Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 13:39
@maschenbauer,
@AngRa,
@Sabine123,
richtig, der Leuschner-Film (1991) hat diese Interview-Sequenzen, von denen es auch zwei Abb. im "Leuschner" (2.Auflage/1997) selbst gibt.

Es muss demnach eine RTL-eigene TV-produktion sein, und ein DONAUKURIER-artikel von 22.4.2008 deutet ebenfalls darauf hin, ich ZITIERE AUSZUGSHALBER:

" ... Interesse an dem Thema zeigten auch noch andere Fernsehsender wie etwa RTL, die ein inzwischen abgerissenes altes Bauernhaus in Rettenbach als Ersatz für den Hinterkaifeckhof benutzten. ..."

*****
P.s.: Fürs HK-Archiv könnte ich diesen 12:12 min. Streifen beisteuern, hat allerdings keinen Vorspann bzw. Nachspann.
*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 16:19
@Badesalz:
Ich hatte es bisher wie @keller verstanden. Vom Hof aus durch´s Westtor, 90° nach links abbiegen und Tor von der Durchfahrt in den Stadel aufbrechen.

Von Bild 24 ausgehend sind ja als gestrichelte Linien innerhalb des Maschinenhauses noch Unterteilungen zu sehen.
Die Durchfahrt ist hier beidseitig abgeteilt, was zumindest auf hölzerne Wände schliessen lässt.
Ich vermute, dass die Durchfahrt nach oben zum Heuboden grösstenteils offen war, damit man vom Heuwagen aus nach oben laden konnte.
Der Stadel hat eine vollständige Decke, ich nehme eine Luke nach unten an.
Das innen nochmal unterteilte Maschinenhaus hat keine vollständige Decke, damit würde die erwähnte bewegliche Leiter/Treppe sinnvoll.
Das Südtor ist ja auch nicht mittig in der Giebelwand, sodass man sich die Torseite durchaus ohne Decke vorstellen kann.

Hofner bezeichnet den Raum, in den er von aussen schaut, als Scheune, für Pöll gehört der Raum hinter dem Westtor zum Maschinenhaus.

Vor diesem Hintergrund hatte ich das Heuseil platziert.

Möglich?

MfG

Dew


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 17:42
@alle,
Wer immer in Anwesenheit vom Monteur Hofer dieses Tor weit geöffnet hatte, wird die Entdeckung der Leichen forciert haben wollen ! Dieser Umstand deutet auch an, dass dieser mutmassliche Täter/Mittäter/Mitwisser nur aus dem Umfeld stammen kann, quasi Nerven wie Drahtseile hat, sich der riskanten Situation bewusst war, und dennoch diese "Katz&Maus-Spiel" spielte. Das konnte doch nur ein Einheimischer leisten : Ein Täter/Mittäter (etc), der aus der "Ferne" kommt, wird ja wohl nicht soo extrem blöd sein, die Entdeckung der Leichen, und damit die der 6-fachen Mordtat zu beschleunigen, diesen örtlichen Aufruhr, Gefahr von Selbstjustiz der Bauern, sich selbst dabei keine ausreichende Zeit zur Flucht einzuräumen ! Und dies noch tagsüber bei vollem Tageslicht !! In einer ländlichen Gegend, wo jeder Fremde sehr schnell auffällt bzw. eine gewisse Aufmerksammkeit auf sicxh zieht ! Bis heute !

Nein, ganz klar: Diejenige Person, die das Tor so ausladend geöffnet hatte, kam aus der sehr nahen Umgebung, kannte jeden Meter, war in Kürze daheim. Anders lässt sich das wohl kaum interpretieren.

Während der Unbekannte nun den Monteur A. Hofer auf der einen Seite von HK förmlich einlud, auf die Leichen zu stossen, damit die Auffindung nun endlich über die Bühne ginge,
Er ( der Unbekannte -- ( LTV ?? ) ) nun endlich von dem Stress dieses Vabanque-pflege-Spiels entbunden würde, und auch an der Zeit war, die Opfer unter die Erde zu bringen (Verwesung), ...........,
konnte der "Toröffner" auf der anderen Seite von HK wohl das Weite suchen, in Richtung Hexenholz oder Gröbern. Notfalls hätte er Feldarbeit vortäuschen können, denn seine Felder waren wohl ebenfalls nahe gelegen.

