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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2018 um 11:10
@Kailahki
stimmt. ich habe sogar an der umfrage teilgenommen

meiner ansicht nach gibt es zwei probleme mit diese foto

Jeder von uns (jeder, der sich mit dem Fall lange beschäftigt hat) , hat sich Bilder von den Akteuren gemacht.

Ich habe ein Foto von Viktoria vor Augen, von ihrem Vater, Mutter, von Cilly, dem Kleinen usw.
Und auf diesem Foto hier, scheint nur Greger zu passen (von dem es ja eindeutige Fotos gibt)

Den alten Gruber sehe ich ganz anders vor mir, vierschrötiger. Der Mann auf dem Bild macht auf mich einen zu "feinen" Eindruck. Das ist ja eher ein Peter Lustig-Typ. Liegt das an der Brille?

Und Viktoria? Wo sind da die Rundungen, die ich mir denke?
Ihre langen Haare, die Weichheit in ihrem Gesicht? Ihre Schönheit wurde gerühmt.


Ich betrachte dieses Foto (mit ganz großem Interesse natürlich) und spüre eine leichte Ablehnung.
Das sollen sie sein? Das sind sie nicht. Oder doch?
Bin mir noch nicht einmal sicher, ob die junge Person männlich oder weiblich ist.

Ich weiss nicht mehr, wie ich damals abgestimmt habe


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2018 um 11:29
@frauZimt

Ich habe immer eine Frau gesehen.Aber nicht Viktoria.Die hab ich mir auch immer anders vorgestellt.Eher eine Magd.
Die Haltung der Hände war für mich ausschlaggebend.Warum?Keine Ahnung.
Aber du hast recht...man macht sich ein Bild von den Personen um die es geht.
Deshalb fällt es vermutlich auch schwer sie so zu sehen,wie sie vermutlich waren.
Beim älteren Mann seh ich schon den alten Gruber.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2018 um 11:52
Zitat von flora61flora61 schrieb:Die Haltung der Hände war für mich ausschlaggebend.
@flora61
Sehr interessant.
Wahnsinn nicht ?- so ein detail gibt den ausschlag

Wobei es mir so gehen würde:

Wenn ich Fotos sehen könnte, auf den 100% sicher, die Akteure zu sehen sind-und sie würden so ganz anders aussehen, als ich sie mir dachte, hätte ich kein problem, meine vorstellunge loszulassen.
ich würde ganz locker sage: so irrt man sich

Aber bei einem ungesicherten bild, kann ich mich nicht einlassen

ich denke auch, das ist eine hilfskraft auf dem foto, nicht viktoria


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Mordfall Hinterkaifeck

27.09.2018 um 04:10
Nabend zusammen, finde die ganze Geschichte auch sehr interessant.
Zu dem Foto ob Frau oder Mann: Kann es nicht sein dass es der Andreas Gruber selbst ist? Angeblich ist ein Bild aufgetaucht und ich finde die Statur passt auf jeden Fall. (Muss eingestehen bin nicht alle 2000 Seiten durchgegangen um zu sehen ob dies schonmal eingebracht wurde.

Hier das Foto von A.G: https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/sc53fabfa55e420c3/image/ief5326a38c729bbb/version/1518698707/der-m%C3%B6rder-von-hinterkaifeck-andreas-gruber.jpg


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Mordfall Hinterkaifeck

28.09.2018 um 08:40
@Inked
Nein, dass ist nicht möglich, da beide Personendarstellungen von ein und dem selben Foto stammen


6E14E3CE-FDDC-43AB-9DEF-E28C84A54061Original anzeigen (0,2 MB)


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02.10.2018 um 11:50
Inszenierter Raubmord?

