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Der Yogtze-Fall

15.104 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

17.12.2015 um 22:51
@offpeak
Stimmt. Und gerade Deine mangelndne Kenntnisse sind auch der Grund für diese Mutmaßung hier:

histokrat schrieb:
Es kann jedenfalls unmöglich sein, daß sie sich bei einem Aufprall mit offensichtlich solch geringer Geschwindigkeit geöffnet hat und danach offen stehen geblieben ist.

Geh einfach mal mit offenen Augen durchs Leben google nach Bildern von Autounfällen, und Du wirst auch Unfälle bei geringer Geschwindigkeit mit ganz leichten Schäden finden, bei denen die Kofferraumdeckel aufgingen und auch so stehen blieben.
Das schreibt ja gerade der Richtige! Du gehst hier wahrscheinlich von heutigen Autos aus, wo Heckklappen fast von selbst nach oben schwingen. Das ist aber beim Golf 1 noch etwas anders: Zunächst muß man unterscheiden zwischen Kofferraumdeckeln bei klassischen Stufenheckautos, die von einer Feder mit angehoben werden, und Heckklappen, die aufgrund der eingebauten Heckscheibe (u. Scheibenwischermotor) schwerer sind und deren Schwerpunkt -im Ggs. zu Kofferaumhauben- unterhalb der Scharniere und damit unterhalb des Drehpunktes liegen. Beim Golf 1 brauchst du zwei kräftige Hände, um die Klappe überhaupt erstmal in die Waagrechte zu heben. Erst dahach beginnt der dünne Gasdruckstab zu wirken, um sie in der geöffneten Stellung zu halten. Dieser wirkt jedoch anfangs wie ein Stoßdämpfer und behindert sogar das schnelle Öffnen. Dadurch ist es fast unmöglich, daß diese Heckklappe sich so weit von selbst öffnet, um dann selbsttätig in die volle Öffnungsstellung zu gelangen. Stell es Dir vor wie ein großes Garagenschwingtor, das sich auch nicht durch ein Erdbeben öffnen kann.

Anders sähe es aus, wenn sich das Auto überschlagen hätte und unter diesem Aspekt vor allem wäre die Frage der offenen Klappe interessant.

Genau so mit der fehlenden Frontscheibe. Es ist richtig, daß der Golf 1 in den letzten Serien werksseitig eine Verbundglasfrontscheibe besaß. Wäre sie zerstört, bleiben die Glaskrümel beisammen. Auf dem Bild sieht es aber so aus, als wäre sie komplett herausgeflogen, denn die Einsicht in den Innenraum erscheint außergewöhnlich klar. Ob der weiße Fleck ein Aufkleber ist, möchte ich bezweifeln. Vor allem aber müßte eine Reflexion des Blitzlichtes zu sehen sein.

Leider sind die Bilder für eine genaue Bewertung zu unscharf, auch in der Vorlage in Auto-Bild Klassik, wodurch ich übrigens erstmals auf diesen Fall und dieses Portal aufmerksam wurde. So ist auch hier nicht zu erkennen, ob das Dach durch einen evtl. Überschlag in Mitleidenschaft gezogen wurde.

So gehe ich auch weiterhin davon aus, daß das Auto mit gemäßigter Geschwindigkeit von der Straße gesteuert wurde, jedenfalls so, daß Fahrer u. ggfs. weitere Insassen einigermaßen sicher sein konnten, keine ernsthaften Verletzungen davonzutragen. Und bei der offenen Heckklappe erscheint es am wahrscheinlichsten, daß sie von Unfallhelfern bei der Suche nach Verbandskasten und einer Decke geöffnet wurde.

Daß das Überfahren an anderer Stelle passiert sein muß und Stoll mit seinen schweren Verletzungen nicht mehr selbst zum Fundort gefahren sein kann, daran habe auch ich kaum Zweifel.

Und ein wenig Phantasie muß schon erlaubt sein.

h.


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17.12.2015 um 23:08
Zitat von histokrathistokrat schrieb:Vor allem aber müßte eine Reflexion des Blitzlichtes zu sehen sein.
Wenn eine fehlende Reflexion bedeutet, dass die Scheibe fehlt, hat das Auto gar keine Scheiben mehr.
Auf dem linken der drei Bilder erkenne ich auch den Innenspiegel. Da ist ne Frontscheibe drin.

