Nowheregirl79 schrieb:Das gemalte Bild sollte man auch kritisch sehen.
In Burkes Alter katalysiert man kaum noch über gemaltes.
Mein ältester Sohn ist knapp 10 und ich kann mir vorstellen wie wenig Lust Burke auf diesen Baby Kram hatte.
Nach unserer Projekterfahrung nicht. (im Gegenteil)
Die meisten Kinder (auch ältere) greifen (nach manchmal anfänglichem Zögern), doch zu den Farben.
Gerade in Situationen, in denen sie seelisch sehr belastet sind.
Du schreibst von "Babykram". Da ist was dran. Man muss den Kindern zeigen, dass es nicht auf Leistung ankommt. Das ihr Bild nicht bewertet wird.
Das kennen sie aus der Schule und haben längst verinnerlicht "Dass sie nicht zeichen können" (oder gut).
Das Zeichnen soll als Ventil fungieren. Und die Kinder lieben es, wenn sie merken, sie dürfen über die Papierränder hinaus zeichnen, sich dreckig machen.
Sie müssen spüren, dass ihnen keine Grenzen gesetzt werden.
Manche Kinder haben trotzdem keinen Draht zu Farben. Dann macht man andere Kreativangebote.
Ein einzelnes Bild ist sehr wenig. Und die Interpretation (so wie ich es kennengelernt habe) fußt auch darauf, wie intensiv das Kind bei der Sache war, was es selbst über sein Bild sagt usw.
Und das fehlt ja alles, wenn man nur ein einzelnes Bild sieht.
Mein Verdacht geht in die gleiche Richtung.
Burke hat die Absicht erkannt. Er hat sich nicht total verweigert. Das hätte sein Gegenüber sofort begriffen. Er ist zum Schein drauf eingegangen, ohne viel von sich preiszugeben.
Dann wäre Burke ein sehr intelligentes Kind gewesen, das die Kunst der Manipulation beherrscht hat.