Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

cododerdritte schrieb:Na ja, in Deutschland sind alle Ermittlungsakten prinzipiell "versiegelt".

@cododerdritte
Ja, das ist klar. Mir kam der Begriff versiegelt bedeutungsvoller vor.
Als dürften die Akten nicht mehr geöffnet werden.

Hier muss man wohl davon ausgehen, dass der Fall nie aufgeklärt werden kann,
weil die Beweise absichtlich vernichtet worden sind.

frauZimt schrieb:Ja, das ist klar. Mir kam der Begriff versiegelt bedeutungsvoller vor.
Als dürften die Akten nicht mehr geöffnet werden.

Ich denke, dass da jemand "sealed" mit "versiegelt" übersetzt hat, was prinzipiell auch eine richtige Übersetzung ist. Das bedeutet nicht, dass die Akten sozusagen mit einem Siegel versehen werden, das nicht aufgebrochen werden darf, sondern nur, dass die Akten nicht, wie sonst in vielen Staaten der USA üblich, öffentlich einsehbar sind.

Die Ermittler können weiterhin in die Akten reinschauen und auch, wenn es dazu Anlass gibt, weiter an dem Fall arbeiten.

Erinnere Dich an den Snapchat-Killer, da sind die Dokumente im Moment auch durch den Richter "sealed", und das auf Antrag der Staatsanwaltschaft, gerade damit die Ermittler ungestört weiter an dem Fall arbeiten können, ohne dass evtl. weitere Beteiligte erfahren, welche Beweise sie haben und gegen wen sie weshalb ermitteln.

cododerdritte schrieb:Ich denke, dass da jemand "sealed" mit "versiegelt" übersetzt hat, was prinzipiell auch eine richtige Übersetzung ist. Das bedeutet nicht, dass die Akten sozusagen mit einem Siegel versehen werden, das nicht aufgebrochen werden darf,

...man spricht ja auch von versiegelten Wohnungen. Da wird auch nicht mit Siegellack gekleckert, sondern
ein Papiersiegel geklebt. Also so altertümlich hatte ich mir das nicht vorgestellt,- aber ich dachte, dass die
Akten erstmal verschlossen sind. Wahrscheinlich ist es so, dass zum Schutz bestimmter Personen daraus nicht
zitiert werden darf.

Ich finde mich damit ab, dass dieser Fall für immer unaufgeklärt bleiben wird.
Aber irgendwie hofft man doch, dass es Fortschritte gibt.

@frauZimt

Es gibt genug Indizien wer der Täter ist. Leider haben selbst die Ermittler nicht den Beweis den sie brauchen

In den USA gibt es den Freedom of Information Act, der den Journalisten und Bürgern weitgehende Rechte auf Einsichtnahme und Veröffentlichung gewährt, schon vor Prozessbeginn, wenn es um Gerichtsfälle geht. In einigen Fällen entscheiden Richter jedoch, die Unterlagen geheim zu halten, dafür kann es unterschiedliche Beweggründe geben.

So einfach ist das nicht. FOIA Anfragen zu laufenden Verfahren oder cold cases werden idR direkt von den Ermittlungsbehörden abgeschmettert.

Erfolgsaussichten haben FOIA Anfragen nur bei abgeschlossenen Fällen und selbst da ist oft mehr geschwaerzt als leserlich wg Schutz von Persönlichkeitsrechten etc

Okay, wenn die Hauptverdächtigen auch hier nicht als solche in Erwägung gezogen werden dürfen, haben sie ihr Ziel erreicht. Eine Diskussion wird hier dadurch unmöglich. Dann müsste man aber den gesamten Themen-Thread löschen. Aus meiner Sicht sollten das Mordopfer und die Aufklärung des Falls im Vordergrund stehen. Die Regeln lassen dies nicht zu.

Lang hab ich nicht mehr recherchiert im Fall der kleinen JB, aber scheinbar gibt es seit Anfang September eine neue Serie namens True Crime News, welche sich ua. auch diesem Fall widmet

True Crime News is a new 30-minute series set to run 52 weeks a year. It will cover both famous cases like the unsolved JonBenét Ramsey story, as well as breaking true crime news.