Und es ist weder an der A-Säule noch an der B-Säule eine Stauchung zu erkennen. Gerade im vorderen Bereich des Daches müsste man das aber deutlich sehen, auf Grund des Gewichtes, das sich unter der Motorhaube befindet, liegen Autos in aller Regel nämlich nicht auf dem Dach, sondern kippen meist nach vorne. Das müsste man gerade am A-Holm deutlich sehen können.


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17.12.2015 um 23:16
@Ilvareth
ich gehe davon aus, dass die Aufnahmen von der Autobahn A45 gemacht wurden. Demnach steht der Wagen in entgegengesetzter Richtung.
Hinter dem PKW entdecke ich nur dichtes Gestrüpp, dort müsste dann aber die A45 verlaufen, wenn der PKW tatsächlich in Fahrtrichtung steht.


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18.12.2015 um 01:50
@bb37
Das könnte auch sehr gut sein.
Ich schob die fehlende Sicht auf die AB bisher immer darauf, dass das Fahrzeug zu weit in den Büschen steht.

Ich zweifle noch immer ein wenig an der hier behaupteten geringen Geschwindigkeit beim Unfall.
Die nach unten abgeknickte Front ist nicht bei 30 oder 40 Km/h entstanden und auch im XY Film ist keine Rede davon, dass der Unfall an der BAB bei ungewöhnlich geringer Geschwindigkeit passierte. Der im Filmfall vorschriftsmäßig abgestellte Golf suggeriert das höchstens.


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18.12.2015 um 07:37
@Kodama
Ich halte das für genau solche Schäden, wie die bei 30 bis 40 km/h entstehen.
Zum einen haben sich die Fahrzeuge damals stärker verformt als heute.
Zum anderen sagt man, ein Aufprall mit 30 km/h entspricht etwa einem Sturz aus vier Metern Höhe.
Und wenn du dir jetzt vorstellst, du wirfst den Golf Nase voran vom Drei-Meter-Brett ins
Nichtschwimmerbecken, dann sieht der eigentlich noch zu gut aus für einen solchen Aufprall.


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Der Yogtze-Fall

18.12.2015 um 22:30
Der Vergleich hinkt, denn es kommt immer darauf an, wieviel Energie das Hindernis bzw. der Unfallgegner aufnehmen kann. Und ein Straßenpfosten ist etwas anderes als der Grund eines Schwimmbeckens.

Wenn das Auto nur Gebüsch umgemäht hat, dann kann es auch schneller gewesen sein, aber so sieht mir das nicht aus. Ohne Einsicht in die Unfallakten bleibt das jedoch alles Spekulation.

Interessant fand ich auch den Gedanken, ob der Golf mit der Beschädigung noch gefahren und der Haupt-Crash woanders passiert ist. Das wäre durchaus möglich, doch wenn, dann nur über eine ganz kurze Strecke, da der Kühler geborsten sein muß und das Wasser herausgelaufen. Halte ich aber für sehr unwahrscheinlich, zumal irgendwo zu lesen war, daß die Ermittlungen ergaben, daß die Beschädigung beim Abkommen von der Fahrbahn an der Fundstelle entstanden sind.

Wie hätte die Situation wohl ausgesehen, wenn an der Stelle schon damals eine Leitplanke gewesen wäre?

h.


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26.12.2015 um 11:05
Für mich zeigt das gesamte Verhalten des G. Stoll eigentlich, das dieser psychisch krank gewesen sein muss. Ich glaube auch nicht, das Stoll wirklich einem perfiden Mordplan zum Opfer fiel, sondern vielmehr das dieser sich auf die Strasse legte und überfahren wurde.
Ich tippe auch auf eine Psychose mit anschließendem Unfall. Es würde mir zumindest nicht ein einziger auch nur ansatzweise plausibler Grund einfallen, warum (wenn wir jetzt mal einen Mord annehmen) der Mörder ihn ausgezogen haben sollte. Hinzu kommt, dass Herr Stoll ja noch lebte, als man ihn fand...das wirft die Frage auf, warum der Täter seinen Plan, Herrn Stoll zu töten, nicht vollendet hat?


