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Der Yogtze-Fall

14.848 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

24.12.2012 um 00:34
@Haddock

Die von dir angesprochenen Leute, die nicht identisch mit den Überrolltätern wären, hätten den Verletzten an Ort und Stelle belassen, sich aufgeteilt und somit Hilfe geholt. Sie hätten ja keine Tat vertuschen brauchen. Es muß für die Leute im überfahrenden Wagen, wenn es sich plötzlich aus dem Nichts ergab, auch ein erschreckendes Erlebnis gewesen sein. Plötzlich aus dem Nichts rennt jemand nackt vor den Wagen. Die Leute aus dem Fahrzeug können demnach aus dem ganzen damaligen Bundesgebiet stammen. Der Schreck kann dann auch Kurzschlußreaktionen ausgelöst haben, auch um das Entdeckungsrisiko einzudämmen. Womöglich liefen sie Gefahr, dass eine weitere Straftat aufgedeckt wird.
Warum war Herr Stoll an diesem Abend so sicher, dass etwas Schlimmes passiert? Zuerst waren alle gegen ihn, doch an diesem Tag sollte aus heiterem Himmel etwas Schlimmes passieren. Diese Aussagen präsentierte er an diesem Abend gleich zwei Personen. Als er sich von seiner Frau verabschiedet sagte er, das er noch kurz in die Kneipe fahren werde, dann möge es wohl besser werden----war es seine innere Anspannung? Wußte er keinen Ausweg mehr? In der Kneipe angekommen schlägt diese innere Spannung sogar auf seinen Kreislauf und er kippt vom Hocker. Zu seinen Eltern konnte er nicht gehen....ob sie auch nicht verstehen wollten, warum ihr Sohn arbeitslos war. Sie hatten doch schließlich einen eigenen Betrieb, der immer gut lief...nun ja..es ist sicherlich vieles Spekulation


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Der Yogtze-Fall

24.12.2012 um 08:21
Kreislaufreaktionen sind bei einer akuten Psychose nicht ungewöhnlich. Ich denke, daß es soetwas war. Und ich denke, daß die Polizei mittlerweile auch denkt, daß es so war, man aber auch nicht 100%ig sicher ist und man die Familie bzw. den Verstorbenen "schützen" will. Der Fall wurde lange nicht mehr von offizieller Seite erneut in den Fokus gerückt.

Spekulatius.


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Der Yogtze-Fall

05.01.2013 um 13:29
Das BAB-Rätsel um Günther S. fasziniert wie gruselt mich seit der damaligen XY-Ausstrahlung. Ich hab mich nun mal hier durch den Großteil der vorigen 100 Seiten durchgekämpft, und muss leider sagen: viel ist dabei nicht rumgekommen.

Aufgrund der geringen Materialvorlage ist's aber auch verdammt schwierig. Bis auf den XY-Filmfall und den Hörzu-Beitrag aus der Serie "Eduard Zimmermann - Meine aufregendsten Fälle" (der mehr oder weniger die XY-Fassung nacherzählt) habe ich nichts Verwertbares im Netz gefunden.
Den XY-Filmfall halte ich persönlich für szenisch überzogen und damit auch für unbeteiligte Zuseher zusätzlich verwirrend. Aber die XY-Filmfälle sind/waren ja nicht dafür gemacht, einer Zuschauergemeinde Stoff für Vermutungen zu liefern, sondern potentielle Zeugen auf diverse Umstände aufmerksam zu machen. Was die Polizei eh schon weiß, wird oft nebensächlich dargestellt oder im Filmfall gar verschwiegen. Die Dialoge beruhen auf Zeugenaussagen und werden von Schauspielern auch nochmals verfremdet.

Nun gut, leider stellen die o.g. Quellen die einzige Diskussionsgrundlage zum Fall dar.
Vielleicht sollte man nochmal den Gaul von hinten aufzäumen. Nimmt man mal alle Aussagen von Personenzeugen einfach mal weg, bleiben nicht viel "nackte" Fakten übrig: Günther S. wird am 26.10.1984 morgens gegen ca. 3 Uhr ca. 100km von seinem Heimatort Anzhausen entfernt schwerst verletzt und völlig unbekleidet in seinem verunfallten Auto (blauer VW Golf) neben der Autobahn bei Hagen aufgefunden und verstirbt kurz darauf. Die Obduktion ergibt, dass seine Verletzungen nicht von dem Unfall bei Hagen stammen, sondern daß er zuvor nackt von einem fremden Auto angefahren/überrollt worden ist.

