Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 12:58
Hofer könnte sich z.B. auch überlegt haben, ob der Bauer im Stall ist und sich dorthin begeben haben. Denn alle alten Höfe sind ähnlich aufgeteilt und er hätte schnell gewußt, wo er den Stall finden würde.
Das mache sogar ich... meine tochter hat auf einem Hof gewohnt, wenn wir sie gesucht haben oder ihre Vermieter, die wir kennen, haben wir im Stall und in der Scheune nachgesehen, noch dazu, wenn ein Tor geöffnet war. Da konnten wir davon ausgehen, daß derjenige, den wir suchen, sich dort aufhält.
Ist hier auf dem land eine ganz einfache und selbstverständliche Sache.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 13:36
@AngRa, vielen Dank, also ist ja weiterhin eine mögliche Erpressung der HKler nicht auszuschließen.

@Sabine123, es stimmt, was Du über das offene Hoftor schreibst. Ich selbst habe einmal im Jahr die Ehre, Mitgliederbeiträge für einen Verein einzutreiben und es gibt noch einige "hartgesottene", die keine Einzugsermächtigung erteilen, also muss ich auf den jeweiligen Höfen zusehen, wo ich einen Ansprechpartner finde. Und wenn beim Klingeln am Wohnhaus niemand öffnet, aber das Scheunen- oder Stalltor auf ist, gehe ich auch zumindest genau bis zur Toröffnung, gucke hinein und rufe laut. Ich weiß nicht, wie ich an Hofners Stelle reagiert hätte, denn von dem Tor aus war ja der Stall nicht einsehbar, u. U. waren aber die Tiere dort ziemlich laut, also hätte man vermuten können, dass sich der Bauer dort befindet und sein Rufen nicht hört - also vermutlich wäre ich dann bis zum Stall getapert. Und dabei müsste er doch über die Leichen "gefallen" sein. Vielleicht hat er sie ja entdeckt, wollte das aber nicht unnötig publik machen. Stellt Euch mal vor, ein Täter oder Mittäter oder mindestens Mitwisser war tatsächlich noch vor Ort und beobachtete das Geschehen und weiß nun, was für ein feiges Weichei der Monteur ist und kann NIEMALS darüber reden.......


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 13:40
@Sabine123,
Nur als Ergänzung: der Firmenchef des Monteurs sagte ja später aus, dass der Reparaturtermin mehrmals verschoben werden musste, wegen des schlechten Wetters. Der Dienstag (4.4.1922) war wohl nun vom Wetter erstmals geeignet, so dass der Monteur mit dem Fahrrad diesen dringenden Termin in Hinterkaifeck nun endlich wahrnehmen konnte. Da eine erneute Termin Verschiebung wegen fehlender Ansprechpartner auf HK nicht besonders erstrebenswert war, resp. der dem Zeitaufwand für eine neuerliche Anfahrt, entschloss sich A. Hofer, nach einer längeren Abwartezeit, endlich in Eigenregie zu handeln, wohl auch annehmend, dass die HK-Leute eben irgendwo auf dem Felde wären, oder "im Holz" zur Waldarbeit, was zu dieser Jahreszeit noch gern getätigt wurde. Die Spuren in der Tenne zeugen davon (siehe Häcksler).

Dass A. Hofer diesem geöffneten Tor keine weitere Beachtung schenkte, kann evtl. dem Umstand geschuld werden, dass er zeitlich nun schon recht spät dran war, die Arbeit weitestgehend getan war, und er einfach sich sputen wollte (Anderer Termin ? ).
Nun war es ihm relativ "wurscht" geworden, ob da jemand da war oder nicht ! Wenn sich keiner um den Hof kümmerte, ihn auch keiner bemerkte oder bemerken wollte: auch gut ! Er tat ja nichts Unrechtes.

Er hatte seine Job getan, irgendwie war's ihm vielleicht auch etwas unheimlich, und er wollte baldigst weg.

Und in der Scheune, im Stall, etc. "herumschnüffeln" wollte er bei diesen "seltsamen" Leuten auch nicht, da bekam man schnell mal ne Hacke ins Kreuz, oder den Hund draufgehetzt. Oder gar mit der Schrotflinte eins drübergebrannt !?
,
Nicht zu vergessen: Es waren unsichere Zeiten, noch von den Nachkriegswirren und existentiellen Problemen geprägt. Manches hungrige "Gesindel" trieb sich herum ...

*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 19:51
@Sabine123

Ich habe ja schon angedeutet, daß ich die "3-Meter-vom-Tor-weg-Variante" nicht so recht glaube.
Hofner, so denke ich, wird da schon hineingesehen haben, vielleicht auch den kleinen "Heuhaufen" linker Hand gesehen haben.

Weil dann 1925 der/die Mörder immer noch nicht gefaßt war(en), wollte er sich wohl nicht durch zuviele Details in dieser Hinsicht und unbedachtes Reden selber in Verdacht bringen.

