus, dass der Mann, der die Wohnung anmieten wollte, ein Zigarettenschmuggler war. Es gibt ganz viele Moeglichkeiten, wie man ohne zutun mit Verbrechen zu tun bekommen kann.


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Der Yogtze-Fall

23.06.2016 um 09:46
Wir drehen uns hier, trotz der neuen Erkenntnisse aus dem Auto Bild Artikel im Kreis.
Es gibt hier 2 große Theorien, die des irrationalen Verbrechens und des Unfalls mit folgender völlig irrationaler Reaktion der Beteiligten.
Ich bin kein Freund dieser beiden Therorien und die Tatsache, dass Spuren am Unfallort erst "spät" (was auch immer das heißt) gesichert wurden bestärkt mich darin.

Da ich bereits mit einigen paranoid schizophrenen Menschen zu tun hatte bin ich mir sicher, dass Stoll psychisch schwer erkrankt war.
Die Angst verfolgt zu werden und das Beschäftigen mit unsinnigen Tätigkeiten sind da normal. In einem mir bekannten Fall schrieb eine Person ein tausende Seiten langes Manifest über ihre familäre Situation, die diese Person wohl sehr belastete. Bei nachfolgender Befragung verschiedener Familienangehöriger stellte sich heraus, dass die dort geschilderten Probleme nur an der Basis substantiell waren, 90% der mehreren tausend Seiten bestanden aus Wahnideen.
Völlig unsinnige Buchstabenkombinationen wie yog'tze sind vollends "Endstufe" einer solchen Erkrankung.
Wobei man den Zettel auch nicht überbewerten sollte, da er a. den Ermittlern nie vorlag und b. bei Betrachtung durch Frau S. wohl bereits durchgestrichen war. Der Text könnte wohl auch 406'123 geheißen haben.
Wenn man den Zettel im Gesamtkontext betrachtet ergibt sich aber durchaus ein Bild.

Als nächstes erwähnt G.S. seine Ängste und fährt ins "Papillion", was seine Frau recht normal findet und sogar moralisch unterstützt.
Nur um sich das mal auf der Zunge zergehen zu lassen: An einem Donnerstag gegen 11 Uhr am Abend fährt G.S. noch einen saufen und seine Frau befürwortet das, damit es G.S. besser geht.
Da liegt, so weit lehn ich mich mal aus dem Fenster, eine längere Vorgeschichte vor. Diese Annahme wird durch die damals unübliche Arbeitslosigkeit des G.S. gestützt.
Weiters will die Polizei von Drogenkontakten in Holland wissen. Substanzmissbrauch, sei es Alkohol, Cannabis oder Amphetamin war in den mir bekannten Fällen von paranoider Schizophrenie Gang und Gäbe. Auch hier passt es also.

Als nächstes kommt der Besuch bei "Frau Hellfritz".
Auch dieser Besuch ist nur durch eine psychische Erkrankung des G.S. zu erklären.
In den mir bekannten Fällen hatten die Betroffenen einer paranoiden Schizophrenie das große Bedürfnis andere Menschen von ihren Wahnideen zu überzeugen.
Ich habe das immer so interpretiert, dass die Betroffenen eine Bestätigung brauchen, dass sie nicht verrückt sind und dass tatsächlich Geheimorganisationen, Nachbarn, Geister oder der militärische Abschirmdienst ihre Halluzinationen verursachen.
Nun stellt sich bei längerem Krankheitsverlauf das Problem ein, dass das nähere Umfeld von den Wahnideen des Betroffenen bereits total entnervt ist.
Der Erkrankte merkt das natürlich, er ist ja nicht blöd, nur psychisch krank, daher sucht er die nächst beste Person zum " ausheulen" auf. In diesem Fall "Frau Hellfritz".
Auch das Vorhersagen von Unheil, ja gar globalen Katastrophen gehört zum Bild der Erkrankung.