Zu jeglichen zeitlichen Abläufen an diesem für S. verhängnisvollen Abend bis zu seinem Auffinden gibt es nur Personenzeugen. Diese sind grundsätzlich immer mit Vorsicht zu genießen; im Fall S. können sie teilweise auch nicht gegengeprüft werden, da die Zeugen wie z.B. Frau S. und Frau Hellfritz alleine mit dem Opfer zusammen waren.
Laut Zeugen ergibt sich folgender zusammengefasster Ablauf des Abends:

25.10.1984, bis ca. kurz vor 23 Uhr: Günther S. äußert laut Frau S. zum wiederholten Male beunruhigt Todesängste, spricht von "denen", die ihn töten wollen. Im Verlauf des Abends notiert er beim fernsehen die Buchstaben "YOGTZE" auf einen Schreibblock, streicht diese aber sofort wieder aus. Kurz darauf verlässt S. seine Wohnung in Richtung Wilnsdorf, da er in der Kneipe "Papillon" noch ein Bier trinken möchte. (Anmerkung: Fahrzeit laut google maps ca. 11 Min.)

ca. 23 Uhr: S. erscheint tatsächlich offenbar auf direktem Wege im "Papillon", bestellt sich ein Bier, fällt aber plötzlich vom Barhocker, noch bevor er sein Bier serviert bekommt. Zwei Gäste helfen ihm auf; ihnen gegenüber äußert S., er hätte bisher nichts getrunken, sondern einen Aussetzer gehabt und kurz das Bewußtsein verloren. Der Kneipenwirt gibt S. ein Pflaster, um eine blutende kleine Wunde im Gesicht zu versorgen und spendiert noch einen Schnaps. S. verlässt daraufhin sofort wieder das Papillon, ohne ein Bier getrunken zu haben.
(Anmerkung: Der Vorgang vom Betreten bis Verlassen des "Papillon" dürfte geschätzt ca. 10 Minuten gedauert haben; direkte Fahrzeit von Wilnsdorf zum nächsten bekannten Aufenthaltsort von S. in Haigerseelbach beträgt ca. 13-15min, resultierende unbekannte Zeitspanne ca. 90-95min)

26.10.1984, ca. 1 Uhr: S. läutet in seinem Geburtsort Haigerseelbach die ihm aus seiner Kindheit bekannte Frau Hellfritz aus dem Bett. Auch ihr gegenüber äußert er große Ängste. Frau Hellfritz rät ihm nach Hause zu fahren.
(Anmerkung: das Gespräch inkl. "Wachklingeln" dürfte ca. 5min gedauert haben, Fahrzeit Haigerseelbach bis Autobahnauffahrt Dillenburg ca. 15 min, von dort aus ca. 60min direkt bis zum Fundort bei Autobahnabfahrt Hagen Süd, resultierende unbekannte Zeitspanne ca. 40min)

ca. 3 Uhr: zwei LKW-Fahrer erkennen neben der Autobahn A45 in einer Böschung den verunfallten Golf von S., um den eine offenbar verletzte Person herumläuft. Sie halten an, verständigen den Notruf und begutachten den Unfallwagen. Im Wagen befindet sich S. auf dem Beifahrersitz, völlig nackt und schwer verletzt. S. erwähnt kurz vor seinem Tod noch vier weitere Personen, die im Auto gesessen hätten. Sie wären abgehauen; es wären keine Freunde von ihm gewesen.

Zum geschilderten Ablauf hätte ich einige Anmerkungen zum XY-Filmfall und sonstigen Auffälligkeiten.

Die Diskussion, ob der ominöse Begriff "YOGTZE" oder "YOG'TZE" geschrieben wurde, ist irreführend. Der Zettel, der im XY-Fall gezeigt wird, stammt ja nicht vom echten Günther S., sondern wurde von dessen Darsteller geschrieben. Blöderweise wird dieser Zettel in der Zusammenfassung nochmals gezeigt und suggeriert, es wäre ein offizielles Beweismittel. Handschriftlich ist es übrigens nicht ungewöhnlich, ein grosses G mit einer Serife zu versehen, um einen Unterschied zur Zahl 6 herzustellen.
Ede Zimmermann wäre gut beraten gewesen, den Originalzettel zu zeigen. Das hätte wohl mehr Ansätze gebracht und weniger Spekuliere.