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26.12.2015 um 11:56
@histokrat
Aber diese Erklärung ist mir zu einfach.
In der Tat sind die einfachen Erklärungen oft die richtigen.
Zumal es nach allem, was hier bisher zu lesen war, keine Anhaltspunkte für ein solches Leiden des Günter Stoll gibt.
Der Mann sah sein Leben in Gefahr und konnte (oder wollte) nicht benennen, wer ihm ans Leder will...das kann durchaus ein Anhaltspunkt für ein psychisches Leiden sein.


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Der Yogtze-Fall

26.12.2015 um 14:34
Lest euch das mal durch: http://www.motor-talk.de/forum/golf-i-im-crashtest-t1677482.html
Eine guter Anhaltspunkt was alles möglich ist mit Fahrzeugen mit dem damaligen Stand der Technik.


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Der Yogtze-Fall

26.12.2015 um 23:15
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb: Es würde mir zumindest nicht ein einziger auch nur ansatzweise plausibler Grund einfallen, warum (wenn wir jetzt mal einen Mord annehmen) der Mörder ihn ausgezogen haben sollte.
@Cassandra71
täter, die ihr opfer nicht nur ermorden sondern gleichzeitig auch
erniedrigen wollen, ziehen ihr opfer nackt aus.
dazu bedarf es aber eines grossen hasses auf das opfer.
dieser hass muss sich auf irgendetwas aufbauen. das würde ein,
aus der sicht des täters, "fehlverhalten" des opfers voraussetzen.
andererseits kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sich das opfer infolge
einer pschose selbst ausgezogen hat. der effekt ist der gleiche, das opfer erniedrigt sich selbst. denkbar wäre so ein verhalten durch eine starke christliche prägung des opfers.
"nackt seid ihr auf die welt und nackt werdet ihr sie verlassen".
so steht das in der bibel.


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Der Yogtze-Fall

27.12.2015 um 21:37
Guten Tag zusammen !

Ich bin beim Stöbern durch Allmys Kriminalfälle über diesen Thread gestolpert. Ein Fall, mit dem ich mich auch schon eine Zeit lang beschäftigt habe. Deshalb wollte ich mal meine Sicht der Dinge in den Raum stellen...

Zur Person des Opfers und sein Verhalten daheim:

Hr. Stoll wird im Beitrag von AZ-XY als ziemlich ängstlich, beinahe verwirrt dargestellt. Es wird schon zu Anfang des Beitrages recht deutlich, dass er seit längerer Zeit unter einem gewissen "Verfolgungswahn" zu leiden scheint. Er ist "ohne Stellung" also als arbeitsuchender in einer psychischen Drucksituation. Seine Gattin bleibt weitestgehend außen vor. Ganz so, als wollte er sie entweder nicht gefährden oder aber einer Diskussion aus dem Weg gehen da er möglicherweise fürchtet, sie könne ihn nicht ernst nehmen und/oder verstehen. Auffällig ist, dass er in der Beschreibung seiner Sorgen immer diffus bleibt und von mehreren Personen spricht. Er gebraucht die Worte "alle" und "die". Das kann natürlich auf eine pathologische Ursache (Angststörung) hindeuten. Das muß aber nicht der Fall sein. Eventuell ist es auch ein Hinweis, dass er tatsächlich von einer nicht näher bezeichneten Gruppe von Personen bedroht wird. Sehr bemerkenswert ist auch, dass er an jenem Abend sehr "fahrig" wirkt. Er kommt nicht zur Ruhe, denkt nach, folgt seiner Frau nicht ins Bett. Dann seine Idee. "Yog´tze" kann alles und nichts bedeuten. Es scheint mir so, als hätte er genau an diesem Abend eine konkrete Vorstellung, was passieren kann oder wird.

Im Papillon:

Für den plötzlichen "Ohnmachtsanfall" (Synkope) können mehrere medizinische Gründe in Frage kommen. Diese reichen von Unterzuckerung über Kreislaufstörungen bis hin zu medikamentös hervorgerufener Ohnmacht. Ich nehme spekulativ an, Hr. Stoll hatte möglicherweise zu wenig Flüssigkeit aufgenommen und hatte in Kombination mit schlechter und zu warmer Luft in der Kneipe in Kombination mit psychischem Stress eine kurzfristige Ohnmacht. Das kommt öfter -gerade auf Großveranstaltungen- vor und ist daher -für mich persönlich- nicht besonders ungewöhnlich.