Ich sehe die Morde in Hinterkaifeck nicht als Beziehungstat oder Eifersuchtsdrama mit Wiedergutmachungsszenario, sondern als inszenierten Raubmord.Ob der Grund jetzt Brandbriefe, Grubers Geschäftsmodell oder Waffenverschiebungen nach Ungarn waren ist zweitrangig. Das ein unschuldiger Nachbar in die Gesetzesmühlen geraden ist, verdankt er der oberflächlich agierenden Polizei und Staatsanwaltschaft, die sich mit ihren Raubmordermittlungen und den Falschaussagen im Kreis drehte.Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass bei Haberl ein Racheakt ausgeschlossen werden kann. Im Volksmund erhielt er den Namen „Baron von Stuben“ und galt als sehr vermögender Mann.Wie Haberl als Rechenmacher nach dem ersten Weltkrieg zu diesem Vermögen gekommen ist überlasse ich euren Spekulationen.Sollte sich jemand seine Verwandtschaftsverhältnisse näher anschauen, so dürfte auffallen, dass es einige frappierende Überschneidungen mit im Kreis Waidhofen,Gröbern,Kösching lebenden Familien gibt.

Bluttat im Einödhaus

Ein Racheakt?


In der Nacht zum Donnerstag ereignete sich in dem mitten im Walde gelegenen Weiler Stuben , einige Kilometer von Pöttmes eine schwere Bluttat, bei der zwei Einbrecher dem Rechenmacher Haberl und seiner 12 jährigen Tochter die Schädeldecke einschlugen, so dass bei beiden Lebensgefahr besteht.
Das am Ortsrande gelegene Anwesen bewohnte der Gütler mit seinen beiden Töchtern und einer 12 jährigen Enkelin. Das Kind hatte schon beim Einschlafen im Wohnzimmer Geräusche gehört. Kurz nach dem Zubettgehen der Erwachsenen hörten die Töchter aus ihrem gemeinsamen Schlafzimmer vom Wohnzimmer her Schläge gegen die Mauer. Es ergab sich, dass aus dem Fensterstock Mauersteine herausgebrochen waren. Die beiden Frauen wagten sich nicht vors Haus, sondern legten sich nach einiger Zeit in die Küche schlafen. Als bald darauf weitere Mauerstücke ausgebrochen und die Täter eingestiegen waren,, flüchtete das 12

jährige Mädchen ins Freie, während die Täter ins Schlafzimmer des Vaters Haberl gelangten, dem sie mit einem schweren Gegenstand die Schädeldecke einschlugen. Die beiden Töchter flüchteten in den Obstgarten, wo sich Therese Haberl mit einer Mistgabel zur Wehr setzte. Sie erhielt einen Schlag auf den Kopf, so dass ihr ebenfalls die Schädeldecke zertrümmert wurde. Bis nun die andere Schwester Hilfe herbeigeholt hatte, waren die Verbrecher im Walde verschwunden.
Über das Motiv der Tat ist man noch vollkommen im unklaren. Bereits am 29.September abends hatten zwei Männer einen Einbruch versucht. Einer der Täter wurde vermutlich durch einen Stich mit der Mistgabel verletzt.Vielleicht führt dieser Umstand zur Entdeckung der Täter und zur Aufklärung der Untat, denn im Einödhaus Haberl dürfte nicht viel zu holen gewesen sein. Im übrigen erinnert der blutige Überfall an das Verbrechen in Hinterkaifeck, das heute noch im Dunkel liegt.Es sei auch darauf hingewiesen, dass auch der Ort dieser neuen Bluttat in der Gegend von Aichach-Schrobenhausen liegt, wie Hinterkaifeck.

