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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 10:11
@all

Aus der Vernehmungsniederschrift des Andreas Schwaiger vom 17.12.51 noch ein interessantes Detail zum Zustand der kleinen Cäzilia Gabriel:

Schwaiger hätte den Eindruck gehabt, als ob dem Mädchen die Kehle durchgeschnitten worden und sie zusätzlich mit einem Kopfschuss rechts auf Höhe der Nase zu Tode gekommen wäre.

Ich vermute, bei der von Schwaiger festgestellten "Schusswunde" könnte es sich wieder um eine Einschlagspur der überstehenden Schraube gehandelt haben, mit der Gruber die Haue am Stiel befestigt hatte.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 11:26
@ oldschool

Wäre es denn möglich, mit der Reuthaue diese Verletzung an der Kehle hervorzurufen?


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 14:21
@oldschool

ich stelle es mir schwierig vor, an einer solchen Stelle eine Verletzung mit der Reuthaue zu erzeugen. Außerdem die kleine lag schon am Boden, oder er schlug seitlich zu, was aber m.E. mehr Mühe macht, als wenn er gleich auf den Kopf geschlagen hätte.
Was die klaffende Wunde am Hals betrifft, wäre es schon möglich, daß diese mit dem Taschenmesser, das ja bisher noch keine Bedeutung gefunden hat, hervorgerufen wurde.
Oder mit was erzeugt man sonst eine klaffende, quer verlaufende Wunde am Hals?
Da das Messer auch versteckt wurde, kann man auch davon ausgehen, daß es mit den Morden etwas zu tun hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 16:53
@alberine

Ich fürchte, wir können nur spekulieren. Eventuell könnte die klaffende Wunde am Hals der Kleinen von der Schneide der Haue herrühren. Ein Schnitt mit dem Messer wäre natürlich genauso möglich.

Aber ohne Obduktionsbericht und brauchbaren Lichtbildern...aussichtslos!

@elfeee

Du hast auch, im Gegensatz zu mir, noch nie mit einer Reuthaue nach Menschen geschlagen. Ich weiss, das es sehr gut möglich ist, gerade bei Kleinkindern auch ungewöhnliche Schlagtechniken anzutesten.

Vergess´ das bloss wieder... Nix fia unguat...;-)


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 17:14
Ich finde es ja äußerst ungewöhnlich, dass die Magd in ihrer Kammer quasi auf den oder die Mörder gewartet haben soll, statt schnellsmöglich das Weite zu suchen. Wo war denn ihre Kammer? Und wie stark war ihre Behinderung?


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 17:29
@topfsekret

Es ist nur bekannt, dass die Magd eine Gehbehinderung hatte (gemäß Inalidenkarte). Ich gehe davon aus, dass die Magd überrascht wurde und vorher von den Taten nichts mitbekommen hat, auch wegen der im Hause herrschenden Akustik, denn man konnte gemäß Schreitest der Polizei im Haus nicht hören, wenn jemand im Stadel schreit.

Auch deshalb gehe ich daon aus, dass diejenigen, die zum Nachsehen in den Stadel gelaufen sind, nicht aufgeregt gewesen sind und gerufen haben, denn ansonsten hätte die Magd zumimdest dieses schon hören müssen.

@oldschool70
@elfeee

Ich habe entsprechendes Werkzeug nicht im Hause. Ich habe mir heute aber mal eine Axt angesehen und meine, dass man, wenn das Teil vorne scharf geschliffen ist, auch damit eine Fleischwunde ziehen kann, gleiches müsste wohl auch für eine Reuthaue gelten.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 17:48
@AngRa
eine Reuthaue haben wir auch zu Hause, die ist aber vorne eher Stumpf.
Eine Axt spaltet Holz, also muß sie scharf sein.
Die Reuthaue kommt meistens zum Graben (im Wald zum Baumstumpf ausgraben, wie man es früher oft machte, oder auf dem Feld zum Kartoffel ernten - heutzutage ja nicht mehr -) zum Einsatz. Jedenfalls wurde es früher bei uns so gehandhabt.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 17:57
@elfeee

Das Taschenmesser ist m.E. seinerzeit als Tatwaffe überhaupt nicht diskutiert worden.
Der Gedankengang scheint mir damals eher gewesen zu sein, daß das Taschenmesser dem Täter (oder einem der Täter) gehört haben könnte und daß er dieses auf HK im Heu verloren haben könnte.