Bei Frau Hellfritz:

Hier scheint dem Opfer bereits sehr konkret klar zu sein, dass es in den folgenden Stunden zu einer Konfrontation mit der von ihm angenommenen Bedrohung kommen wird. Nicht nur, weil er der älteren Dame gegenüber eine solche Andeutung macht. Der längere ungeklärte Zeitraum zwischen Kneipenbesuch und Fr. Hellfritz könnte von ihm genutzt worden sein, Kontakt mit der "Bedrohung" aufzunehmen oder ggf. sogar ein Treffen auszumachen, um eine endgültige Klärung der Situation herbeizuführen. Genausogut könnte er nach wie vor Opfer seines Verfolgungswahnes sein. Fraglich ist trotzdem, was er in der Zwischenzeit tat. Ziellos umherfahren, ggf. doch noch an einem unbekannten Ort ein Bier trinken ? Vieles möglich.

Die zentrale Frage für mich ist jedoch, warum er gerade Fr. Hellfritz aufsuchte. Wie hätte ihm die alte Dame helfen können ? Spielt dabei der Hinweis auf die religiösität der Dame im Beitrag eine Rolle ? Hatte das Opfer ggf. Probleme mit einer religiös motiviert handelnden Gruppe ? Klingt weit hergeholt. Fakt ist, er wollte reden. Das bedeutet nicht, dass er tatkräftige/handelnde Unterstützung erhoffte. Eher einen klugen Ratschlag oder seelisch/moralischen Beistand. Als ihm dieser -wie auch immer geartete- Beistand verwehrt wurde, schritt er allein zur "Tat".

Zwischenzeit

Das eigentliche "Verbrechen" -sofern eins vorliegt- geschah im Zeitraum nach seinem Besuch bei Frau Hellfritz. Es wurde festgestellt, dass er an einem unbekannten Ort (!) überfahren wurde. Er wurde zudem später nackt aufgefunden. Es blieb genügend Zeit für das Opfer sich mit der "Bedrohung" zu treffen, überfahren und zum Auffindeort verbracht zu werden.

Auffindesituation:

Mehr als merkwürdig. Für ein tatsächliches Verbrechen spricht allerdings vieles. So wurde von den Zeugen Bewegung am Fahrzeug beobachtet. Darauf angesprochen reagierte das sterbende Opfer geradezu entsetzt und panisch. Es betonte, dass es sich nicht um "Freunde" handelte. Er benutzte wieder den Plural, sprach von mehreren Personen. Zudem die Tatsache das er nackt war, an einem unbekannten d.h. weiter entfernten Ort als in der unmittelbaren Umgebung überfahren und dorthin verbracht wurde. Das er auf dem Beifahrersitz gefunden und sein Arm mutmaßlich fast abgetrennt worden war, ist ebenfalls ein starker Hinweis darauf, dass er nicht selbst gefahren ist. Die Beschädigungen am Fahrzeug des Opfers sind wenig aussagekräftig. So hätte das Opfer z.B. wäre es nicht angeschnallt gewesen, auch bei einem "geringfügigen" Aufprall schwer verletzt werden können.

Fazit:

Es spricht trotz der Verwirrtheit/Angst viel für ein Verbrechen. Auch wenn die Hintergründe bis heute nicht geklärt werden konnten, die Art und Weise, wie das Opfer zu tode kam und die seltsame Auffindesituation sprechen zumindest für eine Beteiligung Dritter.


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27.12.2015 um 23:24
@Slaterator

Mich wuerden hier vor allem die medizinischen Fakten interessieren. Wie lange hatte er mit diesen Verletzungen noch bei Bewusstsein bleiben koennen? Wenn es wirklich stimmt, dass ein Arm fast abgetrennt war, dann waere vom ersten bis zum zweiten Unfall nicht viel Zeit geblieben, und das haette es eigentlich einfach machen sollen, den ersten Unfallort zu bestimmen. Wenn jemand ueberfahren wird, und es zu solchen schweren, blutenden Verletzungen kommt, kann man davon ausgehen, dass es Spuren gab.