Daß er etwa die Opfer bemerkt hat, glaube ich aber nicht. Die Abwesenheit der Gabriels/Grubers hat er ja im Anschluß sowohl bei Bürgermeister Greger als auch bei Blasius Lebmaier thematisiert, und Hofner wird nicht die Talente eines Staatsschauspielers gehabt haben.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2008 um 19:55
@Bernstein

Soweit ich das aus dem Gedächtnis richtig zitiere, hing das Heuseil in der Nähe des Tores, aus dem die Leichen (zur Obduktion) getragen wurden, also dem "Hoftor" oder "Westtor".


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 10:09
@Badesalz,
hmm..., war dann evtl. die Info von NEY falsch, mit dem Seil in der Durchfahrt in Richtung Osttor, oder wurde sie falsch interpretiert ? wegen der Blickrichtung innerhalb der Durchfahrt ? na ja, etwas Verwirrung !
*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 14:44
@Badesalz
@Bernstein

wenn Ihr Euch das Bild mit den Särgen anseht, sieht man links oben (über den Kinderwagen) entweder einen sehr sehr langen Stiel oder es könnte sich gar um das Seil handeln, denn das "Ding", wie ich es jetzt mal nenne, reicht nicht bis zum Boden, sonst müßte es unter dem Kinderwagen auch sichtbar sein.
Aber für ein Seil ist es vielleicht ein bisschen zu schräg ?? von der Stärke meine ich, könnte es hinkommen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 15:04
@elfee,
also ein Strick ist dies keineswegs, schon eher ein Rohr, evtl. für eine (geplante) Stromversorgung oder gar Wasserversorgung ( siehe Maschinenhäuschen ).
Was mir diesmal beim "herumfiltern" auffiel, dass nämlich IN dem Stubenwagen möglicherweise (bis zu) 3 "Puppen" drinliegen, wobei die vom Betrachter aus am rechten "Kopfrand" liegende am Deutlichsten zu erkennen ist. Es empfiehlt sich sogar den Zoomfaktor zurückzunehmen inkl. auch den Kontrastfaktor, evtl. mit Gammafilter arbeiten, dann wird dies noch am besten sichtbar.
*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 15:18
@Bernstein

dann ist das "Rohr" aber aufgehängt, denn es reicht nicht bis zum Boden.
Normalerweise nimmt man so ein langes Rohr und stellt es in eine Ecke, damit es nicht umfallen kann. Aber aufhängen ? Es ist einfach alles komisch in diesem Fall..........
Das mit den Puppen ? hm, @jaska meinte mal, Teddys im Kinderwagen erkennen zu können


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 15:22
@elfee und bernie...
jetzt wären wir wieder bei den Puppen, die wir vor Monaten schon mal im Kinderwagen zu erkennen glaubten.... genau wie Jaska, die teddies entdeckte.
vielleicht waren doch auch im Kinderwagen vom toden Josef Puppen, wie wir schon mal vermutet hatten?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 15:27
@elfee,
das Rohr muss ja auch nicht bis zum Boden reichen ! es scheint mir knapp oberhalb des Stubenwagens einen Verteiler zu haben, als wenn es in zwei (Wasser)-Hähne münden würde ?? Und ganz links, sofort neben dem Stubenwagen ist etwas "hochkant" gestellt, an die Mauer gelehnt, oder gar ein Verschlag, mit der Tiefe von der halben Länge des Stubenwagens. Die Höhe lässt sich nicht ermiteln, wegen der "Schräglage" des Bildes.
*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 16:17
/dateien/mt31345,1215094643,detailOriginal anzeigen (0,2 MB)
Bildausschnitt anbei - für einen Strick/Seil m.E. zu gerade und zu stark - eher wie bei einer Wasserleitung meine ich...


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 16:18
@elfeee @Bernstein

Man kann davon ausgehen, dass es sich um eine 3/4" Wasserleitung handelt....


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 16:55
@flaucher,
@stalinstadt,
merci ! Dann wissen wir auch, wie die Tiere getränkt werden konnten ! Da ich als Jugendlicher zuweilen noch selbst diese Pumpschwengel-Brunnen bedient habe, kann ich mir vorstellen, welch mühsame Arbeit es gewesen wäre, all die Tiere im Stall mit Wasser zu versorgen, rein per Handarbeit diverse 10l-Eimer zu füllen. Da ist so eine kleine Pumpenstation schon sehr vonnöten. Und dies erst recht, wenn eine Erweiterung des landwirtschaftlichen Betriebs in Planung war !
*****
bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 17:12
Ja, ich glaube auch nicht, daß es sich um das Seil handelt.
Aber zumindest sind wir jetzt schon wieder ein kleines bisschen schlauer geworden ;-)


