Mordfall JonBenét Patricia Ramsey
27.12.2016 um 10:16Burke ist für mich auch schon vor der Tat ein psychisch belastetes Kind gewesen... .Die Mutter "konnte nur Fassade". Das heisst aber auch, dass sie innerhalb der Familie, wenn kein Außenstehender zugegen war, die Maske fallen ließ. Dann wurde die kleine Miss vom Thron gestoßen, kriegte gesagt, dass sich ohne Mams Hilfe gar nichts ist. Dass sie eigentlich nur ein ordinäres, faules kleines Mädchen ist. - Und wenn Burke dann einen Augenblick über die Schwester triumphierte, bekam er zu hören, dass er schon gleich gar nichts ist. - Und (wenn es solche Momente in der Familie gegeben hat) konnte er das Leid seier Schwester sowieso nicht genießen, weil die gesamte Stimmung vergiftet war. Da flüchtete er sich in seine Computerwelt.
Ich denke, er stand wahrscheinlich immer im Schatten der kleinen Schwester und ihrer Erfolge.... Dabei musste er nach außen gute Miene zum bösen Spiel machen, weil in dieser Familie die Fassade sehr wichtig war.
Comtesse schrieb: Eigentlich müsste jeder, der mal einen Blick hinter diese Fassade erhaschen konnte, Mitleid mit den Kindern gehabt haben. Ich denke, unter den gegebenen Umständen wäre es normal, wenn Burke zu JonBenet eine Hassliebe entwickelt hat.Vielleicht hat das Personal deshalb so schnell gewechselt? Fremdes Personal wäre gefährlich gewesen. Personal tratscht, das "weiss man ja". Vor allem kommt Personal "von außen". - Aber ohne Personal geht es auch nicht. Nicht zuletzt gehört Personal zu einem gewissen Lebensstil dazu.
Fassaden sind oft blickdicht. Dahinter gucke können nur Eingeweihte und die sind in einem perfiden System zugleich Teilnehmer und Nutznießer.
Comtesse schrieb:Wenn nun die kleine Schwester so grausig stirbt, wäre es auch ohne Tatausübung durch Burke normal, dass er ein chronisch schlechtes Gewissen entwickelt, dass er ihr gegenüber zu Lebzeiten Hass empfunden hat.Richtig - und weil er ihr vielleicht heimlich den Tod gewünscht hat. Kinder haben dann manchmal das Gefühl, dass sie den Tod des Konkurrenten herbeigerufen haben. - Ganz besondes, wenn die Eltern das Kind unterschwellig bechuldigen.
Vielleicht hat sich Burke deshalb "schuldig" verhalten? Die Mutter war von seiner Schuld überzeugt. Da sie aber "außer Fassade" nichts konnte, setze sie alles daran, von dem Jungen abzulenken. Darum schrieb sie den Entführungsbrief. Außerdem ließ der Vater seine Beziehungen spielen-und im Fall wurden von Anfang an Spuren vernichtet, statt gesichert. Angemerkt: Weil die Eltern den Sohn für den Täter hielten. (Nicht weil er der Täter war)
Und vielleicht noch eine Wendung mehr?
Die Mutter gab in Wahrheit sich die Schuld - darum musste sie auf Burke abwälzen. Denn sie konnte "nichts als Fassade". Burke war ihr Bauernopfer innerhalb der Familie.
Comtesse schrieb:Dass dieses Kind dann sich psychisch zu keinem sozial normal agierenden erwachsenen Menschen entwickelt hat, wundert mich aufgrund der Gesamtsituation daher nicht.Hat er? Mein Eindruck ist, dass er das Beste aus sich gemacht hat.