Es war auch an der Zeit für den Unbekannten, sich daheim blicken zu lassen, eingebunden in die täglichen Rituale des Tagesablaufs. Das auch für Ihn nicht vorhersehbare Auftreten des Monteurs hatte den Unbekannten in "ablauftechnische" Verlegenheit gebracht, und er merkte, dass der Boden auf HK für ihn nun endgültig zu heiss geworden war !

Nicht zu vergessen, dass auch ein gewisser Schrittenlocher an diesem Dienstag bei Hinterkaifeck vorbeikam, und kurz danach sein Befremden über die Umstände in Gröbern weitergab.
Dies laut Schrobenhausener Wochenblatt ( anfang April 1922 ) , wenn ich mich recht erinnere !

Dennoch: dieser Unbekannte muss nicht der Täter oder Mittäter gewesen sein, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat er zumindest den/die Täter gekannt, und ihre Tat gedeckt. UND Weil Er dieses enorme Risiko über paar Tage auf HK gegangen ist, muss er auch indirekt in die Tat verwickelt gewesen sein. Er musste auch seinen Hals retten, daher mit allen Mitteln eine Entdeckung der Täter verhindern.

*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 18:25
@alle,
Nachtrag zum offenen/dann wieder geschlossenen Tor:
*****************************************
wenn Monteur A. Hofer das Tor nicht geschlossen hat, dann vermutlich wieder der Unbekannte, der sich vermutlich doch nicht wirklich so weit vom Hof entfernt hatte, oder im Speicher/Heubodenbereich auf HK verbleiben war, den Monteur evtl. durch diese Ziegel-lücken beobachtet hatte, demnach sein Vorhaben wieder revidiert haben musste !

Wollte Er die Entdeckung nochmals hinauszögern, nochmals über die Nacht hinausretten, weil nachts umfangreichere Suchen eh nicht machbar gewesen wären, nicht in dieser relativ waldreichen Gegend !??

Da sich nun aber von A. Hofer, von Schrittenlocher, wie vermutlch auch von Anderen ( Briefträger/Schulgänger/Kirchgänger) die Informationen oder sonstige Bekundigungen hinsichtlich fragwürdiger Umstände auf HK sich häuften, musste Lorenz S. notgedrungen in Aktion treten, gerade auch als Ortsvorsteher Und Nachbar Und Offizieller Vater vom kleinen Josef, um letztlich nicht selber in den Verdacht zu geraten.

*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 19:29
@Bernstein:
Es hätte doch in beide Richtungen weitergehen können. Beide Versionen zeigen auf einen Menschen "ohne Nerven".

Der Täter/Helfer/Mittäter/Mitwisser ist auf dem Hof, beobachtet Hofners unerwartete Ankunft und dessen weiteres Vorgehen. Er versteckt sich, überlegt, welchen Nutzen er aus der Situation ziehen könnte, und versucht, die Entdeckung der Opfer zu forcieren. Er weiss, dass er das "heile-Welt-Szenario" nicht mehr lange aufrecht erhalten kann.

a.) A. Hofner, als völlig Unbeteiligter entdeckt die Leichen, nachdem er durch das einladend geöffnete Tor ging. Voraussetzung: das Tor, das der Auffindetrupp später aufbricht, hätte ebenfalls offen sein müssen.
Vorteil für L. S.:
Er hätte mit der eindeutig bekannten Tatsache, dass alle tot sind, auftreten können. Sein Verhalten am Tatort hätte nicht so "seltsam" sein müssen.

b.) A. Hofner sieht die Veränderungen auf der Hofseite und nimmt, nachdem er ohne Erfolg auf sich aufmerksam zu machen versuchte, an, dass man sich einfach verpasst habe, die HKer ausserhalb des Hofes arbeiten und alles normal ist.
Erscheint nicht unmöglich, schliesslich hat er sich ja auch, nach einer ihm angemessen erscheinenden Wartezeit, selber Zugang zu seinem Auftrag, der Reparatur des Motors verschafft. Also nicht sehr ungewöhnlich. Er zieht seiner Wege und schickt eine Rechnung.
Kaum ist er weg, macht der o. g. T/H/M/M HK "nachtfertig", d. h. Hund rein, Tore zu.
Ab nach Hause, schauen, wie´s weitergeht.

