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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

21.04.2008 um 23:13
Münchner, die ausgehobenen Gruben sind nicht gesichert, das beruht auf einer Aussage von LTV.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.04.2008 um 23:30
@ Münchner, bez. der Aufstellung aus meiner Sicht:

* Gruben ausgehoben
Wenn überhaupt, wohl eher versucht - Schlittenbauer selbst erzählte dem Yblagger später davon, der Polizei selbst waren diese Grabungsversuche entgangen, so es sie denn gab.

* Türen von innen verschlossen / Nach der Flucht Türen von aussen verschlossen
Wenn wir das wüssten?! Von aussen her verschlossen wäre ebenso denkbar - fest steht nur, das Sch. die Tür zum Hof bei der Auffindung von innen aufschloss. Für mich ist die Schlüsselgeschichte eines der Schlüssel überhaupt. Wie viele Schlüsselgab es? Wann tauchte der als vermisst deklarierte wieder auf?

Etwas im Backofen verbrannt / Fremde Leute angeleuchtet

Erscheint mir durch glaubwürdige Aussagen als gesichert.

Aus Ausgugg gesehen (als neue Magd kam)

Woraus erkennst Du diesen zeitlichen Zusammenhang?


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Mordfall Hinterkaifeck

21.04.2008 um 23:58
Türen von innen verschlossen: Postbote, Kaffeehändler und Mechaniker gingen nicht rein - das kann aber auch aus Anstand gewesen sein, kein fremdes Haus einfach so zu betreten.

Türen von aussen verschlossen: die Auffindungszeugen haben doch sicher das Haus von aussen nach 'öffenbaren' Türen abgeklappert, bevor sie eine Türe aufbrachen.

Zum Schlüssel: die Täter kannten - falls es eine geplante Tat war - die Gewohnheit Grubers. Ich fantasiere mal: Es wäre möglich, dass der täglich vor dem zu Bett gehen einen Rundgang machte. Dabei hatte er 2ten Schlüssel dabei und schloss die Türen ab. Dann ging er nochmal in den Stall, ein Blick zu den Tieren, versichern dass die Stall- und Stadltüren nach draussen von innen verriegelt sind. Eventuell noch pipi machen. Wenn die Täter bei dieser Gelegenheit den Alten ermordeten (irgendwo im Bereich Futtergang/Stadl), dann hatten sie beide Schlüssel - den gestohlenen und den Grubers. Das Risiko war nicht so groß, denn 2 gegen einen. Die anderen saßen in der Falle, alle Türen zu ausser der zum Stadl. Die Damen mussten irgendwann durch den Futtergang, nachsehen wo der Alte bleibt. Dazu haben sie sich angezogen (oder waren noch angezogen), und sie sind zu zweit gegangen, weil ihnen mulmig war. Richtig Panik hatten sie noch nicht, denn dass der mal noch was länger im Stall/Stadl macht, ist nicht täglich, aber auch nicht unüblich ... die Täter sind ihnen entweder sogar entgegen gegangen, oder haben gewartet. Erst wurden sie gewürgt, um möglichst schnell still zu sein - Magd und die kleine sollten ja nicht gewarnt werden. Nach dem Tod der 3 wurde dann die Stube gestürmt: Magd in ihrer Kammer, die Kleine in den Stadl gezogen. Das musste schnell gehen, denn in diesen Minuten haben die beiden geschriehen. Der Kleine ist aufgewacht, hat auch geschriehen ... aber nicht lange. Danach wurde noch das Haus nach möglichen anderen Personen abgesucht. Dabei tropfte die Waffe.

Wie gesagt: ein mögliches Szenario, und nur möglich, wenn die Tat geplant war. Aber eine Erklärung, warum man vorher den Schlüssel klaut. Überhaupt: wenn der Schlüssel dafür geklaut war, muss es geplant gewesen sein.


Aus Ausgugg gesehen: berichtete das nicht die Schwester der neuen Magd, sie hätte 2 Leute auf dem Dach gesehen?