Dazu frage ich mich auch noch, ob er ueberhaupt noch in der Lage gewesen waere, zu fahren, oder zu gehen, d.h. ob er Knochenbrueche an den Beinen, dem Becken oder der Wirbelsaeule hatte.

Auf den ersten Blick hoert sich das alles nach einer Psychose an, aber man weiss ja nie... einer Freundin von mir, die Medizin studiert hat, wurde mal in einer Vorlesung von einem Fall erzaehlt, wo jemand mit Verfolgungswahn eingewiesen wurde, und es sich spaeter herausstellte, dass er tatsaechlich verfolgt wurde. Er hatte sich wohl mit dem organisierten Verbrechen angelegt.


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Der Yogtze-Fall

27.12.2015 um 23:44
@Slaterator

Der Ohnmachtsanfall koennte allerdings wirklich von Belang sein. Vor dem Kneipenbesuch war das Verhalten des Opfers zwar etwas merkwuerdig, aber nicht wirklich pathologisch. Bei Yog'tze haette er an alles moegliche gedacht haben koennen, zB ein neues Yoghurtgetraenk, das er entwickeln wollte, und fuer das er noch einen Markennamen brauchte (das ist reine Spekulation meinerseits). Manchmal sind die eigenen Gedankengaenge anderen nicht ersichtlich, und einen leichten Verfolgungswahn wie in diesem Fall gibt es auch oefters.

Dass er beim Kneipenbesuch vom Barhocker faellt, kann in so einer Situation auch bei einem gesunden und nuechternen Menschen durchaus passieren, mit den Gedanken woanders, vielleicht uebermuedet, schlechte Luft etc. Was ich allerdings fuer wichtig halte, ist, dass er dabei auf den Kopf gefallen ist. Und danach war sein Verhalten eben besorgniserregend, und es gibt laengere Luecken. Da koennte ein Zusammenhang bestehen.


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28.12.2015 um 21:39
@AnnaKomnene

Grüß Dich,

Zunächst ist von medizinischer Seite aus betrachtet, viel zu wenig Information vorhanden. Im Beitrag v. AZ-XY bemerkt der eintreffende Ersthelfer die Verletzung und kommentiert sie mit: "Der rechte Arm ist ganz kaputt, hängt nur noch dran". Zeitgleich ist das Stöhnen des Opfers zu hören. Ich gehe hier nicht von einer medizinisch besonders geschulten Person aus, da es sich um einen LKW-Fahrer handelt. Es ist jedoch möglich, dass dem dargestellten Zeugen diese Worte bewusst durch AZ-XY in den Mund gelegt wurden. Im letzteren Fall könnte es sich also tatsächlich um eine entsprechend starke Verletzung handeln.

Aus meiner persönlichen Erfahrung gebe ich Dir Recht. Sollte der Arm tatsächlich fast abgetrennt worden sein, wäre das sehr wahrscheinlich mit einer erheblichen Weichhteil- und Gefäßverletzung einhergegangen. Diese Verletzungen führen tatsächlich zu einer sehr starken Blutung und -unversorgt- innerhalb kurzer Zeit zum traumatisch-hämorrhagischen Schock oder auch Volumenmangelschock genannt. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich, der Patient würde (unbehandelt) binnen kurzer Zeit komatös und schließlich versterben (verbluten). Sollte diese Verletzung also tatsächlich in dieser Schwere vorhanden gewesen sein, müsste demzufolge das Opfer auch mangels Zeit in der näheren Umgebung verletzt worden sein. Völlig richtig.

Zu klären wäre nun, ob diese Verletzung durch das Überfahren oder dem letzten Aufprall neben der Autobahn entstand. Anhand der vorliegenden Informationen aus dem Beitrag lässt sich das nicht rekonstruieren. Beides möglich. Zumal ja von den eintreffenden Ersthelfern noch zumindest eine Person am Fahrzeug gesehen wurde und das Opfer von insgesamt 4 Personen sprach.