Zur Wunde am Hals:
Da es kein Foto oder keine genaue Beschreibung dieser Wunde gibt, kann man nur Vermutungen anstellen. Ich könnte mir aber schon vorstellen, daß man mit der abstehenden Schraube der Reuthaue (z.B. bei einem seitlich abgleitenden Schlag) einem Menschen eine entsprechende Verletzung zufügen könnte.
Es wäre aber v.a. auch die Frage zu stellen, in welcher Position sich das Mädchen befunden haben könnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 18:09
@topfsekret

Leuschner, 3. Auflage, S.122 unten:

"Franziskas (Anm.: Franziska, die Schwester von Maria Baumgartner) Mann, ein 53jähriger Hilsarbeiter, (...) , schildert seine Schwägerin als etwas beschränkt. Wegen ihres zu kurzen rechten Beins hätte sie einen hinkenden Gang gehabt, über den sich mancher lustig machte."

Dies scheint die einzige Aussage zu sein, die andeutet, daß Maria Baumgartner - in welchem Maße auch immer - ´intellektuelle Defizite´ aufgewiesen haben könnte.

Eine gewisse ´geistige Unbeweglichkeit´ oder Überforderung könnte natürlich in der Tatnacht durchaus Konsequenzen gehabt haben. Dies ist aber lediglich eine Spekulation!


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 18:35
Die Münchner Boulevardzeitung "tz" feiert in diesem Jahr 40jähriges Jubiläum.
In einer Sonderbeilage zur Ausgabe von Freitag, dem 22.02.2008, sind mir drei Artikel aufgefallen, von denen ich interessante Punkte in kurzen Auszügen wiedergeben möchte.

Auf den Seiten 42/43 berichtet Peter Leuschner über einen spektakulären Mordfall von 1987. Eine 18jährige Anhalterin aus Landshut war von einem Wirt in seine übel beleumundete Kneipe in Eichstätt mitgenommen worden und dort von Gästen bedrängt und letztendlich niedergeschlagen worden.
Als Fritz M. (damals 29) und Bernhard B. (damals 18), die Frauen für Freiwild hielten, von der 18jährigen Sex wollten, wehrte sich diese, wurde aber auf einen Tisch geworfen und brutalst zusammengeschlagen. Das Unfassbare: Einige der Gäste zogen sich stumm zurück, Schankkellner Robert G. (damals 29) sah tatenlos zu.
Der Wirt hatte zwischenzeitlich einen betrunkenen Gast nach Hause gefahren, seine Äußerung nach der Wiederkehr soll gewesen sein: "Dös Madl muss weg".
Zu viert zerrten sie Cornelia in ein Auto, brachten sie auf einen einsamen Parkplatz. Dort wurde das Mädchen nach einem Fluchtversuch stranguliert.
Obwohl die Kripo Ingolstadt nach einem Hinweis aus der Bevölkerung zunächst auf der richtigen Spur war, konnte das Verbrechen fünf Jahre lang nicht aufgeklärt werden. Denn die vier an der Tat beteiligten Männer hatten einen "Todesschwur" abgelegt - eisern zu schweigen. Und die Mitwisser schwiegen ebenfalls. Sogar die Anwohnerin, die nachts die Todesschreie des Mädchens gehört hatte, vertraute sich erst nach Monaten der Polizei an.
Aufgeflogen ist die Sache dann doch noch - und zwar durch den Schankkellner Robert G., der beim Mord dabei war und im Suff damit prahlte. Er kam 1992 in U-Haft und legte nach und nach ein Geständnis ab.