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 00:07
Nachtrag: das Stürmen hätte fast sein müssen, denn wenn alle 3 Erwachsenen fehlen, hätte das vielleicht ausgereicht, dass die Kleine Panik bekommt (erkennt, da MUSS was faul sein) das Haus durch ein Fenster verlässt, oder sich versteckt, oder in den Speicher rennt, oder oder oder .... das wollte man nicht. Das gleiche gilt für die Magd.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 00:21
Ich hatte das Argument bereits mehrfach ins Felde geführt: Wenn es tatsächlich zwei Schlüssel gegeben hätte und einer davon wäre vermutlich gestohlen, hätte auch auf Grund der erwähnten möglichen Unruhe auf dem Dachboden, der Spuren im Schnee, des lädierten Schlosses am Motorenhäuschen der Alte in erhöhter Wachsamkeit Gewehr bei Fuss gestanden und wäre nicht blindlings in eine Falle getapert.

Er war offenbar ahnungs- als auch arglos, als er erschlagen wurde. Was wiederum nicht ausschliesst, das er womöglich das erste Opfer war - denn der "stärkste Gegner" war mithin ausgeschalten, es blieben nur noch Frauen und Kinder übrig...

Die verschiedenen Varianten wurden ja ausführlich besprochen. Das Gegenstück dazu ist ja die Version Frau/Frauen im Stall zu einem Treffen mit dem Täter, eskalierender Streit, Würgen usw...

Das der eigentliche Tathergang bezüglich der Eheleute Gruber und Victoria Gabriel im Stadl erfolgte, ziehe ich anhand der gefundenen Blutspuren an Stalltür und Stadlboden nicht in Zweifel.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 06:00
@topfsekret

Bei dem Josef Starringer, der die Hker zu 1/20 beerbt hat, handelt es sich m.E. nicht um den Ehemann der Cäzilia Starringer, denn dieser Josef Starringer stammt aus Schachach. Der Ehemann der Cäzilia Starringer stammt aus Gerenzhausen (Scheyern)

Siehe Beitrag @oldschool70 v. 16.5.07 18.55h, S. 125

Ich gehe trotzdem davon aus, dass die Familie Starringer, in die die Cäzilia eingeheiratet hat, irgendwie mit A. Gruber verwandt war.

Ich sehe aber keinen Anlass zu spekulieren, ob Gruber auch mit seiner Stieftochter Cäzilia Inzest betrieben hat. Dafür gibt es keinerlei Anhaltspunkte.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 07:07
Es muss heißen, dass es keine Anhaltspunkte für einen Missbrauch gibt. Inzest wäre ohnehin nicht möglich, weil es sich nicht um die leibliche Tochter gehandelt hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 08:35
Jetzt wäre eine pathologische Einschätzung interessant: Ist Inzest mit der eigenen minderjährigen Tochter ein eigenes "Krankheitsbild" oder geht das einher mit überwiegender Pädophilie, die deswegen auch mit dem eigenen leiblichen Kind ausgelebt wird, weil es "am einfachsten" ist?

Das es zwei Josef Starringer gibt, wusste ich bis dato nicht, dann stimmt meine Mutmaßung natürlich nicht mehr. AngRa, gibt es Anhaltspunkte dafür, dass die Starringers miteinander verwandt waren, denn dann gäbe es ja immer noch die Möglichkeit der Motivlage, wie von mir geschildert.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 09:49
@topfsekret

Bin zwar nicht vom Fach, aber ich denke doch, dass Inzest noch mal ein spezieller Fall ist. Ich schliesse das aus vielen bekannten Fällen von Pädophilen, die gleichzeitig wunderbare Väter waren und sich niemals an ihrem Kind vergriffen hätten, geschweige denn jemand aus dem Umfeld ihm sowas zugetraut hätte.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 09:52
Es soll aber auch Pädophile geben, die extra zu diesem Zweck Kinder bekommen.
Schließe ich aber jetzt in diesem Fall mal völlig aus.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 09:55
@stalinstadt

Ich habe auch gewisse Sympathien für die These dass der alte Gruber das erste Opfer gewesen sein könnte. Reines Bauchgefühl, kann es nicht näher erhärten.
Ich zermartere mir immer wieder den Kopf über den Tatablauf. Wie auch immer, ich halte es für ausgeschlossen, dass die Tat im Detail planbar war. Die Täterschaft konnte keinesfalls voraussehen, dass die Opfer schön der Reihe nach in den Stadel kamen, einer nach dem Anderen.
Für mich sieht es nach einer Gewalteskalation aus, rasend vor Wut wurde da alles erschlagen.