Kommen wir nun zum Kern des Ganzen, dem Unfall bzw. der Tat.
Wie ich kürzlich in einem " True-Crime-Format" sah gibt es wohl typische Verletzungsbilder für ein Überrollen, daher dürfte gesichert sein, dass G.S. tatsächlich überrollt wurde und das vollkommen nackt.
Nun möchte ich die mir bekannten Fakten zusammenstellen.
Der Golf des G.S. wurde gegen 3 Uhr gefunden und hatte ca. 60 m Gebüsch umgemäht, der Motor war kalt. G.S. befand sich nackt auf dem Beifahrersitz, seine Schuhe standen im Fußraum auf der Fahrerseite, seine Kleidung befand sich im Fahrzeug, der Fahrzeugschlüssel lag auf der Hutablage und die ersthelfenden Fernfahrer berichteten von einer hell bekleideten Person, die um das Fahrzeug herum lief und am rechten Arm verschmutzt oder verletzt war. G.S. berichtete von 4 weiteren Fahrzeuginsassen, die nicht seine Freunde waren. Zeitgleich tauchte auf der gegenüberliegen BAB-Seite ein Tramper auf. Da man zunächst von einem Unfall ausging fand die Spurensicherung vor Ort "spät" statt.

Tja, was sagt uns das.
Die Schuhe im Fußraum implizieren für mich, dass G.S. selbst fuhr und sich erst am Unfallort entkleidete. Da er nackt überrollt wurde kann er also nur am Unfallort überrollt worden sein.
Die Schwere der Verletzungen des G.S. und die Tatsache, dass der Motor des Golf bereits kalt war lassen ebenfalls keinen anderen Schluss zu als, dass der Ort der Auffindung auch der Unfall-/Tatort ist.
Die verletzte Person am Fahrzeug war G.S., da gibt es für mich keinen Zweifel.
Spuren wurden nicht gefunden, da es zu "spät" war.

Meiner Ansicht nach hat sich G.S. in jener Nacht erfolgreich suizidiert, der 1, Unfall diente vermutlich ebenfalls diesem Zweck.

Was zu ermitteln bliebe wäre eine Fahrerflucht durch den Überrollenden.


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23.06.2016 um 10:57
@Kodama
Zitat von KodamaKodama schrieb:Diese Annahme wird durch die damals unübliche Arbeitslosigkeit des G.S. gestützt.
das ist in der Tat ein interessanter Aspekt. Für uns heute ist zeitweise Arbeitslosigkeit nicht auffällig, aber damals war Arbeitslosigkeit deutlich geringer, etwa 1/3 bis 1/2 der heutigen Arbeitslosenquote. Natürlich gab es auch damals Arbeitslose, aber das waren meist Unausgebildete oder eben Menschen, die typisch als erstes rausfallen (körperlich Angeschlagene etc.)
Es wäre interessant zu wissen, wie lange GS schon arbeitslos war, warum sein letztes Arbeitsverhältnis beendet wurde.


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23.06.2016 um 11:23
@otternase
@Kodama

Das kann man so nicht stehen lassen.

Die Arbeitslosenquote im Jahre 1984 lag bei 10,2 %. In einer 30 jährigen Rückschau, ausgehend von 1984, war das ein Rekordwert. Das Jahr 1984 markiert außerdem den Höchsttand der Arbeitslosigkeit in den 80er Jahren.

2015 hatten wir eine Quote von 6,4 %.

Selbst wenn man berücksichtigt das Deutschland 1984 noch weniger Einwohner hatte, liegt die Arbeitslosigkeit 1984 und 2016 bei einem Vergleich der Zahlen:

1984.....2,3 Millionen

2016 2,8 Millionen

in etwa auf einem Level.
Zitat von otternaseotternase schrieb:aber damals war Arbeitslosigkeit deutlich geringer, etwa 1/3 bis 1/2 der heutigen Arbeitslosenquote
Dafür müsstest du das Jahr 2005 heranziehen, da schickte sich der deutsche Arbeitsmarkt an , die Schallmauer von 5 Millionen Arbeitslosen zu durchbrechen.


