Mordfall Hinterkaifeck

@wolpemuc

Das ZDF bietet von allen gesendeten Beiträgen (z. B. Hieber-Film) hervorragende Kopien an, die man käuflich erwerben kann.
Geh´doch mal auf ihre Internetseite.

@AngRa
@jaska

Sehe das mit KG's Wohnort ähnlich wie @jaska und würde nicht zuviel in diese Information hineininterpretieren. Vielleicht hat er auch einfach nur seinen im vertrauten Geburts- und Heimatort eingetragen, aus reiner Gewohnheit. Interessant wäre es aber schon, wenn man das aufgrund eines Einwohnerregisters noch endgültig klären könnte.

@oldschool70
Danke, aber das hab ich schon probiert. Da komm ich nicht weiter.

@oldschool70

Herzlichen Dank für deine Recherchen und Angaben zu den Aussagen von Sigl. Kann mir gut vorstellen, dass man ihn wegen des einen Widerspruchs nicht genug ernst genommen hat. Seine Aussagen enthalten zweifellos eine gewisse Brisanz.

Danke auch zu deinem Hinweis mit dem ZDF Archiv. Darf ich da noch nachhaken: Was, ausser dem Hieber-Film, den ich auch noch nicht gesehen habe, würdest du uns sonst noch zur Pflichtlektüre oder -ansicht empfehlen? Danke.

@Manatee
@wolpermuc

Soweit ich weiss, gab es hier Leute, die den Film über den Sender erworben haben. Sie werden Euch sicher weiterhelfen können, wenn sie die aktuellen Beiträge lesen.

Ich kann eigentlich nur den Hieber-Film empfehlen. Es gibt zwar noch einige Reportagen, die über die Jahre im TV ausgestrahlt wurden, aber ich erachte diese nicht als weiterführend.

@Manatee
@wolpemuc

Ich habe damals beim ZDF auf der Seite einfach über "Kontakt" allgemein angefragt, ob ich eine Kopie des Hieber Filmes käuflich erwerben könne. Ich habe die Eckpunkte, also Kurt Hieber, Hinterkaifeck und das Jahr der Ausstrahlung 1991 angegeben, und habe von dort eine weitere Adresse bekommen, wo ich den Film erwerben kann. Diese liegt mir jetzt leider nicht mehr vor. Und dort bekommt man dann gegen Vorauskasse und einer Bestätigung, daß man den Film nur privat nutzt usw. zugesandt. Aber das wird alles dann per Mail vom ZDF bzw. dem Vertrieb des Filmes mitgeteilt.

@schimmelchen

Danke für die Info. Wieviel muss man dafür ungefähr auslegen?

@Manatee

Der Film kostet 40 Euro. Die Begründung des ZDF ist dazu, daß es eine Einzelanfertigung ist und somit den Preis einer als Massenprodukt im Handel erhältlichen DVD so sehr übersteigt. Der Preis ist schon heftig. (die Qualität ist aber top!!)

@jaska
@Manatee

Wehrfähige junge Männer unterlagen noch einer ganz besonderen Meldepflicht neben der allgemeinen Meldepflicht.

Warum bedeuten amtliche Eintragungen so wenig? Seid ihr der Geist, der stets verneint?

@schimmelchen

Danke, 40 Euro ist mir der Film schon wert.

@AngRa

Zugegeben, ich weiss über die damaligen Meldepflichten kaum Bescheid und finde es auch durchaus interessant, was du über Karl Gabriel herausgefunden hast. Nur denke ich ähnlich wie @jaska, dass der Wohnort, den man nennt, nicht unbedingt in Stein gemeisselt war. Vielleicht war sein altes zu Hause für ihn gefühlsmässig immer noch sein zu Hause, obwohl er inzwischen in HK lebte. Junge Leute sagen ja auch manchmal noch 'ich bin aus...' und nennen den Ort der Eltern, obwohl sie schon eine Bude woanders haben...

@alle
@alle die in HK waren

Mal was ganz Anderes, kleine Frage:
Kann man sich in HK eigentlich problemlos umschauen, frei bewegen ich meine auch auf dem Acker (natürlich zu einer Zeit, wo keine Kulturen angepflanzt sind) und im angrenzenden Wäldchen (Hexenholz) oder gibt es da irgendwelche Vorbehalte zu beachten? Danke.

Nicht, dass einem da aus nordwest eine Schrotladung entgegenfliegt... ;-)) Oder so... (nur mal nachgefragt).

@AngRa: Nein, natürlich nicht. Warum machst Du diesen Vorwurf?
Ich bezweifle den angegebenen Wohnsitz keinesfalls. Ich war lediglich auf der Suche einer Erklärung für den offiziellen Wohnsitz Karl Gabriels, der beim dem Militär als "Laag" geführt wurde.
Meine Fragen waren keine Kritik, sondern eher Neugierde. Du bringst ja mit Deinem Hinweis zu der "ganz besonderen Meldepflicht" von wehrpflichtigen Männern schon ein wenig Licht ins Dunkel. Wie lief denn das konkret ab?
Karl Gabriel müsste also im Kriegsjahr 1914 seinen Wohnsitz mind. zweimal umgemeldet haben, sofern er dieser offiziellen Meldepflicht nachgekommen ist.
Aber ob er sich wirklich ordnungsgemäß umgemeldet hat, als er nach HK zog oder gar wenn er wegen eines Ehekraches kurzzeitig von HK floh, das ist doch gar nicht sicher.
Genauso wenig kann man amtlichen Eintragungen immer blind vertrauen. Das erlebt man doch heute trotz aller elektronischen Kontrollmechanismen noch. Kannst Du wirklich garantieren, dass von den knapp 4 Millionen ausgebildeten Soldaten und noch über 5 Millionen bereitstehender wehrfähiger Männer sämtliche beim Militär registrierten Angaben der Wirklichkeit entsprachen?
Jaska