Db.:13.2.1931
Ingolstädter Anzeiger Ingolstädter Volksblatt; Freie Presse

Dateianhang: Bluttat im Einödhaus,Pöttmes, Haberl.pdf (2990 KB)


Weiler Stuben bei PoettmesHaberlOriginal anzeigen (0,5 MB)


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Mordfall Hinterkaifeck

03.10.2018 um 11:32
Zitat von jerryleejerrylee schrieb:Ich sehe die Morde in Hinterkaifeck nicht als Beziehungstat oder Eifersuchtsdrama mit Wiedergutmachungsszenario, sondern als inszenierten Raubmord.Ob der Grund jetzt Brandbriefe, Grubers Geschäftsmodell oder Waffenverschiebungen nach Ungarn waren ist zweitrangig. Das ein unschuldiger Nachbar in die Gesetzesmühlen geraden ist, verdankt er der oberflächlich agierenden Polizei und Staatsanwaltschaft, die sich mit ihren Raubmordermittlungen und den Falschaussagen im Kreis drehte
Das sehe ich komplett andersherum. Die Tat war nicht inszeniert als irgendetwas, ihre Ausführung ist exakt das, als was sie sich darstellt. Ein Mord mit hoher Brutalität und damit einem Hinweis auf hohe Emotionalität des Täters bzgl. eines oder mehrer Mordopfer.
Gerade die Schlampigkeit der Ermittlungen waren positiv für einen pot. Täter aus der Nähe. Alle Tathinweise deuten auf diese Richtung, für einen Raubmord, das konnte ja sogar die Polizei ermitteln, gibt es keinen einzigen Hinweis.
Bitte nicht vergessen zudem: wir schreiben das Jahr 1923, da wusste teilw. die Polizei nichts von Wiedergutmachungshandlungen in der Täterpsyche, denn hätten sie es, hätten sie den Täter sofort überführt- mit Sicherheit aber wisdte damals kein abderer Mensch außerhalb der Kriminalpolizei wie man einen Raub als eine Veziehungstat tarnt. Absolut ausgeschlossen!


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Mordfall Hinterkaifeck

03.10.2018 um 12:08
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Das sehe ich komplett andersherum. Die Tat war nicht inszeniert als irgendetwas, ihre Ausführung ist exakt das, als was sie sich darstellt. Ein Mord mit hoher Brutalität und damit einem Hinweis auf hohe Emotionalität des Täters bzgl. eines oder mehrer Mordopfer.
Oder der Täter war total verroht (ein Soldat mit Schlachtfelderlebnissen?), der in einen Blutrausch geriet und alles totschlug, was sich im Haus regte. Darum hat er auch vor dem Kleinlind nicht gestoppt.
Entweder es gab eine emotionale Bindung an die Opfer (wie du vermutetst). Sehr gut möglich.

Oder der Täter war in einem anderen Film und die Opfer ihm letztlich egal.


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03.10.2018 um 12:15
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Oder der Täter war total verroht (ein Soldat mit Schlachtfelderlebnissen?), der in einen Blutrausch geriet und alles totschlug, was sich im Haus regte. Darum hat er auch vor dem Kleinlind nicht gestoppt.
Fragt sich nur, warum er Mann/Frau/Tochter in der Scheune gestapelt, Kleinkind/Magd im Haus belassen hat. ;)


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03.10.2018 um 12:31
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Fragt sich nur, warum er Mann/Frau/Tochter in der Scheune gestapelt, Kleinkind/Magd im Haus belassen hat. ;)
@SomertonMan
Für den Täter war in Bezug auf die Leichen eines wichtig: sie durften von draußen nicht gesehen werden.
Wenn du dir Haus und Scheune von außen betrachtest, (stell dir vor, du wärst ein Nachbar, der vorbeikommt, Schmalz zu kaufen / oder du wärst der Briefträger etc).
Du findest das Haus verschlossen vor. Auf dein Rufen, klopfen, öffnet niemand.
Du schaust durch die Fenster.
Der Kinderwagen ist mit einem Kleidungsstück bedeckt, du siehst das tote Kind nicht.
Die Leiche der Magd liegt unter einem Federbett auf dem Boden.
Die Leichen in der Scheune unter einer Tür, die mit Streu bedeckt ist. Cilly liegt außerhalb des Blickfeldes.
Siehst nichts Besorgnis erregendes, denkst dir, die Familie ist im Holz.

Worauf kam es dem Täter an? Die Leichen schnell vor Blicken verstecken.
Warum? Um Zeit, für die Flucht zu gewinnen?