Es gibt keine Angabe im Filmfall, wieviele Zeugen noch im/beim Papillon waren, die S. Aufenthalt bezeugen konnten. Im Filmfall selbst sind in der Kneipe nur noch der Wirt und die beiden hilfreichen Gäste anwesend. Es müssten aber noch mehrere Gäste da gewesen sein, da irgendein Zeuge ja bestätigt hatte, daß der auf dem Parkplatz stehende Golf von S. zu diesem Zeitpunkt noch unbeschädigt war. Sollten wirklich nur noch die drei Genannten vor Ort gewesen sein, könnte man IMO schon vermuten, daß das Papillon u.U. das Zentrum einer Verschwörung gegen Stoll gewesen ist. Je mehr andere Zeugen allerdings noch vor Ort waren, umso geringer wird aber hier mein Verdacht, da ja alle Anwesenden Teil dieser Verschwörung hätten sein müssen. Wenn nicht, hätte es wahrscheinlich unterschiedliche Aussagen gegeben.

Die unbekannten Zeitspannen finde ich persönlich am interessantesten. Hier wurden IMO in der XY-Ausstrahlung einige Dinge nicht bedacht bzw. nur rudimentär angesprochen. Während für die Zeitspanne zwischen Papillon und Hellfritz keine weiteren Ansätze vorhanden sind, die hier Licht ins Dunkel bringen könnten, kann man aufgrund der nötigen Fahrzeiten von Haigerseelbach zum letztendlichen Fundort von S. in der Nähe von Hagen zumindest grob feststellen, daß S. ca. 75-80 min der zwei Stunden in seinem Auto gesessen sein muss - ob alleine oder schon mit Begleitern bleibt allerdings unklar. Zumindest kann er während dieser Fahrzeit nicht angefahren/überfahren worden sein. Dabei ergibt sich also eine Standzeit von 40min, in der S. Opfer eines Mordes/Todschlags/Suizids/Unfalls geworden ist. Die hochgradige Verletzung von S. schränkt IMO den eigentlichen Tatort des Über-/Anfahrens weiterhin ein. Bei einem fast abgerissenen Arm ist ein recht hoher Blutverlust anzunehmen, S. wurde ja offenbar auch nicht von den Tätern versorgt; zudem ist anzunehmen, das S. weitere gefährliche Verletzungen (weitere Brüche, innere Blutungen etc.) davon trug. Länger als eine halbe Stunde Todeskampf kann ich mir bei solchen Verletzungen kaum vorstellen. Genausowenig, dass die Täter mit dem nackten S. auf dem Beifahrersitz über 100km auf der Autobahn nach Hagen fahren - für diesen Anblick hätte es garantiert auf der langen Fahrstrecke Zeugen gegeben. Ich schliesse daher, dass der eigentliche Tatort zwischen Olpe und Hagen liegen müsste; je näher an Hagen, umso wahrscheinlicher. Die letzte Auf-/Ausfahrt vor Hagen Süd liegt bei Lüdenscheid; allerdings gibt es dazwischen noch zwei Autobahn-Parkplätze und ein Rastplatz, von denen aus man über ein Verbindungssträßchen auf die Autobahn gelangen bzw. diese auch wieder verlassen kann. Diese führen jeweils in recht unbewohnte, ländliche Forstgebiete - perfekt für die eigentliche Tat.