Quelle: https://toofab.com/2024/09/09/jonbenet-ramsey-father-john-male-dna-murder-weapon-never-tested/

Hinter dem Link ist auch ein Interview mit dem Vater, der hier mitgearbeitet hat. Zusätzlich gibt es seit Kurzem wieder einen neuen Chief/Ermittler, welcher etwas Schwung in die Sache bringen könnte:

John Ramsey, father of 1996 murder victim JonBenet Ramsey, praised the City of Boulder in Colorado for officially naming a new police chief Sept. 6.

Aus den Artikeln entnehme ich, dass bei mehreren tatrelevanten Gegenständen keine Tests gemacht wurden in der Vergangenheit. Warum auch immer, ich ging zumindest davon aus, dass trotz Testungen keine eindeutigen Schlüsse gezogen werden konnten. Offenbar hab ich das falsch erinnert.

Evidence that has never been tested for traces of DNA includes the garrote found around JonBenet's neck, a ransom note found in the Ramsey house on the morning of the murder, a suitcase found in the basement that authorities believe the killer used to escape out a window, an unknown flashlight found on the Ramsey family's kitchen counter the morning of the murder and unknown rope found in her brother Burke Ramsey's room that day,

Quelle: https://www.foxnews.com/us/jonbenet-ramsey-father-has-high-hopes-5th-colorado-chief-take-case-since-daughters-murder

Auch bei Paramount soll es wohl eine Mini-Serie über den Fall geben, mit Melissa McCarty und Clive Owen auch durchaus namhafte Schauspieler als Eltern der kleinen JonBenet.

Melissa McCarthy and Clive Owen are set to lead the cast of a JonBenét Ramsey limited series .. Production will begin shortly in Calgary, Canada

Quelle: https://deadline.com/2024/09/melissa-mccarthy-clive-owen-jonbenet-ramsey-limited-series-paramount-plus-1236076945/

Es sind also nicht weltbewegende Neuigkeiten und Erkenntnisse, aber man lässt hier definitiv nichts unversucht, den Fall doch noch zu klären.

@Firlefranz
vielen dank für das update! das bedeutet der fall ist für die polizei noch kein "cold case". 👍 ich hoffe, dass sich dadurch was klären lässt. ich wäre davon ausgegangen, dass die genannten gegenstände bereits untersucht wurden.

Anya1981 schrieb am 08.10.2024:ich wäre davon ausgegangen, dass die genannten gegenstände bereits untersucht wurden.

so ging es mir tatsächlich auch, ich hatte die gleichen Gedanken … unfassbar, wie dilettantisch man hier vorging, wenn man davon ausgeht, dass JB kein “Kind armer Eltern” war und hier durchaus finanzielle
Mittel und Wege möglich h gewesen wären … anyway, ich hoffe sehr auf einen Durchbruch.

Ich gebe den Eltern keine Schuld, aber ich denke, es war durchaus klar, dass hier “etwas nicht stimmt”
… Ich gebe auch ihrem Bruder keine Schuld am Verbrechen… imo hatten die Eltern etwas versucht zu vertuschen, im Sinne der Familie. Eventuell war JB bereits tot, bevor die Familie zuhause ankam.
Der Bruder dachte, sie schläft nur.

Ein oder zwei Stücke Ananas könnte sie auch außer Haus zu sich genommen haben - ich glaube, es wurde zwar geklärt, dass sich im Haus der Benets Ananas befand, was aber nicht besagt, dass die kleine JB auch davon aß … sie hätte rein theoretisch diese auch beim Besuch davor heimlich snacken können & so ein Erbresserbrief schreibt sich auch nicht von selbst. Das dauert. Externe Personen machen sich nicht die Mühe, Briefpapier der Familie zu suchen & einen seitenlangen Brief zu verfassen … für mich ein indirekter Schrei nach Hilfe der Mutter von JB.