Ich bin eine Anhängerin der These, dass ein Komplize aus dem Ort geholfen hat.
Entweder, um dem Täter ein Alibi zu verschaffen- oder zur Flucht.
Entweder, der Komplize aus dem Ort war mit dem Täter verwandt-oder bekannt und er bekam etwas von der Beute ab.
(Man weiss ja nicht, wie viel gestohlen wurde)


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Mordfall Hinterkaifeck

03.10.2018 um 12:39
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Oder der Täter war total verroht (ein Soldat mit Schlachtfelderlebnissen?)
Klar- auch grds. möglich, es gibt ja auch ein paar Ungereimtheiten vor der Tat (Münchner Zeitung am Waldesrand etc.), die externen Tätern zuordenbar wären.

Aber die Gesamtschau aller bekannten Tathinweise aber auch das Nachtatverhalten einer bestimmten Person, inklusive ihr zugeschriebenen Äußerungen sowie auch die Motivfrage, deute. geradezu überdeutlich in eine Richtung. Wahrscheinlich ist ein externer Täter, z.B. verrohter Soldat, vagabundierende Banden oder Psychopath nicht, zumal es ja ein so naheliegendes Szenario gibt.


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03.10.2018 um 12:44
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Worauf kam es dem Täter an? Die Leichen schnell vor Blicken verstecken.
Warum? Um Zeit, für die Flucht zu gewinnen?
Die Leichen im Stall wären auch „ungestapelt“ von außen nicht einsichtig, dieser Teil des Stalks hatte keine Fenster. Es ging daher danz klar in meinen Augen um Abdeckung der Leichen im Sinne einer Wiedergutmachung bzw. Abdeckung, um sich nicht mit seiner Tat zu konfrontieren. Das spricht auch für einen Täter, der sich länger im Hof aufhielt. Auch das spricht glasklar gegen Raub. Wer raubt haut danach ab. Hier bleibt der Täter. Nur ein Täter der den Tatzeitpunkt verschleiern will hat daran Interesse. Das wiederum macht für einen umherziehenden Soldat/ Vagabund kaum Sinn, für einen Ortsbewohner ohne Alibi schon.


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03.10.2018 um 12:49
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wahrscheinlich ist ein externer Täter, z.B. verrohter Soldat, vagabundierende Banden oder Psychopath nicht, zumal es ja ein so naheliegendes Szenario gibt.
@EdgarH
Das sehe ich auch so, aber ich möchte solche Gesellen nicht ausschließen.
Es gibt Aufzeichnungen über die Morde an Luxemburg/Liebknecht. Wenn man die liest, bekommt man Einblicke in die Verrohung der Zeit.

Ich glaube noch nicht einmal, dass der Täter unter den Liebes-Beziehungen Viktorias zu suchen ist.
Eher könnte ich mir vorstellen, dass es um den Hof als Erbe ging (Viktorias Schwiegereltern/Familie) -
oder einige Leute aus der Umgebung waren sehr neidisch auf den Wohlstand der Familie.
Für damalige Verhältnisse ging es der Familie gut.
Dass die HKler dafür geschuftet haben (die schwere Arbeit ohne jungen Mann auf dem Hof), sehen Neider nicht.
Dass Viktorias Eltern (besonders der Vater) als geizig galt, dürfte den Hass noch verstärkt haben.
Vielleicht hat sich jemand übervorteilt gefühlt und sich gerächt?