Auch bezweifle ich die Angabe von S., daß im Auto vier zusätzliche Personen gesessen haben. Das impliziert, dass die Tatbeteiligten den eigentlichen Mord-/Unfallwagen entweder völlig unbeaufsichtigt am Tatort zurückgelassen haben, oder das es noch mindestens einen weiteren Täter gab, der den Wagen vom Tatort wegfuhr. Daß die Täter den Wagen alleine irgendwo in der Pampa haben stehen lassen und gemeinsam mit S. unterwegs waren, könnte ich mir nur dadurch erklären, dass die Entfernung zwischen Tatort und Fundort auch zu Fuß bewältigt werden kann. Der nächstliegende Parkplatz in südlicher Richtung liegt 2km entfernt, über einen Feldweg erreicht man eine kleine Landstraße. Theoretisch wäre es möglich in 30-40min wieder zu Fuß dorthin zurück zu gelangen. Die Täter mussten aber verdammt sicher gewesen sein, daß ihr ebenfalls mit Unfallspuren behafteter Wagen dort auch nicht zufällig gefunden wird. Sehr unwahrscheinlich.
Gegen die "Vier weitere Personen im Auto"-Angabe spricht allerdings auch die Aussage beider LKW-Fahrer, die nur eine weitere Person an der Fundstelle gesehen haben. Ein Grüppchen von mehreren Personen in der Nähe der Autobahn wäre auch sicher anderen, unbeteiligten Personen aufgefallen.
Ich persönlich gehe von von 1-3 weiteren Personen im Wagen aus und unterstelle mal ganz frech, daß S. mit den vier Personen die Täterzahl gemeint hatte und nicht die Zahl der Mitfahrer. Vielleicht nahm er auch nur an, daß alle Täter mit ihm mitfuhren.
Für mehr als einen mitfahrenden Täter spricht für mich die geöffnete Heckklappe des zweitürigen Golfs. Schon der Fahrer konnte nur sehr schlecht aus dem Auto durch die Fahrertür aussteigen; für Personen im Fond war es um einiges einfacher, aus der Heckklappe zu entschwinden als über die Vordersitze zu klettern und durch die Fahrertür das Auto zu verlassen. Der Beifahrersitz war ja durch Stoll blockiert.

----

Abschliessend: schon die bekannte Sachlage lässt so manchen Zweifel aufkommen. Weder lässt diese Basis auf die Art des Deliktes schliessen, noch gibt sie Hinweise für Motive. Ob Unfall, Suizid oder Mord - für jede Theorie gibt es widersprechende Fakten bzw. es fehlen die notwendigen Beweisstücke. Es soll für den Fall Günther S. über 1200 Spuren geben, ich kann mir kaum vorstellen, daß ein Großteil davon Einzug in den dargestellten XY-Filmfall hatten. Ich würde mir wünschen, dass der Fall bei Aktenzeichen XY oder anderer Medienformate nochmals, diesmal unter Betrachtung anderer Auffälligkeiten und Umstände, neu aufgelegt wird. Unabhängig davon verspreche ich mir Möglichkeit, daß sich Tatbeteiligte nun nach insg. 28 Jahren melden könnten. Außer Mord sind andere mögliche Delikte (Beihilfe zum Suizid, Unfallflucht, sogar Totschlag) inzwischen verjährt, was Beteiligte/Mitwisser ggf. zu einer späten Aussage bewegen könnte.

Quellen:
Filmfall XY: Youtube: YOGTZE aka BAB Rätsel Fall [ 1/2 ]
YOGTZE aka BAB Rätsel Fall [ 1/2 ]
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

Hörzu-Beitrag und Fotos von der Fundstelle:
Karte: google maps: https://maps.google.de/maps/ms?msid=205394339181633394398.0004ca74c8ba11ad72a1c&msa=0

Wer weitere Quellen mit zusätzlichen Infos hat : nur her damit. Im Hörzu-Beitrag wird auf eine "völlig neue Spur" verwiesen, die von früheren Bekannten von S. aufgebracht wurde - wer weiß davon?


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Der Yogtze-Fall

05.01.2013 um 16:27
P.S.: bin leider im Datum etwas durcheinander gekommen. Es handelte sich ja um die Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 1984.


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Der Yogtze-Fall

05.01.2013 um 23:02
Hallo @lasermannen
zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum!

Vielen Dank für den detaillierten und sehr fundierten Beitrag, der eine wunderbare chronologische Darstellung beinhaltet.