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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 18:43
@Badesalz

Dein letzter Beitrag zeigt an sich, dass es eher nicht möglich ist, dass eine Mordtat, begangen von mehreren Tatbeteiligten, auf Dauer nicht aufgeklärt wird. Denn irgendeiner quatscht mal, weil das Gewissen drückt, auch wenn alle ein Schweigegelübde abgelegt haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 18:51
Gleiche Beilage, S.62/63: "Ein Volksschauspieler, das Volk und die Tabus" - zum Mord an Walter Sedlmayr am 14.07.1990.

Über den Indizienprozeß 1992 wird u.a. mitgeteilt:
Am 25. November 1992 bringt Gerichtsmediziner Professor Wolfgang Eisenmenger in seinem Aktenkoffer den Schädel des ermordeten Schauspielers in den Gerichtssaal, die Einschlagstellen rot umrandet. Sie beweisen, dass Walter Sedlmayr von einem Rechtshänder ermordet worden ist.
(Anm.: Die Mordwaffe in diesem Mordfall war ein Hammer.)

Offensichtlich war es damals immer noch üblich, den Schädel des Opfers aufzubewahren und das Opfer demzufolge ohne Kopf zu bestatten.
Mir ist nicht bekannt, ob dies auch heute noch als nötig erachtet wird.
Auffällig ist, daß nicht von einer Schädelkalotte gesprochen wird, d.h. dem ´Schädeldach´, sondern von einem Schädel.

Man stellt sich natürlich auch die Frage, was mit dem Schädel von Walter Sedlmayr anschliessend geschah.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 18:54
@AngRa

Die Schlußfolgerungen sind jedem selbst überlassen, aber ich teile Deine Meinung.

Irgendwann wäre wohl - mehrere Beteiligte vorausgesetzt - auch im Mordfall HK die Wahrheit ans Licht gekommen.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 19:05
@troadputzer
Das von Dir abgebildete Werkzeug wird auch in unserer Gegend als Pickel bezeichnet. Im Leuschnerbuch gibt es weiter hinten noch einige Fotos von der Theatergruppe Nandlstadt, da sieht man das, was bei uns eine "Beschlhau" ( Beschl = Boschen = junge Bäume) ist. Damit werden Beschl (Jungbäume) gepflanzt. Mit der spatenartigen Seite haut man ein Loch in den Boden, mit der beilartigen Seite haut man Wurzeln ab. Diese Seite muß schon scharf sein, wenn man zügig arbeiten will.
@topfsekret und @Badesalz
Ich denke, dass die Magd nicht nur leicht hinkend und etwas zurückgeblieben war, sondern vielleicht doch etwas schwerer behindert, denn es heißt doch, dass sie ihren früheren Arbeitsplatz verlassen mußte, weil der Bürgermeister keinen Krüppel im Ort haben wollte. Warum nicht? Mir fällt als Erklärung nur ein, dass er gefürchtet hat, dass die Gemeinde früher oder später für Maria B. hätte aufkommen müssen. Sie hatte keine Eltern mehr, nirgends mehr Heimatrecht und konnte wohl nicht alleine für sich sorgen. Eine bedauernswerte Person.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 19:07
So, dritter Teil aus dem "tz-Beilagenwust":

Auch die "Panorama"-Redaktion wird vorgestellt, die aus Peter Leuschner und vier Journalistinnen besteht.

Themen: "...spektakuläre Verbrechen, Naturkatastrophen, dramatische Unfälle oder ernste Themen wie Sterbehilfe, Klimawandel oder das Klonen finden hier ihren Platz..."

Über Peter Leuschner wird berichtet:
Nicht nur der "Hahn im Korb", sondern auch der Senior der "Globus"-Seite ist Peter Leuschner(60). Seit 1974 bei der tz ist er mittlerweile auch der dienstälteste unter den schreibenden Kollegen. Er hatte zuvor sein Handwerk bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung gelernt und ausgeübt.
Wenn man bedenkt, daß ich diese Jubiläumsbeilage heute morgen fast schon ungelesen weggeworfen hätte...

Was man nicht alles so nebenher findet! :)


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 19:18
@Theresia

Zu Maria Baumgartner habe ich ähnliche Gedankengänge. Allerdings fehlen auch hier wirklich aufschlußreiche Zeugenaussagen.

