Mordfall Hinterkaifeck
17.05.2021 um 01:54Falls noch jemand auf das versetzt stehende Marterl abhebt:
Zum Hof selbst 6,5 Gehminuten und ca. 430 Meter Entfernung
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Zum Hof selbst 6,5 Gehminuten und ca. 430 Meter Entfernung
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So abgelegen ist er eigentlich nicht, siehe die Bilder zuvor. Solcher Lärm trägt sich doch bestimmt auch weit, besonders in der stillen Nacht?Ahmose schrieb:Auf einem relativ abgelegenen Hof?
Im Schützengraben war Geräuschvermeidung kein Thema. Da war es sowieso sehr laut. Spaten als Waffe bzw. als Axt-Ersatz kam eben deswegen zum Einsatz: Man hatte keine Äxte.Kailahki schrieb:Das Morden im Nahkampf mit Spaten und anderen „alltagsnahen Gerätschaften“ wurde für den Stellungskrieg in den oft engen Schützengräben trainiert und war effizient geräuschlos.
Solche Gerätschaften hat man aber in der Regel im Kampf gegen die allgegenwärtigen Ratten eingesetzt.Kailahki schrieb:Eine Keule mit Schraubenköpfen war gebräuchlich und recht handlich; wie beim Schlachten von Vieh.
Ja. Aber die Täter müssen ja kein Gewehr nehmen.Kailahki schrieb:600m Entfernung (max.) wären für mehrfache Gewehrschüsse zu riskant.
Die Schüsse wären innerhalb eines Gebäudekomplexes abgefeuert worden. Zudem besteht zwischen HK und Gröbern keine direkte Sichtverbindung, was den möglichen Lärm weiter reduziert. Und gedämpfte Schussgeräusche muss man auch erstmal zuordnen bzw. identifizieren können. Zudem gab es auch schon vor und während des WWI Schalldämpfer.sooma schrieb:So abgelegen ist er eigentlich nicht, siehe die Bilder zuvor. Solcher Lärm trägt sich doch bestimmt auch weit, besonders in der stillen Nacht?
Vielleicht ist die Verbindung zum Ersten Weltkrieg aber damit auch ein wenig zu eng gefasst - letztlich sollte man ganz allgemein bedenken, dass durch die Krieg viele ehemalige Soldaten, heute würde man sagen, "traumatisiert" waren. Also möglicherweise die Hemmschwelle in Folge der Kriegserlebnisse noch etwas niedriger lag als unter normalen Umständen. Da muss der Täter gar nicht mal unbedingt eine gezielte Ausbildung erhalten haben. Das, was man im Schützengraben so gesehen und erlebt hat, reichte da vielleicht schon aus....Ahmose schrieb:Solche Gerätschaften hat man aber in der Regel im Kampf gegen die allgegenwärtigen Ratten eingesetzt.
Ja, man kann damit auch Menschen den Schädel einschlagen. Aber so improvisierte Holzkeulen mit Zahnrädern dran, wie auf dem Bild, waren halt auch beliebt bei der Rattenjagd. Grundsätzlich wurden im Grabenkrieg viele improvisierte Waffen eingesetzt. Aber die Stoßtruppen hatten dann schon besseres Material.dv schrieb:Mag schon sein, dass sie aufgrund ihrer guten Trefferquote auch gegen Ratten eingesetzt wurden.
Doch der eigentliche Zweck war ein anderer:
Ja, keine Frage. Nur passt das nicht zu den Verletzungen der Opfer und dem Tatort allgemein. Die Verletzungsmuster und die Nachtathandlungen sprechen sehr stark für eine Beziehungstat. Ein enthemmter Ex-Soldat hätte vielleicht auch alle umgebracht, aber ganz sicher niemanden zugedeckt, kein Vieh gefüttert und auch nicht zig Mal auf die Opfer eingeschlagen. Zudem hätte er wahrscheinlich seine Waffe mitgebracht und auch wieder mitgenommen.brigittsche schrieb:Vielleicht ist die Verbindung zum Ersten Weltkrieg aber damit auch ein wenig zu eng gefasst - letztlich sollte man ganz allgemein bedenken, dass durch die Krieg viele ehemalige Soldaten, heute würde man sagen, "traumatisiert" waren. Also möglicherweise die Hemmschwelle in Folge der Kriegserlebnisse noch etwas niedriger lag als unter normalen Umständen. Da muss der Täter gar nicht mal unbedingt eine gezielte Ausbildung erhalten haben. Das, was man im Schützengraben so gesehen und erlebt hat, reichte da vielleicht schon aus....
Welch' bessere "Material" denn? Schaufeln? Laserpistolen/-schwerte?Ahmose schrieb:. Grundsätzlich wurden im Grabenkrieg viele improvisierte Waffen eingesetzt. Aber die Stoßtruppen hatten dann schon besseres Material.
Und was heißt hier "man kann damit auch Menschen den Schädel einschlagen"? Das war der Haupteinsatzzweck.dv schrieb:Sie wurden vor allem wegen ihrer Lautlosigkeit genutzt, hauptsächlich bei nächtlichen Überfällen auf feindliche Posten
…Aber die Stoßtruppen hatten dann schon besseres Material...Ja, und das „bessere Material“ sieht man hier:
Pistolen, Revolver, leichte Maschinengewehre, Scharfschützenwaffen, bessere Handgranaten, Schutzausrüstung, bessere Helme, Bajonette, Dolche, Äxte, usw.dv schrieb:Welch' bessere "Material" denn? Schaufeln? Laserpistolen/-schwerte?
Nahkampf kam in WWI selten vor. Stoßtruppunternehmen mit Nahkampf waren auch nicht an der Tagesordnung. Ratten musste man aber jeden Tag und immer bekämpfen.dv schrieb:Und was heißt hier "man kann damit auch Menschen den Schädel einschlagen"? Das war der Haupteinsatzzweck.