Die Frage nach weiteren Verletzungen des Opfers bleibt leider unbeantwortet. Nur soviel, dass die letalen Verletzungen durch das Überfahren entstanden sein sollen und das Opfer auf dem Weg ins KH verstarb. Ich persönlich denke, dass Hr. Stoll direkt nach seiner Verletzung weder in der Lage war zu fahren, noch eine weitere Strecke per pedes zurückzulegen.

Die angesprochene Psychose dauerte ziemlich lang. Das Opfer war den ganzen Tag (zumindest seit dem Abendbrot) mit diesem Angstzustand beschäftigt. Dann der Ausflug ins Papillon, zu Fr. Hellfritz... Spätestens nach seinem schweren Trauma hätte er in einen zumindest annähernd rationalen Geisteszustand zurückkehren sollen. Ich bin kein Psychologe. Dennoch gehe ich derzeit davon aus, dass eine Angstpsychose nicht den ganzen Zeitraum bis zu seinem Tod in gleicher schwere vorgelegen hätte. Ich muß mich da mal einem Psychoonkel darüber austauschen...

Zu Deinem 2. Beitrag:

Deine Idee zu YOG´TZE finde ich mal sehr kreativ. Er war ja auch Lebensmitteltechniker. Ich denke, solche Markennamen könnten zu seiner Entlassung geführt haben ? Nein, schlechter Scherz. Die Synkope ist schwer zu erklären. Der Sturz allerdings ist in der Tat schon bemerkenswert. Ich bezweifle allerdings, dass sich sein möglicherweise psychotischer Zustand dadurch wesentlich verschlechtert hätte. Wie schon zum Thema Trauma von mir vermutet, hätten die Chancen nicht schlecht gestanden, dass sich durch den Schlag sein Zustand eher normalisiert. Psychose hin- oder her, eine beteiligung Dritter ist für mich ziemlich sicher. Das in Kombination mit dem Überfahren, ist schon ein ziemlich starkes Indiz für ein Verbrechen. Fehlt noch seine Nacktheit. Es bleibt offen, ob man später auch seine Kleidung fand/sicherstellte. Gab es verräterische Spuren auf der Kleidung, weshalb sie ausgezogen und mitgenommen werden musste ?


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Der Yogtze-Fall

28.12.2015 um 23:42
@Slaterator

Laut diesem Artikel lagen eine Hose und eine Jacke auf dem Ruecksitz, aber es wird nicht gesagt, ob sie ihm gehoerten.

http://www.blogxy.de/wp-content/uploads/2012/09/yogtze.pdf

Wieso sollte jemand jemanden vom eigentlichen Ort eines Unfallgeschehens wegbringen? Schock? Oder, weil der Unfall eigentlich ein Mord war, und der Tatort Aufschluss ueber den Taeter geben koennte? Zum Beispiel haette ihn jemand absichtlich auf einem Privatgrundstueck ueberfahren haben koennen.

Bei der kurzen Synkope in der Kneipe hatte ich eigentlich eher an eine Gehirnerschuetterung gedacht. Er verlor aus irgendwelchen Gruenden das Gleichgewicht und schlug mit dem Kopf auf. Und danach wird sein Verhalten unerklaerlich.

Klar, er war vorher schon exzentrisch und leicht paranoid, aber es gab eben auch keine laengeren Aussetzer. Es blieb soweit alles im normalen Rahmen.

Ich stimme Dir aber auf jeden Fall zu, dass es da hoechstwahrscheinlich einen Dritten gegeben hat.


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Der Yogtze-Fall

28.12.2015 um 23:59
@AnnaKomnene

Ich habe einen Artikel gegoogled, indem der heute (2014) zuständige Beamte zu Protokoll gab, die Kleidung wäre nicht gefunden worden und es gäbe keine verwertbaren DNA-Spuren. Er glaubt daher nicht mehr daran, dass dieser Fall jemals gelöst wird.

Zu Deinen Fragen: Das Wegbringen vom Unfallort könnte mehrere Gründe haben. Der Ort könnte eine Verbindung zu dem/den Tätern aufweisen. Man könnte am Ort Spuren hinterlassen haben, die man in der Dunkelheit nicht so leicht und schnell entfernen konnte. Evtl. mußte man den Tatort schnell verlassen, weil die Gefahr drohte, entdeckt zu werden. Und man entsorgte das Auto auf diese Weise gleich mit.... Mehr fällt mir gerade nicht ein. Aber wenn man schon so einen Aufwand betreibt, hatte bestimmt gute Gründe. Wenn es also ein Verbrechen war, stellt sich die Frage nach Mord oder fahrlässiger Tötung mit anschließender Verdeckung/Verbringung. Also theoretisch wieder mehrere Möglichkeiten.