Mir drängt sich aber doch der Verdacht auf, man habe Maria Baumgartner das elterliche Erbe mehr oder weniger ´abgeluchst´ und sie aus dem Häuschen der verstorbenen Mutter, das man schnell verkaufen wollte, hinausgedrängt.

Auf HK scheinen jedenfalls eher "Spezialfälle" gelandet zu sein - etwa ein diebischer Knecht, eine schwangere Magd (Rieger) oder eben eine - in welchem Maße auch immer - körperlich und geistig beeinträchtigte Magd Maria Baumgartner.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 20:42
Hämmer,Äxte,Beile usw. werden ja in Gewichtsklassen eingeteilt.Im Falle des Kreuzpickels gibt es natürlich auch ganz leichte und kleinere,z.B. fürs Bergsteigen ( Eis ).

In unserem Fall bin ich mir nahezu sicher, daß es sich um eine schwere, klassische Kreuzhaue- Pickel handelt. Und zwar genau so wie auf den eingestellten Bild von Troadputzer.Leichtere, handlichlichere würden eigentlich keinen Sinn machen, da waren andere Gerätschaften vorhanden u. praktischer, eben z.B. die Reuthaue.

So eine Hacke brauchte man für harte Böden, wie z.B. im gestampften Stadelboden u.ä.Aus eigener, leidvoller Erfahrung möchte ich behaupten, das die Dinger unhandlich und der Umgang eines gewissen Geschicks bedarf ( hab natürlich niemanden versucht umzubringen ! ).Falsch angewendet bleibt die Hacke im Boden( im Objekt ) stecken und muß mühsam herrausgezerrt werden.

Elfeee hat das eigentlich auf den Punkt gebracht. Mehrere Schläge mit der Kreuzhacke hätten solche Verletzungen ergeben das wirklich nicht viel übriggeblieben wäre. Außerdem, wie sollen mit diesem Pickel stumpfe Verletzungen möglich sein ?
Ich nehme schon an, daß der Pickel auf irgendeine Weise beim Tathergang benutzt wurde, nur nicht als primäres Tatwerkzeug.Wie auch das Taschenmesser. Es muß einen Grund gehabt haben dasselbe zu verstecken.

Trotz aller fehlenden handfesten Fakten, vorallem ohne Obduktionsbefund, den ein Kundiger interpretieren könnte,mein persöhnliches Fazit: bis jetzt sehe ich keinen Ansatzpunkt einen zweiten aktiven Täter nachzuweisen ( " Arbeitsteilung " ).Alle Verletzungen könnten durch die Reuthaue mittels verschiedener Anwendungstechniken verursacht worden sein, außer u.U. die der Kleinen.Aber auch wenn man den Pickel,das Bandeisen u. das Messer berücksichtigt, setzt dies nicht zwingend einen zweiten aktiven Täter voraus. Aber das ist meine spekulative Meinung. Was man halt grad so denkt.


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dida ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 20:48
@elfeee

Früher kannte ich den Gebrauch mit der Reuthaue auch nur zur Waldarbeit.
Seit ich @oldschool kenne, weiss ich, dass sie auch zu anderen "Rodungsarbeiten" gebraucht werden kann.
Ich hoffe jetzt nur, dass unser Kommissar @keller nicht mitliest und weitere Schritte einleitet ....

;-)


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 21:12
@AngRa 18:43

Absolute Zustimmung. Wobei es nicht einmal das Gewissen sein muß.Wichtigtuerei ( "Ich weiß was, darfst es aber nie weitererzählen " ) , oder gar Angeben mit der Tat vor der aktuellen Lebensabschnittspartnerin ist dann das Ende eines bis dahin erfolgreich verlaufenen gemeinschaftlich begangenen Tat.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.02.2008 um 21:29
@drlämmer

...oder mal so ausgedrückt:

jeder hat mindestens einen Bekannten (Vertrauten) dem er meint „Geheimnisse“ anvertrauen zu können – mit der fast logischen Konsequenz, dass in kürzester Zeit ALLE davon wissen. Das Geheimnis muss nur interessant genug sein, was in diesem Fall allemal gegeben war/ist.


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