@otternase @schluesselbund Der neue Artikel in der "Auto Bild" und die damit verbundenen Recherchen ergaben (endlich) ein paar wenige "neue" Informationen, die ich mir -und sicher auch viele Andere- ja schon lange seitens der Behörden gewünscht hatte. Ich möchte sie nun nicht gerade als bahnbrechend bezeichnen, denn das sind sie mMn nicht. Jedoch gibt es neue Anhaltspunkte.
Wichtigste (neue) Erkenntnis ist für mich wohl der berühmt/berüchtigte Zettel, der dem Fall einen seiner Namen gab. Wenn er der Polizei nie im Original vorgelegen haben sollte, dürfte die Information über die Buchstabenfolge und die sonstigen Details dazu ausschließlich aus der Erinnerung der Ehefrau stammen. Ich bezweifle nicht, dass es den Zettel gab. Doch auch ohne die Aussage der Zeugin generell in Frage zu stellen, ist der genaue Wortlaut, Schreibweise, die Bedeutung im Kontext der weiteren geschehnisse zumindest als "nicht eindeutig gesichert" anzunehmen. Zu groß ist mMn die Möglichkeit, dass hier ggf. nicht korrekt und detailgetreu erinnert wurde/werden konnte. Also räume ich diesem Zettel nicht mehr zwangsläufig eine bombenfeste Schlüsselrolle zu.
Ebenfalls sehr bemerkenswert ist, dass es "gewisse" Abweichungen zur Darstellung in AZ XY gibt. In der Papillonszene wird nicht gezeigt, dass GS nach seinem Blackout neben dem gezeigten Schnaps auch einen Orangensaft trank. Es zeigt, dass er nicht unmittelbar nach dem Blackout und dem auf "ex" getrunkenen Schnaps wieder aufbrach. Also ein Zugewinn an Zeit, die in der Kneipe verbracht wurde. Außerdem erscheint mir persönlich GS wieder einmal nicht so "wahnhaft" oder psychotisch, wie ihm einige -zugegebenermaßen nicht ganz unberechtigt- unterstellen. Ein Orangansaft enthällt außerdem eine große Menge an Fruchtzucker. Ich spekuliere frei, dass sich ein solches Getränk gut bei einem niedrigen Zuckerspiegel und daraus resultierender Schwäche anbietet und das diese Tatsache auch die Intention dahinter gewesen sein könnte. Ein Blackout als Symptom der Psychose halte ich in diesem Fall zumindest für sehr unwahrscheinlich.
Ich komme zur Fundsituation. Es heißt, dass Fahrzeug habe schon längere Zeit im Graben gelegen, da der Motor kalt gewesen wäre. Es entzieht sich hier meiner Kenntnis, wann die Polizei das Überprüft haben will. Zunächst wird ja die Unfallstelle gesichert, die Verletztenbergung koordiniert und erst am Schluss das Fahrzeug geborgen. Sollte erst zu diesem Zeitpunkt die Motortemperatur überprüft worden sein, wäre das mMn ein zu später Zeitpunkt, um eine treffsichere Aussage über die Verweildauer des Fzg. im Graben zu treffen. Weiterhin steht im Artikel, die Schlüssel seinen abgezogen auf der Hutablage gefunden wurden. Neben der Tatsache, dass GS unmöglich selbst gefahren sein kann, spricht das für eine Beteiligung mehrerer Personen. Mehr noch, es unterstützt die Aussage GS gegenüber den Zeugen (LKW-Fahrer), es wären vier Personen gewesen. Denn es ist naheliegend, dass eine Person vom Rücksitz aus den Schlüssel dort ablegte. Denkbar wäre auch, dass derjenige, der den Schlüssel abzog, diesen einfach nach hinten in das Fahrzeug warf oder aber vom Kofferaum aus (geöffnete Heckklappe) den Schlüssel dort deponierte. Festzuhalten bleibt, dass eine Panikreaktion innerhalb einer Gruppe zumeist nicht so drastisch ausfällt. Das eine zweite Person (der Fahrer) in einer Kurzschlussreaktion panikerfüllt vom Unfallort flüchtet, mag ja noch realistisch sein. Einer Gruppe von Personen unterstelle ich hingegen einen -wie auch immer lautenden- anderen Grund.
Interessant auch die im Artikel geschilderte Beobachtung, dass Opfer habe Anhaftungen von Dreck/Blätter aufgewiesen und seine Schuhe hätten ordendlich im Fussraum gestanden. Nun weiß ich nicht, wo der Rest seiner Kleidung war. Aber offensichtlich war mehr Zeit in das Entkleiden investiert worden, als für das Verbringen des Opfers in das Fahrzeug. Schließlich war die Kleidung -zumindest die Schuhe- ordentlich abgelegt, die Blätter klebten jedoch noch am Opfer. Ein -wenn auch schwaches- Indiz dafür, dass sich GS selbst entkleidet haben könnte, es nach dem Überrollen jedoch schnell gehen sollte.
Abschließend noch die Beobachtung bzgl. der Person am Fahrzeug. Ich persönlich vermute, dass es sich um den mutmaßlichen Fahrer des Unfallwagens gehandelt haben könnte. Er war im Fahrzeug räumlich am nächsten zum Opfer auf dem Beifahrersitz. Nicht unrealistisch, dass dessen Arm z.B. beim Schalten physischen Kontakt zum blutverschmierten Opfer hatte und dadurch Blut am Arm (Jacke) zurückblieb. Da GS nach "neuen Erkenntnissen" niemanden sonst mit seinem Fahrzeug fahren ließ, sollte er gegen den Willen des Opfers gehandelt haben. Das kann jedoch auf mehrere Dinge hindeuten.
Als Fazit bleibt nicht gerade eine Lösung auf dem Silbertablett. Hoffnung für eine sehr späte Aufklärung gibt immerhin die angesprochene Chance auf DNA-Spuren an den aufbewahrten Asservaten. Bleibt abzuwarten, was sich daraus ergibt. Im Zusammenhang mit den Zeugen aus der Familie des GS ergibt sich auch eine neue Person. GS soll Vater einer Tochter gewesen sein. Im Beitrag von XY bleibt sie ohne Erwähnung. Warum ? War sie zu jung um eine Aussage machen zu können ? Lebte sie nicht bei ihrem Vater ? War sie nur temporär am fraglichen Zeitpunkt abwesend ? Wäre interessant zu erfahren, ob es dort eine Aussage gibt. Nach wie vor kann ich keine Theorie ausschließen. Weder Suizid, noch sonstige Psychose, noch Mord..... Fakt bleibt, dass die Polizei den Fall als Mordfall einstuft. Nicht als ziemlich ausgedehnte Unfallflucht. Die ist meiner Persönlichen Meinung nach ohnehin nicht gegeben. Allein deshalb, weil das Opfer vom Unfallort abtransportiert wurde. Ich möchte mich dennoch nicht festlegen, dass es hier zwangläufig ein akute Psychose war, die GS handeln ließ. Denn es gibt dafür zu wenig wirklich belastbare Fakten. Von einer Bedrohung hingegen hat er fortwährend gesprochen. Und wenn der Beitrag von XY an der Stelle korrekt ist, schon vor jenem Abend. Fraglich also, ob er sich alles nur eingebildet hat.