@Bernstein:
Also Bernie, jetzt flacht´s langsam ab, oder? Erst zu postulieren, es gäbe keine Einlaufflinten und auf meinen Hinweis, dass es die doch gibt, jetzt zu fragen, ob der Hersteller ( Russe ist korrekt ) schon vor dem I. WK existierte. Aua. Und wenn, was macht das? Selbst wenn es das heute garnicht mehr gäbe, für damals hab´ ich´s doch bewiesen.
Zur Verteilung:
Die Anschaffung einer aufwändigeren mehrläufigen Schrotflinte war teurer, für den einfachen Mann im Wald also schwieriger. Es werden damals also deutlich mehr "Einläufige" gewesen sein als heute. Dein Bild vom bayrischen Jägersmann, der immer mehr als einen Schuss braucht, um zu treffen, wird den Schützen nicht gerecht.
Es war auch schon damals eine Frage der Ehre, nur einen Schuss zu brauchen. Wer heute immer alles rausknallt, was in den Läufen ist, wird auch nicht ZU ernst genommen.
Als ich in den 80ern meinen Jagdschein machte, drückte mein Vater mir zum Übungsschiessen auf Tontauben die Baikal in die Hand, damit ich´s richtig lerne ( ein Schuss pro Tontaube und der musste sitzen ), und ich beim Transport mit dem Motorrad nicht die schöne Bockdoppelflinte beschädige. Mit der Baikal kann man Nägel in die Wand schlagen. Ich war ein Exot, mit der Einschüssigen. Hab´aber immer die wenigste Munition verbraucht.
Eine website mit Einlaufflinten aus der HK-Epoche kenne ich nicht, ich bin Bücherfan.
Was Frauen von Gewehren damals verstanden haben, kannst Du in grossen Buchstaben auf einen Fingernagel gravieren. Das war eine reine Männerangelegenheit.
Der Kreszenz hätten sie erzählen können, der Gruber hat mit der Elefantenbüchse auf die Thalerbuben geschossen, das hätte die auch geglaubt.
Was Grundsätzliches für alle:
Es gab mal eine Zeit hier im thread, da wurden die ( Zeit-) Zeugenaussagen kritisch geordnet und gewertet, um sich ein Bild über ihre Glaubwürdigkeit zu machen. Das scheint lange her zu sein.
Die von mir wieder aufgeworfene Waffendebatte, die von Euch mangels Fachwissens nicht zu einem fachlich befriedigenden Ende gebracht werden konnte, ist ein Beispiel dafür, wie sich zäh an irgendwas festgeklammert wird, wie Aussagen "al Gusto" eingebracht werden um den eigenen Standpunkt zu verteidigen:
Zu der Sache haben wir die ( zeitnahe ) Aussage eines aussenstehenden Fachmannes bezüglich eines Ersatzteiles für eine Flinte. Ich gehe sogar soweit, dass ich ihn wörtlich nehme, kann man unter Fachleuten tun. Gewehr defekt, ein Zündkegel erneuert, Gewehr wieder gut ( eigene Beobachtung und Tätigkeit ).
Zweitens haben wir die zeitferne Aussage der Magd, die einen Schuss gehört hat ( eigene Beobachtung ).
Dazu hat man ihr GESAGT, der Gruber hätte mit einem Infanteriegewehr geschossen ( Hörensagen, 1952! ).
Wenn ihr dann noch die Munition dazunehmt, habt Ihr alle Indizien zusammen.
FLINTE! Von mir technisch hieb- und stichfest nach Indizien belegt.
Und Ihr klammert Euch an ein Hörensagen-Wort ( Infanteriegewehr ) von 30 Jahren nach der Tat, Leute nehmt´s mir net übel, damit gingt Ihr vor Gericht baden, das zerrisse Euch jeder Anwalt in der Luft.
Und wenn nicht wenigstens versucht wird, TRAGFÄHIGE Hypothesen aufzustellen, dann vergesst es lieber.
Ich bin übrigens der Meinung, dass das Vorhandensein einer relativ leicht zu manipulierenden Schusswaffe sehr wohl neue Perspektiven auf die Tat zulässt.
Beispiel ( nicht meine Meinung, läuft aber ):
Verabredungsszenario, einige Zeit vor der Tat: der Liebhaber von Viktoria weiss um des Grubers Flinte und dass der damit schnell bei der Hand ist. Er bittet Viktoria, an seinen Allerwertesten zu denken, der so empfindlich auf Schrot reagiert. Sie reicht ihm die Flinte er verfährt wie von mir geschildert, das Ding geht nicht mehr und keiner sieht´s ihm an.
Oder noch besser: er beschreibt ihr den Manipulationsvorgang, ist ja nicht schwer, und sie macht das für ihn.
Hab´ ich hier noch nie so gelesen, ist aber möglich, ohne sich allzusehr anstrengen zu müssen.
Denkt mal drüber nach.
MfG
Dew