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Mordfall Hinterkaifeck

03.10.2018 um 12:56
@EdgarH
Ich kann Dir soweit folgen, dass WENN die Verdeckung der Leichen eine Art Wiedergutmachung oder ein Ungeschehenmachen sein sollte, das nur Sinn macht, wenn der Täter länger auf dem Hof verbleiben wollte.
Das macht aber für mich in Bezug auf Deinen Verdächtigen keinen Sinn. Der war eingebunden in eine soziale Struktur aus Familie und Angestellten, da wäre es schwierig gewesen 1. unbemerkt lange wegzubleiben und 2. mit blutverschmierter oder gar getauschter Kleidung wiederzukommen. Schlittenbauer hätte auch keinen Grund gehabt, Brot und Rauchfleisch vor Ort zu verspeisen.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wer raubt haut danach ab.
Ganz im Gegenteil. Jemand, der nirgends erwartet wird und der Beute machen mag, dem kann gar nichts Besseres passieren, als den gerade entlebten Hof für ein paar Stunden oder 1 Tag als Pause zu nutzen, sich satt zu essen, bequem zu schlafen, es warm zu haben und in Ruhe alles zu durchsuchen. Die Chance, dass damals Freitag nachts auf einem Einödhof von außen Jemand kommen würde und trotz verschlossenen Türen die Tat entdecken konnte ist doch sehr gering.
Die Alternative für einen Räuber wäre, mit blutverschmierter Kleidung viele Kilometer im Dunkeln zum nächsten Bahnhof zu laufen oder mit dem Fahrrad abzuhauen. Bei nasskaltem, stürmischen Wetter.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Nur ein Täter der den Tatzeitpunkt verschleiern will hat daran Interesse.
Woran machst Du fest, dass die Tatzeit verschleiert werden sollte? Was hätte das gebracht? Und für wann hatte Schlittenbauer (k)ein Alibi?
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wahrscheinlich ist ein externer Täter, z.B. verrohter Soldat, vagabundierende Banden oder Psychopath nicht, zumal es ja ein so naheliegendes Szenario gibt.
Den Satz versteh ich nicht. Hättest Du statt "ein" ein "kein" geschrieben ja. Kannst Du das nochmal erklären?


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03.10.2018 um 13:01
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es gibt Aufzeichnungen über die Morde an Luxemburg/Liebknecht. Wenn man die liest, bekommt man Einblicke in die Verrohung der Zeit.
Absolut!
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Eher könnte ich mir vorstellen, dass es um den Hof als Erbe ging (Viktorias Schwiegereltern/Familie) -
oder einige Leute aus der Umgebung waren sehr neidisch auf den Wohlstand der Familie.
Ich halte dass für zwar unwahrscheinlicher, aber es ist richtig, dass insb. dieser Komplex bei den Ermittlungen kaum Beachtung fand, danei gab es da durchaus Ansatzpunkte! Dies würde dann auch die Ermordung des Josef „plausibler“ machen.


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03.10.2018 um 13:08
Zitat von jaskajaska schrieb:Der war eingebunden in eine soziale Struktur aus Familie und Angestellten, da wäre es schwierig gewesen 1. unbemerkt lange wegzubleiben und 2. mit blutverschmierter oder gar getauschter Kleidung wiederzukommen. Schlittenbauer hätte auch keinen Grund gehabt, Brot und Rauchfleisch vor Ort zu verspeisen.
Wer spricht von „lange“ wegbleiben? Eher immer wieder mal für eine kurze Zeit über mehrere Tage. Das Rauchfleisch wurde ja auch nicht in Unmengen gegessen, es ist die Rede davon, das es recht frisch angeschnitten war und das kann auch der Nachbar (5 Gehminuten weg sein Hof) gewesen sein. Ist aber absolut irrelevant m.E.
Zitat von jaskajaska schrieb:Die Chance, dass damals Freitag nachts auf einem Einödhof von außen Jemand kommen würde und trotz verschlossenen Türen die Tat entdecken konnte ist doch sehr gering.
Absolut falsch! Die kleine Tochter fehlte am Sa. in der Schule, das weiss ein Ortskundiger, dass das auffällt (fiel es ja auch)- also tut gerade der Ortskundige alles dafür, dass es auf dem Hof so normal wie möglich ausschaut. Am darauffolgenden Ostersonntag ist die ganze Familie nicht im Gottesdienst- eine hoch riskante Sache der Mord vor Ostern und das Gegenteil Deiner Vermutung
Zitat von jaskajaska schrieb:Woran machst Du fest, dass die Tatzeit verschleiert werden sollte? Was hätte das gebracht? Und für wann hatte Schlittenbauer (k)ein Alibi?
siehe oben! LS war alleine angeblich in der Tatnacht auf Heuwache (Aussage seine Frau)- das ist kein Alibi

Der Satz sollte heissen, dass ein dorfexterne Täter möglich, aber sehr, sehr unwahrscheinlich ist.


