@Hathora Hathora schrieb:@DewDew schrieb:Ähnliches dürfte für Geräusche gegolten haben. Sicher haben die Entfernung und der Hügel einiges geschluckt, aber dafür war es allgemein stiller, sodass man bestimmte Geräusche sicher gehört hat. Normale ländliche Geräusche: Kirchenglocken, Hundegebell, Rindergebrüll, einzelne laufende Maschinen... Schreie oder Schüsse im Freien sowieso.
Und es geht weiter mit Physik, jetzt sind wir bei Akustik.
Hathora schrieb:Jetzt möchte ich mich wieder mal zu Wort melden.In anderen Foren wurde wieder und wieder mit Nachdruck behauptet, dass man Schreie aus der Futterkammer nicht bis in die Küche gehört haben könne. Dabei berief man sich wohl auf den Schreitest, der von den Ermittlern damals vorgenommen wurde.
..........
Hathora schrieb:Doch zurück zum Thema:Geräusche waren also von der Futterkammer bis in den Wohnbereich nicht zu hören, aber vom Anwesen bis in das Dorf schon?Dann erschließt sich mir nicht, warum die Gröbener nicht das Vieh hörten, das angeblich vor lauter Durst und Hunger schrie. Vielleicht hat auch Viktoria geschrien oder ihre Mutter, als sie angegriffen wurden. Das hätte man dann auch im Dorf hören können?
Du vergleichst hier recht wahllos verschiedene Geräuschquellen innerhalb und außerhalb von Gebäuden mit verschiedenen "Hörorten".
In meinem Beitrag ging es um Geräusche, die man wahrscheinlich wechselseitig in Gröbern und HK hören konnte. Die Schreie oder Schüsse habe ich sogar ausdrücklich ins Freie verlegt, daher erschließt sich mir nicht, wie Du das missverstehen konntest.
Um´s ganz klar zu stellen:
Ich gehe
nicht davon aus, dass man in Gröbern etwas hören konnte, was sich
innerhalb der Gebäude von HK abspielte.
Hathora schrieb: Aber ich habe nie diesem Schreitest getraut, denn ich behaupte,
Und hier verlassen wir nun die Physik...
Das macht´s natürlich nicht einfacher, mit Dir zu diskutieren. Der Schreitest hätte zwar noch ausführlicher und detaillierter dokumentiert sein können, aber immerhin
ist er mit Ergebnis dokumentiert. Wer natürlich solche Fakten zugunsten eigener was-auch-immers nach Belieben beiseiteschiebt, baut sich ein ganz eigenes Szenario auf.
Da halte ich diesen Ansatz für erheblich realistischer. Zwecks besserer Lesbarkeit habe ich die beiden Texte nochmal hintereinander zitiert.
frauZimt schrieb:Für mich ist der "Schreitest" einer der wenigen Kostanten in diesem Fall.
@Hathora
Aus unserer ErfahrungMan hört nicht, was nachts im Stall vor sich geht.Die Mauer sind zu dick, die Türen zu, die Fensterluken klein.Darum macht ein Familienmitglied gegen 22:00 einen Rundgang durch alle Ställe. und das Außengebiet wird auch gecheckt. Es wurde eine Lampe mitgenommen.Es wurde sorgfältig geguckt, ob alles in Ordnung ist.Und früh morgens wurde wieder nachgesehen.Ich hab als Kind mitbekommen, wie der Bauer seinen Sohn genau gefragt hat, ob alles gut und alles sicher ist-und in welchem Zustand die Tiere sind.Und wenn der Bauer mit den Antworten nicht zufrieden war, hat er eine eigene Runde gedreht.Das sind längere Wanderungen, weil jede Türklinke angefasst wird.Die Tiere waren danach für wenige Stunden sich selbst überlassen.
frauZimt schrieb:Mir kommt die Geschichte von dem losgebundenen Rind schwer nach Legende vor.Ich stelle es mir auch bildlich vor, wie du. Mir ist das aber zu mythisch, rätselhaft....Der einzige Lärm, den ich mir vorstellen könnte, wäre das Gebell des Spitzes. Dass der Radau gemacht hätte, wenn Viktoria-oder ein anderes Familienmitglied angegriffen worden wäre.Aber auch nur im Haus hörbar (denke ich), wenn der Hund auf dem Hof gewesen wäre. Weil so ein aufgeregter Hund keine Ruhe lässt-und sich nach einer Weile auch der Tonfall ändert.Aber der Hund war ebenfalls verletzt worden-und hatte sicher nicht lange Gelegenheit Lärm zu machen.Für mich ist der natürlichste Ablauf (weil die Rundgänge durch die Ställe den bäuerlichen Tag abschließen), dass Viktoria mit Lampe in den Stall ging und im Stadel ermordet wurde.Viel Lärm wird wahrscheinlich nicht entstanden sein, weil sie überrascht wurde.Im Bericht ist von Würgemalen die Rede (wenn ich mich recht erinnere steht nicht zweifelsfrei fest, ob Viktoria oder ihre Mutter gewürgt wurden.)Von "Beziehungstat" will ich nicht beginnen.Ich denke dass das Oper das gewürgt wurde, den Täter gesehen hat, bzw den Täter gestört hat.Nach dem Viktoria nicht zurück kam, machte sich der Bauer auf den Weg in den Stall. Wahrscheinlich leicht beunruhigt: Ist etwas mit den Tieren?Oder auch verärgert: Hat sie ein Stelldichein?Nachdem der Bauer und Viktoria nicht zurückkamen, ging die Bäuerin nachsehen.Es musste kein Lockvogel losgebunden werden, um die Leute in den Stall zu locken.Der abendliche Rundgang war obligatorisch.Wenn die entdeckten Spuren zur Tat passten (die Familie belauscht u. beobachtet wurde), wussten die Täter, wann der Rundgang beginnt.Aber die Lauschaktion könnte auch ein Mythos sein.
Die HKer wurden mitten in ihrem normalen Tagesablauf angegriffen.
Das Rind kann sich später losgemacht haben.
Über die genaue Reihenfolge kann man anhand der Bekleidungszustände der Opfer sicher noch nachdenken.
Wenn die Täter die Abläufe auf HK beobachtet hatten, so war doch am Tatabend etwas anders:
eine neue Person, wegen der vielleicht der Zeitplan etwas ins Rutschen kam.
Aber selbst wenn keine ausgiebige Beobachtung stattgefunden hatte, wäre der Tagesablauf auf so einem überschaubar großen Anwesen nicht allzu mysteriös gewesen.
MfG
Dew