Es wäre schön, hier mehr zu erfahren. Die Mutter erlebt es zwar nicht mehr, aber JBs Bruder weiß vmtl mehr, als er sagen darf/will

@Firlefranz
soviel ich weiß, hatten die Gastgeber und Freunde der Ramseys die diese Weihnachtsfeier ausgerichtet haben aber keine Ananas im Haus , also muß sie sie zu Hause gegessen haben, deshalb waren sich die Ermittler soviel ich es noch in Erinnerung hab so sicher.
Und in den USA , ist das wohl keine Seltenheit, Bewiesmittel nicht auszuwerten. Die bleiben wegen Geldmangel erstmal k´liegen. passiert mit den meisten Rapekits auch so

Firlefranz schrieb am 08.10.2024:Evidence that has never been tested for traces of DNA includes the garrote found around JonBenet's neck, a ransom note found in the Ramsey house on the morning of the murder, a suitcase found in the basement that authorities believe the killer used to escape out a window, an unknown flashlight found on the Ramsey family's kitchen counter the morning of the murder and unknown rope found in her brother Burke Ramsey's room that day,

Die ransom note wurde untersucht, es wurden auch kein Fingerabdrücke darauf gefunden, obwohl Patsy sie aufgehoben hatte. Sie "erklärte" das mit ihrer fettlösenden Seife...

Die Taschenlampe wurde ebenfalls untersucht. KA warum das in der Serie anders dargestellt wird. Aber wenn ich höre, dass JR an der Serie mitgewirkt hat, wundert es mich eigentlich auch wieder nicht.

Firlefranz schrieb am 26.10.2024:Eventuell war JB bereits tot, bevor die Familie zuhause ankam

Wie soll sie denn zu Tode gekommen sein?

quaerere1 schrieb am 26.10.2024:soviel ich weiß, hatten die Gastgeber und Freunde der Ramseys die diese Weihnachtsfeier ausgerichtet haben aber keine Ananas im Haus , also muß sie sie zu Hause gegessen haben,

Richtig, es gab keine Ananas bei den Whites auf der Feier. Auch bleibt zu beachten, welchen Zeitrahmen Coroner Meyer ansetzte, im Bezug auf den Verzehr der Ananas. Die Experten der Pathologie sprachen von 1-2 Stunden, die die Ananas brauchte, um ihm oberen Teil des Dünndarms anzukommen. Sie wurde also definitiv zuhause gegessen und nicht bei den Whites. Außerdem stand die Schale ja in der Küche der Ramseys.

Hallo zusammen,
Mich beschäftigt dieser Fall auch schon seit vielen Jahren und ich habe noch ein paar Fragen, beziehungsweise Anregungen, die mir immer wieder im Kopf herumschwirren.

Gedanklich gehe ich jetzt noch mal zurück zu dem besagten Abend, an dem die Ramseys nach Hause gekommen sind. Es war eine Feier bei Freunden, die sicherlich auch Kinder hatten, mit denen Burke und JonBenet gespielt haben. Gegen 21:30 Uhr sollen sie nach Hause gekommen sein und JonBenet hat laut Aussage der Eltern geschlafen
Jetzt meine Frage: wenn sie wirklich geschlafen hat und der Vater hat sie nach oben getragen und ins Bett gelegt, muss er ihr ja dann den Schlafanzug angezogen haben, denn sie hatte ja wie wir wissen einen Schlafanzug an .

Meines Erachtens wird doch ein sechsjähriges Kind davon wieder wach, wenn ihm ein Schlafanzug angezogen wird.
Denn gerade an diesem Abend wird sie etwas schicker angezogen gewesen sein , zumal es ja Weihnachten war und die Mutter auf Kleidung gerade bei JonBenét bestimmt großen Wert legte.
Ich denke sie ist wieder wach geworden und dann passierte irgendetwas, was nicht hätte passieren dürfen.

Gerade die Sache mit der Ananas beschäftigt mich sehr , denn ich finde das Burke damals sehr seltsam (…oh…oh…ähm…i think it is a glass of tea…) auf die Befragung bezüglich der Schüssel mit Ananas reagiert hat, die ihm auf dem Foto von dem Polizisten gezeigt wurde.