Ich möchte nur auf 2 Dinge kurz eingehen, die mir aufgefallen sind:
Zitat von lasermannenlasermannen schrieb:(Anmerkung: das Gespräch inkl. "Wachklingeln" dürfte ca. 5min gedauert haben, Fahrzeit Haigerseelbach bis Autobahnauffahrt Dillenburg ca. 15 min, von dort aus ca. 60min direkt bis zum Fundort bei Autobahnabfahrt Hagen Süd, resultierende unbekannte Zeitspanne ca. 40min)
Wenn wir davon ausgehen, das G.S. auf direktem Wege von Frau Hellfritz auf die A45 mit Fahrtrichtung Hagen gefahren ist, so hätte er hierfür die Auffahrt Haiger/Burbach genommen. Diese liegt knapp 3 Autominuten von Haigerseelbach entfernt
Zitat von lasermannenlasermannen schrieb:Unabhängig davon verspreche ich mir Möglichkeit, daß sich Tatbeteiligte nun nach insg. 28 Jahren melden könnten. Außer Mord sind andere mögliche Delikte (Beihilfe zum Suizid, Unfallflucht, sogar Totschlag) inzwischen verjährt, was Beteiligte/Mitwisser ggf. zu einer späten Aussage bewegen könnte.
Totschlag verjährt nach 30 Jahren. Somit wäre denkbar, dass die Behörden noch 1,5 Jahre warten bis der Fall erneut ins Fernsehen kommt.


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Der Yogtze-Fall

05.01.2013 um 23:05
warum sollte der Darsteller YOGTZE auf dem Zettel anders schreiben als im Original? Das wäre nun wirklich bekloppt. Ich vertraue da eher mal der seriösen Sendung A.xy als anonymen Foreneinträgen.


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Der Yogtze-Fall

05.01.2013 um 23:08
Günther S. verletzt auf dem Beifahrersitz wäre/ist garantiert niemandem aufgefallen (und so war es wohl auch), wenn man ihn mit einer Decke bedeckt hat.


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Der Yogtze-Fall

05.01.2013 um 23:15
lasermannen schrieb:
Unabhängig davon verspreche ich mir Möglichkeit, daß sich Tatbeteiligte nun nach insg. 28 Jahren melden könnten. Außer Mord sind andere mögliche Delikte (Beihilfe zum Suizid, Unfallflucht, sogar Totschlag) inzwischen verjährt, was Beteiligte/Mitwisser ggf. zu einer späten Aussage bewegen könnte.
Da is mir noch was aufgefallen.

Beihilfe ist grundsätzlich nur strafbar, wenn sie sich auf ein strafbares Grunddelikt bezieht. Da Suizid kein Straftatbestand ist, ist auch die Beihilfe straflos.

Da käme allenfalls Tötung auf Verlangen (§ 216 StGB) in Betracht.


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Der Yogtze-Fall

05.01.2013 um 23:29
@LivingElvis
Wäre der nächtliche Auftritt bei einer religiösen Frau nicht gewesen, wären wir sicherlich weitab von unserer Suizidtheorie. Er wollte sich dort aussprechen und sich Gehör verschaffen, da sind wir uns sicherlich alle einig. Es ist eine zeitliche Situation in diesem Gesamtkomplex, da Herr S. Nicht wissen konnte, das Frauu Hellfritz ihm so schnell eine "Abfuhr" erteilt. Da dies sich wohl so zugetragen hat kann die Tat in keinem Zeitzwang gestanden haben. Daher liegt die Theorie des "Suizids" sehr nahe. Wie ich bereits einmal geschrieben habe, wäre ich gerne bereit weitere Informationen via Presse einzuholen. Es hat sich bislang leider noch nicht ergeben., da ich nicht in diesem Bereich wohne.
@lasermannen
Vielleicht könnten wir die XY Redaktion einmal via Email anschreiben, um vielleicht mal etwas ins Rollen zu bringen...oder man wendet sich an die alltägliche Presse