Dort erwartet ihn die Meldung, die er, zusammen mit den anderen Tatsachen, nicht mehr ignorieren kann. Er muss der Sache jetzt nachgehen, die letztmögliche Verzögerung ist das Entsenden der Jungs.

Hätte Hofner nichts gesagt, hätte man wieder eine Nacht gewonnen.

MfG

Dew


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 19:56
Der Hund war, als sich der Monteur am Hof aufhielt unverletzt.

Bei der Auffindung nur wenige Zeit später war der Hund im Kopfbereich verletzt.
Ich weiss nicht inwieweit man das nun berücksichtigen muss aber wenn wir, wie von einigen so gedacht, davon ausgehen dass die Verletzung des Hundes nur den Sinn und Zweck hatte dass er dann eben nicht schwanzwedelnd zu Herrn X läuft, war die Auffindung später am gleichen Abend eben doch geplant/herbeigeführt.

Wenn nicht?
Was hat den Täter dazu gebracht den Hund massiv zu verletzen nachdem er ihn tagelang in Ruhe gelassen hat.

Der Hund wurde von jedem als äusserst wachsam und vor allen Dingen bellfreudig beschrieben.
Auch der Monteur sagt aus dass der Hund, am Haus angeleint, fürchterlich gebellt hat.
Klar, ein Fremder(der Monteur) war ja am Hof.

Ich bin der Meinung der Fall wäre geklärt wenn man mit Sicherheit sagen könnte welche Personen der Hund nicht verbellt, ja sie sogar auf den Hof liess.
Denn nur eine dieser Personen konnte sich auf dem Hof ohne Bellen aufhalten und den Hund offenbar sogar umleinen.
Dass der Hund anschlug als der Mörder das Anwesen betrat fällt für mich weg.
Und zwar deswegen weil davor einfach zuviel passiert ist.
Weder die Frau Gruber noch die Viktoria wären alleine nachsehen gegangen.
Für mich sind sie überrascht worden beim allabendlichen Abschlussrundgang.
Deswegen passierte der Mord auch so relativ kurz nach dem Abendessen und nicht mitten in der Nacht, man wusste genau wer wann den Abschlussgang machte und plante eiskalt den Ablauf.

Das macht für mich den meisten Sinn, man denkt sich ja wo bleibt die denn und sieht nach.
Da sich der Hund nicht rührt rechnet man einfach nicht damit dass sich schon jemand am Hof befindet und man in den Tod läuft.

Zum Schluss dann der Gruber und die Cilly, dass die Cilly einen Gewehrlauf ins Gesicht bekommen hat leuchtet ein.
Warscheinlich plante man nicht ein dass eines der Kinder mitkommt.

Für mich ist der Hund der Schlüssel.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 20:08
Eines möchte ich noch klarstellen.

STA Renner hat entgegen anders kursierender Gerüchte erst am 5.4.1922 gegen 8.30 Uhr durch die Gendarmerie Hohenwart vom Mordfall Hinterkaifeck erfahren. So schreibt er es in seinem Bericht vom 10.4.1922 an seinen Vorgesetzten. Somit war auch er wie die Münchner Polizeidirektion nicht unmittelbar nach Auffinden der Leichen am Tatort. Er hat also persönlich nicht miterlebt, wie sich L.S. am Tatort nach Auffinden der Leichen verhalten hat. Er ist im Laufe des 5.4. am Tatort eingetroffen. Das war natürlich sehr spät und alles Wesentliche hat er nicht aus eigener Wahrnehgmung mitbekommen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 20:43
@ keller,