Warum wurde er am nächsten Tag als die Eltern noch von einer Entführung ausgingen sofort weggeschickt?
Wenn mein eines Kind aus meinem Haus in der Nacht entführt wird, schicke ich doch mein anderes Kind nicht gleich weg. Sondern gerade das eine will ich doch dann noch umso mehr beschützen.
Auch nach all den Jahren habe ich so viele Fragen bezüglich dieses Falles im Kopf. Egal, in welche Richtung man hier denkt, man kommt zu keinem richtigen Schluss.

Genau so wie die Sache mit den Teaser Spuren an ihrem Hals und am Rücken. Das sind auch Gedanken, auf die ich mir bis heute keinen Reim machen kann.

Mindman schrieb:Warum wurde er am nächsten Tag als die Eltern noch von einer Entführung ausgingen sofort weggeschickt?
Wenn mein eines Kind aus meinem Haus in der Nacht entführt wird, schicke ich doch mein anderes Kind nicht gleich weg. Sondern gerade das eine will ich doch dann noch umso mehr beschützen.

Vielleicht genau darum: Um ihn zu schützen. Ab dem nächsten Tag war dort ein Tatort, abgesperrt, Durchsuchungen, Vernehmungen, Presse ... Für sich allein betrachtet erstmal nicht merkwürdig, dass man das Kind da heraus nimmt.

@sooma
Nicht ganz. Ein Tatort wurde es erst , als JonBenet gefunden wurde. Das war erst gegen Mittag/ Nachmittag. Vorher, ab ca 5:30 Uhr wurde von einer Entführung der Tochter ausgegangen und Freunde und Bekannte wurden ins Haus geholt.
Obwohl die „Entführer“ mehrfach darauf hinweisen , das ihrer Tochter etwas passiert, wenn sie die Polizei , oder sogar nur mit dem „Strassenköter“ reden , meldet sich die Mutter sofort bei der Polizei .
Und dann wird der Sohn aus dem Haus geschickt ….
In dem Fall , wenn ich als Elternteil nicht weiß was passiert ist , wer meine Tochter entführt hat, etc. würde ich mein zweites Kind in Sicherheit wiegen wollen und niemanden sonst , als nur mir vertrauen…Aber das ist nur meine Meinung

@Mindman
Eine Entführung ist eine Tat, deshalb passt "Tatort" schon.

Am meisten finde ich diesen so genannten Erpresserbrief seltsam. Also höchst seltsam.

Wer schreibt ein Erpresser Brief im Hause dessen, von dem er ein Kind entführt. Ich denke das ist einmalig in der Kriminalgeschichte.

Und ich denke, dass wir uns alle einig sind, dass Burke diesen Brief nicht geschrieben hat.

@sooma
Ja da bin ich ja bei dir . Aber es wurde halt damals zunächst von der Polizei nicht als Tatort angesehen . Denn alle Freunde und Bekannte durften ein und aus gehen, die Eltern durften alleine das Haus durchsuchen, der Vater wurde sogar von einer Polizistin darum gebeten es zu tun etc. Also wurden alle möglichen Spuren eines Tatorts verwischt …

@Heribert
Ja da gebe ich dir recht. Das ist wirklich höchst seltsam. Von der Länge des Briefes angefangen , über die geforderte Geldsumme, bis hin zu der Art wie er geschrieben ist.

Die Ähnlichkeit zu Patsys Handschrift konnte ja auch nie abgestritten werden. Selbst Experten waren sich stets uneinig und konnten dem weder zustimmen , noch es ausschließen. Man ging nur davon aus , das es von einer Frau geschrieben wurde.
Demnach , also im Falle einer Entführung müsste ja (… denn es wurde gesagt, das der Brief mit Stift und Papier aus dem Haus geschrieben wurde…) auch eine Frau an der „ Entführung“ mitgewirkt haben. Denn die DNA Spuren auf der Unterhose von JonBenet wurden ja einer unbekannten männlichen Person zugeordnet.