@allNach langer und ungewollter Abwesenheit habe ich gestern begonnen, die letzten Seiten des Threads zu lesen, um mir einen Überblick zu verschaffen.
Der ganze Fall ist von Anfang bis Ende undurchsichtig, weil uns gewisse Hintergrundinformationen fehlen. Wie immer!
Es ist aber so, dass von der Kripo Hagen keine Details im Ablauf des Abends zurückgehalten wurden. Das die Polizei von Mord ausgeht ist schon sehr lange bekannt. Muß sie ja auch, denn es ist ihnen nicht bekannt, woher die schweren Verletzungen des Herrn S. stammen.
Jedenfalls haben sie keine Hinweise darauf, wo ihm diese zugefügt wurden und von wem. Sie schließen einen Suizid, oder Unfall aber nicht aus!
Da Herr S. über einen längeren Zeitraum bereits diese "Panikattaken" gegenüber seiner Frau äußerte, aber nie konkret einen Hinweis gab, halte ich diese Theorie des "Mordes" für sehr zweifelhaft. Das kann ich auch begründen!
Wenn man als Täter versucht, einen verheirateten Ehemann über einen langen Zeitraum zu bedrohen, dann besteht die Gefahr, dass sich dieser gegenüber nahestehenden Familienmitgliedern und Freunden gezielt äußert. Eine große Unbekannte sozusagen für den Täter und somit auch eine große Gefahr, verbunden mit einem großen Risiko.
Zum Schutz der Familie kann Herr S. also nicht gehandelt haben, denn die Täter hätten im Zweifelsfall auch an die Frau herantreten müssen. Das Restrisiko der Täter wäre zu groß gewesen. Auch auf konkretes Nachfragen der Frau, wer ihn bedrohe, konnte er keine Antwort geben. Somit bleibt ein ungeklärtes Fragezeichen stehen, tendenziell sollte man hier bereits klar in Richtung "Psychose" tendieren.
"Mord"? Wieso? Und wer bitte schön soll dies getan haben, wenn selbst Herr S. darauf keine Antwort findet.
Für die Polizei ist "Mord" legitim, sie vertreten Recht und Ordnung, müssen also in diesem unklaren Tatkomplex weiterhin von Mord ausgehen. "Mord"? Was ist Mord in diesem Fall? Ein nackter und schwer verletzter Mann bleibt in seinem eigenen PKW auf dem Beifahrersitz zurück, mit Verletzungen, die für ihn tödlich enden, jedoch nicht vom Auffindeunfall stammen. Zeugen berichten später von einem flüchtenden Mann, der im Scheinwerferkegel ums Auto herumging, also eine flüchtende Person.
Man kann vom derzeitigen Standpunkt eher von
"Mord durch Unterlassen" ausgehen, da die große Unbekannte des ersten Tatkomplexes über diesen Fall schwebt. Schwer verletzte Person, Verletzungen unbekannter Herkunft und flüchtende Täter, die von Herrn S. während seiner letzten Worte als "Freunde (4 Mann), nicht meine Freunde, alle weg" beschrieben werden. Auch hier wird von den Zeugen nur eine Person im Vorbeifahren wahrgenommen.
Es ist also kein perfekter Mord, den die vier Herrschaften dort durchgeführt haben, denn sie haben den Verletzten lebend zurückgelassen und lieber schnell das Weite gesucht! Nein, so reagieren keine Profikiller, denn ihnen ist bewußt, welche Untersuchungsmethoden der Polizei bleiben. Auch hätte das Opfer diese schwere Tat überleben können. Und dann?
Was fällt uns weiterhin auf?
Urplötzlich, ohne erkennbaren Grund für Außenstehende, verläßt Herr S. spät abends noch das Zuhause, dies gepaart mit unerklärlichen Äußerungen, dass etwas sehr Schlimmes passieren wird, vorher hat er eine "Erleuchtung", "Jetzt geht mir ein Licht auf"und schreibt eine Buchstabenkombination unbekannter Herkunft nieder. Das Ergebnis dieser Erleuchtung zwingt ihn zum nächtlichen Aufbruch, er geht, ohne erkennbare Gründe aus dem Haus.