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 18:09
/dateien/mt31345,1215101355,Kinderwagen111
@Bernstein

im Kinderwagen liegt tatsächlich etwas, ich würde es jedoch nicht als Puppe interpetieren, sondern eher als Stofftier, z.B. Ente mit großem Schnabel.
Ich hänge das Bild mal an.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 18:19
@elfee,
aha, du meinst eine Ente, deren Kopf bzw. heller "gelber" Schnabel sich etwas oberhalb der AUSSCHNITTS-Bildiagonale von links oben nach rechts unten befindet, mit "Schnabelrichtung" nach links oben.
... Ist schwer, sich daraufhin festzulegen...
*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 18:27
@elfeee,
um's auf die Spitze zu treiben: die Schnabelform weisst eher auf eine Gans hin, womöglich die ebenfalls ausgestorbene "anser domestica hinterkaifecka" :-)
*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 19:00
@lesmona ( Beitrag 2.7.08, 1956 Uhr)

Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, warum der Hund in Anwesenheit des Monteurs unverletzt war und später hatte er eine Kopfverletzung. Du hast gestern geschrieben, dass der Täter den Hund möglicherweise nach dem Besuch des Monteurs geschlagen hat, weil er wusste, dass die Auffindung unmittelbar bevorsteht ( bzw. sogar geplant ist) und dass verhindert werden muss, dass der Hund ihn schwanzwedelnd begrüßt.

Das passt natürlich vortrefflich zu meinem LTV, denn dieser war ja bei der Auffindung zugegen und es hätte einen verdächtigen Eindruck gemacht, wenn der Hund ihn freudig begrüßt hätte. So hat er den Hund vermutlich auf die kommenden Ereignisse eingestimmt, indem er ihn geschlagen hat, damit dieser einen weiten Bogen um ihn macht und niemand das vertraute Verhältnis zum Hund bemerkt.

Ich kenne mich mit der Psyche von Hunden nicht so gut aus. Aber ich habe mir sagen lassen, dass auch ein treuer Hund, wenn er geschlagen wird, nicht weiter hinter einer Bezugsperson herläuft, sondern ihn meidet.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 19:28
Auffindezeitpunkt der Leichen

Auch der Auffindezeitpunkt der Leichen am späten Nachmittag /Abend des 4.4.1922 war sehr gut getroffen. Es war zu spät, um den zuständigen StA aus Neuburg an den Tatort zu rufen, Mitglieder der Münchner Polizeidirektion konnten ebenfalls nicht sofort erscheinen, da sie aus München eine längere Anreise hatten. Anwesend waren dann bestenfalls Gendarmen aus Hohenwart, denen StA Renner später den Fall weggenommen hat, weil sie seiner Auffassung nach bei den Ermittlungen zu wenig Initiative entwickelten. Maßgebliche Vertreter der Strafverfolgungsbehörden waren erst am Vormittag des 5.4.1922 am Tatort.

Oberamtsrichter Wießner, der in der Nacht ein Augenscheinsprotokoll erstellt hat, war beim Amtsgericht Schrobenhausen für vieles zuständig, unter anderem war er auch Grundbuchrichter. Ich gehe mal davon aus, dass er wenig Erfahrung mit Tatörtlichkeiten hatte.

Der LTV konnte also von den maßgeblichen späteren Ermittlern unbehelligt am Tatort agieren. Wenn diese aus eigener Wahrnehmung gesehen hätten, wie L.S. sich am Tatort unmittelbar nach Auffinden der Leichen verhalten hat, dann hätten sie ihn sicherlich von vorneherein massiver verdächtigt.

Unverständlich ist es, dass weder im Leuschner-Buch sonst noch an anderer Stelle deutlich wird, wann genau StA Renner und KOI Reingruber am Tatort waren. Bezüglich Renner musste die Korrespondenz zwischen ihm und seinem Vorgesetzten herangezogen werden, die @Badesalz im Münchner Staatsarchiv gesichtet hat, um endgültig Klarheit zu schaffen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 19:29
@all

Wo standen denn euerer Meinung nach die Särge?
Wie kommt die entsprechende Lichtsituation zustande?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2008 um 19:38
@AngRa

Meiner Einschätzung nach war die abendliche "Entdeckung" der Leichen zwar günstig für den LTV (gesetzt den Fall, er war der Täter), kam aber zufällig zustande.
Seine Familie hat nachmittags mit den verschiedenen Informationen zur Situation auf HK den ´Startschuss´ gegeben, da hätte er nicht mehr zögern können.
Hätte Hofner die Reparatur nicht gemeldet, wäre an diesem Tag wohl nichts mehr passiert.

Und ob er sich überhaupt klar war, was die Auffindung der Leichen auslösen würde?
Staatsanwaltschaft? Kriminaler aus München?
Ob das nicht doch über seinen Horizont ging?


melden