Mordfall Hinterkaifeck

@Badesalz

ja das ist richtig - 12.04.1914 = Ostersonntag

Die (standesamtliche ??) Hochzeit von Viktoria und Karl war am Freitag 03.04.1914.

Dann denke ich, daß am Samstag darauf (04.04.1914) der kirchliche Hochzeitstermin gewesen sein könnte.

@Theresia: Interessante Informationen. Dann sollten wohl die Kühe auf HK nicht so schnell nach draußen gelassen werden. Ein evtl. Hütebub wäre bestimmt irgendwo erwähnt worden und wie Du es beschreibst ist der Aufwand für Weidevieh damals ungleich höher gewesen. Wobei für 16 Rinder dreimal täglich Grünfutter zu mähen ja auch nicht zu verachten ist... Übrigens kann man wohl in überdurchschnittlich nassen und warmen Jahren schon ab Mitte Mai Heu einholen. Hätte also in jedem Fall noch einige Zeit gedauert.
Jaska

Am 3.4.1914 war die standesamtliche Hochzeit. Der kirchliche Hochzeitstermin ist leider nicht bekannt.

@AngRa

Ich denke fast (wie @kcefiak), daß die kirchliche Hochzeit am nächsten Tag stattgefunden haben dürfte.

Diese langen Intervalle zwischen standesamtlicher und kirchlicher Hochzeit, wie sie heute verbreitet sind, hat es, soweit ich weiß, selbst in der Zeit meiner Eltern (60er Jahre) noch nicht gegeben.

@Theresia

Es hat aber doch wohl Stacheldrahtzäune gegeben - oder damals bei uns noch nicht?

Zum Thema "Stacheldraht" gibt es einen Artikel bei Wikipedia.

Der Stacheldraht in der allgemein bekannten Form ist demzufolge schon 1873 in den USA erfunden worden.

@jaska
@Interessenten

Alte bayerische Rinderrassen, die heute vom Aussterben bedroht sind. Siehe:

http://www.lfl.bayern.de/itz/rind/11420/

Rinderrassen allgemein:

http://www.aid.de/landwirtschaft/tierspecial/rinderrassen/inhalt.htm (Archiv-Version vom 06.03.2008)

Korrektur: Für unseren Zusammenhang interessant ist nicht Ludwig Thomas Einakter "Brautschau", sondern die Erzählung "Hochzeit"!

Der darauf basierende Fernsehfilm in zwei Teilen wurde zuletzt 2005 im Bayerischen Fernsehen wiederholt.
Dargestellt wird eine Bauernhochzeit (samt "Schmuser-Anbahnung") im Dachauer Land um die Jahrhundertwende. Zu dieser Zeit war Thoma als Rechtsanwalt in Dachau tätig.

siehe: www.br-online.de/land-und-leute/himmel/theater/2005/0815.html

Allerdings wird eine "große" Hochzeit mit zahlreichen Gästen, Musik und Tanz dargestellt, die es bei den HKern anscheinend nicht gegeben hat.

Da die Hochzeit in der Fastenzeit stattgefunden hat, können wir davon ausgehen dass es mit der Vermählung eilte?
Vielleicht ist das auch ein Thema von dem die "Oma" näheres weiss.

@lesmona

Da Cäzilia Gabriel am 9.1.1915 geboren wurde, eilte es mit der Hochzeit nicht direkt. @kcefiak hat vor einigen Seiten berechnet, dass der Empfängniszeitpunkt nach der Eheschließung lag und somit alles seine Ordnung hatte.

Wusstest ihr dass ein Film gedreht wird, der Murder Hinterkaifeck oder so heisst? Weiß nicht, ob das schon jemand geschrieben hatte, möchte euch nur nichts vorenthalten!

@lesmona,
@Badesalz,
bernie, der umtriebige WEB-recharcheur (:--))) / merci: @keller) kann auch hier was anbieten, danke des wirklich grossartigen Gutenberg-projekts !!
Voila, hier nun der unvergesene Ludwig Thoma mit seinem stueck "Brautschau" :

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=2834&kapitel=1#gb_found

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Bernie

@Hesher
@alle

Der Film wird "Kaifeck murder" heissen und wird bereits gedreht. Ab Frühling wird ausserdem "Tannöd" verfilmt. Also sind zwei Filme zum Thema in Arbeit.