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23.06.2016 um 13:46
@Kodama schreibt:

Die Schuhe im Fußraum implizieren für mich, dass G.S. selbst fuhr und sich erst am Unfallort entkleidete. Da er nackt überrollt wurde kann er also nur am Unfallort überrollt worden sein.




Verstehe ich nicht richtig. GS fährt selbst und überrollt sich selbst?

Da der Krankheitsausbruch bei Männern meist zwischen dem 15 und 24 Lebensjahr auftritt, und mehrere stationäre Behandlungen als sicher angesehen werden darf, so dürfte eine lange Vorgeschichte als wahrscheinlich gellten. Weiter müsste GS Psychopharmaka eingenommen haben. Vermutlich liegen da bei den Ermittlern keine Hinweise vor. Von daher scheint mir eine Psychose Erkrankung mit Suizid begehen welches nach medizinischer Beschreibung in ca. 5 - 10 % der Fälle eintritt als diffizil.


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Der Yogtze-Fall

23.06.2016 um 18:24
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Da der Krankheitsausbruch bei Männern meist zwischen dem 15 und 24 Lebensjahr auftritt...
Auftreten psychotisch-wahnhafter Erkrankungen, wie z.B. Schizophrenie liegt bei 90% der männlichen Betroffenen vor dem 30. Lebensjahr.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:und mehrere stationäre Behandlungen als sicher angesehen werden darf
Zum Thema psychiatrischer Versorgung in den 80er Jahren hatte ich bereits mehrmals was gepostet. Als "sicher" ist hier gar nix anzusehen, schon gar nicht mehrere stationäre Behandlungen. Das mag heutzutage der Fall sein, wo Aufklärung, insbesondere der Angehörigen psychisch Kranker, vorangetrieben wird, in den 80ern war das Stigma noch weitaus größer, als heute. Da zudem Psychosen, insbesondere in Akutphasen ich-syntone Störungen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Psychotiker freiwillig in Behandlung begibt, äußerst gering.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Weiter müsste GS Psychopharmaka eingenommen haben.
Sagt wer?! Dafür hätte es einen Arzt geben müssen, zu dem sich GS in Behandlung begab. Und dafür hätte er erkennen müssen, dass er womöglich psychisch krank ist. Ich-Syntonie ist da hinderlich.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Von daher scheint mir eine Psychose Erkrankung mit Suizid begehen welches nach medizinischer Beschreibung in ca. 5 - 10 % der Fälle eintritt als diffizil.
Bezogen auf eine Bevölkerung sind das nicht unbedingt Wenige. Suizidversuche gibt es bei bis zu 50% bei ihnen, vollendete Suizide sind ebenfalls deutlich höher in der Rate, als in der Normalbevölkerung. Es liegt im Wesen wahnhafter Störungen, dass i.d.R. zudem häufiger bizarre Suizidmethoden gewählt werden, statt die Herkömmlichen, derer sich die "Normalbevölkerung" bedient.


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23.06.2016 um 18:45
@schluesselbund

Bitte zitiere doch endlich mal richtig. Ich hab dir das schon mal in einem anderen Thread erklärt, aber es kommt irgendwie nicht an. Also nochmal mit Bild:

Unter dem Texteingabefeld befindet sich ein Link "Zitieren", denn klickst du an.

snap2

Dann fügst du den von dir kopierten Text zwischen den eckigen Klammern ein.

snap3

Das Wort "Text" rauslöschen. Glaub mir, es erleichtert den Lesefluss ungemein. ;)

Ich weiß, das ist OT, aber dennoch ist es hilfreich.


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23.06.2016 um 21:22
@schluesselbund
Welche Art des Suizids ein Mensch wählt hängt sicherlich davon ab, bei welcher Art der Tötung dieser sich den größtmöglichen Erfolg verspricht.
Daher könnte er sich diesen bietenden Weg gewählt haben, nachdem er gedankenversunken im Auto umher fuhr. Aber das sind natürlich alles Spekulationen. Tatsachen sind uns gegeben, aus denen wir gewisse Dinge ableiten, oder meinen etwas zu erkennen. Whatever! Ich sehe es so, oder so ähnlich, wie ich es oben beschrieben habe. Für mich gibt es derzeit aus den gegebenen Fakten nur einen Lösungsweg.

