Mordfall Hinterkaifeck
14.12.2007 um 01:10Kepptn,
Männer, besonders Bauern, der damaligen Zeit, waren hart arbeitende Menschen, Patriarchen, die ihre Angelegenheiten, sofern sie persönlicher, ja intimer Natur waren, ( den Posten des Ortsvorstehers lassen wir mal außen vor, der eröffnet ganz andere Perspektiven), selber in die Hand nahmen.
Man sprach nicht viel, schon gar nicht mit der Frau oder gar den Kindern. Ging seinem Tagesgeschäft nach. Gefühle? Wer hatte dafür Zeit und Sinn? Wem hätte man sie offenbaren dürfen? Liebevolle Partnerschaften, Vertrauen, Mitteilungsbedürfnis, Verständnis? Das waren Fremdworte!!!!
Beispiel:
Wer scherte sich um die schwangere Magd und ihr später unterversorgtes Kind, die damals Hinterkaifeck verließ? Wer war der Vater, dem dies offensichtlich, so völlig egal war?
Es war eine Zeit, die schwangere Hausmädchen und Mägde von Haus und Hof schickte. Wurde ein Mädchen "in Stellung" schwanger, hatte es zu sehen, wo es blieb, fiel doch die Arbeitskraft weg. Wer sollte für den Bastard sorgen?
Es war eine völlig andere Zeit, ein völlig anderes Denken, mit heutiger Zeit nicht zu vergleichen.
Ich stamme aus einer alten Familie, die ihre urursprünglichen Wurzeln im Bauernland hat. Zu Zeiten meiner Urgroßeltern, gab es bei uns kein "Gerede" über Gefühle und ähnlichem "dummen Zeug". Meine Großmutter zuckte mit keiner Wimper, als zwei Kinder auf der Flucht starben und sie die kleinen Leichen im Schnee zurücklassen mußte. Wie sie wirklich empfand, hat nie jemand erfahren. Man sprach niemals wieder davon, das wäre völlig undenkbar gewesen. Ich weiß es nur, weil sie jährlich, wortlos, Kerzen entzündete. Fragen waren tabu. Ich denke dennoch, dass sie unendlich gelitten hat.
Ich glaube kaum, dass da etwas abgesprochen wurde. Eine solche Tat war doch sicherlich nicht geplant.
Die Familie wurde mit der eigenen Hacke erschlagen. Bei einem geplanten Mord, hätte die hauseigene Hacke keine Rolle gespielt, das Tatwerkzeug wäre mitgebracht worden.
Nein, ich glaube, da ist etwas eskaliert. Täter und Opfer wurden von Emotionen überrannt. Ich denke, der Täter war allein, voller unendlicher Wut, einsamer, aufgestauter Gefühle, die er mit niemandem teilen konnte. Ein Knoten, der platzte.
Ein kühler, planender Mörder, würde keinem Kleinkind den Schädel spalten, das friedlich schlafend im Kinderwagen liegt. Ein Mörder, der vielleicht denken muß, er würde seinem eigenes Kind, die Hacke in das Köpfchen schlagen. Ein Mörder, der durch das Verdeck des Kinderwagens, so grausam zuschlägt, dass das Hirn des Kindes verspritzt wird, der verbirgt unendlichen Haß.
( Sorry, diese brutale Formulierung stammt nicht von mir)
Weshalb auch? Konnte er Kühe versorgen, hätte er auch einem Kleinkind zu essen geben können, wäre er der coole, besonnene Täter. Besonders, wenn er nicht sicher war, vielleicht sein eigenes Kind vor sich zu sehen. Weshalb wurde das Vieh überhaupt versorgt? Welchen Grund hätte der LTV dafür haben sollen? Ob der Mord heute oder in 4 Tagen entdeckt wurde, hätte für ihn doch keine entscheidende Rolle gespielt.
War der fehlende, noch zu erwartende Brief, der Grund für das Abwarten?
Die Papiere waren durchwühlt, das Geld war völlig gleichgültig, es wurde anscheinend ein bestimmtes Schreiben gesucht. Wartete man täglich auf besagten Brief, weil man ihn nicht fand und spielte in der Zwischenzeit, heile Welt auf dem Hof?
Vielleicht ahnte die Dorfgemeinschaft wer diese Tat beging. Niemals hätte sich jedoch jemand verplappert.
Fahre doch bitte HEUTZUTAGE einmal, mit einem fremden Nummernschild, durchs tiefste Meck-Pom, Ostfriesland oder Bayern, --- auf das abgelegenste Dorf. Gehe dort in das einzige Gasthaus, stelle Fragen, verdächtige den Bürgermeister, den Pfarrrer, den Großbauern....., was erlebst Du?
Stelle Dir dann vor, Du würdest diese Reise vor mehr als 80 Jahren antreten ,...... nun?
Es gäbe keine einzige Antwort, sei sicher!