ich frag noch mal nach, vielleicht ist es etwas untergegangen - was meintest Du mit der "fahrbaren Treppe"?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 21:23
Wenn ein Mittäter, Täter oder Helfer gewollt haben könnte, dass der Monteur die Leichen findet und wenn wir davon ausgehen, dass LTV zumindest ein Mittäter oder Helfer war, macht es aber doch keinen Sinn mehr, LTVs merkwürdiges Verhalten am Tatort dahingehend auslegen zu wollen, dass er eventuell vorhandene Fingerabdrücke von sich hätte erklärbar machen wollen, denn dann wäre ihm ja die Möglichkeit genommen gewesen, unter relativ unverdächtigen Umständen sich auf HK aufzuhalten und alles "anzudatschen".

AngRa, hilf mir doch bitte mal: Der zweite Prozess gegen AG und Vic wegen Inzucht wurde ja eingestellt, weil LTV seine Aussage revidiert hat. Was wäre denn passiert, wenn LTV abermals zur Polizei oder Staatsanwaltschaft gegangen wäre und ausgesagt hätte, er hätte seine Aussage nur revidiert, weil die HKler ihn beispielsweise unter Druck gesetzt haben und in Wirklichkeit ist doch der Straftatbestand des Inzestes erfüllt worden. Oder wenn eine bisher nicht involvierte Person ausgesagt hätte, er wisse auch von den Inzest fällen? Wäre dann erneut ein Verfahren gegen AG und Vic angestrengt worden oder wäre das alte Verfahren wieder aufgerollt worden oder hätte es keine Möglichkeit mehr gegeben, das Verfahren wiederaufleben zu lassen? Denn wenn nach wie vor die Gefahr bestand, dass das Verfahren in irgendeiner Weise wieder aufleben kann oder ein neues Verfahren gegen die HKler angestrengt werden kann, hätte man doch ein astreines Motiv für eine mögliche Erpressung der HKler - man kann sich ja sein Schweigen teuer bezahlen lassen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 22:26
Hallo Leute, und erstmal ein Riesenkompliment für diese äußerst kurzweilige Diksussion!:-)

Nachdem ich die letzten Tage beinahe pauselos diesen Thread gelesen habe (bin bis Seite 92 gekommen) juckt es mich nun derart in den Fingern, eine Theorie in den Raum zu werfen, die ich bisher noch nirgendwo gelesen habe - falls das auf den anderen 600 Seiten bereits verworfen wurde, sorry (!) - aber auch die gerade überflogenen letzten Seiten klingen eigentlich nicht danach.

Meine Theorie auf Basis der ersten 91 Seiten + Links: Andreas Gruber ist der eigentliche Haupttäter.

Er wurde in einer sehr lesenswerten psychologischen Betrachtung von einer anderen Posterin als Emporkömmling (kein "rechtmäßiger" Erbe) charakterisiert, der beinahe sein ganzes Leben (63) dominant und brutal seinen Status verteidigt hatte.

Das ermüdet, er will einfach noch mal irgendwo von Vorne anfangen.

Hypothese: seine Tochter, mit der er in einem inzestuösem Verhältnis zusammenlebte, wollte endgültig nach Jahren der Erniedrigung mit einem bisher noch unbekanntem Lover den Hof verlassen, und hat das Ihrem Vater in den Wochen vor dem Mord mitgeteilt.

Das erklärt aus Sicht der Vic das eiligst herbeigeschaffte Geld, auch die Goldmünzen für den Pfarrer (quasi zum Abschied), möglich, das die Schwester (oder Ffarrer?!) eingeweiht war.

In den letzten Tagen vor Fluchtbeginn vereitelte der jähzornige Vater (meine Tochter soll nur mir gehören) irgendwie diesen Plan, darauf hin verzweifelte die Tochter so sehr, das sie sich umbringen wollte.

Das erklärt den Selbstmordversuch kurz vorher.