@jaska

Ich mache neimendem einen ernsthaften Vorwurf. Es wurde unterschieden zwischen Geburtsort und Wohnort und in beiden Spalten war Laag angegeben. Zur Meldepflicht kann ich nur sagen, dass für Soldaten eine besondere Meldepflicht galt, neben der üblicherweise bestehenden. Vorschriften kann ich aber nicht nennen. Im Grunde genommen war ich selbst überrascht über den Eintrag, deshalb habe ich ja auch nachgefragt.

Es sind weitergehende Dinge dort nicht bekannt, auch nicht, ob er sich freiwillig gemeldet hat oder nicht. Dazu gibt es dort keine Unterlagen. Strafen hatte er auch keine und er war nicht am Gewehr 98 ausgebildet, was immer das bedeuten mag.

Es ist halt noch sein Diensteintritt August 1914 vermerkt. Karl Gabriel hatte genau das richtige Alter, um in den Krieg zu ziehen, denn er war 26 Jahre alt. Es ist gut möglich, dass er herangezogen wurde. Eine besondere Ausbildung an einer Waffe hat er aber nicht genossen. Es gab auch noch das Gewehr 88, an dem auch Soldaten, vornehmlich in Preußen ausgebildet wurden,aber auch das ist nicht vermerkt.

@AngRa. Das mit der Trennung von Geburt- uns Wohnort hast Du jetzt erst präzisiert, das macht schon einen Unterschied.
Wenn Du diesen Eintragungen also glaubst stellen sich doch folgende Fragen:
- Hat KG sich ordnungsgemäß umgemeldet? (Wenn nein, erübrigt sich sämtliche Diskussion, dann hat man keinerlei Anhaltspunkt über seinen angegebenen Wohnsitz)
- Falls KG wirklich auf Dauer nach Laag zurückgekehrt ist, hat er dann einen Scheidungsantrag gestellt? Konnte er die Ehe gar annullieren lassen? (In jedem Fall müsste es weitere Unterlagen dazu gegeben haben)

Gegen Laag als wirklichen Wohnsitz spricht für mich auch die Information, wonach Karl nicht bei seinen Eltern bleiben durfte und nach HK zurückkehren musste.
Darüberhinaus spielte der in den Akten auftauchenden Wohnort eines Soldaten ja lediglich dann eine Rolle, wenn verletzte Soldaten heimgebracht werden mussten bzw. Hinterbliebene über das Ableben benachrichtigt werden sollten. Und es kann ja sein, dass der Karl seine Eltern verständigt wissen wollte, mehr als die HKler.
Weiß man eigentlich, woher Viktoria die Nachricht über den Tod ihres Ehemannes bekam? Offizielles Schreiben?
Jaska

Es ist nicht bekannt, wann und wem seitens der Militärbehörden der Tod des Karl Gabriel mitgeteilt worden ist.

Jakob Sigl hat 1952 ausgesagt, dass das Verhältnis der Eheleute Gabriel nicht gut gewesen sei, weil Karl Gabriel seine Ehefrau verlassen hatte und zu seinen Eltern zurückgehrt war. Die hätten ihn aber nach Hinterkaifeck zurückgeschickt. Fälschlicherweise ist er aber von einer Eheschließung im Jahr 1913 ausgegangen.

Da die Ehe erst im April 1914 geschlossen wurde, die Einberufung dann Anfang August 1914 war, hatten beide eigentlich nur vier Monate Zeit. Ich denke, dass Karl Gabriel in dieser Zeit aus eigener Wahrnehmung den Inzest miterleben durfte. Der alte Gruber wird ein Tyrann gewesen sein, gegen den er ohne Weiteres nicht ankommen konnte. Ein großes Interesse an seiner Ehefrau wird er überdies nicht gehabt haben, sonst hätte er sich gewehrt. Sigl hat ja auch ausgesagt, dass Gabriel nur an der Sach Interesse gehabt hat.

Da wird er sich überlegt haben, dass die Ehe unter diesen Voraussetzungen sinnlos ist (ist ja auch unangenehm, wenn man die Ehefrau mit dem Schwiegervater teilen muss) und er wird nach Laag zurückgekehrt sein. Da insgesamt wenig Zeit übrig blieb, gehe ich nicht von einer Rückkehr nach Hinterkaifeck aus, sondern von einem Einzug ins Rekrutendepot nach Kösching. Dort wird er seine Heimatanschrift richtig angegeben haben. Das ist aber nur meine Meinung.

Die Mitteilung, dass keine Ausbildung am Gewehr 98 erfolgt ist, kann ich nicht einordnen. Ich habe im Militärpass meines Großvaters (Jahrgang 1878) nachgesehen. Dort war vermerkt, dass er am Gewehr 88 ausgebildet worden ist.

@Manatee
natürlich kannst Du Dich auf HK frei umschauen und in's Hexenhözl gehen. Auch die Wiese, auf der HK stand, kannst Du betreten.