Na, so wie es aussieht, haben die Beteiligten eine komplexe Mischoption gewählt, wie man an den Handlungen nach dem in Betracht gezogenen Unfall erkennen kann. Eine Mischoption, die so, wie es aussieht, nicht funktionierte und schließlich verworfen bzw. durch letztliche Flucht neu bewertet/ entschieden wurde. Aber ich spare mir mal weitere Ausführungen dazu, denn
Slaterator schrieb:Insofern erscheint mir eine Diskussion darüber als irrelevant.
Slaterator schrieb:Einspruch, da reine Spekulation
Ja sicher, in Bezug auf diesen speziellen Fall, denn ich gehe mal davon aus, dass wir beide nicht anwesend waren.
In Bezug auf die allgemeine Informationsverarbeitung und Bewertung kann meine Aufzählung allerdings als beispielhafte Skizze solcher parallel ablaufenden Prozesse dienen. Verhalten ist nun mal das Endergebnis spezifischer zuvor getroffener (bewusster/unbewusster) Erwägungen. Daher ist es auch möglich, in einer Rückwärtsanalyse auf mögliche Erwägungen zu treffen, die überhaupt ein solches Verhalten hervorbringen würden. Wir arbeiten mit Wahrscheinlichkeiten. Dennoch gibt es auch eindeutig Erwägungen, die NICHT dieses gezeigte Verhalten hervorbringen. Kaltblütig geplanter Mord ist eine davon.
Slaterator schrieb:Ein "Bemühen um Hilfe" ist für mich demzufolge nicht belegt und/oder offensichtlich erkennbar.
Korrekt. Eine alternative Möglichkeit wäre die Verdunklung des eigentlichen Unfallorts (wobei zu fragen wäre, ob man das nicht hätte auch mit geringeren Mitteln erreichen können) oder auch das Wahrscheinlichmachen des Auffindens des Unfallopfers. Die letztliche moralische Erwägung, die man in dieser letztgenannten Alternative erkennen könnte, wäre, dass das Opfer Relevanz für die Beteiligten hatte.
Hätte das ausschließliche Motiv darin bestanden, eine eigene Entdeckung zu vermeiden, dann stellt sich die Frage, weswegen sie ihn am Ort des Unfalls nicht einfach liegenließen, sondern warum sie Risiken in Kauf nahmen, wie z.B. Zeugen, das Befahren von Wegen, die verkehrsreicher waren, als es wahrscheinlich der ursprüngliche Unfallort war. Einem gezielt planendem Mörder kann wahrscheinlich nichts besseres passieren, als in einer dunkeln, kaum befahrenen Straße aufm Land bei Nacht sein Opfer niederzumähen. Weswegen sollte er es schwerverletzt noch in seine eigene Kiste verfrachten, das Risiko eingehen, gesehen zu werden? Entweder waren es vier mörderische Volltrottel oder aber an der Mordmotivation stimmt was nicht.
Slaterator schrieb:Wenn man jetzt spekulativ ins Kraut schießen möchte, kann man das natürlich machen. Das dürfte jedoch nicht zielführend sein. Ganz einfach weil in dem Fall "alles kann, nichts muß" gilt. Spricht das für eine bestimmte Theorie ? Ich wage das mal zu bezweifeln.
Ja, alles kann, nichts muss. Wäre nur schön, wenn du das bei deinen eigenen Ausführungen ebenfalls einhalten könntest und deine "naheliegenden" Schlüsse nicht als Verhaltensmaxime für andere determinierst.
Slaterator schrieb:Und ? Das heißt ja nichts. Schon vor 31 Jahren hat man Delikte voneinander unterschieden und bewusst unterschieden.
In 31 Jahren dreht sich die Welt weiter und kommt es gelegentlich auch zu alternativen Bewertungen einer Sachlage, als unmittelbar nach eines solchen Vorkommnisses. Wie im xy-Beitrag zu erkennen ist, äußert sich Zimmermann in seiner kleinen Vorrede zum Fall etwas gewunden, was es mit den Ängsten Stolls auf sich hatte. Implizit lässt er dabei die Möglichkeit einer psychogenen Ursache nicht außen vor und tut dies mit Bezug zur laufenden Ermittlung. In den 80ern war man sicherlich noch etwas entspannter unterwegs, was "Vorahnungen" und esoterische Ursachen anging. Weniger entspannt war man, was psychische Störungen anbelangte. Seine Einleitungsrede würde heutzutage sicherlich anders lauten.