Der Gruber erkannte, das die ganze Geschichte nun endgültig ans Licht kommen würde, weil Vic nkicht mehr mispielte, und plante die kollektive Auslöschung der ganzen Familie - die Alternative wären wieder Knast und auch einfach noch mehr Streß (zusätzlich zu bspw. Inflation etc.) gewesen, der Typ war ja auch schon 63 - ich könnte mir zumindest gut vorstellen, das auch der übelste Tyrann irgendwann einfach ermüdet, aufgrund der Ausweglosigkeit, panische Verlustängste bzgl. Vic, möglicherweise gibts noch andere, bisher unbekannte Faktoren (massiver Aktienverlust der ungarischen Bahn?).

Diese kollektiven Auslöschungen ganzer, eigener Familien erleben wir ja auch in jüngster Gegenwart wieder gehäuft.

Also streut er gezielt Spuren: die angebliche Zeitung am Waldesrand, die beiden Mulden auf dem Heuboden, die Dachziegel, und die Spuren, das wird ja alles von ihm "lauthals" im Dorf verkündet, unmittelbar vor der Tat.

Das erklärt die ganzen Details, die auf Fremde hindeuten (sollen).

Am Abend des 01.04. ruft er unter fadenscheinigem Vorwand die ganze Familie in die Garage, außer Magd und Baby.

Das erklärt die Anwesenheit der unmittelbaren Familienmitglieder im Stadel, und auch die unterschiedliche Bekleidung, er war ja der Herr im Haus - wenn er ruft, kommen alle sofort, und ohne Argwohn!

Möglicherweise kommt es zu ner letzten Aussprache, vielleicht läßt er aber auch seinem Hass gleich freien Lauf, er fängt mit Vic an, die Würgemerkmale belegen die Beziehungstat, sie ist ja quasi der letztliche Auslöser.

Dann ins Haus, und bringt die Magd und das Baby um - es soll ja nach nem brutalem Raubüberfall aussehen!

Das Ziel verreicht er letzlich ja auch!

So, und jetzt kommt der Nachbar Schlittenbauer ins Spiel.

Dieser wurde kurzfristig irgendwoher (Pfarrer?!) informiert, vielleicht aber auch von dem Burschen, mit dem die Vic weg wollte, von Ihr selber,zu seiner ersten Frau hatte sie ja ne super Beziehung, oder einfach von nem Unbekannten - in jedem Fall eilt er zum Hof, es kommt zum Kampf (der war ja auch massiv scharf auf die Vic, ich vermute, da könnten auch echte Gefühle im Spiel gewesen sein...) und schließlich erschlägt er in einem maßlosen, geschocktem Wutanfall den Gruber, vielleicht ja hinterrücks.

Wer die Leichen abdeckt, ist nicht klar: beide hätten ein Motiv, das Abdecken spricht aber nun wirklich ganz klar gegen "Fremdlinge".

Er überlegt, er sitzt mit 6 Leichen im Haus, wenn er die Polizei ruft, ist er der Hauptverdächtige.

Also "übernimmt" er quasi den ursprünglichen Plan, vielleicht nicht sofort.

Das erklärt bis dahin aber wiederum das fehlende Alibi seiner Frau für die Mordnacht, das Nichtbellen des Hundes, und auch die Versorgung des Viehs und Hofs (in der nächsten Nacht (tagsüber hate er Verpflichtungen!) wieder, man denke an die Taschenlampe, da mußte in seinem Kopf ja erst da der eigentliche Plan reifen, schließlich hatte er - im Gegensatz zu Gruber - wirklich im Affekt gehandelt.

Kann es so gewesen sein?

Oder besser: wieso nicht?

Das war jetzt nur der erste Entwurf, er deckt aber glaube ich wirklich vieles der objektiv ermittelten Tatumstände inhaltlich ab - wenn eben nicht gar alle, oder?

Es kann in Teilaspekten auch anders gewesen sein, aber ich hoffe, die Grundtendenz ist klar geworden, und ich konnte vielleicht dennoch noch neue Denkanstöße liefern - würd mich freuen!:-)

Meinungen erwünscht, viele Grüße!