In der Stammkneipe bricht er aus unerklärlichen Gründen zusammen. Nach dem Verlassen der zwielichten Kneipe bleibt vorerst ein Zeitfenster offen. Konnte die alte und religiöse Frau tatsächlich die genaue Zeit wiedergeben, als Herr S. plötzlich bei ihr klingelte? Zweifelhaft, aber eine Zeugenaussage, die so auch akzeptiert werden muß.
Wo erkennt man hier jetzt einen vorsätzlichen Mord? Eher das Gegenteil ist der Fall. Grund für die Annahme eines Kapitalverbrechens ist bei vielen die Tatsache, dass das spätere Opfer ständig diese Ängste äußert, gepaart mit den polizeilichen Begründungen (siehe oben) und den Umständen am Auffindeort.
Herr S. hatte die zeitliche Abfolge des Abends in der eigenen Hand, es gab kein Telefonat im eigenen Haus und der plötzliche Aufbruch war eine Eigenentscheidung. Selbst als Frau Höllenfritz ihm den Rat gab, zurück zu seiner Frau zu fahren, willigte er ein. Auch ein Treffen nach dem Besuch in Haigerseelbach scheidet zeitlich gesehen aus, denn das spätere Opfer S. konnte zu dem Zeitpunkt nicht davon ausgehen, dass sie ihm keinen Einlass gewährt.
Suizid/Unfall?
Naheliegend, denn alle Umstände des gesamten Komplexes sprechen dafür.
Unbegründete ÄngsteNacktheit nach AuffindenKeine ersichtliche Bedrohung für AußenstehendeZeitkomponeteWas passierte in der Nacht, nachdem er Oma Hellfritz verlassen hatte?
Aufgrund des Zeitfensters hat die Polizei die Strecke Dillenburg bis Hagen Süd in Betracht gezogen. Sollte der Verletzte tatsächlich noch so weit transportiert worden sein, oder ist dies nur eine zeitliche Wegerfassung ohne Berücksichtigung medizinischer Begründungen? Dies wäre sehr wichtig zu wissen!! Welche inneren und äußeren Verletzungen waren für den Tod des Herrn S.verantwortlich? Wie lange konnte er mit den Verletzungen überleben?
Warum wurde er in seinen PKW verladen und vom Erstunfallort verbracht?
Bei einem gezielten Mord ist auch dies ein unlogischer Vorgang (Es sei denn, man wollte Wagen und Opfer gleichzeitig verschwinden lassen, aber eher unprofessionell). Man kann eher davon ausgehen, dass die Personen versuchten, ihm zu helfen. Dabei hatte ich schon einmal die Notrufsäule in unmittelbarer Nähe zum Auffindeort in Betracht gezogen. Diese Hilfeleistung geriet allerdings außer Kontrolle, nachdem der Verletzte vermutlich aus seinem bewußtlosen Zustand wieder erwachte. Auch ist die Variante nicht außer Acht zu lassen, die auch bereits mehrfach diskutiert wurde. Die Unfallverursacher hatten etwas zu verbergen (Alkohol am Steuer etc.)
Ich habe nochmal die Karte des Unfallauffindeortes betrachtet, jedoch sind mir leider die genauen Koordinaten nicht bekannt. In südlicher Richtung, in unmittelbarer Nähe der mir bekannten Position, befindet sich ein Parkplatz. Stelle das Bild mal hier ein, um dadurch vielleicht mit Einheimischen, oder aber auch Fahrer/Pendler der A45, alte Zeitgenossen darüber zu diskutieren. Vielleicht kann man auch in Erfahrung bringen, wie die Aufteilung der Notrufsäulen in nördliche Richtung ab diesem Parkplatz damals verlief.