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03.10.2018 um 13:12
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Absolut falsch!
Ich schrieb ausdrücklich von Freitagabend.

Alle weiteren Anzeichen, dass Jemand fehlte oder niemand da war, hätten genügen können für eine Entdeckung, da stimme ich ja wieder zu.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Eher immer wieder mal für eine kurze Zeit über mehrere Tage.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:also tut gerade der Ortskundige alles dafür, dass es auf dem Hof so normal wie möglich ausschaut.
Aber wozu? Und wie?


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03.10.2018 um 13:29
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Die Leichen im Stall wären auch „ungestapelt“ von außen nicht einsichtig, dieser Teil des Stalks hatte keine Fenster.
Aber eine Tür. Die Leichen waren schnell übereinander gestapelt, Tür und Stroh drauf. Fertig.

Außerdem: Tiere machen Krach. Auf dem Land weiss man, was die für einen Lärm verursachen können-und dass dann nachgesehen wird, was den Tieren fehlt.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Es ging ...in meinen Augen um Abdeckung der Leichen im Sinne einer Wiedergutmachung bzw. Abdeckung, um sich nicht mit seiner Tat zu konfrontieren.
Ich weiss wenig über den Fall. Alles könnte so oder so gewesen sein....,
aber diese Annahme geht komplett gegn mein Empfinden.
Diese "Ungeschehen-machen" Theorie trifft sicher auf einige Täter zu. Aber mir kommt das sehr modern vor.
Ich glaube bei der Hinterkaifecktat grundsätzlich nicht, dass so etwas hinter den Abdeckungen steckt.
Für mich ist klar, dass das Abdecken den Zweck hatte, die Entdeckung der Tat zu verbergen.
Wer von außen durch die Fenster is Haus blickte, sollte die Tote nicht sehen. Das gleiche für den Stall.
Und der Täter ging sehr hastig vor. Über die Magd wurde das Federbett geworfen. Die Leiche hätte auch unter das Bett geschoben werden können-oder ins Bett gelegt.
Aber man wollte sich nicht länger aufhalten, bzw. mehr Zeit zum Wühlen haben.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Das wiederum macht für einen umherziehenden Soldat/ Vagabund kaum Sinn,
Ich könnte mir 2 Täter vorstellen. Einer für´s Grobe, für die Taten, der Andere sicherte ab und versteckte die Leichen.
Dann zusammen futtern, wühlen, abhauen.


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03.10.2018 um 15:04
Zitat von jaskajaska schrieb:Ich schrieb ausdrücklich von Freitagabend.
Ok stimme zu, aber wäre der Täter doch nur Freitagnacht zur Tatausführung dagewesen, hätte er die Leichen nicht versteckt. Er hat sie m.E. nicht nur eg. der Verschleierung der Auffindung versteckt, er tat das in erster Linie für sich, um nicht ständig damit konfrontiert zu werden, was er tat.
Zitat von jaskajaska schrieb:also tut gerade der Ortskundige alles dafür, dass es auf dem Hof so normal wie möglich ausschaut.
Aber wozu? Und wie?
Wozu? Da sehe ich drei möiche Gründe:
1.) solange die Tat unendeckt ist, muss er sich seiner Tat nicht „stellen“. Er kann ignorieren was er getan hat, dass passt auch zur Abdeckung der Leichen. Ist die Tat öffentlichen, kann er sie vor sich selbst nicht keugne . Ich denke, dass hat hier rein psychisch eine Rolle gespielt
2.) ganz pragmatisch: je länger die Tat unentdeckt, umso unklarer der Tatzeitpunkt im Nachhinein feststellbar- so möglicherweise sein Kalkül
3.) unterstellen wir die Tat geschah im sog. Blutrausch, eher eine Affekthandlung mit Todesfolge, dann hatte der Täter keinen Plan für die Situation danach. Durch das Vorgeben von „alles ist normal auf dem Hof“ gewinnt er Zeit und damit ggf. auch Ideen