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 22:46
I>"Das ermüdet, er will einfach noch mal irgendwo von Vorne anfangen."<[/i]
Als 63jähriger Austragsbauer in Gröbern/Bayern?

Eine Garage hatten die Hker nicht - sie hatten kein elektrisches Licht, von einem Auto ganz zu schweigen.

Es ist sicher sinnvoll, den Thread vollständig zu lesen ;)


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 22:56
@ stalinstadt

Hallo.


"Als 63jähriger Austragsbauer in Gröbern/Bayern?"

Ne, ich vermute Ausland (womöglich vermittelt durch seine (ausländischen) Knastbekanntschaften?), wer weiß denn, was der da in den Jahren alles geplant haben könnte - wär ja bei weitem nicht der erste, der - gerade in den Wirren nach dem Krieg - versucht ganz woanders eben neu anzufangen!

Vielleicht hat er gedacht, wann, wenn nicht jetzt, vielleicht hatte er das schon länger vor, Initialzündung war das beabsichtigte Verschwinden von Vic...

"Eine Garage hatten die Hker nicht - sie hatten kein elektrisches Licht, von einem Auto ganz zu schweigen."

:-)

Schon klar, ich hab einfach mal drauflosgetippt, meinte natürlich - wie im Halbsatz hinterher ersichtlich - das Stadel (kenn den Ausdruck hier nicht;-))

"Es ist sicher sinnvoll, den Thread vollständig zu lesen"

Also wurde das schon widerlegt?

Schade, na dann les ich mal weiter, begreif es als Denkanstoß, es können ja auch nur Teilaspekte sein, aber so werden wirklich viele Umstände erklärt, mein ich zumindest:-)

(habs auch einfach nicht mehr ausgehalten!:-)

Gruß - Trainspot


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 23:04
Nix für ungut Trainspot und viel Spannung beim Lesen :)


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 23:15
@all

Bezüglich des Grundrisses von HK und der Lage und dem Aussehen der einzelnen Räumlichkeiten scheint mir ein Kontakt mit Konrad Müller absolut nötig.
Er hat sich lange mit dem Fall befasst und stammt selber aus einem kleinen Anwesen.
Für mich hat er in dieser Fragestellung auch das ´richtige Alter´, d.h. er kann sich zumindest an die Situation nach dem II. Weltkrieg erinnern, als viele kleinere Höfe noch unverändert vorhanden waren.

Kann da jemand ´diskret vermitteln´??


@keller und @Dew

Ich versuche, die vorhandenen Aussagen unter einen Hut zu bringen und dabei zu berücksichtigen, wie die nötigen Arbeitsabläufe abgelaufen sein müßten.
Der Grundriß kann meiner Einschätzung nach nicht sonderlich kompliziert gewesen sein.

Leider ist der Monteur erst 1925 vernommen worden. Ich vertraue aber seiner Aussage weitgehend. Ein offenes Tor in den Hofraum hätte er bei seiner Ankunft zumindest aus der Distanz bemerken müssen. Dieses Tor - und zwar mutmasslich beide Flügel - dürfte erst während der Anwesenheit des Monteurs geöffnet worden sein.
Wenn ich richtig liege, hätten beim Betreten des Stadels ohne weitere Wand oder ohne weiteres Tor fünf oder sechs Meter links von ihm die Opfer gelegen.

Die Auffindezeugen sprechen nicht von einem offenen Tor, sondern von einem "unversperrten Tor" (Pöll), Sigl sagt, daß "...alle Türen, mit Ausnahme der zum Maschinenhaus führenden, verschlossen..." gewesen seien und L.S. sagt dasselbe fast wortgleich (zumindest gibt es der Protokollant fast wortgleich wieder...).
Ich interpretiere das so, daß ein Tor nicht versperrt war und nicht, daß es offenstand.
Einschränkung: Man ist hier auf eine relativ genaue Wiedergabe der Aussagen angewiesen.

