Mordfall Hinterkaifeck
14.01.2020 um 01:18Plöckl, Michael,
1922 war er Zimmermann, ging am 01.04.1922 (Samstag) spätabends oder nachts von Gröbern nach Mitterhaid, kam am Hof Hinterkaifeck vorbei und sah, wie vom Backofen Rauch aufstieg. Er wurde dann auf dem Weg von einem Mann mit einer Taschenlampe geblendet.
Vernehmung durch die Gerichtskommission am 05.04.1922.
Der Sachverhalt des nachts an Hinterkaifeck vorübergehenden Zimmermanns Michael Plöckl, der das Licht einer Taschenlampe und Rauch oder Feuer beim Hinterkaifecker Backofen beobachtet hat, wird durch einen Bericht von Staatsanwalt Pielmaier und durch die Aussagen mehrerer Zeugen überliefert. Die Aussage von Plöckl selber, die dieser schon (ausweislich einer Randnotiz) am 5. April 1922 vor der Schrobenhausener Gerichtskommission abgegeben haben muß, scheint sich allerdings nicht erhalten zu haben und ist eventuell zusammen mit den Neuburger Akten 1944 in Augsburg verbrannt.
Schon in einem Artikel der Zeitung “Bayerischer Kurier” vom 8. April 1922 wird berichtet: “Am Samstag abend will ein Vorübergehender noch Licht im Backofen gesehen haben, was fast unglaublich scheint, will man nicht an eine besondere Frechheit der Verbrecher glauben, die sich ruhig Zeit liessen.”
Mit Datum vom 29. April 1922 wurde in Augsburg die Aussage des Zimmermädchens Magdalena Beckenbecher protokolliert, die von ihrem in Gachenbach (BA Schrobenhausen) wohnenden Vater den Sachverhalt des Unbekannten mit der Taschenlampe erfahren hatte. Lorenz Beckenbecher aus Gachenbach wurde daraufhin am 1. Juni 1922 in Schrobenhausen vernommen: “Einige Tage nachdem der Raubmord in Hinterkaifeck entdeckt wurde, saß ich in der Kugler-Wirtschaft in Schrobenhausen. Am Tisch erzählte mir ein unbekannter Arbeiter, daß ein Zimmermann von Waidhofen abends von Gröbern und über Kaifeck nach Waidhofen ging. Wie er (der Zimmermann) an dem Hinterkaifeckhof vorbeiging, kam eine ziemlich große Mannsperson aus dem an der Rückseite des Anwesens befindlichen Backofen u. leuchtete ihm ins Gesicht. Darauf soll dieser wieder in dem Backofen verschwunden sein ohne ein Wort gesprochen zu haben. Den Namen des Arbeiters, sowie des in Frage kommenden Zimmermanns kann ich nicht angeben.”
Oberwachtmeister Alois B(?)lank von Hohenwart fügte dieser handschriftlich übermittelten Aussage folgende (ebenfalls handschriftliche) Notiz hinzu: “Im vorliegenden Falle kommt der Zimmermann Michael Plöckl, z. Zt. wohnhaft in Haidhof, Gem. Wangen, in Betracht. Derselbe wurde, wie hierseits bekannt ist, bereits am 5. April von der Gerichtskommission am Tatort einvernommen u. sind dessen Angaben schon niedergeschrieben.”
R.P.
1922 war er Zimmermann, ging am 01.04.1922 (Samstag) spätabends oder nachts von Gröbern nach Mitterhaid, kam am Hof Hinterkaifeck vorbei und sah, wie vom Backofen Rauch aufstieg. Er wurde dann auf dem Weg von einem Mann mit einer Taschenlampe geblendet.
Vernehmung durch die Gerichtskommission am 05.04.1922.
Der Sachverhalt des nachts an Hinterkaifeck vorübergehenden Zimmermanns Michael Plöckl, der das Licht einer Taschenlampe und Rauch oder Feuer beim Hinterkaifecker Backofen beobachtet hat, wird durch einen Bericht von Staatsanwalt Pielmaier und durch die Aussagen mehrerer Zeugen überliefert. Die Aussage von Plöckl selber, die dieser schon (ausweislich einer Randnotiz) am 5. April 1922 vor der Schrobenhausener Gerichtskommission abgegeben haben muß, scheint sich allerdings nicht erhalten zu haben und ist eventuell zusammen mit den Neuburger Akten 1944 in Augsburg verbrannt.
Schon in einem Artikel der Zeitung “Bayerischer Kurier” vom 8. April 1922 wird berichtet: “Am Samstag abend will ein Vorübergehender noch Licht im Backofen gesehen haben, was fast unglaublich scheint, will man nicht an eine besondere Frechheit der Verbrecher glauben, die sich ruhig Zeit liessen.”
Mit Datum vom 29. April 1922 wurde in Augsburg die Aussage des Zimmermädchens Magdalena Beckenbecher protokolliert, die von ihrem in Gachenbach (BA Schrobenhausen) wohnenden Vater den Sachverhalt des Unbekannten mit der Taschenlampe erfahren hatte. Lorenz Beckenbecher aus Gachenbach wurde daraufhin am 1. Juni 1922 in Schrobenhausen vernommen: “Einige Tage nachdem der Raubmord in Hinterkaifeck entdeckt wurde, saß ich in der Kugler-Wirtschaft in Schrobenhausen. Am Tisch erzählte mir ein unbekannter Arbeiter, daß ein Zimmermann von Waidhofen abends von Gröbern und über Kaifeck nach Waidhofen ging. Wie er (der Zimmermann) an dem Hinterkaifeckhof vorbeiging, kam eine ziemlich große Mannsperson aus dem an der Rückseite des Anwesens befindlichen Backofen u. leuchtete ihm ins Gesicht. Darauf soll dieser wieder in dem Backofen verschwunden sein ohne ein Wort gesprochen zu haben. Den Namen des Arbeiters, sowie des in Frage kommenden Zimmermanns kann ich nicht angeben.”
Oberwachtmeister Alois B(?)lank von Hohenwart fügte dieser handschriftlich übermittelten Aussage folgende (ebenfalls handschriftliche) Notiz hinzu: “Im vorliegenden Falle kommt der Zimmermann Michael Plöckl, z. Zt. wohnhaft in Haidhof, Gem. Wangen, in Betracht. Derselbe wurde, wie hierseits bekannt ist, bereits am 5. April von der Gerichtskommission am Tatort einvernommen u. sind dessen Angaben schon niedergeschrieben.”
R.P.