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Der Yogtze-Fall

06.01.2013 um 11:22
@LivingElvis
Erstmal Merci für die warmen Worte. Ohne Schleim: spitzen Nickname :-)
Scherzi aparte...
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Totschlag verjährt nach 30 Jahren. Somit wäre denkbar, dass die Behörden noch 1,5 Jahre warten bis der Fall erneut ins Fernsehen kommt.
Totschlag verjährt nach 30 Jahren bei Taten, die mit lebenslanger Freiheitsstrafe bedroht sind. http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__78.html
Da hast du recht. Davon müsste wahrscheinlich noch der Haupttäter (sollte es einen unter den angenommenen vier Tätern geben) betroffen sein. Ich denke aber nicht, dass alle vier zu gleichen Teilen und in gleicher Wertigkeit an der Tat beteiligt waren. Für Mitläufer dürfte wohl schon die Verjährung bestehen.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Wenn wir davon ausgehen, das G.S. auf direktem Wege von Frau Hellfritz auf die A45 mit Fahrtrichtung Hagen gefahren ist, so hätte er hierfür die Auffahrt Haiger/Burbach genommen. Diese liegt knapp 3 Autominuten von Haigerseelbach entfernt
Hmmm. Das stimmt auch wieder. Aber gabs die Abfahrt schon 1984? Betrachte ich mir die Karte auf google maps, steht daneben ein recht neues Gebäude von Schenker. Sieht alles ziemlich frisch aus. Desweiteren frage ich mich, warum von XY die Strecke zwischen Dillenburg und Hagen als möglicher Tatort angegeben wurde. Welchen Grund, außer auf die Autobahn zu gelangen, hätte S. gehabt, zuerst in die entgegengesetzte Richtung zu fahren, um dann nördlich in Richtung Hagen abzubiegen? Vielleicht gibts ja einen Foristen mit Ortskenntnissen, der klären könnte, obs '84 schon die Abfahrt Haiger-Burbach gegeben hat.
BTW: schon aufgefallen, daß bei XY Haigerseelbach südlich der Autobahn liegt? Denke, die haben Haiger, aber nicht Haigerseelbach markiert... ;-)

@rudi555
Zitat von rudi555rudi555 schrieb:warum sollte der Darsteller YOGTZE auf dem Zettel anders schreiben als im Original? Das wäre nun wirklich bekloppt. Ich vertraue da eher mal der seriösen Sendung A.xy als anonymen Foreneinträgen.
Ich bezog mich darauf, dass hier im Forum mehrfach diskutiert worden ist, ob S. nun YOGTZE oder YOG'TZE oder YO6'TZE auf den Zettel schrieb. Wie gesagt: das lässt sich kaum feststellen, so lange man nur den Nachschrieb des Darstellers kennt und nicht den Originalzettel von S.. Der Darsteller hat nun mal die Angewohnheit, seine handschriftlichen großen Gs mit einer Serife zu versehen, was bei seiner Schreibweise zu Missverständnissen führt/e (genauso wie das falsche Buchstabieren von Ede Zimmermann als YJGTZE). Der Originalzettel von Günter S. wurde im Filmfall von XY nie gezeigt, also wurde auf Basis der Handschrift des Darstellers diskutiert, was natürlich albern ist. Ich kann mir kaum vorstellen, daß der Darsteller und Günter S. dieselbe Handschrift mit denselben Auffälligkeiten besitzt, genausowenig kann ich mir vorstellen, daß der Darsteller den Begriff YOGTZE bis aufs kleinste Detail wie S. nachgeschrieben hat.
Mir persönlich ist das letztendlich wurscht, da ich erstens den Begriff YOGTZE nicht für lösungswichtig ansehe, zweitens ebenfalls der Meinung bin, dass es sich um YOGTZE und nicht um irgendeine andere Schreibweise handelt.
Zitat von rudi555rudi555 schrieb:Günther S. verletzt auf dem Beifahrersitz wäre/ist garantiert niemandem aufgefallen (und so war es wohl auch), wenn man ihn mit einer Decke bedeckt hat.
Im Filmfall wird davon gesprochen, dass er splitternackt aufgefunden worden war. Von einer Decke war nie die Rede. Im Hörzu-Beitrag (Zitat: nach Original-Unterlagen von "XY... ungelöst") steht allerdings, der LKW-Fahrer "deckte ihn mit der auf dem Rücksitz liegenden grauen Wildlederjacke und einer Cordhose zu." Warum damit und nicht mit der Decke, wenn eine im Auto gewesen wäre? Ansonsten müssten die Täter mit einer Decke geflohen sein, die sie entweder aus dem Auto entwendet oder selbst mitgebracht haben. Da es dafür allerdings keine Zeugen und auch keine Anhaltspunkte gibt, ist eine Decke ziemliche Spekulation.


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Der Yogtze-Fall

06.01.2013 um 11:30
@bb37
Ich denke, XY sucht sich keine Fälle aus, sondern die werden von den jeweiligen Kripos angefragt. Da müsste man eher bei der Kripo Hagen direkt nachfragen. Die müssen ja dann auch den Fall neu aufbereiten, ggf. neue Spuren präsentieren, Beamte für eine Neuaufnahme abstellen usw.