Das (ehemalige) Maschinenhaus lokalisiere ich da, wo sich (angeblich) auch der Göpel befand, wobei ich da um Quellenangaben bezüglich diese Göpels bitte!!


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2008 um 23:34
@Dew (Beitrag von 19:29h)

M.E. kommt da die Variante b.) in Frage.

Hätte Hofner keine Meldung beim Nachbarn in Gröbern gemacht (mit entsprechender Reaktion der Familie S.), hätte "man" wieder eine Nacht gewartet und ein neues Szenario entwickelt.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 06:33
@topfsekret

Der zweite Inzest-Prozess gegen Gruber und seine Tochter wurde nicht eingestellt, sondern sie wurden im Laufe des Jahres 1920 freigesprochen. Nach einem Freispruch kann man einem wegen des Grundsatzes ne bis in idem dieselbe Tat nicht mehr zur Last gelegt werden. Ein weiteres Verfahren ist unmöglich.


Nochmals zur Vorgeschichte des Prozesses:

Unmittelbar nach der Geburt des Josef erstattete L.S. Anzeige wegen Inzest. Am 25.9.1919 zog er die Anzeige zurück. Am 23.10 1919 erklärte L.S. unter Eid, dass seine Anzeige doch voll und ganz der Wahrheit entsprochen habe.

Daraufhin klagte der StA am 31.12.1919 an und in der Hauptverhandlung 1920 wurden die Hker freigesprochen, ganz einfach, weil die Neuburger Richter den Gröberner Ortsführer nicht als einen glaubwürdigen Zeugen angesehen haben. Auf seine widersprüchlichen Aussagen konnten sie ein Urteil nicht stützen.

Es war damit vorbei.

Mit was sollen die Hker L.S. unter Druch gesetzt haben? S. hat die Anzeige zurückgenommen, weil er Geld bekommen hat und weil ihm vermutlich erneut die Ehe versprochen worden ist.

Als es dann wieder nichts mit der Heirat wurde und weil er vielleicht nicht genug Geld bekommen hat, hat er unter Eid ausgesagt, dass alle Angaben in der Anzeige richtig waren, einfach um sich zu rächen, damit die Inzestverurteilung doch noch zustande kommt. Nur es hat ihm nichts genützt, weil die Neuburger Landgerichtsrichter ihm nicht geglaubt haben.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 11:03
AngRa, vielen Dank für Deine Auskunft. Ich bin ja nicht davon ausgegangen, dass die HKler L.S. unter Druck gesetzt haben könnten, sondern dass L.S. die Möglichkeit gehabt haben könnte, die HKler unter Druck gesetzt zu haben (Wenn ich kein Geld kriege, lasse ich den Inzestprozess wieder aufleben). Aber diese Möglichkeit gab es dann ja gar nicht.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 11:20
@topfsekret

In Deinem vorletzten Beitrag hattest Du doch die Frage gestellt, was passiert wäre, wenn L.S. zur Polizei gegangen wäre, um darzutun, dass er die Anzeige auf Druck der Hker zurückgezogen hat. Darauf bezog sich meine Antwort. Er hatte eine solche Möglichkeit eben grundsätzlich nicht.


Natürlich ist denkbar, dass L.S. mit einer erneuten Inzestanzeige gedroht hat, wenn er einen Zeugen für einen neuen Inzest nennen konnte oder selbst etwas aus eigener Wahrnehmung gesehen hat etc. Als Zeugin kommt ja immerhin die Kreszenz Rieger in Betracht, die 1921 den Inzest beobachtet hat.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 11:47
@alle,
das Heuseil hing ( nach NEY ) VERMUTLICH GENAU dort, wo sich ein im Dach/Heubodenbereich befindlicher Unbekannter schnell "abseilen" konnte, unbeobachtet von sich im Westbereich (Wohngebäude/Stall/Tenne) aufhaltenden Personen ! Dieser "Unbekannte" brauchte das Seil nur einmal, (zum "hochhangeln" ungeeignet, weil zu dünn) , weil er sich ohne Leiter/Treppe/Mobil-Treppe = zwei Laufräder in einer U.schiene, frei verschiebbar wie ein Rolltor !) in Richtung OSTEN (!) sehr schnell absetzen musste, wohl so "a la Tarzan" !

das Westtor der Durchfahrt war wohl nach der "Erstauffindung" nicht ganz geöffnet geblieben bzw. wieder angelehnt worden, um nicht jedermann zum freien Eintritt in Richtung Tenne einzuladen. Somit dürfte der Einblick vom Hof aus verhindert gewesen sein.