Habe ich das richtig in Erinnerung mit dem kleinen Josef - er wurde durch das Verdeck des Wagens erschlagen, also evtl. ohne ihn direkt zu sehen? Ich meine, das mal gelesen zu haben. Wenn es so war - würde uns dieses Detail etwas sagen?


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 09:57
@Münchner
@alle

Ist da was dran, dass die Schwester der Magd ausgesagt haben soll, sie hätte 2 Leute auf dem Dach gesehen? Das wäre eine sensationelle Information, die mir bisher entgangen ist...


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 10:00
@alle

Ich mache mir zusehends Gedanken über diesen "kollektiven Vorhang des Schweigens", der noch heute am Tatort ausgebreitet wird...
Bin mir sicher, dass es fast in jedem Haus Nachfahren gibt, die noch irgendwas erzählen könnten, was sie einst bei Tisch aufgeschnappt haben von Eltern, Grosseltern...


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 10:03
Vielleicht wurde vor den Kindern über dieses Thema nicht gesprochen, weil man vor der Reaktion gewisser Leute im Ort Angst hatte.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 10:19
@Manatee

Die Schwester der Magd hat nicht ausgesagt, dass sie zwei Männer auf dem Dach oder an einem Dachfenster des Hkschen Anwesens gesehen hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 10:27
@Manatee

Bzgl. der Aussage der Schwester von der Magd: Ich kann mich an eine derartige, protokollierte Aussage nicht erinnern.

@all

Ich dachte, wir hätten zu einem früheren Zeitpunkt schon darüber diskutiert, dass wir das Motiv "Habgier im Zusammenhang mit einem Erbe" ausschließen können?

Dagegen spricht zu viel, dafür zu wenig....


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 11:23
@AngRa
@hauinolo

Danke für die Klarstellung (keine Aussage Schwester der Magd bezüglich Männer auf dem HK-Dach).

@hauinolo
Habgier als Tatmotiv würde ich aufgrund der Faktenlage ausschliessen. Dieses dürfte eher im Bereich Eifersucht/Hass/Rache liegen (Beziehungstat!).


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 11:29
@Badesalz,
ich habe diese Unterlagen nicht bei mir, denke aber, die besagten "Notdurft"-infos waren damals in der Lokalpresse ( Schrobenhausen) so ab dem 7.4.1922 herum erwähnt worden, im Zusammenhang mit den Heukuhlen, sowie auch Heu auf dem Boden, um etwaige Schritte zu dämpfen.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 11:55
@Badesalz,
... Nachtrag ...
und im Forum wurde schon mal mitgeteilt, dass diese Heuboden-Notdurft-Info (auch) von Konrad Müller stammte.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

22.04.2008 um 12:20
@Manatee

Ich sehe das Tatmotiv, genau wie Du und die meisten anderen Hinterkaifeckologen, eindeutig im privaten Bereich!

@all

Ich hatte mich am Samstag, nach einer erneuten Dachboden-Aktion, noch ein wenig mit der Oma meiner Bekannten unterhalten.

Die Aussage: Des war koa "Liebesmord" sondern "a Hassmord" ist erneut gefallen. Der Hinweis, dass man sich das heute noch in Waidhofen erzählt, nährt für mich weiter die Theorie, dass man sehr wohl, auch noch heute, in Waidhofen und Umgebung über die Tat spricht und es immer noch Menschen vor Ort gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigen und die möglicherweise die ein oder andere Aussage überliefert bekamen.

Gesichert sein dürfte, gemäß der Aussage der Oma, dass man sich öffentlich nur unter vorgehaltener Hand darüber geäußert hat, weil Angst geschürt wurde, in welcher Form auch immer. Sigl hat ebenso kapituliert wie der besagte Freund von Omas Bruder (Musikus aus der Dorfkapelle).

Den Aussagen des Vaters der Oma zu urteilen, wollte sich dieser nicht an Spekulationen beteiligen. Hierbei kam es zu Streitigkeiten innerhalb der Familie, weil die Mutter sich wohl an dem ein oder anderen "Dorfgerede" beteiligt hat. Thematisiert wurde der "Mord in Hinterkaifeck" immer wieder, bis heute.

Meine letzte Frage an die Oma war:
Es gibt doch bestimmt noch jemanden, der eindeutige Aussagen machen könnte, oder?

Die Antwort "O-Ton": Oh mei, red'n tun viele, mehr als 80 Jahr' scho. Dia aber, dia no was wiss'n, die wer'n nix sog'n.


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