Gruß von ter
Männer, besonders Bauern, der damaligen Zeit, waren hart arbeitende Menschen, Patriarchen, die ihre Angelegenheiten, sofern sie persönlicher, ja intimer Natur waren, ( den Posten des Ortsvorstehers lassen wir mal außen vor, der eröffnet ganz andere Perspektiven), selber in die Hand nahmen.
Man sprach nicht viel, schon gar nicht mit der Frau oder gar den Kindern. Ging seinem Tagesgeschäft nach. Gefühle? Wer hatte dafür Zeit und Sinn? Wem hätte man sie offenbaren dürfen? Liebevolle Partnerschaften, Vertrauen, Mitteilungsbedürfnis, Verständnis? Das waren Fremdworte!!!!
Beispiel:
Wer scherte sich um die schwangere Magd und ihr später unterversorgtes Kind, die damals Hinterkaifeck verließ? Wer war der Vater, dem dies offensichtlich, so völlig egal war?
Es war eine Zeit, die schwangere Hausmädchen und Mägde von Haus und Hof schickte. Wurde ein Mädchen "in Stellung" schwanger, hatte es zu sehen, wo es blieb, fiel doch die Arbeitskraft weg. Wer sollte für den Bastard sorgen?
Es war eine völlig andere Zeit, ein völlig anderes Denken, mit heutiger Zeit nicht zu vergleichen.
Ich stamme aus einer alten Familie, die ihre urursprünglichen Wurzeln im Bauernland hat. Zu Zeiten meiner Urgroßeltern, gab es bei uns kein "Gerede" über Gefühle und ähnlichem "dummen Zeug". Meine Großmutter zuckte mit keiner Wimper, als zwei Kinder auf der Flucht starben und sie die kleinen Leichen im Schnee zurücklassen mußte. Wie sie wirklich empfand, hat nie jemand erfahren. Man sprach niemals wieder davon, das wäre völlig undenkbar gewesen. Ich weiß es nur, weil sie jährlich, wortlos, Kerzen entzündete. Fragen waren tabu. Ich denke dennoch, dass sie unendlich gelitten hat.
Ich glaube kaum, dass da etwas abgesprochen wurde. Eine solche Tat war doch sicherlich nicht geplant.
Die Familie wurde mit der eigenen Hacke erschlagen. Bei einem geplanten Mord, hätte die hauseigene Hacke keine Rolle gespielt, das Tatwerkzeug wäre mitgebracht worden.
Nein, ich glaube, da ist etwas eskaliert. Täter und Opfer wurden von Emotionen überrannt. Ich denke, der Täter war allein, voller unendlicher Wut, einsamer, aufgestauter Gefühle, die er mit niemandem teilen konnte. Ein Knoten, der platzte.
Ein kühler, planender Mörder, würde keinem Kleinkind den Schädel spalten, das friedlich schlafend im Kinderwagen liegt. Ein Mörder, der vielleicht denken muß, er würde seinem eigenes Kind, die Hacke in das Köpfchen schlagen. Ein Mörder, der durch das Verdeck des Kinderwagens, so grausam zuschlägt, dass das Hirn des Kindes verspritzt wird, der verbirgt unendlichen Haß.
( Sorry, diese brutale Formulierung stammt nicht von mir)
Weshalb auch? Konnte er Kühe versorgen, hätte er auch einem Kleinkind zu essen geben können, wäre er der coole, besonnene Täter. Besonders, wenn er nicht sicher war, vielleicht sein eigenes Kind vor sich zu sehen. Weshalb wurde das Vieh überhaupt versorgt? Welchen Grund hätte der LTV dafür haben sollen? Ob der Mord heute oder in 4 Tagen entdeckt wurde, hätte für ihn doch keine entscheidende Rolle gespielt.
War der fehlende, noch zu erwartende Brief, der Grund für das Abwarten?
Die Papiere waren durchwühlt, das Geld war völlig gleichgültig, es wurde anscheinend ein bestimmtes Schreiben gesucht. Wartete man täglich auf besagten Brief, weil man ihn nicht fand und spielte in der Zwischenzeit, heile Welt auf dem Hof?
Vielleicht ahnte die Dorfgemeinschaft wer diese Tat beging. Niemals hätte sich jedoch jemand verplappert.
Fahre doch bitte HEUTZUTAGE einmal, mit einem fremden Nummernschild, durchs tiefste Meck-Pom, Ostfriesland oder Bayern, --- auf das abgelegenste Dorf. Gehe dort in das einzige Gasthaus, stelle Fragen, verdächtige den Bürgermeister, den Pfarrrer, den Großbauern....., was erlebst Du?
Stelle Dir dann vor, Du würdest diese Reise vor mehr als 80 Jahren antreten ,...... nun?
Es gäbe keine einzige Antwort, sei sicher!
Gruß von ter