Das "Südtor" hingegen war in diesem Moment für ihn wohl ungeeignet, da dieser Eingangsbereich vom Hofe aus sehr wohl noch einsehbar war, falls hier im Bereich der Südeinfahrt überhaupt eine "Ladeluke" nach unten existierte hätte. Ein Absetzen in Richtung "Hexenholz" (Waldstück) von dort, war riskant, wegen Einsehbarkeit vom Hof bzw. Wohnhaus aus !

Die unbekannte Person konnte demnach (Dachziegellücken) den Hofbereich überblicken, und sich dann im günstigen Moment schnell ein Heuseil an einem Balken anbinden, und sich dann im östlichen Bereich der Durchfahrt herablassen. Das östliche (Durchgangs)-Tor in Richtung Gröbern war noch nicht geöffnet worden, so dass keine Gefahr bestand sich beim Herunterschwingen am Seil plötzlich in einem Sichtfeld zu bewegen, dass vorher von oben nicht einsehbar war.

Nach kurzem vorsichtigen Öffnen also, ("Alles in Richtung Osten frei ..?" ), hätte sich der Unbekannte entfernen können, evtl. in Richtung Gröbern, ohne dass Zeugen im Hof/Wohnhaus/Stallbereich dies hätten bemerken können.

Sehr wohl denkbar, dass sich dieser Unbekannte kurz danach wieder als "entsetzter" Normalbürger in die Menge der herbeieilenden aufgeregten Menschen eingereiht hat.
*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 12:53
@Dew
@Badesalz

Ich bin mir persönlich gar nicht sooo sicher, ob Variante b) von Dew richtig ist.
Ich gehe jetzt mal vom landleben aus... so wie ich es auch kenne.
Wenn ich mit jemandem z.B. verabredet bin, dann versuche ich ihn doch unter allen Umständen zu erreichen. Noch dazu, wenn ich bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad viele km fahren mußte, um dort etwas zu reparieren, was der Kunde ganz dringend in Auftrag gegeben hatte.
ICH würde, noch dazu wenn plötzlich ein tor geöffnet ist, welches vorher noch verschlossen war, nachschauen, wo denn derjenige, der das Tor geöffnet hat, abgeblieben ist. Denn der Bauer wird nicht das Tor offenlassen, wenn er den Hof verlassen hätte. Also könnte Hofer von der Tatsache ausgegangen sein, daß jemand auf dem Hof ist, dem er Bescheid sagen könnte, daß der Motor repariert sei. Hofer könnte sich gedacht haben: ah, jetzt ist der Bauer ja wieder da, tor offen, war wahrscheinlich auf dem Feld oder im Wald, jetzt ist er da, weil plötzlich die Scheune offen ist.
Und ganz natürlicherweise gehe ich in die geöffnete Scheune, rufe und schaue nach.
Es ist z.B. bei manchen im Aichacher Land, ebenso wie im Dachauer Land üblich, den Haustürschlüssel stecken zu lassen, so daß jeder eintreten kann. Mein Ex-Mann ist dort aufgewachsen, der geht überall rein... ich hätte da so meine Hemmungen...

Könnte es nicht doch sein, daß er schon was Verdächtiges mitbekommen hat, es vielleicht nicht einordnen konnte, er aber deshalb die Meldungen an die Schlittenbauerkinder und Bgm. Greger gemacht hat? Um andere nachschauen zu lassen, wozu er vielleicht zu feige war, was er bestimmt nicht zugeben würde...


melden