Ich finde sein Verhalten schon anfangs ziemlich unerklärlich. Nicht erst, als er im Papillon stürzt. Er schien die ganze Zeit über "gehetzt" zu sein. Entweder durch reale Bedrohung oder die eigenen bösen Geister. Sein Verhalten nach der Synkope -ich schrieb es im 1. Beitrag- könnte auf eine Kontaktaufnahme mit einer realen Bedrohung zurückgehen. er wurde eine Stunde nicht gesehen. Als er dann bei Hellfritz auftaucht ist er verzweifelt. Evtl. hatte er vor einem vereinbarten Treffen Angst ? Evtl. wollte er sich einen Rat holen, ob er sich der Bedrohung stellen soll, zur Polizei gehen oder doch heimfahren soll ? Ich fürchte, wir werden es womöglich nie erfahren.

Und es gab eben wohl eine dritte Person. Hätte er nur allein diese Paranoide Geschichte gehabt, woher kamen die ? Warum wurde er überfahren, ausgezogen usw. ?


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Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 01:01
Hallo,
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Zu Deinen Fragen: Das Wegbringen vom Unfallort könnte mehrere Gründe haben. Der Ort könnte eine Verbindung zu dem/den Tätern aufweisen. Man könnte am Ort Spuren hinterlassen haben, die man in der Dunkelheit nicht so leicht und schnell entfernen konnte. Evtl. mußte man den Tatort schnell verlassen, weil die Gefahr drohte, entdeckt zu werden. Und man entsorgte das Auto auf diese Weise gleich mit.... Mehr fällt mir gerade nicht ein. Aber wenn man schon so einen Aufwand betreibt, hatte bestimmt gute Gründe. Wenn es also ein Verbrechen war, stellt sich die Frage nach Mord oder fahrlässiger Tötung mit anschließender Verdeckung/Verbringung. Also theoretisch wieder mehrere Möglichkeiten.
oder eben, man wollte ihn so schnell wie möglich in ein Krankenhaus bringen, nachdem man ihn nackt auf der Strasse liegend unabsichtlich überfahren hat.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb: Zu klären wäre nun, ob diese Verletzung durch das Überfahren oder dem letzten Aufprall neben der Autobahn entstand. Anhand der vorliegenden Informationen aus dem Beitrag lässt sich das nicht rekonstruieren. Beides möglich. Zumal ja von den eintreffend
Es wurde sowohl im xy Beitrag wie auch in anderen Presseartikeln immer davon gesprochen, das die Verletzungen, die zum Tode des Stoll geführt haben vom Überrollen her rührten und nicht von dem 2. Unfall.
Es wird auch überall erwähnt, das das Überrollen nicht mit dem eigenen Fahrzeug statt fand.
Das ist eindeutig die Faktenlage.

Stoll muss also schwer verletzt in sein Auto verbracht worden sein und dann ist der Fahrer mit dem bereits schwer veletzten Stoll die Böschung runter und ist offensichtlich anschließend abgehauen


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Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 01:01
@AnnaKomnene

Exakt diesen Artikel habe ich gemeint.


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Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 01:12
@Nightrider64

Wenn man das hier weiterspinnt, wie ginge Dein Szenario dann weiter?

Also, er faehrt die Strasse entlang, ein nackter Mann rennt ihm vor das Auto, er schleppt ihn in das Auto des Mannes - wieso? Weil sein eigenes zu beschaedigt ist? Er will ins Krankenhaus, hat Panik und einen Schock, baut einen Unfall und rennt weg. So weit so gut. Aber dann muesste sein eigenes Auto ja auch irgendwo stehen. Ging er dann zu seinem Auto zurueck? Wie kam er weiter, wenn sein Auto beschaedigt war? Die Polizei hat sicherlich ueberall in der Umgebung nachgefragt, ob eine Werkstaette oder ein Abschleppunternehmen von einem unklaren Unfall wusste.


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