@Slaterator
Er konnte nicht Wissen, dass die alte Dame ihn abweist. Daher halte ich ein geplantes Treffen aus zeitlichen Gründen für unwahrscheinlich. Wenn es zu einer Konfontation gekommen ist, dann müsste G.S. direkt dorthin gefahren sein, alles andere wäre in der Zeitspanne unlogisch! Auch muss dann relativ zügig kurzer Prozess gemacht worden sein.
Man kann alles drehen und wenden wie man möchte, eine spannende Geschichte daraus stricken, aber man sollte die Realität im Vordergrund bewahren.
Letzlich blieb der Schwerverletzte lebend zurück. Dieses Risiko dabei aufzufliegen, halte ich immer noch für zu groß, wenn der Täter dies plante und es eine Verbindung zwischen ihm und dem Geschädigten tatsächlich gab. Das wäre für ein Kaputaldelikt einfach untypisch, denn schließlich konnte dieserjemand nicht wissen, ob die Verletzungen letztlich tödlich verlaufen.


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23.06.2016 um 23:30
Zitat von bb37bb37 schrieb:Letzlich blieb der Schwerverletzte lebend zurück.
Vor dem potenziellen Hintergrund eines Kapitaldelikts erscheint das ungewöhnlich, aber könnte GS nach dem Überrollen nicht auch ins Koma gefallen sein? Dann hätte man ihn evtl. für tot gehalten.

Auch wenn GS den/die Täter noch nie zuvor gesehen hätte, wäre dieses am Leben lassen für mich noch nachvollziehbar. Vielleicht konnte er die Verbindung nicht erkennen.


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24.06.2016 um 00:21
@blaomat
Ja, aber spätestens nach dem zweiten Unfall muss der Verbringer bemerkt haben, dass der Geschädigte lebt. Hab daran meine Zweifel. Mich würde sehr interessieren, ob es sogar möglich gewesen wäre für den Geschädigten, noch selbst zu fahren. Auch wenn ich fernab von diesem Gedanken bin, wäre es interessant zu wissen, ob bei solchen Verletzungsmustern der Geschdigte noch fähig ist für kurze Zeit sein Auto zu lenken.
Wir wissen schließlich auch nicht, warum der Wagen letztlich in dieser Linkskurve kurz vor Hagen-Süd verunfallte. Dafür kann es auch mehrere Gründe geben.

-Opfer greift ins Lenkrad
- Fahrer war abgelenkt durch das Opfer und verlor dadurch die Spur
- Ausweichmanöver aus unerklärlichen Gründen ( Geblendet durch andere Fahrzeuge)
- Der Fahrer war schlicht und einfach betrunken

Wäre das Opfer selber gefahren, so könnte er aufgrund seines Zustandes die Kontrolle über den Wagen verloren haben.
Mich irritieren auch ein wenig die Schuhe im Fußraum des Fahrersitzes. Auch dies ist merkwürdig! Mich würden diese Schuhe dort stören, wenn ich ein Fahrzeug lenke.


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24.06.2016 um 00:37
@bb37
Zitat von bb37bb37 schrieb: ob bei solchen Verletzungsmustern der Geschdigte noch fähig ist für kurze Zeit sein Auto zu lenken.
Ich halte diesen Ansatz für ziemlich weit hergeholt. Auch wenn es im AB-Artikel heißt, er hätte das Fzg. ausschließlich selbst gelenkt, wird im gleichen Artikel gesagt, dass er die letzte Fahrt nicht selbst am Steuer antrat. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Mann nackt überfahren wird und die Beteiligten ihn dann ans Steuer setzen und noch mitfahren...