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Der Yogtze-Fall

06.01.2013 um 11:41
@bb37
Zitat von bb37bb37 schrieb:Er wollte sich dort aussprechen und sich Gehör verschaffen, da sind wir uns sicherlich alle einig.
S. könnte zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon von jemandem verfolgt worden sein bzw. er dachte das und suchte einen Rückzugsort, den kaum jemand vermutet hätte. Vielleicht wollte er gerade deswegen nicht zu seiner Familie oder zu seiner Frau, weil er dachte, dort aufgestöbert werden zu können. Nur weil Hellfritz im Ort als fromm und religiös galt, ist das für mich kein Beweis, daß er sich dort "nur" moralisch erleichtern hätte wollen. Vielleicht suchte er ja Schutz, keine warmen Worte.


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06.01.2013 um 12:33
ich habe das schon mal länger ausgeführt und will es mal etwas salopp sagen: wenn du eier willst, gehst du zum eiermann und wenn du brötchen willst zum bäcker. auf den fall bezogen deutet gerade der besuch der religiösen alten dame deutlich auf ein anderes szenario als eine konkrete bedrohungssituation hin. gängiges verhalten bei massiver angst sind flucht, sich nicht der situation stellen, panik, bei rationalen menschen sicher auch schnell das schutzbedürfnis erfüllen. nichts von alledem ist hier wirklich der fall.
der besuch bei der religiösen dame deute ich als zeichen sein "herz" bei ihr auszuschütten und im weitesten sinne überirdische hilfe für seine ausnahmesituation zu suchen. damit wir uns nicht falsch verstehen, er war natürlich in einer emotionalen ausnahmesituation. ich glaube nur, dass die sich primär in seinem kopf abgespielt hat.
der umgang mit psychischen krankheiten war zu dieser zeit noch auf einem anderen level. gerade in einem konservativ dörflichen millieu waren depression/psychose ein makel, der es primär zu verheimlichen galt. ich denke, dass viele menschen dieses seltsame verhalten nicht wirklich einordnen konnten..
das ausziehen der kleidung ist eine durchaus häufig vorkommende handlung bei psychotischen menschen, stimmen hören, bedrohungsszenarien, körperliche ausfallserscheinungen (vom stuhl kippen) ist nicht ungewöhnlich. ob er nun wirklich rational einen suizidentschluss gefasst hat oder in einem psychischen ausnahmezustand sich auf die straße gelegt hat, wissen wir nicht. ich glaube nur, wenn ihn ein "normales" rentnerehepaar überrollt hätte, wäre daraus kein fall für aktenzeichen geworden. er wurde aber von einem auto überrollt, wo menschen drin saßen, die an diesem abend auf keinen fall der polizei begegnen wollten und so entwickelte sich die dynamik in diesem fall. gepaart natürlich mit der sensationell guten filmischen umsetzung, die wirklich zu verschwörungstheorien einläd. mich hat der fall auch sehr elektrisiert, aber da ist wirklich faktenmäßig die messe gelesen. letztlich bleibts die subjektive einschätzung jedes einzelnen, was er darin sieht.. und deswegen wird das hier auch immer mal wieder belebt werden.


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Der Yogtze-Fall

06.01.2013 um 15:36
Zitat von lasermannenlasermannen schrieb:Hmmm. Das stimmt auch wieder. Aber gabs die Abfahrt schon 1984? Betrachte ich mir die Karte auf google maps, steht daneben ein recht neues Gebäude von Schenker. Sieht alles ziemlich frisch aus. Desweiteren frage ich mich, warum von XY die Strecke zwischen Dillenburg und Hagen als möglicher Tatort angegeben wurde. Welchen Grund, außer auf die Autobahn zu gelangen, hätte S. gehabt, zuerst in die entgegengesetzte Richtung zu fahren, um dann nördlich in Richtung Hagen abzubiegen? Vielleicht gibts ja einen Foristen mit Ortskenntnissen, der klären könnte, obs '84 schon die Abfahrt Haiger-Burbach gegeben hat.
BTW: schon aufgefallen, daß bei XY Haigerseelbach südlich der Autobahn liegt? Denke, die haben Haiger, aber nicht Haigerseelbach markiert... ;-)
Die Abfahrt wurde mit der A45 erstellt, war also ab 1967 für den Verkehr freigegeben.

Wieso entgegengesetzte Richtung?

