Mehrfachmorde
Wenn man sich mit historischen Mehrfachmorden beschäftigt, dann stößt man unweigerlich auf den Raubmörder Karl Friedrich Masch, der vornehmlich im südpommerschen Raum tätig war und der 1864 hingerichtet wurdet.
Man kann sich hier über ihn informieren:
http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=35&kapitel=2&cHash=1686d89c01chap01#gb_foundDer Artikel ist ziemlich lang. Nicht alles ist mE interessant.
Interessant finde ich die Passage über die Ermordung der Müllersfamilie Baumgart aus Chursdorf bei Soldin und zwar im Hinblick auf den Obduktionsbericht und auf die Frage der Einzeltäterschaft.
Masch hatte nachts in einer Mühle sechs Menschen erschlagen, u.a. auch ein 5 jähriges Kind, welches zum Erstaunen der Ärzte, die die Obduktion durchgeführt haben, die schweren Verletzungen um Stunden überlebt hatte.
Obduktion
Es heißt dazu:
"Die Mordscene hatte zwischen 2 und 3 Uhr des Nachts stattgefunden, wie sich daraus ergab, daß beide Stubenuhren, jedenfalls von den Mördern bei ihrer Plünderung berührt, um diese Zeit stehen geblieben waren. Der unglückliche Knabe lebte trotz der schweren Verletzungen bis früh um 9 Uhr. Die Aerzte erklärten diese merkwürdige Thatsache durch die Beschaffenheit der Schädelknochen. Der menschliche Schädel, welcher sich gleich einer schützenden Kapsel um das Gehirn wölbt, vereinigt die Festigkeit des Steins mit der Elasticität des Metalls. Der Schädel des Kindes ist dünn und gibt der Gewalt der Schläge leicht nach, infolge dessen war die Erschütterung des Gehirns hier eine verhältnißmäßig geringere, die Schwingungen ergriffen das Verlängerte Mark nicht so schnell und so nachhaltig, daher war es möglich, daß der Tod erst nach mehrern Stunden eintrat."
Das könnte im Mordfall Hinterkaifeck auch eine Erklärung dafür sein, warum die kleine Cäzilia ihre Angehörigen um Stunden überlebt hat.
Einzeltäter / Mehrfachtäter
Auch im beim Räuber Karl Friedrich Masch geht es oft um die Frage, ob er allein gehandelt hat oder ob ihm jemand beim Morden geholfen hat. In Vedacht geraten war sein Bruder Martin. Überführt werden konnte der jedoch nie.
Viele Indizien für einen weiteren Tatbeteiligten hatte die Polizei nicht. Dennoch machte sich die Polizei auch damals schon Gedanken darüber, ob es möglich ist nachts sechs Menschen alleine ohne Hilfe bei der Beleuchtung zu töten. Aufgefallen ist der Polizei auch, dass die durchwühlten und aus den Schränken herausgerissenen Sachen keine Blutspuren aufwiesen. Man ging daher davon aus, dass der Mörder, der über und über mit Blut besudelt gewesen sein musste, die Sachen nicht angefasst haben konnte, weil sie keinerlei Blutspuren aufwiesen.
Karl Friedrich Masch hatte übrigens die Besonderheit, dass er an getöteten weiblichen Opfern "gefrevelt" hat, wie er es ausgedrückt hat, weil er sich so etwas nicht entgehen lassen wollte. Er muss schon ganz besonders brutal und auch krank gewesen sein.