@Kodama
Zitat von KodamaKodama schrieb:Die Schuhe im Fußraum implizieren für mich, dass G.S. selbst fuhr und sich erst am Unfallort entkleidete. Da er nackt überrollt wurde kann er also nur am Unfallort überrollt worden sein.
Die Schwere der Verletzungen des G.S. und die Tatsache, dass der Motor des Golf bereits kalt war lassen ebenfalls keinen anderen Schluss zu als, dass der Ort der Auffindung auch der Unfall-/Tatort ist.
Die verletzte Person am Fahrzeug war G.S., da gibt es für mich keinen Zweifel.
Verstehe ich Dich richtig, dass Du davon ausgehst, GS sei verunfallt, habe sich dann ausgezogen, sich überrollen lassen und sei dann in sein Autowrack zurückgekehrt, als er die Zeugen sah ? Das ist ja mal eine ganz neue Variante... Hm. Dann hätte er sich demzufolge die 4 Tatbeteiligten ausgedacht. Korrekt ? Und die Beschreibung des Zeugen, der den Mann am Auto sah ist auch komplett falsch. Denn er beschrieb Kleidung die nicht zu GS gehörte, die falsche Haarfarbe (Hell statt dunkel), dass falsche Alter und Größe. Nur die Armverletzung passt, wenn es denn eine war. Klingt jetzt nicht wirklich einleuchtend. Ist aber eine neue und daher mal interessante Idee.


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24.06.2016 um 00:43
Aber ich finde den Aspekt von @Kodama sehr interessant! Auch wenn ich nicht recht daran glauben mag, da Spuren sicherlich etwas anderes belegen. Aber der Gedanke, dass der Golf mit S. dort zuerst verunfallte, bevor er überrollt wurde, ist von mir eigentlich während der ganzen Zeit so noch nie betrachtet worden. Eine Vielzahl von Ungereimtheiten lassen sich dadurch ausschließen. ( Schuhe, kalter Motor, fehlerhafte Spurensuche am Auffindeort, gesichtete Person) Bin mir sicher, dass die tatsächlich Begebenheiten dieser Nacht hier schon genannt wurden in der Zwischenzeit.


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24.06.2016 um 00:54
@Slaterator
Wenn der verletzte S. den Wagen dort in die Böschung lenkte, glaube ich nicht, dass weitere Personen im PKW saßen!
Die Zeugenaussagen mitten in der Nacht, die irgendwie aus dem Augenwinkel in ganz kurzer Zeit während der Fahrt im LKW wahrgenommen werden halte ich für relativ schwach. Da kann es durchaus zu Fehlinterpretationen kommen, so sie nur von den zwei LKW- Fahrern getroffen wurden. Helle Kleidung kann auch dabei ein Hinweis sein, dass es sich dabei um Haut handelte. Dies exakt aus unserer Position zu bewerten und davon auszugehen, dass es sich um eine dritte Person handeln muss, ist nicht möglich. Zumal der Anhalter nicht zwangsläufig überhaupt etwas mit dem Geschehen zu tun gehabt haben muss.


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24.06.2016 um 02:00
@bb37

Wenn der Zeuge (LKW-Fahrer) nur einen solch kurzen Blick auf die Person hatte, warum hat er sie dann doch recht detailliert beschreiben können ? Ich denke, hätte er eine nackte Person gesehen, hätte er das wahrscheinlich auch bemerkt und so zu Protokoll gegeben. Ich meine, nichts ist unmöglich.... Deswegen nicht. Aber selbst die Haarfarbe wurde als blond beschrieben, also hell. GS hatte dunkle Haare. Einen Bart hat er nicht erwähnt. Der hätte ihm im Zuge der Haarbetrachtung auffallen sollen. Außerdem war die Person die er beschrieb recht jung. Anfang 20. Also irgendwie passt das alles nicht zu GS. Außerdem ist eben die Frage, warum GS sich auf den Beifahrersitz legte und die Story von den 4 "Nichtfreunden" kundtat.


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24.06.2016 um 02:34
@Slaterator
Die Zeugen (LKW Fahrer) konnten zwar die Person welche sich am Unfallort aufgehalten haben soll recht gut beschreiben. Es ist anzunehmen, dass es sich um die selbe Person welche Richtung Frankfurt als Anhalter gesehen wurde handelt. Verwunderlich, das dazu keine weitere Personenbeschreibung vorliegt.


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