Wie? Einzige Schwachstelle der LS Theorie: wie konnte dieser trotz des kurzen Weges unvemekt mehrfach dorr ein und ausgehen nach der Tat? Ganz grundsätzlich ist das natürlich möglich, er wohnt ja direkt nebendran , aber es ist ein hohes Risiko. Gleichzeitig darf srin Fehlen anderenorts nicht auffallen. Man konnte über einWaldstück hinter dem Hof („Hexenwald“) recht nahe im Schutz der Bäume an das HKF Anwesen ran, aber der Weg dorthin, auch in den Wald, war nicht völlig risikolos


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Mordfall Hinterkaifeck

03.10.2018 um 15:40
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:jaska schrieb:
Ich schrieb ausdrücklich von Freitagabend.
Ok stimme zu, aber wäre der Täter doch nur Freitagnacht zur Tatausführung dagewesen, hätte er die Leichen nicht versteckt. Er hat sie m.E. nicht nur eg. der Verschleierung der Auffindung versteckt, er tat das in erster Linie für sich, um nicht ständig damit konfrontiert zu werden, was er tat.
Das würde ich nur gelten lassen, für die Leiche des Kleinkinds im Wagen, da im Schlafzimmer länger gesucht wurde.
In der Kammer der Magd war nichts zu holen und die Ärmste dürfte dem Täter egal gewesen sein.
Warum erst erschlagen und dann aus Zartgefühl abdecken?
Nein. Ihre Abdeckung diente nur dazu, einem von draußen in die Kammer Blickenden, den Mord zu verbergen.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:2.) ganz pragmatisch: je länger die Tat unentdeckt, umso unklarer der Tatzeitpunkt im Nachhinein feststellbar- so möglicherweise sein Kalkül
Ganz genau. Das sehe ich auch so.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:3.) unterstellen wir die Tat geschah im sog. Blutrausch, eher eine Affekthandlung mit Todesfolge, dann hatte der Täter keinen Plan für die Situation danach. Durch das Vorgeben von „alles ist normal auf dem Hof“ gewinnt er Zeit und damit ggf. auch Ideen
Ja, ich glaube auch, es ging um Zeitgewinn.

Wobei ich für möglich halte, dass die Abdeckung eest Stunden nach der Tat geschah - durch eine andere Person.

@jaska
Du bist so gut eingearbeitet. Ich habe eine Frage zur Abdeckung:

Theoretisch gefragt:
hätte man das damals feststellen können, wenn die Abdeckung erst Stunden nach der Tat erfolgt wäre, durch einen Helfer, der hinter dem Täter aufräumte ?
Wäre das grundsätzlich eine Frage gewesen, die sich Ermittler an einem Tatort gestellt haben?

Ich könnte mir vorstellen, dass man - solange Blutspuren frisch waren - feststellen konnte, ob ein eine Bettdecke auf eine frisch blutende Leiche gelegt worden ist - oder erst Stunden später, wenn das Blut schon fast trocken war.
Die textilen Faser nehmen frisches Blut anders auf.

- Oder wär das damals grundsätzlich noch nicht möglich gewesen gerichtsfest festzustellen?

Hier kommt ja leider noch hinzu, dass die Ermittler erst Tage später vor Ort waren und es sich die lieben Nachbarn sicher nicht haben nehmen lassen, alle Abdeckungen anzuheben, um auf die Leichen zu blicken.

Von den Leichen im Stadel weiss man ja, dass sie bei Begutachtung durch die Ermittler anders lagen


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