Mehr hier: http://www.br-online.de/kultur-szene/artikel/0712/18-tannoed-doppelverfilmung/index.xml

@alle,
schmunzel: in einigen gegenden Bayerns hätte man der Vic zum hochzeitsschmuck wohl ein besonderes attribut verpasst, den BOBBERKRANZ ! das war das symbol dass die Braut schon vorher dem maennlichen geschlecht nicht gerade schamvoll oder furchtsam "gegenuebergetreten" war, also schon beziehungen gehabt hatte !
zur Betonung: dieser Kranz hatte nicht Mobberkranz geheissen :-)

http://www.hdbg.de/fblh001.htm (Archiv-Version vom 07.07.2007) --- interessanter Link / Kultur der Frau in Bayern

ein fragwürdiger brauch, der zum glück wohl schon der vergessenheit anheim gefallen ist, zudem ein unfairer brauch: gabs denn dazu ein "analogon" fuer den Bräutigam, falls der sich schon vorher in punkto Frauen recht kundig gemacht hatte ?

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Bernie

@Bernstein, das Stück ist klasse :-)
@AngRa, ich hatte die kleine Cilly nicht im Sinn wegen dem ungünstigen Hochzeitstag.
Aber vielleicht ist der ja nicht überall ungünstig, wenn sogar so Sachen wie Verlobung in jedem Eck anders üblich ist.

Der VAter wars......ich sags euch.........

@lesmona,
jetzt bräuchten wir aus so einem landeskundlichen/trachtenkundlichen museum noch eine abbildung von so einem moralischen "teil", dem geflochtenen "Jungfernkreuz der ausg'schamten Triebhaftigkeit ! mei o mei .. jo verreck !
Würde mich sehr interessieren, schon der bildung wegen, wie so ein Bobberkranz ausgesehen hat ? tja, nun muessten die hochbetagten alten Damen ran, denn dieser brauch duerfte wohl mitte des letzetn jahrhunderts schon am aussterben gewesen sein ? vielleicht hat eine dieser alten Damen noch so etwas in ihrem privatbesitz :-)

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Bernie

Ich, als hochbetagte alte Dame mit 37, stelle mich freiwillig zum Tragen des Bobberkranz!

Viktoria tat es mir vermutlich gleich ... so hochbetagt ;-)

Nochmals zum Thema Abtreibung

Die Tochter von Bgm. Greger, Kreszenz Greger ist 1927 an einer Abtreibung verstorben, die der Vater des ungeborenen Kindes, ein Landwirtssohn aus Innig und dessen Freunde mittels einer Zange vornehmen wollten. Der "Eingriff" fand im Wald statt, Kreszenz Greger muss furchtbar geschrien haben, weshalb ihr einer der Männer den Hals zuhielt, wobei sie dann erstickt ist. Die Männer haben sie dann in einem Wald zwischen Bachern und Walchstadt am Wörthsee liegen lassen, wo sie erst acht Tage später gefunden wurde.

Ich erwähne dieses, weil es im katholischen Oberbayern wohl doch nicht so einfach gewesen ist "professionelle" Abtreibungen durchzuführen.

Nach der Geburt des Josef wäre es für Victoria Gabriel allerdings im Hinblick auf die im Raum stehenden Inzestvorwürfen nicht möglich gewesen, ein weiteres Kind zu bekommen, so dass eine Abtreibung der letzte Ausweg gewesen wäre.

@Bernstein

zum "Bobberkranz" für die Viktoria: Wir haben keinerlei Anhaltspunkte, daß Viktoria vor oder nach der Hochzeit mit Karl Gabriel besonders "ausg´schamt triebhaft" war. Es gibt keine Informationen, die darauf hindeuten, daß sie mit dem männlichen Geschlecht "inflationär-sexuelle" Erfahrungen hatte.

Das einzige was uns überliefert wurde ist, daß Sie wohl attraktiv war und geschlechtliche Beziehungen zu ihrem Vater hatte. Um die Jahreswende 1918/1919 hatte sie eine Affäre mit dem ebenfalls verwitweten Nachbarn S... .

Ansonsten wurde z.B. von Viktoria B. (Tochter des S...) berichtet, daß Viktoria nie mit einem "Herrn" gesehen wurde. Die Magd Kreszenz Rieger berichtet ebenfalls, daß sie während ihrer Dienstzeit auf Hinterkaifeck 1920/1921 nie bemerkt hätte, daß Viktoria ein Verhältnis mit Männern (außer ihrem Vater) gehabt hat.

Bzgl. Verhältnis Viktoria zu anderen Männern:

Das die Kreszenz und die Viktoria B. (Victoria Beckham?) von einem möglichen Verhältnis zu anderen Männern nichts bemerkt hat, ist für mich nicht verwunderlich. Wie wir wissen, hat der alte Gruber für einen möglichen Verehrer der Viktoria ja nicht unbedingt gleich einen Kuchen gebacken und Kaffee aufgesetzt.

Die Aussagen der Viktoria B und Kreszenz R. würde ich diesbezüglich als nicht sehr aussagekräftig einstufen. Eine mögliche Liebelei der Viktoria wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit von Statten gegangen sein, da bin ich mir sicher.....