"ich habe hier bereits geschrieben, dass ich den "Inzest" für einen ganz massiven sexuellen Missbrauch halte, der keinesfalls erst nach dem angeblichen Tod des Karl Gabriel begonnen haben kann. Erfahrungsgemäß beginnt sexueller Mißbrauch im Kindes, -oder Jugendlichenalter."
Zitat: ter vom 13.12.2007
Inzest mit einem sechzehnjährigen Mädchen ist selbstverständlich sexueller Mißbrauch, was auch sonst!
Da das inzestuöse Verhältnis bis ins Erwachsenenalter reichte, gehe ich zumindest davon aus, das Andreas Gruber nicht oder nicht ausschließlich pädophil veranlagt war. Denn sonst hätte er der Mißbrauch mit Einsetzen der Adoleszenz aufgehört.
"In einem anderen Forum, (in dem auch hiesige Mitglieder schreiben), habe ich nun gelesen, dass Viktoria, bereits der ersten Ehefrau Schlittenbauers, von diesem Mißbrauch erzählt haben soll, der begann, als sie 16 Jahre alt war. Karl Gabriel wollte anscheinend kurz nach der Eheschließung, bereits wieder in sein Elternhaus zurückkehren. Ich gehe davon aus, der junge Mann begriff und erlebte sehr schnell, was sich im Hause seiner Schwiegerfamilie abspielte."
Zitat: ter vom 13.12.2007
Dass das sechzehnjährige Mädchen sich der älteren Nachbarin anvertraut hat, spricht meiner Meinung nach sehr für die Nachbarin! Sie muß wohl eine nette Person gewesen sein, zu der die Sechzehnjährige großes Vertrauen hatte. Eine derart ungeheuerliche Geschichte erzählt niemand einfach so, mal nebenbei!
Was der junge Ehemann Karl Gabriel mitbekommen hat, hängt meiner Meinung nach stark von der Umgangsweise mit dem Inzest, innerhalb der Familie Gruber, ab. Auch ist es doch möglich, dass Karl Gabriel schon vom Inzest gehört hatte, durch Erzählungen hinter der vorgehaltenen Hand.
Dazu würde mir, ungerichtet, einfallen:
- Hatte sich die sechzehnjährige Viktoria ihrer Mutter anvertraut und zwar keine Hilfe erhalten, da sich die Ehefrau gegen ihren Mann nicht wehren konnte, aber zumindest Verständnis bekommen?
- Oder hat die Mutter weggesehen und die Schuld für den Inzest obendrein ihrer Tochter in die Schuhe geschoben? Studien zeigen, dass diese Verhaltensweise bei Inzest häufig auftritt.
- War das Thema Inzest innerhalb der Familie Gruber sanktioniert? Vielleicht durch die Familiegeschichte? Man weiß heute, dass es in Inzest-Familien oftmals eine regelrechte Inzesthistorie gibt. Gab es dieses Thema schon in der vorangegangenen Generation?
- Wurde das Thema innerhalb der Familie totgeschwiegen? Wie ging die Verwandschaft damit um?
- Wem hat sich Viktoria überhaupt anvertraut? Dem Pfarrer, der Mutter, engen oder der engsten Freundin?
- Was ist Viktoria geschehen, wenn etwa herausgekommen ist, dass sie sich anvertraut hat?
Grundsätzlich finde ich es ganz schwierig und der Aufklärung auch nicht dienlich, Viktoria in die "Lolita-Ecke" zu stellen. Wenn man sich mit der Fachliteratur zum Thema sexueller Mißbrauch - und 75 %! aller Fälle von sexuellem Mißbrauch passieren innerhalb der Familie - beschäftigt, dann kommt man unweigerlich zum Schluß, dass sexueller Mißbrauch, also auch Inzest, keine erfüllte und glückliche Sexualität zur Folge hat!
Vielmehr haben die Opfer von sexuellem Mißbrauch in aller Regel eine gestörte Sexualität und vielfältige weitere Leiden, psychischer und physischer Art. Sie zeigen Psychosen, zwängeln, sind verhaltensgestört, haben Schwierigkeiten soziale Beziehungen einzugehen - untherapiert im Zweifel ein Leben lang.
Wenn man von Wahrscheinlichkeiten ausgeht, und bei diesem Fall bleibt ja oft nichts anderes übrig, dann muß man von der Tatsache ausgehen, dass das erste Opfer in diesem Fall, Viktoria Gabriel, eine Persönlichkeit mit Brüchen war. Jedoch sicher keine lustige lüsterne Bäuerin, die des Nächtens im Wäldchen willig bereit war - und am Tag, in der schwüle der Mittagshitze das Feld zu ihrem Lager machte. Das ist eine Phantasie!
Oft habe ich hier über das Unverständnis gelesen, dass Viktoria sich nicht aus der Beziehung zu ihrem Vater lösen konnte bzw. wollte, obwohl sie Gelegenheiten dazu hatte.
Nach der sog. Zyklustheorie von Leonore Walter befinden sich Frauen in einer Gewaltspirale, die es ihnen nicht mehr möglich macht, diese Situation zu verlassen.
Siehe auch:
http://www.uni-potsdam.de/u/ifk/sites/curriculum-site/modul1.htmLiebe Grüße
Aliki