Ich nehme an, dass man davon ausgeht, weil GS ja zunächst von Anzhausen Richtung Süden nach Haigerseelbach gefahren ist, aber später nördlich von Anzhausen gefunden wurde.
Es ist gut möglich, dass der noch nach Dillenburg oder Haiger gefahren ist.

Man kann es nicht ausschließen. Würde man sagen, der Tatort sei zwischen Haiger/Burbach und Hagen gewesen, so würden eventuelle Zeugen aus Haiger oder Dillenburg sich nicht angesprochen fühlen.

@Thoelke
Seh ich exakt genauso


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Der Yogtze-Fall

06.01.2013 um 18:04
@lasermannen
Schutz suchen bei einer alten Dame? Davon gehe ich nicht aus. Wäre er entsprechend bedroht worden, hätte Angst um Frau und Kind, dann ist es wahrscheinlicher, dass er beide vorher in Sicherheit brachte. Die Eltern müßten doch in unmittelbarer Nähe zu der alten Dame gewohnt haben. Auch dort suchte er kein Gehör und Schutz (Warum auch immer?). Für mich ist diese Konstellation ein klares Zeichen für eine Aussprache der Seele. "Geh doch zu Deiner Frau, die kann dir doch sicher helfen. Dort kann dir doch nichts passieren.", sagte Frau Hellfritz. Seine im Filmfall präsentierte Reaktion: "Ja, dann mach ich das, werde wohl wieder nach Hause fahren." Diese Reaktion ist dann doch eher untypisch, der Angst vor jemanden hat. Er hätte doch dann eher sagen müssen: "Lassen sie mich unbedingt herein, die warten hinter der nächsten Hausecke auf mich. Die wollen mich umbringen. Es sind vier Personen. Wir könnten die Polizei rufen."
Daher sehe ich diesen nächtlichen Aufenthalt eher als eine Art Hilferuf in Bezug auf die eigene Seele an.


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Der Yogtze-Fall

06.01.2013 um 21:29
Vielleicht wurde es ja schon geschrieben habe noch nicht alles gelesen, aber könnte ja sein das sie die Kleidung wegen Reifenspuren mitgenommen haben. Es wurde ja geschrieben das er an einem anderem Ort überfahren worden ist. Der Unfall auf der A45 könnte auch nur ein Zufall gewesen sein das sie ihn wo anderes hinbringen wollten und das aus welchen Gründen auch immer dort nen Unfall gehabt haben und um sich ihm zu entledigen dort in seinem Auto platziert haben


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06.01.2013 um 21:31
@Bigmasterm5
GS soll nackt überfahren worden sein. Die Kleidung lag wohl ordentlich gefaltet auf dem Rücksitz. Müsste hier im Thread stehen.


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Der Yogtze-Fall

06.01.2013 um 21:34
Das hatte ich noch nicht gelesen meinte es so das sie ihn erst überfahren haben und dann entkleidet haben weil auf seiner Kleidung eventuell Reifenspuren waren


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Der Yogtze-Fall

06.01.2013 um 21:41
Der Schauspieler der Günther spielt, spielt in einem anderen Fall einen Stasi-Mörder (ein Duo ist es laut Film), der einen Kunstmaler aus dem Westen umbringt. Weiss grad nicht wie der Fall bei XY heisst, Anfang 90er lief der im TV glaub ich.


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Der Yogtze-Fall

07.01.2013 um 01:10
Denke die Frau Hellfritz ist im XY Film als "fromm" bezeichnet worden um zu unterstreichen dass es keine Person ist bei der die Männer einfach so Nachts "vorbeikommen".

Hat nicht jemand hier im Thread mal geschrieben das "Papillion" eine Homosexuellen Kneipe war ? Vielleicht war der Günther ja in der Szene aktiv und ist bei irgendwelchen Handlungen auf einem Autobahnparklatz nackt (versehentlich?) überfahren worden und um die Spuren zu verwischen wollten die anderen Teilnehmer einen Unfall fingieren und sind dabei von den Lastwagenfahrern gestört worden ?

Außerdem, wenn ich vor etwas oder irgendjemand Angst habe dann bleibe ich daheim und begebe mich nicht einfach so in Gefahr, außer ich habe Angst daheim zu bleiben bzw. wieder nach Hause zu gehen (daher der Besuch bei Frau Hellfritz ?).


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