@arschimedes Danke für das Bild zur Erläuterung.
arschimedes schrieb:200m vor Hinterkaifeck (also etwa 200m näher bei Gröbern) zum Dorf aufgenommen wurde.
Auf diesen 200 m geht es, wenn ich mich recht erinnere, leicht, aber stetig, bergauf. Im rechten Teil des Bildes sieht man die neueren Häuser, die Giebel links dürften, wiederum, wenn ich mich recht erinnere, den eher alten Teil des Ortes repräsentieren. Eins davon könnte sogar das Schlittenbauer´sche Anwesen sein.
In etwa diesen optischen Eindruck, also wie von den ganz linken Giebeln, dürfte jemand gehabt haben, wenn er 1922 von Gröbern Richtung HK schaute.
Aus dem ersten Stock oder gar von einem hochgelegenen Giebelfenster aus ( oder durch einen in Giebelnähe verschobenen Dachziegel ) sah man etwas mehr.
@jaska:
jaska schrieb:Bei mir ist der Begriff völlig anders besetzt. Genau so, wie Hinterkaifeck lag: ohne direkte Nachbarn, nicht in Seh- und Hörweite.
Wie ich das auch schon bei und mit
@frauZimt erörterte:
frauZimt schrieb:frauzimt schrieb:jeder macht sich seinen eigenen Film.
Was aber davon ist objektiv und wie wurde es damals empfunden? Du rückst es jetzt etwas weiter weg.
In der Seh
weite war es übrigens schon, nur durch den Hügel größtenteils verdeckt.
Von den Dachgiebelfenstern auf jeden Fall zu sehen.
Kaminrauch war bei einigermaßen wenig Wind auch zu sehen.
Ähnliches dürfte für Geräusche gegolten haben. Sicher haben die Entfernung und der Hügel einiges geschluckt, aber dafür war es allgemein stiller, sodass man bestimmte Geräusche sicher gehört hat.
Normale ländliche Geräusche: Kirchenglocken, Hundegebell, Rindergebrüll, einzelne laufende Maschinen...
Schreie oder Schüsse im Freien sowieso.
jaska schrieb:denke, dass nachts und im Winter keine wie auch immer geartete Kontrolle durch die nächsten Nachbarn passierte.
Keine Kontrolle? Gar keine?
Das sehe ich nun etwas anders. Ich glaube z. B. nicht, dass die HKer ihr Anwesen ungestört als Versicherungsfall abfackeln hätten können, ohne innerhalb kurzer Zeit Gesellschaft zu kriegen. Überspitzt formuliert.
Feuerschein und Rauch wären in jedem Fall gesehen worden. Und man hätte reagiert.
Ähnlich sehe ich das für Schreie und/oder Schüsse.
Eine "soziale Kontrolle" durch Nachbarn hingegen, da stimme ich Dir eher zu, war sicher nur in geringem Maße vorhanden, nämlich in dem Maße, wie diese Nachbarn dort vorbeikamen oder um den Hof zu tun hatten.
Das hier:
jaska schrieb:Und es war mal die Rede davon, dass auch der "Hügel" durch die Feldarbeit ein wenig abgetragen wurde. Das, was man aktuell vom Standort aus war damals anders.
...habe ich im Zusammenhang anders in Erinnerung, lasse mich aber von einer Quelle gerne überzeugen.
Meine Version:
Im Rahmen der Feldarbeiten
nach dem Abriss von HK wurden die Höhenunterschiede um den ehemaligen Hofbereich geringer.
Die z. B. rechts auf dem Binder Aquarell sichtbare Böschung ist schon auf den Luftbildern der USAAF von 1945 nicht mehr zu sehen. Diese Nivellierung war der landwirtschaftlichen
Bearbeitungsfähigkeit geschuldet.
Binder-Aquarell:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Datei:Aqu_binder_b.jpgDas 1945er Luftbild finde ich gerade nicht, aber wen man Google Earth nimmt, sieht man auch keine Böschung mehr.
Dass der ohnehin sanfte Hügel zwischen Gröbern und HK durch landwirtschaftliche Bearbeitung niedriger geworden sein soll, halte ich für wenig wahrscheinlich. Die Bauern gehen allgemein sehr sorgsam mit dem Ackerboden um und sehen zu, dass der eben genau auf dem Acker bleibt.
MfG
Dew